Taxifahrer nach Gefängnis und Gehirnwäsche erneut verhaftet
(Minghui.org) Mitte Dezember 2020 wurde ein Taxifahrer bei einer Polizeirazzia festgenommen, weil er Falun Dafa [1] praktiziert.
Zhao Fuqiang lebt in der Stadt Hegang in der Provinz Heilongjiang. Der über 50-Jährige wurde von Beamten der Polizeiwache der Roten Armee in Hegang verhaftet. Die Polizisten führten ihn in Handschellen ab und drohten ihm mit Gefängnisstrafe. Zhao befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis Hegan.
Mit dem Praktizieren von Falun Dafa hatte Zhao 1998 begonnen. Nachdem er früher jahrelang stark geraucht und Alkohol getrunken hatte, gab er all diese schlechten Gewohnheiten auf. Als 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden begann, gab Zhao die Praktik jedoch aus Angst auf. Er verfiel wieder in seine alten Abhängigkeiten und ließ sich vom moralischen Verfall der Gesellschaft mitziehen.
Jahrelang lebte Zhao ein unerfülltes Leben, bis er sich dazu entschloss, wieder mit dem Praktizieren zu beginnen. Danach wurde der Praktizierende viermal verhaftet und einmal zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Erste Verhaftung
Eine Gruppe Polizisten brach am 22. Juli 2008 in Zhaos Wohnung ein. Die Beamten verhafteten ihn und beschlagnahmten Laptop, zwei Mobiltelefone und andere persönliche Gegenstände. Bis heute hat Zhao die Dinge nicht wieder zurückerhalten. Im Untersuchungsgefängnis Hegang Nr. 2 zwangen die Wärter den Praktizierenden jeden Tag, regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Er bekam zudem nur wenig zu essen.
Am 27. November 2008 fand Zhaos Anhörung vor dem Bezirksgericht Nanshan statt. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Zwangsarbeit und Folter während der Haft
Im Oktober 2009 verlegten die Behörden Zhao in das Gefängnis Jiamusi. Zunächst wurde er einem sogenannten Schulungsteam zugeordnet. Hier sollten Praktizierende dazu gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben. Da sich Zhao widersetzte, wurde er gefoltert. Die angewandte Methode nennt sich „Fliegen mit dem Flugzeug“.
Bei dieser Folter wird das Opfer gezwungen, sich mit gestreckten Beinen in einem Winkel von 90 Grad nach vorn zu beugen, während die Hände hochgehalten werden (s. Bild). Einmal rammte ein Wärter Zhao in dieser Position seinen Ellenbogen heftig in den Rücken. Dreimal ging er zu Boden. Danach hatte er extreme Schmerzen und konnte über zwei Wochen lang kaum atmen.
Folter-Nachstellung: „Fliegen mit dem Flugzeug“
Jeden Tag musste Zhao von 4 Uhr morgens bis 19 Uhr abends unbezahlte Arbeit verrichten. Für den Gang zur Toilette und zum Waschen blieb ihm nur wenig Zeit. Selbst als er durch Folter verletzt war, wurde er noch zur Arbeit gezwungen.
Später verlegten die Behörden ihn in die siebte Abteilung, wo er Autokissen herstellen musste. Die Materialien waren toxisch, sodass es am ganzen Körper juckte.
Als sich Zhaos Zustand verschlechterte, kam er auf die Krankenstation. Auch hier musste er weiter arbeiten. Als er sich weigerte, sperrte man ihn für 15 Tage in eine kleine feuchte, dunkle Zelle. Sie hatte nur ein kleines Fenster in der Tür. Ein Eimer diente als Toilette. Bettzeug erhielt der Praktizierende nicht. Seine gesamte Unterwäsche wurde ihm weggenommen, sodass er nur dünn bekleidet war. Aus Protest gegen die Misshandlung trat Zhao für sechs Tage in Hungerstreik. Jeden Tag wurde er einer Zwangsernährung mit extrem salzhaltigem Essen unterzogen, was ein starkes Brennen verursachte. Nachdem Zhao wieder begonnen hatte zu essen, erhielt er zu jeder Mahlzeit nur ein Dampfbrötchen und kaltes Wasser.
