Nach Hungerstreik auf Kaution freigelassen
(Minghui.org) Nach fast sieben Monaten Haft wurde Wang Chaoying am 20. April 2021 in einem Krankenwagen nach Hause gefahren – abgemagert und in einem schlechten Gesundheitszustand.
Die 67-jährige Pekingerin war am 6. Oktober 2020 verhaftet worden, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie an einem Touristenort Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] verteilt hatte.
Nachdem die Polizei Wangs Wohnung durchsucht hatte, wurde sie in das Untersuchungsgefängnis von Changping gebracht. Ihre Verhaftung wurde am 13. November genehmigt. Ihre Familie weigerte sich, die Papiere zu unterschreiben und verurteilte die Polizei für ihre Verfolgung.
Wang trat in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren und wurde dreimal ins Krankenhaus eingeliefert.
Laut einer Quelle fürchteten die Behörden des Untersuchungsgefängnisses, zur Rechenschaft gezogen zu werden, falls Wang dort sterben sollte, und drängten daher die Staatsanwaltschaft Yanqing, sie schnell anzuklagen.
Wang wurde Anfang April in der Haftanstalt per Videokonferenz vor dem Gericht von Yanqing angeklagt. Sie war mit Handschellen an den Stuhl gefesselt und musste sich darauf abstützen. Während der gesamten Anhörung blieb sie stumm.
Da sich ihr Zustand verschlechterte, brachten die Wärter sie zurück ins Polizeikrankenhaus. Der Arzt weigerte sich, sie zu behandeln und drängte den Richter Zhang Wenbin, sie freizulassen. Erst dann stimmte der Richter zu, sie freizulassen.
Nachdem sie nach Hause zurückgebracht worden war, sagte der Richter zu Wangs Familie, dass ihre Haft nur gegen Kaution ausgesetzt worden sei, und dass man immer noch vorhabe, sie zu verurteilen.
Vor ihrer letzten Verfolgung war Wang wegen Praktizierens von Falun Dafa dreimal zu Arbeitslagerstrafen verurteilt worden, und zwar zu zwei Jahren im Jahr 2002, zu zwei Jahren im Jahr 2005 und zu zweieinhalb Jahren im Jahr 2009. Außerdem wurde sie im Jahr 2000 für zwei Wochen inhaftiert und zu einer Geldstrafe von 1.500 Yuan (ca. 200 Euro) verurteilt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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