Sich wahrhaft kultivieren – das Fa auswendig lernen

(Minghui.org) Ich ging davon aus, dass man sich schon kultiviert, wenn man die Dafa-Bücher liest. Aber in der Zeit der Fa-Berichtigung erkenne ich, dass ich das Fa nur durch wahre Kultivierung bekommen kann.

Nur wenn ich das Fa bestätige, kann ich ein wahrer Dafa-Jünger genannt werden.

Die wahre Kultivierung begann erst mit dem erneuten Auswendiglernen des Fa

Im Jahr 2004 habe ich einmal das Zhuan Falun auswendig gelernt. Damals war mein Sohn noch klein, deshalb blieb ich zu Hause, um mich um ihn zu kümmern. Es dauerte ungefähr ein Jahr, bis ich das Zhuan Falun komplett auswendig gelernt hatte. Doch in den letzten Jahren war meine Kultivierung nicht stabil. Wirklich kultivieren vermag ich mich erst seit April 2020, seitdem ich zum zweiten Mal begonnen habe, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Mir ist dabei auch klar geworden, dass sogar die Zeichensetzung im Buch das Fa ist.

Jetzt bin ich auf Seite 322 und in zwei oder drei Tagen werde ich das ganze Buch auswendig gelernt haben.

Leider konnte ich mit dem Praktizierenden, der mir früher Informationsmaterialien zukommen ließ, nicht in Kontakt treten. „Es wäre gut, wenn ich einige Informationsmaterialien und Amulette hätte“, überlegte ich. Der Meister muss mein Herz gesehen haben.

Bald darauf traf ich auf dem Weg zur Arbeit eine ältere Frau. Sie gab mir einen kleinen Flaschenkürbis mit Worten darauf. Als ich den Flaschenkürbis näher betrachtete, um die Worte zu lesen, wurde ich sehr aufgeregt. Dann reichte sie mir einen USB-Stick und begann, mich über die wahren Hintergründe aufzuklären. Ich breitete meine Arme aus und umarmte sie. Sie war einen Moment lang geschockt, dann lachte sie und fragte: „Bist du auch eine Praktizierende?“ Weil ich so aufgeregt war, bekam ich kein Wort heraus. Ich konnte nur zustimmend nicken und hatte Tränen in den Augen.

Es war, als hätte ich endlich meine Familie gefunden. Später übergab sie mir einige Materialien, darunter USB-Sticks und Amulette. Ich bin dem Meister unendlich dankbar für dieses Arrangement. Ich danke auch den Mitpraktizierenden für ihre Hingabe und ihre große Mühe.

Jetzt nehme ich immer verschiedene Informationsmaterialien mit, damit ich die Menschen auf meinem Arbeitsweg entsprechend aufklären kann. Ich weiß, dass es die Barmherzigkeit des Meisters ist, die mich dazu gebracht hat, zur Kultivierung zurückzukehren. Meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister ist unbeschreiblich.

Ich bedaure, dass ich in der Vergangenheit so viel Zeit verschwendet und nicht gut gehandelt habe, in der Zukunft werde ich nicht mehr nachlässig sein. Ich werde meine Gedanken und Taten nach dem Fa richten und die Dinge, die ich als Kultivierende nicht haben sollte, beseitigen. Ich werde alles tun, um den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen und den Menschen behilflich zu sein.

Bleib den Verlockungen der elektronischen Welt fern

Kurz nachdem ich begonnen hatte, das Fa zum zweiten Mal auswendig zu lernen, räumte ich auf meinem Handy auf und entfernte die Apps WeChat, Alipay, Mobile Banking und Taobao.

Der Verzicht auf mein Mobiltelefon hat mir wirklich gutgetan. Ich habe jetzt mehr Zeit, das zu tun, was ich tun soll. Anstatt online einzukaufen, gehe ich in ein Geschäft und kann so den Leuten die wahren Hintergründe erläutern.

Egal wo ich hingehe, ich mache mir keine Sorgen mehr, abgehört zu werden, da ich kein Handy dabei habe. Denn das ist für einen Praktizierenden in China nicht sicher.

