Einige Gedanken zu dem Artikel „Lebensmittel zu horten, ist ein Anzeichen für mangelnden Glauben“

(Minghui.org) Zu Beginn der Pandemie deckte ich mich mit einigen Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs ein. Jetzt kommt die nächste Welle der Pandemie. Die Praktizierenden vor Ort sprechen jetzt darüber, ob sie sich wieder mit Lebensmitteln eindecken sollten.

Das erinnerte mich an einen Erfahrungsbericht, den ich kürzlich las. Er trug den Titel Lebensmittel zu horten, ist ein Anzeichen für mangelnden Glauben. Die Autorin erwähnte, wie einige Praktizierende in ihrer Umgebung, genau wie sie selbst, übermäßig viele Lebensmittel gekauft hatten. Es waren so große Mengen, dass man damit mehrere Jahre hätte auskommen können. Einige der Lebensmittel wurden sogar schlecht.

Diese Autorin schrieb: „Dass ich selbst Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs hortete, war eine Manifestation meines Egoismus. Es war der Wunsch, mich vor potenziellem Hunger zu schützen und davor, auf viele Dinge verzichten zu müssen. Es zeigte auch meine Schwäche, nicht in der Lage zu sein, auf der Grundlage des Fa eine unabhängige Meinung zu entwickeln, sondern stattdessen mit der um den Verstand gebrachten Menge mitzuschwimmen.“ Sie erkannte: „Noch wichtiger ist, wie wir unsere Zeit während dieser Coronavirus-Pandemie optimal nutzen, um Menschen zu erretten.“ 

Ich sah, dass es mir ähnlich wie der Autorin ging und ich nicht alles vom Standpunkt des Fa aus klar verstand und nicht den Anforderungen der Kultivierenden genügte. Ich verpasste die Gelegenheit, mich zu erhöhen und meinen Eigensinn zu beseitigen.

Die aktuelle Diskussion darüber, ob man sich mit Lebensmitteln eindecken sollte, erinnerte mich auch an die folgenden Worte des Meisters.

Der Meister sagt:

„Wenn jemand sich unbedingt durchsetzen will, wird er die Vorteile anderer an sich reißen und hat damit etwas Schlechtes getan. Deshalb wird bei der Kultivierung immer wieder darauf hingewiesen, unbedingt den Dingen ihren Lauf zu lassen. So ist der Grundsatz. Denn durch deine Bemühungen könntest du andere verletzen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 84)

Wenn es tatsächlich einen Nahrungsmittelmangel gibt und die Praktizierenden mehr Nahrung als nötig einlagern, dann verdirbt die Nahrung. Ich erinnerte mich daran, dass der Meister uns gelehrt hat, Nahrung zu schätzen und niemals zu verschwenden. Würden wir Praktizierenden nicht eine schlechte Tat begehen, wenn wir Nahrungsmittel horten und die gewöhnlichen Menschen daraufhin nicht mehr genug zu essen haben? Würden die Praktizierenden dadurch nicht Karma verursachen?

Ich dachte an die Geschichte eines Bettlers, dessen moralische Ansicht ist, dass man für sein gütiges Herz gesegnet wird, wenn man seine eigenen Interessen loslässt.

„Der Bettler bettelte schon seit Jahren, aber seine Vorräte nahmen nicht zu. Nachts sah er eine große Ratte, die die Körner fraß. Er rief: „Warum isst du nicht die Körner von den Reichen? Warum kommst du und isst, was ich durch das Betteln bekommen habe?“ Die Ratte antwortete: „Du bist nur so viele Körner wert. Egal, was du tust, dir steht nicht mehr als ein Maß davon zu.“

Der Bettler fragte: „Warum ist das so?“ Die Ratte antwortete: „Das weiß ich nicht. Frag doch den Buddha.“

Auf dem Weg zum Buddha kam der Bettler an einem Haus vorbei und bettelte um Essen. Der Hausbesitzer fragte ihn, warum er auch nachts noch unterwegs sei. Da erzählte der Bettler seine Geschichte.

