Frau wegen ihres Glaubens im Geheimen zu fünf Jahren Haft verurteilt (Provinz Hebei)

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Anguo in der Provinz Hebei wurde Ende Dezember 2020 im Geheimen zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil sie in ihrem Glauben an Falun Dafa [1] standhaft blieb.

Jiang Feng wurde am 22. April 2020 von mehreren Beamten zu Hause verhaftet. Ihr Computer, ihr Drucker, Informationsmaterialien über Falun Dafa und sogar etwas Kopierpapier wurden beschlagnahmt. Die Polizisten brachten sie zu einer körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Ihre Familie sollte für die Untersuchung bezahlen, weigerte sich aber.

Am nächsten Morgen beantragten Jiangs Angehörige ihre Freilassung, doch ohne Erfolg. Als sie am Nachmittag zurückkehrten, hatten Polizisten sie bereits in das Untersuchungsgefängnis in Baoding gebracht.

Die Polizisten gingen am 28. April zu Jiangs Wohnung und belästigten ihre Familie. Als ihr Sohn sich weigerte, die Beamten hereinzulassen, drohten diese damit, die Tür aufzubrechen. Jiangs Sohn rief daraufhin seinen Vater an, der gerade eine Besorgung erledigte. Er eilte zurück. Die Polizisten versuchten, weitere Informationen über Jiang von den beiden zu erhalten. Als Vater und Sohn sich weigerten, hätte ein Polizist ihnen beinahe Handschellen angelegt und sie deswegen verhaftet.

Jiangs Familie beauftragte daraufhin einen Anwalt, sie zu vertreten. Als der Anwalt Anfang Juli zur Polizeiwache ging, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen, fragte ihn ein Polizist: „Wissen Sie, worum es in dem Fall geht?“

„Ja, das weiß ich. Es geht um Falun Gong“, antwortete der Anwalt.

Der Anwalt zeigte den Polizisten dann einige Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden, die bedingungslos freigelassen oder freigesprochen worden waren. Die Polizisten waren überrascht, das zu hören. Sie gaben zu, dass es das erste Mal war, dass sie Anwälte sahen, die lokale Falun-Dafa-Praktizierende repräsentierten.

Der Anwalt suchte anschließend die Haftanstalt auf und wollte Jiang sprechen. Dort wurde er jedoch nur zwischen der Haftanstalt und der Polizeiwache hin- und hergeschickt. Nach einigen Verhandlungsrunden genehmigten Beamte der Haftanstalt seinen Besuchsantrag und sagten, er könne ab dem 10. Juli Termine vereinbaren.

Am 20. Juli traf sich dann der Anwalt mit Jiang in der Haftanstalt. Er teilte ihrer Familie nach dem Besuch mit, dass sie gefährlich hohen Blutdruck und Schmerzen in der Brust habe und kurzatmig sei. Obwohl schon bei ihrer Verhaftung diese Zustände festgestellt worden waren, hatten die Polizisten die Beamten der Haftanstalt gezwungen, sie aufzunehmen.

Jiangs Familie suchte am nächsten Tag Chen Yanqing, den Polizeibeamten, der sie festgenommen hatte, auf und verlangte Jiangs Freilassung. Sie beschrieben ihren Zustand und sagten, dass ihre Familie eine Vorgeschichte von Asthma habe und ihre Tante an einem Herzinfarkt gestorben sei. Sie sagten, wenn Jiang während ihrer Inhaftierung etwas zustoße, würden sie Chen dafür voll verantwortlich machen.

Chen beschuldigte Beamte der Haftanstalt, dem Anwalt erlaubt zu haben, mit Jiang zu sprechen. Er weigerte sich, auf die Bitte einzugehen, Jiang auf Kaution freizulassen. Er wollte von ihrer Familie jedoch wissen, ob sie ihre Wohnungshypothek abbezahlt hätten und ob ihr Haus einen Aufzug oder eine Garage hätte. Er behauptete, dass die Staatsanwaltschaft sich weigerte, Jiangs Fall anzunehmen, weil sie diese Informationen nicht hatte, was ihre Haft nur noch weiter verlängern würde.

Als Jiangs Mann um den 20. August herum zur Polizeiwache ging, um sich nach ihr zu erkundigen, wurde ihm gesagt, dass die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft Gaoyang weitergeleitet habe. Chen sagte ihm, dass es Jiang gut ginge und dass nur ihr Blutdruck etwas erhöht sei. Während des Gesprächs mit Jiangs Mann erkundigte sich Chen erneut nach dem Kaufvertrag für ihr Haus und ihre anderen Grundstücke. Er drohte damit, ihn zu verhaften und sagte: „Was werden Ihre beiden Kinder tun, wenn Sie auch verhaftet werden?“

Am 25. Dezember 2020 hielt das Gericht in Gaoyang eine geheime Anhörung gegen Jiang ab und verurteilte sie zu fünf Jahren Haft. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels ist sie immer noch im Untersuchungsgefängnis in Baoding inhaftiert.

Als ihre Familie am 7. Januar 2021 bei der Staatsanwaltschaft Gaoyang anrief, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen, sagte die Person am Telefon nur, dass man sie angeklagt und ihren Fall an das Gericht in Gaoyang weitergeleitet habe, ohne ein Wort über das schon gefällte Urteil preiszugeben.

Erst nachdem ihre Familie das Gericht Gaoyang angerufen hatte, erfuhren sie von ihrer Verurteilung. Jiangs Familie fragte, warum sie nicht über den Prozess informiert worden seien, damit sie einen Anwalt für ihre Verteidigung hätten finden können. Der Gerichtsmitarbeiter am Telefon antwortete, dass der Richter einen Anwalt zu ihrer Vertretung ernannt habe und es für ihre Familie nicht nötig sei, einen eigenen Anwalt zu beauftragen.

Jiangs Familie bereitet sich nun darauf vor, ihren Fall anzufechten.

Früherer Bericht:

Zwei Bürgerinnen von Hebei noch Monate nach Verhaftung in Gewahrsam


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.