Seit ich kein Handy mehr benutze, konnte ich meine Anhaftung an WeChat und die anderen Apps loslassen. Gleichzeitig befreite ich mich von den Begierden und Versuchungen, die meinen Kultivierungswillen schwächen und meine Zeit verschwenden könnten, da ich mich um die drei Dinge kümmern und sie gut machen soll.

Mein Mann bot mir mehrere Gelegenheiten, meine Xinxing zu erhöhen, als er herausfand, dass ich WeChat gelöscht hatte und kein Handy mehr benutzte. Als ich eines Tages nach Hause kam, schlug mein Mann auf mich ein. Ich ertrug es, sagte kein Wort und ging mich danach umziehen.

Im Schlafzimmer sagte ich mir immer wieder: „Das geschieht, damit du deine Xinxing erhöhen kannst. Lass dich nicht ablenken, sonst hast du heute umsonst praktiziert.“

Eines Tages forderte mein Mann mich auf, den QR-Code auf WeChat zu scannen, weil ich sonst nicht mehr die soziale Sicherheit erfüllen würde und die Eingangshalle nicht betreten könne.

Ich entgegnete, WeChat sei gelöscht, ich würde es nie wieder benutzen. Er geriet in Rage und rastete völlig aus. Zum ersten Mal in unserer mehr als zehnjährigen Ehe stieß er mich um. Dann zerrte er mich aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer, öffnete den Schrank, nahm unsere Ausweise heraus und sagte: „Um die soziale Sicherheit brauchen wir uns nicht weiter zu kümmern. Wir werden uns noch heute scheiden lassen!“

Ich sagte mir immer wieder: „Ich bin eine Kultivierende, das kann mich nicht ins Wanken bringen. Ich muss es ertragen und vernünftig sein.“ Als ich mich bemühte, ruhig zu bleiben, spürte ich Wärme im ganzen Körper – so als ob ich von einer starken Energie umgeben wäre. Ich fühlte mich sehr friedlich und gut.

Ich bat ihn, sich aufs Bett zu setzen. Dann sagte ich ruhig zu ihm: „Wenn du dich wirklich von mir scheiden lassen und gehen willst, brauchen wir das nicht gleich heute zu machen. Du bist jetzt sehr aufgewühlt, lass uns in ein paar Tagen darüber sprechen.

Habe ich mich nicht gut verhalten? Früher habe ich weder gekocht noch geputzt. Ich habe mich nur um mich selbst gekümmert und die ganze Zeit mit meinem Handy gespielt. Jetzt nutze ich die Zeit, die ich früher mit dem Handy verschwendet habe, um mich um den Haushalt zu kümmern. Während ich die Hausarbeit erledige, wird mir bewusst, wie großartig du bist, weil du diese Aufgaben seit mehr als zehn Jahren erledigst. Ich habe es als selbstverständlich angesehen und mich nicht einmal bei dir bedankt“, machte ich ihm deutlich.

Meine Worte beruhigten ihn und wir gingen zusammen in die Eingangshalle. Dort aktualisierten wir die Sozialversicherung, ohne vorher den Code zu scannen.

Seitdem sind mehr als zwei Monate vergangen und er hat nie wieder von der Scheidung gesprochen.

Nach dem Vorfall dachte ich nach. Mein Mann hatte sehr emotional reagiert, deshalb musste es eine Lücke bei mir geben. Ich schaute nach innen und fand viele Anhaftungen. Zuallererst war ich argwöhnisch. Am Silvestertag hatten wir einen schrecklichen Streit über eine seiner WeChat-Nachrichten gehabt. Ich war so wütend, dass ich gegen Mitternacht das Haus verließ. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen, weil ich so aufgebracht und wütend war.

Der barmherzige Meister ist immer bei mir, deshalb kam mir in diesem Moment der Satz „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ in den Sinn. Ich wiederholte ihn, bis ich nicht mehr weinen musste und mich allmählich beruhigte.