Der Hausbesitzer gab ihm eine Menge zu essen und Geld und bat ihn, ihm zu helfen, dem Buddha eine Frage zu stellen. Die Tochter des Hausbesitzers war 16 Jahre alt und konnte immer noch nicht sprechen. Der Hausbesitzer versprach, dass derjenige, der seine Tochter zum Sprechen bringen würde, sie heiraten dürfe.

Der Bettler kam dann zu einem Tempel und bat um etwas Wasser zum Trinken. Ein Mönch mit einem Zinnstock fragte ihn, wohin er wolle. Der Bettler erzählte seine Geschichte, und der Mönch bat den Bettler, dem Buddha eine Frage zu stellen. Der Mönch hatte sich über 500 Jahre lang kultiviert, doch er konnte die Vollendung immer noch nicht erlangen. Er fragte sich, wann er die Vollendung erreichen könne. Der Bettler wollte dies tun.

Der Bettler kam an ein Flussufer. Er konnte die andere Seite nicht erreichen. Eine Schildkröte tauchte auf und trug ihn auf die andere Seite des Flusses. Auch die Schildkröte bat den Bettler, dem Buddha eine Frage zu stellen; nämlich, warum sie nach über 1.000 Jahren der Kultivierung immer noch nicht zu einem Drachen werden konnte, um wegzufliegen. Der Bettler wollte dies ebenfalls tun.

Eines Tages war der Bettler sehr müde und schlief ein. In seinem Traum sah er den Buddha. Der Buddha sagte, er dürfe nur drei Fragen stellen.

Der Bettler dachte darüber nach und fand, dass die Fragen der anderen alle wichtiger waren als seine.

Also stellte er die erste Frage. Der Buddha erzählte ihm, dass die Schildkröte 24 nachts leuchtende Perlen in ihrem Panzer hatte. Wenn sie die Perlen loslassen könnte, würde sie zu einem Drachen werden.

Der Buddha gab die Antwort auf die zweite Frage und sagte, dass der Zinnstock des Mönchs sehr wertvoll sei. In dem Moment, in dem man damit in den Boden sticht, würde klares Quellwasser herauskommen. Wenn der Mönch den Stock loslassen könnte, würde er in den Himmel aufsteigen.

Der Bettler stellte dann die dritte Frage. Der Buddha sagte, wenn das stumme Mädchen den Mann trifft, den sie liebt, würde sie sprechen können. Dann verschwand der Buddha.

Auf seinem Rückweg kam der Bettler zum Fluss und erzählte der Schildkröte von den Worten des Buddha. Die Schildkröte nahm ihren Panzer ab und gab ihn dem Bettler. Daraufhin verwandelte sich die Schildkröte sofort in einen Drachen und flog davon.

Mit den 24 Perlen kam der Bettler zum Tempel und übermittelte dem Mönch die Worte des Buddha. Der Mönch gab dem Bettler den Zinnstock und stieg sofort auf in den Himmel.

Der Bettler kam zum Tor des Hausbesitzers. Ein Mädchen rannte hinaus und rief: „Der Mann, der zum Buddha gegangen ist, um ihm Fragen zu stellen, ist zurück!“ Ihr Vater war überrascht, dass seine Tochter auf einmal sprechen konnte. Der Bettler erzählte, was der Buddha ihm gesagt hatte. Der Hausbesitzer hielt sein Versprechen und erlaubte seiner Tochter, den Bettler zu heiraten.“

Die Schildkröte konnte nicht zu einem Drachen werden, ohne die Perlen loszulassen. Der Mönch konnte die Vollendung nicht erlangen, ohne seinen kostbaren Zinnstock loszulassen. Der Bettler ließ seine eigenen Bedürfnisse los und kümmerte sich zuerst um die Bitten der anderen. Am Ende wurde er gesegnet.

Mein Verständnis ist, dass wir gesegnet wären und keinen Mangel leiden würden, wenn wir unseren Eifer loslassen würden, Nahrung zu horten, um uns auf die nächste Welle der Pandemie vorzubereiten und stattdessen das Interesse der Lebewesen vor unser eigenes stellen würden. Ohne diese Anhaftung wären wir auch in der Lage, unsere Energie darauf zu konzentrieren, während der Pandemie mehr Lebewesen zu retten.