Meine Erinnerungen an den Übungsplatz auf dem „Bund“ in Shanghai, der Uferpromenade am Ufer des Huangpu-Flusses

(Minghui.org) Am 13. Mai 1992 stellte Meister Li Hongzhi Falun Dafa erstmals der Öffentlichkeit vor. Innerhalb von sieben Jahren verbreitete sich Falun Dafa in Städten und Dörfern im ganzen Land von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz. Shanghai war da keine Ausnahme. Überall in Shanghais Straßen, vor Geschäften, auf Sportplätzen in den Wohnblöcken, in verschiedenen Parks und an einer langen Uferpromenade konnte man Übungsplätze der Falun-Dafa-Praktizierenden sehen.

Der Bund, eine 2,6 Kilometer lange Uferpromenade am westlichen Ufer des Huangpu-Flusses in Shanghai, ist die Visitenkarte, das Wahrzeichen und die bekannteste touristische Attraktion dieser Stadt. Sie ist bei den chinesischen und ausländischen Touristen gleichermaßen beliebt. Von hier aus hat man eine einzigartige Sicht auf die Skyline von Shanghai. Dort an der langen Uferpromenade befand sich unser Übungsplatz. Die übenden Falun-Dafa-Praktizierenden bildeten eine friedliche und harmonische Kulisse vor der strahlend schönen Aussicht am Fluss.

Damals stellten wir oft eine Reihe von Bildern auf, auf denen der Meister die Übungen zeigt. Jeden Tag standen unzählige Menschen davor und schauten sich die Bilder an. Da wir die Übungen kostenlos zeigten, kamen immer wieder Menschen, um die Übungen zu lernen. Viele von ihnen begannen dann auch mit der Kultivierung im Dafa.

Der Meister sagt:

„Viele von uns, die Kultivierungsfähigkeiten besitzen, haben das Feld von unserem Falun Dafa schon einmal gesehen. Es ist von rotem Licht umhüllt, ganz in Rot.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 177)

Viele von uns Lernenden sahen verschiedene wunderbare Erscheinungen am Himmel über unserem Übungsplatz. Sogar die gewöhnlichen Menschen konnten erstaunliche Szenen am Himmel wahrnehmen.

Ich erinnere mich an ein Paar in den Vierzigern. Die Frau erzählte uns: „Wir sind zufällig am Bund entlangspaziert. Schon von Weitem sahen wir am Himmel ein rotes Licht. Ich war sehr erstaunt und bin mit meinem Mann sofort hierhergekommen, um genauer nachzusehen. Ich hatte allerdings nicht erwartet, auf einen Übungsplatz von Falun Dafa zu stoßen. Das ist ja eine buddhistische Schule. Ich möchte unbedingt auch Falun Dafa lernen.“ Es stellte sich dann im Gespräch heraus, dass sie eine buddhistische Laienschwester war und eine Schicksalsverbindung zu Dafa hatte. Beide, er und sie, wurden dann Falun-Dafa-Kultivierende.

Ein anderes Beispiel: Ein kranker Patient aus der Provinz war nach Shanghai gekommen, um sich hier operieren zu lassen. Die Erfolgsaussichten für die Operation waren sehr gering. Es gab für ihn kaum Hoffnung. Der Arzt hatte Mitleid mit ihm und erlaubte ihm einen kurzen Ausflug. Auf seinem Spaziergang an der Uferpromenade traf er auf uns. Erfreut sah er über unserem Übungsplatz am Himmel überall Buddhas, Daos und Gottheiten. Nach diesem einschneidenden Erlebnis sagte er seine Operation ab und lernte stattdessen die Übungen. Seine Gesundheit verbesserte sich.

Der Meister sagt:

„Aber die Methode für die Verbreitung des Fa, die ich im Fa für den Dafa hinterlassen habe, ist: Unser gemeinsames Praktizieren im Freien plus Fa-Konferenzen; in den Buchhandlungen sind die Bücher zu kaufen. Die Menschen mit Schicksalsverbindung gehen hin und kaufen das Buch. Nach dem Lesen wollen sie sich kultivieren, danach kommen sie von selbst hierher, um es zu lernen. So ist das.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04. – 05. 09.1998)

Unser Übungsplatz hatte eine gute Wirkung bei der Verbreitung von Falun Dafa. Viele Menschen kamen durch Empfehlung zu uns, immer wieder. Auch die Praktizierenden von anderen Übungsplätzen kamen gern einmal auf den Bund, um mit uns zusammen die Übungen zu machen. So trafen sich die Praktizierenden von mehreren Übungsplätzen an den Feiertagen oder am Wochenende zusammen an der Uferpromenade und praktizierten gemeinsam.

Einmal standen mehr als tausend Dafa-Schüler zusammen entlang der westlichen Promenade, von der historischen Waibaidu-Brücke bis zur Altstadt, und machten die Übungen. Alle stellten sich geordnet in einer länglichen Formation auf. Unser Übungsplatz sah phantastisch aus – ein wunderbarer Anblick! Die Passanten und auch die Praktizierenden machten Fotos und nahmen Videos auf. Einige Praktizierende brachten eigene Tonbandgeräte mit, die gleichzeitig die Übungsmusik abspielten. Es war eine großartige Szenerie. Viele schauten zu und wollten dann später auch die Übungen lernen.

