Besser zuhören und mit anderen harmonieren

(Minghui.org) Immer wenn ich mich mit Praktizierenden austauschte oder Probleme ansprach, bestand ich auf meiner Meinung. Die meines Gesprächspartners lehnte ich ab, noch bevor ich ihn richtig verstanden hatte oder sein Anliegen nachvollziehen konnte. Oft ließ ich den anderen auch nicht aussprechen.

Genauso verhielt ich mich, wenn ich mich über die Fa-Prinzipien austauschte. Wenn ein Praktizierender seine Meinung unbedingt durchsetzen wollte, stritt ich mit ihm.

Der Meister sagt:

„Was für eine Gesinnung haben sie? Es ist Toleranz, immens große Toleranz, sie können andere Lebewesen tolerieren und können sich wirklich in die Lage anderer Lebewesen versetzen und sich in sie hineindenken. Das können viele von uns während des Kultivierungsprozesses noch nicht erreichen, aber ihr seid dabei, dies allmählich zu erkennen und zu erreichen. Wenn eine Gottheit eine Methode vorschlägt, beeilen sie sich nicht, sie abzulehnen. Er hat es nicht eilig zu sagen oder zu glauben, dass seine Methode gut ist, sondern er schaut, was das endgültige Ergebnis der Methoden der anderen Gottheiten ist. Es gibt verschiedene Wege, bei jedem ist der Weg anders. Die Grundsätze, die die Lebewesen im Fa durch Erkennen bewiesen haben, sind unterschiedlich, aber es kann gut sein, dass das Ergebnis das gleiche ist. Deswegen schauen sie das Ergebnis an. Wenn sein Ergebnis erreicht wird und wirklich erreicht werden kann, was er erreichen will, dann werden alle einverstanden sein, so denken alle Gottheiten. Außerdem wenn irgendwo etwas fehlt, werden sie es bedingungslos und stillschweigend ausfüllen, damit es noch besser vollendet wird. So behandeln sie die Probleme.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA30.11.2002)

Selbst gewöhnliche Menschen meinen, dass die Ratschläge anderer ihnen in ihrem Leben weiterhelfen können. Im Austausch drücken die Praktizierenden ihr Verständnis auf ihren Ebenen aus. Ihre Worte richten sich dabei nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Es ist auch so, dass der Meister die Worte anderer Praktizierender benutzt, damit wir etwas erkennen können.

Bei der Kultivierung ist nichts zufällig

Einmal erklärte ich einer Praktizierenden, dass ich nur für den technischen Aspekt eines Projekts verantwortlich sein wolle, da ich keine Zeit für etwas anderes hätte. „Das wird nicht funktionieren. Wenn ein Praktizierender dich um Hilfe bittet, bedeutet das, dass du es kannst und es auch tun solltest“, entgegnete sie.

Sie wollte, dass ich mehr Verantwortung übernahm und mit anderen zusammenarbeitete. Bei der Kultivierung ist nichts zufällig. Bestimmte Dinge sind für andere Praktizierende in der Tat schwerer zu schaffen und im Vergleich zu ihnen kann ich Dinge schneller lernen. Ich dachte darüber nach und stimmte ihr schließlich zu.

Ich hatte aus Egoismus keine zusätzliche Verantwortung übernehmen wollen. Dann verstand ich es, änderte meine Einstellung und unterstützte andere, solange ich die Zeit und die Fähigkeiten dazu hatte. Es spielte keine Rolle, ob es sich um meine oder seine Arbeit handelte – ich arbeitete einfach in aller Ruhe mit den anderen zusammen.

Ich erinnerte mich daran, dass ich mehr arbeiten und weniger reden sollte. Über das, was ich getan hatte, sollte ich gar nicht reden. Ich wusste, dass mir das nicht leicht fallen würde, aber ich gab mir große Mühe, dieses Ziel zu erreichen. Wenn ich weniger an mich und mehr an die anderen dachte, ging mir die Aufgabe leichter von der Hand und es fühlte sich gut an.

