Ehepaar wegen ihres Glaubens angeklagt – von 78-jähriger Mutter vor Gericht verteidigt

(Minghui.org) Am 10. Dezember 2020 stand ein Ehepaar vor Gericht, weil die beiden ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgeben wollten. Nur der jüngere Bruder des Mannes durfte aus der Familie am Gerichtstermin als Zuschauer teilnehmen. Seine 78-jährige Mutter sowie ein Anwalt verteidigten das Paar.

Fan Zhigang lebt mit seiner Frau Su Shuang in der Stadt Huludao in der Provinz Liaoning. Er wurde am 15. April 2020 von Beamten der Polizeiwache Xijie festgenommen. Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees und Beamte der Polizeidienststelle Longgang suchten gemeinsam mit Polizisten von Xijie die Wohnung des Paares auf. Dort verhafteten sie Fans Frau und beschlagnahmten Computer, Drucker und andere mit Falun Dafa in Verbindung stehende Dinge.

Fans Mutter ging daraufhin zum Nachbarschaftskomitee. Sie fragte, warum Polizisten ihren Sohn und ihre Schwiegertochter verhaftet hatten. Ein Mitarbeiter sagte ihr: „Das liegt daran, dass Ihr Sohn Falun Gong praktiziert.“

Das Paar wurde zur Haftanstalt Huludao gebracht. Später gaben Polizisten den Vorgang an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Longgang ab, die die Unterlagen an die Staatsanwaltschaft Lianshan weiterleitete. Dort erhob man am 27. Oktober Anklage und gab den Fall an das Bezirksgericht Lianshan ab.

Während der Anhörung am 10. Dezember argumentierte der Verteidiger des Paares, dass Computer und Drucker gewöhnliche Haushaltsgegenstände seien. Die Staatsanwaltschaft dürfe diese nicht als Beweismittel gegen seine Mandanten verwenden. Die über 100 Falun-Dafa-Bücher, die in der Wohnung des Paares waren, seien für den persönlichen Gebrauch. Sie würden weder der Gesellschaft noch irgendeiner Person schaden.

Der Staatsanwalt sah die Strafanzeige, die Fan 2015 gegen den früheren Staatschef Jiang Zemin eingereicht hatte, als ausreichendes Beweismittel an. Der Praktizierende hatte Jiang Zemin angezeigt, weil dieser die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Hiermit habe er gegen das Gesetz verstoßen, so der Staatsanwalt. Der Verteidiger argumentierte, dass die Anzeige nur sachliche Informationen über Fans erlebte Verfolgung beinhalte.

Der Anwalt betonte weiter, dass die vorgelegten Beweise nicht geeignet seien, die Anklage „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“ zu untermauern (eine erfundene Anklage, die standardmäßig genutzt wird, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen). Daher sei die erhobene Anklage gegen das Paar nicht gerechtfertigt.

Fan sagte aus, dass er 1996 angefangen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Dies habe sein Leben positiv beeinflusst. Die vom kommunistischen Regime Chinas verbreitete Propaganda, die Falun Dafa verteufelt, sei hingegen gelogen. Fan bestritt, dass irgendetwas falsch daran sei, Falun Dafa zu praktizieren.

Fans Mutter, He Fengyun, sagte vor Gericht: „Mein Sohn ist ein guter Mensch. Er behandelt mich und andere gut. Jetzt bin ich 78 Jahre alt. Auch wenn ich noch immer allein lebe, verlasse ich mich bei vielen Dingen auf ihn. Kein Gesetz in China besagt, dass das Praktizieren von Falun Gong ein Verbrechen ist. Die Verfassung schützt auch die Glaubensfreiheit. Mein Sohn hat nichts Falsches getan oder ein Verbrechen begangen. Ich fordere, dass er gänzlich freigesprochen wird.“

Früherer Bericht:

78-Jährige fordert Freilassung von Sohn und Schwiegertochter


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.