Um die Lehre des Meisters weiterzugeben, mieteten wir ein Klassenzimmer. Jeden Abend zeigten wir eine Vorlesung des Neun-Tage-Seminars. Morgens machten wir die Übungen. Vier bis fünf Mitpraktizierende übernahmen es, den Menschen die Übungen beizubringen. Es gab einfach zu viele Menschen, die die Übungen lernen wollten. Dann riefen wir Praktizierende von anderen Übungsplätzen an. Ein Betreuer brachte sie dann zu einem neuen Platz und half ihnen bei der Einrichtung eines neuen Übungsplatzes.

So verbreitete sich Falun Dafa wie ein Lauffeuer und erreichte immer mehr Menschen in immer größerem Umkreis.

Besonders zu erwähnen sind die wertvollen Fotos, die unsere Praktizierenden bis heute noch gut aufbewahrt haben. Auf den damals aufgenommenen Fotos sind Reihen von Falun, transparente Energien, Lichtsäulen oder sogar eine Leiter aus Lichtern zu sehen. Ein Foto war besonders erstaunlich. Es zeigte, dass von den meisten übenden Praktizierenden eine Schnur von ihrem Herzen ausging, die mit den Buddhas, Daos und Gottheiten im Himmel verbunden war.

Am 25. April 1999 fuhren mehr als zehntausend Falun-Dafa-Praktizierende aus dem ganzen Land nach Beijing und appellierten beim Nationalen Petitionsbüro in Zhongnanhai. Danach wurde unser Übungsplatz auf der Promenade zum Brennpunkt der Shanghaier Polizisten. Zivilfahnder kamen öfter bei uns vorbei.

Ich kann mich noch gut an einen Sonntag erinnern. Wir machten mit geschlossenen Augen die ersten vier Übungen. Eine Gruppe von Frauen mit Mulan-Fächern kam auf uns zu. Die Frauen liefen und tanzten sonderbar um uns herum. Es schien, als ob sie uns auf unserem Übungsplatz stören wollten. Alle unsere Praktizierenden standen wie immer mit geschlossenen Augen da und machten friedlich die Übungen weiter. Niemand beachtete die Frauen.

Am Vorabend des Beginns der Verfolgung am 20. Juli 1999: Shanghaier Falun-Dafa-Praktizierenden bei gemeinsamen Übungen am Morgen an der Uferpromenade am Huangpu Fluss (im Hintergrund bei der Sitzmeditation zu sehen). Agenten der Staatssicherheit hatten ein Hüfttrommel-und Fächer-Tanzteam organisiert (im Vordergrund zu sehen), um die Falun-Dafa-Schüler zu stören.

Nach den ersten vier Übungen bereiteten wir uns für die Meditation vor. Die Frauen mit den Fächern kamen so nah an uns heran, dass ihre Fächer beinahe unsere Körper berührten. Ein Mitpraktizierender wollte dies verhindern. Aber der Betreuer sagte, dass wir uns nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultivieren und ihnen den Vortritt lassen sollen.

Der Meister sagt:

„Wir dürfen nicht mit anderen kämpfen und streiten. Wir sollen ihnen keinen Markt bieten, auf dem sie ihre Sachen verkaufen können, und basta. Dass ein Kultivierender auf Störungen stößt, ist an sich ein Pass der Prüfung.“ (Fa-Erläuterung des Zhuan Falun, Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Yanji, 1997)

Wir änderten unsere quadratische Anordnung zu einer länglichen Form, das Geländer entlang. Wir saßen auf dem Boden und begannen mit der Sitzmeditation. Sobald die Musik ertönte, vergaßen wir alle Störungen.

Nach den Übungen wollten wir den Platz verlassen. Ein paar Frauen von der Mulan-Fächer-Gruppe kamen zu uns und sprachen uns an. Sie sagten, dass sie eigentlich nicht hierherkommen wollten. Aber das Komitee des Bezirks habe jeder von ihnen 20 Yuan (ca. 2.50 Euro) für ein Frühstück gegeben und sie zu uns geschickt. Erst später erfuhren wir, dass uns Zivilpolizisten an diesem Tag beobachteten. Sobald es zu einem Streit kommen würde, hätten sie uns festgenommen. Sie warteten nur auf einen Fehler von den Falun-Dafa-Praktizierenden. Wir folgten jedoch den Worten des Meisters und stritten nicht mit den gewöhnlichen Menschen. So konnten wir eine geplante Verfolgung vermeiden.

Am 20. Juli 1999 wurde unser Koordinator illegal verhaftet. Aber einige Praktizierende gingen noch wie gewöhnt zum Bund und machten die Übungen. Das Büro 610 ordnete an, die übenden Praktizierenden festzunehmen und sie in Untersuchungsgefängnisse zu bringen.

Das Dafa ist schon in unserem Leben verwurzelt und wird immer in unseren Herzen bleiben! Der Übungsplatz am Bund gab uns viele schöne Erinnerungen und hat uns eine solide Grundlage für die Kultivierung gelegt. Ich bin zuversichtlich, dass der Tag kommen wird, an dem die Tatsachen über Falun Dafa in der Welt offengelegt werden.