Nachdem ich meinen Argwohn erkannt hatte, schaute ich weiter nach innen und fand meine Anhaftung an die Eifersucht. Danach entdeckte ich auch Kampfgeist und meinen Groll.

Diese Anhaftungen entspringen alle Qing.

Der Meister sagt:

„Wenn du dich von Qing nicht trennst, kannst du dich nicht kultivieren. Wenn du aus Qing herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können. Die menschlichen Gesinnungen können dich dann nicht mehr mitreißen; stattdessen wirst du mit Barmherzigkeit erfüllt, etwas noch Erhabeneres.“ (Zhuan Falun 2019, S. 201)

Nachdem ich noch einmal über meinen Mann nachgedacht hatte, erkannte ich, dass er freundlich, ehrlich und belastbar war. Er hat im Laufe der Jahre viel zu unserer Familie beigetragen. Er ist auch wegen des Fa gekommen, obwohl er sich vom gewöhnlichen Leben verlocken lässt und das Fa noch nicht erhalten hat. Aber ich bin eine Kultivierende, wie kann ich mich dann über dieses oder jenes ärgern?

Der Groll entstammte nicht meinem wahren Selbst und ich wusste, dass ich ihn nicht als einen Teil von mir anerkennen durfte. Es war ein falsches Selbst, das durch Anschauungen und Anhaftungen gebildet worden war. Ich hätte den Groll nicht als mich selbst anerkennen sollen. Nach diesen Gedanken kamen mir die Tränen und ich spürte Güte in mir.

Meditation im Sitzen

Als nächstes möchte ich über die Sitzposition während der Meditation sprechen. Der Lotussitz war wirklich schmerzhaft.

Zuerst band ich meine Beine mit einem Seil zusammen, um zunächst einmal in der halben Lotusposition zu meditieren. Ich konnte es nicht lange durchhalten. Es tat so weh, dass ich vor lauter Schmerz gleich anfing zu schwitzen.

Aber ich gab nicht auf und nach und nach konnte ich im Lotussitz meditieren. In den vergangenen sechs Monaten meditierte ich ein paar Mal eine volle Stunde. Dies gelang mir aber erst, nachdem ich einige Xinxing-Prüfungen bestanden hatte.

Das erste Mal, dass ich eine Stunde lang meditieren konnte, war am Morgen, nachdem ich die Prüfung der Erotik in meinem Traum überwunden hatte. Ein anderes Mal bestand ich die Prüfung nicht, obwohl mein Mann mir eine Gelegenheit bot, meine Xinxing zu erhöhen.

Während ich im Bett meditierte, liefen mir Tränen über die Wangen, weil ich es nicht gut gemacht hatte. Danach wollte ich eine Praktizierende anrufen. Es war etwa 20 Uhr abends. In diesem Moment kamen mir die Worte des Meisters in den Sinn. Ich erinnerte mich daran, dass wir freundlich und achtsam gegenüber anderen sein sollten und nicht egoistisch.

Ebenso sollte ich die Praktizierenden behandeln. „Vielleicht lernt sie gerade das Fa. Diese Zeit ist besonders wertvoll für jeden Praktizierenden, der die drei Dinge gut macht“, überlegte ich. Also legte ich den Hörer wieder weg. Am nächsten Morgen konnte ich in Ruhe für eine Stunde meditieren.

Auf diese Weise ermutigte mich der Meister.

Schlussbemerkung

Im Prozess des Auswendiglernens wurden mir allmählich die verschiedenen menschlichen Anschauungen und Anhaftungen bewusst. Ich bemühte mich, sie von meinem wahren Selbst abzutrennen, sodass sie allmählich schwächer wurden. Gleichzeitig spürte ich, wie mein Feld viel klarer wurde.

Ich danke dem verehrten Meister, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, in die Herrlichkeit des Dafa einzutauchen und den Menschen die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung näherzubringen.

Vor allem bin ich dem Meister dankbar, dass er mich Dafa gelehrt und mir den Weg gezeigt hat, wie ich zu meinem wahren Selbst zurückkehren kann.