Schließlich brachten die Wärter Zhao zurück in die siebte Abteilung, wo er die Dienste eines Hausmeisters verrichten musste. Später trat er mit zwei anderen Praktizierenden in Hungerstreik, weil ein weiterer Praktizierender von Gefangenen misshandelt worden war.
Während dieser Zeit starben drei Praktizierende aufgrund der Folter im Gefängnis Jiamusi: Qin Yueming, Yu Yungang und ein weiterer Praktizierender, dessen Namen unbekannt ist.
Brutale Folter nach der zweiten Festnahme
Als Zhao in der Nacht des 14. Juni 2013 mit seinem Taxi unterwegs war, hielten Polizisten ihn an und nahmen ihn fest. Sie brachten ihn in die Polizeidienststelle Nanshan, wo er dreimal gefoltert wurde.
Die Polizisten legten ihm die Hände hinter dem Rücken in Handschellen. Ein Beamter stellte sich auf einen Hocker und zog Zhaos gefesselten Hände kräftig nach oben. Das verursachte unerträgliche Schmerzen und Herzrasen.
Am 16. Juni verlegten die Behörden Zhao in das zweite Untersuchungsgefängnis Hegang. Weil er sich seit der Festnahme im Hungerstreik befand, führten die Polizisten eine Zwangsernährung durch. Dabei rissen sie ihm den Mund brutal auf und flößten dann Salzwasser ein. Der Direktor des Untersuchungsgefängnisses befahl den Häftlingen, Zhao dreimal täglich einer Zwangsernährung zu unterziehen. Er zeigte ihnen persönlich, wie man den Mund des Praktizierenden öffnet, indem er ihn mit einer Zange aufhebelte.
20 Tage lang wurde Zhao auf diese Weise gefoltert. Dann lieferten die Beamten ihn in die örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung ein.
Elektroschock-Folter in Gehirnwäsche-Einrichtung
Als Zhao in der Gehirnwäsche-Einrichtung aufgenommen wurde, war er extrem schwach. Den ganzen Tag wurde er gezwungen, Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Aus Protest gegen die Gehirnwäsche trat er erneut in Hungerstreik. Daraufhin wurde er zweimal mit Elektroschocks gefoltert, sodass sein Körper mit kleinen Brandwunden übersät war. Einmal hielten drei Personen ihn auf dem Bett fest, während er geschockt wurde. Außerdem fesselten sie ihn mit Handschellen ans Bett und unterzogen ihn einer brutalen Zwangsernährung.
Tage später eskalierte die Verfolgung. Beamte der Gehirnwäsche-Einrichtung fesselte Zhao mit Handschellen an die Rücklehne eines Stuhls, wobei sie seine Taille und Hände eng an die Rücklehne fesselten. Von 6 bis 21 Uhr musste der Praktizierende in dieser Position verharren. Er litt unter starken Rückenschmerzen und stand kurz vor dem Zusammenbruch.
Die Beamten drohten Zhao auch mit Gefängnisstrafe. Seine Tochter wurde herbeigeschafft, damit sie ihren Vater überredete, seinen Glauben aufzugeben und eine entsprechende Erklärung zu unterschreiben. Am 16. August 2013 wurde er freigelassen. Als Zhao nach Hause zurückkam, stellte er fest, dass 4.000 Yuan (rund 500 Euro) Bargeld fehlten. Er vermutet, dass die Polizisten es bei der Durchsuchung mitgenommen haben.
Am 20. August 2015 wurde Zhao nach langer Zeit der Überwachung erneut festgenommen, kurz darauf jedoch freigelassen.
Früherer Bericht:
Taxifahrer zwei Monate lang bis zum Zusammenbruch gefoltert
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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