Schwerkranke zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt – Haftanstalt verweigert wiederholt Aufnahme
(Minghui.org) Nachdem eine Haftanstalt die Aufnahme einer 62-jährigen ehemaligen Lehrerin wegen ihres schlechten Zustands verweigerte hatte, ließen die Behörden sie frei. Zuvor war die Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Sun Yanhuan lebt in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang. Sie war am 8. November 2016 erstmals verhaftet worden. Nach einigen Monaten Haft litt sie unter brennnenden Schmerzen in der Brust und leichtem Fieber.
Nachdem sie am 18. Oktober 2017 vom Bezirksgericht Dongfeng zu drei Jahren Haft verurteilt worden war, verschlechterte sich ihr Zustand immer weiter. Am 27. November 2017 beschlossen die örtliche Haftanstalt und das mittlere Volksgericht Jiamusi, das Urteil in eine fünfjährige Bewährungsstrafe zu ändern.
Nicht lange nach ihrer Rückkehr nach Hause war Sun gelähmt. Sie musste am Herzen operiert werden.
Am 31. Juli 2019 kamen Polizisten zu Sun. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Bilder über Falun Dafa. Sie wollten Sun inhaftieren, doch erneut verweigerte die Haftanstalt ihre Aufnahme, weil sie sehr schwach war. Daher ließen die Beamten Sun auf Kaution für ein Jahr frei und bestimmten ihren jüngeren Bruder als Bürgen.
In der Zwischenzeit hat das mittlere Volksgericht Suns Bewährungsstrafe widerrufen und setzte am 11. Oktober 2019 die ursprüngliche Strafe von drei Jahren Haft wieder in Kraft. Die Praktizierende wurde aufgefordert, in der Zeit vom 11. Oktober 2019 bis 16. Juli 2021 ihre Haftstrafe zu verbüßen.
Am Tag der Urteilsverkündung brachten Beamte Sun zurück in die Haftanstalt. Erneut wurde sie nicht aufgenommen – wegen ihres hohen Blutdrucks.
Am 7. August 2020 brachten Beamte Sun zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang. Dort teilte man ihr mit, dass die Polizei ein neues Verfahrens gegen sie eingeleitet habe. Ihr wurde ein weiteres „Verbrechen“ vorgeworfen: der Besitz von Falun-Dafa-Büchern. Die Polizisten teilten mit, dass Suns fehlende Kooperationsbereitschaft gegenüber den Behörden während ihrer Bewährungsstrafe als weiterer Punkt des „neuen Verbrechens“ aufgeführt wurde.
Am 27. Oktober 2020 fand die Anhörung vor dem Gericht Xiangyang statt. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Die Praktizierende sagte auch zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Am 29. Dezember erhielt Sun einen Anruf von Richter Ji Zhong, der sie aufforderte, am nächsten Morgen bei Gericht zu erscheinen. Als sie am 30. Dezember gegen 8:20 Uhr eintraf, überreichte ihr der Richter das Urteil. Gegen die Praktizierende waren viereinhalb Jahre Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Yuan (rund 1.900 Euro) verhängt worden. Es war vorgesehen, dass Sun vom 30. Dezember 2020 bis zum 3. April 2023 inhaftiert sein sollte. Die Zeit, die sie in der Haftanstalt Jiamusi in den Jahren 2016 und 2017 – insgesamt 14 Monate und 26 Tage – verbracht hatte, wurde abgezogen.
Als Sun das Urteil unterzeichnete, gab sie an, dass sie Einwände dagegen habe und Berufung einlegen wolle.
Im Anschluss nahm ein Vollzugsbeamter Sun zu einem Corona-Test und einer ärztlichen Untersuchung mit. Der Arzt stellte fest, dass Sun unter Bluthochdruck litt und Symptome eines Herzinfarkts aufwies. Am Brustkorb wurde Sun nicht näher untersucht. Der Arzt verzichtete darauf, da schon frühere Untersuchungen auf Beschwerden hingewiesen hatten.
Nachdem später die Untersuchungsergebnisse vorlagen, brachte der Vollzugsbeamte die Praktizierende in die Haftanstalt Jiamusi. Zufällig hatte dort derselbe Wärter Dienst, der Sun während ihrer Inhaftierung im Jahr 2017 ins Krankenhaus gebracht hatte. Der Wärter beschrieb dem Arzt der Haftanstalt den damaligen Zustand der Praktizierenden. Als der Mediziner bei Sun Bluthochdruck festgestellte, verweigerte der Direktor der Haftanstalt ihre Aufnahme. Erneut wurde die Praktizierende freigelassen.
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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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