Eines Tages sagte ich beim Austausch: „Praktizierende hören gerne lobende Worte und möchten über Angenehmes sprechen. Wir wollen, dass andere uns gütig behandeln, und mögen es nicht, wenn andere einen ernsten Ton anschlagen. Mir ist bewusst, dass ich gerne ernsthaft über alle Aspekte einer Sache nachdenke; andere mögen das nicht. Wenn ich spreche, beschuldige ich dabei andere und beschwere mich. Ich habe meinen Mund nicht kultiviert. Mein unnachgiebiger Ton und das Überlegenheitsgefühl, das ich zeige, haben Druck auf andere ausgeübt. Dabei war ich noch der Meinung, dass ich ausgeglichen sei. Anderen die Schuld zu geben und sich zu beschweren, entspringt menschlichen Vorstellungen. Das entspricht der Kultur der Kommunistischen Partei und ist dämonisch. Beschuldigungen, Beschwerden und alle Anhaftungen kommen von menschlichen Emotionen und sind Dinge, die Praktizierende beseitigen sollten. Auf der anderen Seite ist die Herrlichkeit des Fa eine Manifestation der Barmherzigkeit. Das Fa ist barmherzig und fördert die Buddha-Natur.“

Ein Praktizierender fügte hinzu, was der Meister über die Ausgeglichenheit gesagt hat:

„Wenn man besonders aufgeregt ist, wenn man in seinem Verhalten über die Grenze der Vernunft geht, dann gehört das meistens zu den Dingen der modernen Musik. Bei unvernünftiger Leidenschaft, bei unvernünftigem Wahnsinn ist man eigentlich schon dabei, die negativen Dinge hervorzurufen. Erst ein ausgeglichener Zustand ist barmherzig, das ist eigentlich erst der richtige Zustand der Menschen. In der Ausgeglichenheit gibt es auch Höhen und Tiefen, es ist alles sehr vernünftig. Auch die Ausgeglichenheit kann sich mit Herrlichkeit zeigen, jedoch ist die Basis die Ausgeglichenheit.“ (Die Fa-Erklärung auf der Konferenz zum Komponieren von Musik21.07.2003)

Wenn wir mit anderen sprechen, bringt es nicht unbedingt mehr, wenn wir mehr als der andere reden, uns überlegener zeigen oder eine überhebliche Haltung einnehmen.

Wenn man dagegen ruhig und gelassen auftritt, zeigen sich Barmherzigkeit und Vernunft besser. Wenn wir innerlich ruhig sind und in einem friedlichen Tonfall sprechen, können wir leichter die Ursachen, Folgen und die Bedeutung der eigenen Handlungen erklären, die nicht auf den Fa-Prinzipien beruhen. Wenn wir freundlich eine Lösung anbieten, sind andere eher bereit, die Vorschläge anzunehmen.

Sturheit, Schlauheit

In der Vergangenheit war ich ein sehr sturer Mensch. Und in den Augen meiner Mitschüler und Kollegen war ich ziemlich eigenwillig. Später auf der Arbeit verhielt ich mich gewitzt und schlau.

Der Meister sagt:

„Von unserem Kosmos aus betrachtet, ist ‚schlau sein‘ an sich schon falsch, weil wir Wert darauf legen, den Dingen ihren Lauf zu lassen und die persönlichen Interessen leichtzunehmen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 67)

Nach Jahren der Kultivierung habe ich das Clever-Sein immer mehr abgelegt. Wenn wir mit anderen zusammenarbeiten und nicht mehr so gewieft dabei sind, können wir gut miteinander harmonieren – auch wenn Konflikte entstehen. Damit steigt die ganze Gruppe auf eine höhere Kultivierungsebene. Ist das nicht genau das, was der Meister von uns erwartet?