Zweifache Mutter nach neun Jahren Haft erneut zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Ende 2020 wurde eine Falun-Dafa-Praktizierende [1] zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie an ihrem Glauben festhält. Sie war bereits zweimal zuvor verhaftet worden – einmal, als sie schwanger war, und ein weiteres Mal, als ihre jüngste Tochter 15 Monate alt war.

Die über 50-jährige Kuang Deying lebt in der Stadt Zhaotong in der Provinz Yunnan. Nachdem die Polizei erfahren hatte, dass sie einen Praktizierenden in der Stadt Kunming besucht hatte, wurde sie am 24. September 2019 in ihrer Wohnung verhaftet.

Die Beamten warfen Kuang vor, Informationsmaterialien über Falun Dafa zu besitzen. Aus diesem Grund erhob die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan Anklage und gab den Fall an das Bezirksgericht Xishan weiter.

Am 20. November 2020 fand Kuangs Anhörung vor Gericht statt. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig und argumentierte, dass es keine Rechtsgrundlage für die Verfolgung gebe. Ungeachtet dessen verurteilte der Richter die Praktizierende zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro), nur weil bei ihr zu Hause Falun-Dafa-Bücher und damit in Verbindung stehende Materialien gefunden wurden.

Frühere Verfolgung

Vor ihrer jüngsten Verhaftung war Kuang bereits mehrfach wegen ihres Glaubens festgenommen worden. Sie war zweimal im Arbeitslager und einmal im Gefängnis, sodass sie insgesamt über neun Jahre in Haft verbracht hatte.

Im Februar 2000 wurde die Praktizierende zum ersten Mal verhaftet und einen Monat lang festgehalten. Als sie sich im Juli 2000 auf den Weg nach Peking machte, um für Falun Dafa einzutreten, wurde sie erneut festgenommen. Weil Kuang damals schwanger war, weigerte sich die örtliche Haftanstalt, sie aufzunehmen.

Am 6. Januar 2002 nahmen Beamte die Praktizierende abermals fest, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung. Zwei Jahre war Kuang im Arbeitslager inhaftiert. In dieser Zeit bemühte sich ihre 67-jährige kranke Mutter, die beiden Töchter zu versorgen, die zehn Jahre und 15 Monate Monate alt waren.

Aus Willkür verlängerten die Wärter im Arbeitslager Kuangs Haft um sechs Monate. Am 25. Juni 2004 suchte ihre Mutter mit einigen anderen Falun-Dafa-Praktizierenden das Petitionsbüro auf. Sie wollten sich für die Gefangene einsetzen, wurden aber selbst verhaftet. Beamte verhörten einige Praktizierende und brachten sie in die örtliche Gehirnwäsche-Einrichtung. Die Polizisten sagten zu ihnen: „Es ist illegal, für Falun Gong eine Beschwerde einzureichen.“

Im November 2004 – Kuang war vier Monate zuvor freigelassen worden – nahmen Beamte die Praktizierende erneut in Gewahrsam. Sie war anzeigt worden, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Im Mai 2005 wurden gegen sie drei weitere Jahre Zwangsarbeit verhängt. Während ihrer Haft im Zwangsarbeitslager Kunming wurde sie ständig verprügelt und geohrfeigt.

Am 16. Juli 2008, zwei Monate nach Kuangs Entlassung, wurde sie ein weiteres Mal festgenommen. Die Polizisten schlugen und beschimpften sie, weil sie beim Verhör nicht kooperierte. Im Dezember 2008 verurteilte das Bezirksgericht Qiaojia die Praktizierende im Geheimen zu vier Jahren Haft. Ihr Mann ließ sich von ihr scheiden, da er die Verfolgung nicht länger aushalten konnte.

Im Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan musste Kuang jeden Tag 16 Stunden lang auf einem kleinen Hocker sitzen, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Die Wärterinnen untersagten ihr, sich Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Daher musste sie alte Kleidung benutzen, um sich während der Menstruation zu reinigen. Im Winter hatte sie nicht genügend wärmende Kleidung.

Frühere Berichte:

Die Praktizierende Frau Kuang Deying 6 Jahre lang im Zwangsarbeitslager verfolgt; im Geheimen zu vierjähriger Gefängnisstrafe verurteilt

Acht Falun-Dafa-Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt (Stadt Kunming, Provinz Yunnan)

Sieben Einwohner wegen ihres Glaubens angeklagt (Provinz Yunnan)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.