Drei Jahre nach Foltertod ihres Mannes gehen Schikanen durch Behörden weiter

(Minghui.org) Seit November 2020 haben Polizisten, Mitarbeiter des Wohnkomitees und Dorfbeamte eine Bewohnerin des Dorfes Xitianzhuang im Bezirk Wuqing von Tianjin belästigt. Sie klopften immer wieder an ihre Tür oder riefen sie an und drohten ihr, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen, sollte sie sich weigern, ihren Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben.

Die Schikanen gegen Meng Xianzhen sind Teil der „Null-Fälle-Kampagne“, die vom Komitee für Politik und Recht angeordnet wurde. Dieses Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist. Die Kampagne wird in ganz China durchgeführt. Alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung sollen gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben.

Die Behörden verfolgten aber auch noch ein weiteres Ziel, als sie Meng ins Visier nahmen: Sie wollten sie daran hindern, den Foltertod ihres Mannes Yang Yuyong, der ebenfalls Falun Dafa praktizierte, aufzudecken.

Sowohl Yang als auch Meng waren am 7. Dezember 2016 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Wuqing gebracht worden. Yang trat in den Hungerstreik und wurde mit Handschellen und schweren Ketten auf einem Foltergerät gefesselt. Die Wärter schlugen ihn mit Bambusstöcken, bis sein Gesäß blutete. Sie befahlen auch den Häftlingen, ihn zu schlagen und sexuell zu missbrauchen. Weniger als acht Monate nach seiner Verhaftung starb Yang am 11. Juli 2017 in Untersuchungshaft. Sein Körper war schwarz und blau und unter seinen Zehennägeln waren Spuren von Bambusstäben.

Yang Yuyong

Meng befand sich noch in der Haftanstalt, als sie über Yangs Tod informiert wurde. Sie sagte, es sei so gewesen, als würde sie von einem Blitzschlag getroffen. Sie sei fast zusammengebrochen.

Yangs Tochter Yang Guangwei wandte sich an die zuständigen Regierungsbehörden und protestierte vor der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuqing; sie forderte eine Untersuchung des Todes ihres Vaters.

Yangs Tochter Yang Guangwei vor der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuqing

Als Vergeltung drohten die Behörden Meng, sie zu sechs Jahren Gefängnis zu verurteilen, sollten sie und ihre Tochter nicht aufhören, eine Strafanzeige gegen die Polizei einzureichen. Sie drohten auch damit, ihre Tochter zu verhaften und zu verurteilen, weil sie ein Interview mit ausländischen Medien über den Tod von Yang gegeben hatte. Sie würden sie mit dem Vorwurf der „Kollaboration mit ausländischen antichinesischen Kräften“ anklagen, hieß es.

Aus Angst, dass ihre Tochter verfolgt wird, stimmte Meng zu, die Strafanzeige gegen die Polizei fallen zu lassen und keinen Kontakt mehr zu lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden aufzunehmen.

Am 4. April 2018 verbrannten die Behörden gewaltsam Yangs Leichnam. Auf den fast 16 Kilometern Hauptstraße zwischen dem Krematorium und dem Friedhof kontrollierten Polizisten jeden Passanten und jedes Auto. Sie wollten verhindern, dass jemand den Vorgang fotografierte oder auf Video aufnahm.

Meng wurde noch im selben Monat freigelassen. Doch wurde sie kurz darauf zu drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung verurteilt, mit der Auflage, sich danach jeden Monat bei der örtlichen Justizbehörde zu melden. Polizisten und Mitarbeiter des Wohnkomitees kamen auch von Zeit zu Zeit zu ihr und schikanierten sie.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.