Nach viermonatigem Untertauchen: Frau aus Chongqing wird durch Überwachung gefunden und verhaftet

(Minghui.org) Die 59-jährige Han Zonglan aus Chongqing sah sich im Dezember 2020 gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, um einer Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu entgehen. Die Polizei überwachte und verwanzte die Telefone ihrer Verwandten für eine lange Zeit und spürte Han dann durch intensive Überwachung auf.

Han wurde dann am 13. April 2021, als sie bei ihrer Schwester in Chongqing war, in deren Wohnung verhaftet. Sie ist derzeit mit gefährlich hohem Blutdruck im Untersuchungsgefängnis von Hechuan inhaftiert.

Vorherige Verhaftung im Februar 2020

Als Han am 8. Februar 2020 Flugblätter über die Verfolgung von Falun Dafa an den Windschutzscheiben von Autos anbrachte, sah ein Polizist sie und folgte ihr nach Hause. Kurz darauf klopften fünf Polizeibeamte der Polizeiwache Bachuan an ihre Tür.

Die Beamten stürmten in die Wohnung, sobald Han die Tür öffnete, und durchsuchten die Räumlichkeiten. Han forderte sie auf, ihre Ausweise zu zeigen, aber sie reagierten nicht. Drei Polizisten hielten sie auf einem Stuhl fest und erlaubten ihr nicht, sich zu bewegen. Die anderen beiden durchwühlten die Wohnung und beschlagnahmten viele persönliche Gegenstände, darunter fast 8.000 Yuan (ca. 1.000 Euro) in bar. Die ganze Wohnung wurde in einem großen Durcheinander hinterlassen.

Die Polizei verhaftete Han und brachte sie zum Verhör auf die Polizeiwache. Sie erzählte ihnen von Falun Dafa: unter anderem, wie sie alle ihre Krankheiten durch das Praktizieren von Falun Dafa losgeworden war. Die Beamten wollten nicht zuhören und schimpften sie aus. Später brachten sie ihren Mann zur Wache und verhörten ihn. Er wurde freigelassen, nachdem er gezwungen worden war, eine Erklärung mit ungenanntem Inhalt zu unterschreiben.

Han weigerte sich, irgendwelche Papiere zu unterschreiben und wurde daraufhin in ein Zimmer gesperrt. Die Polizei brachte ihr ein Abendessen, das extrem salzig war. Ihr Mund wurde nach ein paar Bissen ganz trocken.

Am nächsten Tag versuchten zwei Polizeibeamte, Fotos von ihr zu machen und eine Blutprobe und Fingerabdrücke zu nehmen. Die Polizisten beschimpften sie, als sie sich weigerte zu kooperieren. Fünf Polizeibeamte brachten sie dann ins Krankenhaus, um sie vollständig untersuchen zu lassen.

Nachdem der Arzt festgestellt hatte, dass ihr Blutdruck mit 240/120 mmHg extrem hoch war, brachten die Polizisten sie zurück auf die Polizeiwache und steckten sie bis 19:00 Uhr in Isolationshaft. Sie wurde auf Kaution freigelassen, nachdem ihr Mann die Kaution von 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) bezahlt hatte.

Nach wiederholten Schikanen gezwungen, unterzutauchen

Zwei Beamte des Komitees für Politik und Recht [2] von Chongqing, drei Polizeibeamte der Staatssicherheit des Bezirks Tongliang und ein Gemeindearbeiter gingen am 17. September 2020 zu Han nach Hause, um sie zu schikanieren. Sie zeigten ihre Ausweise nicht und fotografierten sie ständig.

Am 29. Oktober 2020 drangen zwei Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees der Dongcheng-Straße, Li Xia, der Parteisekretär des Bezirks Tongliang, und zwei Polizeibeamte in Hans Wohnung ein. Ohne sich auszuweisen, versuchten sie, ihre Familie zu zwingen, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, die sie im Voraus vorbereitet hatten. Han zerriss die Erklärung und weigerte sich, sie von ihrer Familie unterschreiben zu lassen. Sie sagte, dass es für ihre Familie rechtswidrig sei, das zu tun. Die Beamten gingen dann hinaus, forderten aber ihren Sohn auf, mit ihnen hinauszukommen und die Erklärung im Polizeiauto zu unterschreiben. Das tat er aber nicht.

Die Beamten gaben nicht auf; sie riefen ihren Mann am Nachmittag mehrmals an und zwangen ihn, zum Nachbarschaftskomitee zu gehen. Nachdem er dort die Erklärung unterschrieben hatte, forderten sie ihn auf, seine Daumenabdrücke darauf zu setzen, was er aber verweigerte.

Hans Familienangehörige erhielten später viele Anrufe, mit denen sie zum Nachbarschaftskomitee bestellt wurden, um sich fotografieren zu lassen, was die ganze Familie in Angst versetzte.

Ende 2020 klopfte eine Gemeindemitarbeiterin an die Wohnungstür von Han. Sie fragte ihren Mann, wo seine Frau hingegangen sei. Er antwortete, dass sie kein Recht hätte zu wissen, wo Han sei.

Da Han ahnte, dass die Polizei beabsichtigte, sie erneut zu verhaften, verließ sie am 20. Dezember 2020 ihr Zuhause, um einer Verhaftung zu entgehen.

Am 19. Januar 2021 erhielt Han einen Anruf von einem Polizeibeamten, der sie auf das Polizeirevier vorlud. Der Beamte weigerte sich, den Grund zu nennen, drohte ihr aber, sie zu verhaften, wenn sie nicht erscheinen würde. Als Han nach seinem Namen und seiner Dienstnummer fragte, legte er auf. In den nächsten Monaten verwanzte die Polizei die Telefone ihrer Verwandten und spürte sie durch intensive Überwachung auf. Sie wurde am 13. April 2021 in der Wohnung ihrer Schwester verhaftet.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Dieses Komitee ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert. Sie hat Niederlassungen auf allen Regierungsebenen.