Drei Falun-Dafa-Praktizierende in fünf Tagen vom selben Gericht verurteilt
(Minghui.org) Im Dezember 2020 wurden drei Falun-Dafa-Praktizierende aus der Provinz Sichuan, darunter eine 81-jährige Frau, innerhalb von fünf Tagen von demselben Gericht zu Haftstrafen verurteilt.
Am 7. Dezember 2020 verurteilte das Kreisgericht Lu die Praktizierende Cheng Sigui aus der Stadt Luzhou wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.000 Euro).
Vier Tage später, am 11. Dezember, wurden die Praktizierenden Wang Xianshu (m) und Yi Qunren (w) aus dem Kreis Lu von demselben Gericht zu vier beziehungsweise viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der Kreis Lu steht unter der Verwaltung der Stadt Luzhou.
81-Jährige verhaftet und verurteilt
Die 81-jährige Chen konnte durch das Praktizieren von Falun Dafa von ihrer Krebserkrankung geheilt werden. Weil sie den Menschen erzählen wollte, wie sehr sie von dieser Praktik profitiert hatte, wurde sie jedoch schikaniert und verhaftet.
Am 19. Juli 2020 verteilte Cheng Informationsmaterialien über Falun Dafa an Passanten. Drei schwarz gekleidete Personen entrissen ihr plötzlich die Tasche und brachten sie zur Polizei. Die Beamten zwangen Cheng die von ihr mitgebrachten Materialien in die Hand zu nehmen und machten dann Fotos von ihr. Cheng musste herumgehen, wobei ihre Stimme und ihr Gang aufgenommen wurden. In der Nacht kam sie auf Kaution frei.
Anfang September 2020 zwangen Polizisten Chengs Sohn, als seine Mutter vom Markt nach Hause kam, sie in den Kreis Lu zu bringen. Dort wurde sie in einem Krankenhaus untersucht. Auf der Polizeiwache wedelte ein Beamter vor ihr mit einem Blatt Papier und erklärte, sie sei offiziell festgenommen und würde eingesperrt werden.
Vom Nachmittag bis 20 Uhr hielten die Beamten Cheng in der Polizeiwache fest. Im Anschluss brachten sie die Praktizierende in die Haftanstalt Hejiang. Diese verweigerte aufgrund von Chengs schlechten Zustand ihre Aufnahme. Eine Stunde später wurde sie freigelassen. Die Beamten erklärten, dass man sie wieder aufspüren würde.
Im Oktober erhielt Cheng eine Aufforderung, bei Gericht zu erscheinen. Am 22. Oktober fuhr ihn Sohn daraufhin zum Kreisgericht Lu.
Das Gericht verurteilte die Praktizierende am 7. Dezember 2020 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.000 Euro).
Zwei Praktizierende feiern den Geburtstag des Begründers von Falun Dafa und werden verhaftet
Einige Falun-Dafa-Praktizierenden aus dem Kreis Lu versammelten sich am 30. April 2020 im Haus eines Praktizierenden. Sie wollten den Geburtstag des Begründers von Falun Dafa, Meister Li Hongzhi, feiern. Auf dem Heimweg wurden die Praktizierenden festgenommen.
Am nächsten Tag wurden alle Praktizierenden mit Ausnahme des 67-jährigen Wang Xianshu und der 54-jährigen Yi Qunren freigelassen. Sie wurden ins Untersuchungsgefängnis Naxi gebracht und später angeklagt.
Am 1. September 2020 fand ihre Anhörung vor dem Kreisgericht Lu statt.
Der vom Gericht bestellt Anwalt, der Yi vertreten sollte, informierte ihre Familie nicht über den Termin. Wangs Tochter war die einzige Angehörige, die an der Anhörung teilnahm.
Als Wang den Gerichtssaal betrat hatte er Probleme beim Gehen; seine Beine schienen von Krampfadern geplagt. Als er während der Verhandlung Fragen beantworten sollte, waren seine Bewegungen daher langsam, wenn er sich hinstellte oder wieder setzte. Der Richter schrie ihn daraufhin an.
Der Staatsanwalt drohte damit, ein hohes Strafmaß zu fordern, wenn sich die Praktizierenden nicht für schuldig bekennen würden.
Am 11. Dezember 2020 wurde Wang zu vier Jahren Haft verurteilt, Yi zu viereinhalb.
Dem Tode nahe – frühere Verfolgung von Wang
Es war nicht das erste Mal, dass Wang wegen seines Glaubens verfolgt wurde.
Der Schuhmacher und -verkäufer war bereits im Jahr 2014 verhaftet worden, weil er Materialien über Falun Dafa in der Provinz Yunnan verteilt hatte. Das Gericht verurteilte ihn im darauffolgenden Jahr zu fünf Jahren Haft. Wegen der erlittenen Folter stand er kurz vor dem Tod. Die Behörden bewilligten aufgrund seines schlechten Zustands Haftverschonung. Als er sich später erholt hatte, brachten die Beamten ihn zurück ins Gefängnis Yunnan.
In seiner Strafanzeige gegen den früheren Staatschef Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte, berichtete Wang über die Misshandlungen während seiner Haft.
Er erinnerte sich, dass er oft verprügelt oder beschimpft worden war. Er war immer hungrig, obwohl er die Kosten für seine Versorgung bezahlen musste. Zudem wurde er gezwungen, unbezahlte Arbeit zu leisten und den Boden zu putzen.
Als Wang ein Jahr, zwei Monate und sieben Tage im Gefängnis war, hatte er Schwellungen am Körper, sodass er glänzte. Seine zehn Finger waren derart geschwollen, dass er sie nicht zur Faust ballen konnte. Er bekam Husten, Bluthochdruck und Herzbeschwerden. Sein Unterkörper wurde taub. Beim Gehen musste er sich nach vorne beugen.
Aus Angst, dass Wang sterben könnte, brachten die Beamten ihn von der Haftanstalt ins Krankenhaus. Am vieren Tag erklärte ein Arzt, dass er nichts für den Praktizierenden tun könne; es gebe keine Heilung für ihn. Obwohl Wang abgemagert war und sich benommen fühlte, wurde er nach neun Tagen aus dem Krankenhaus entlassen.
Während Wangs Haft starb seine todkranke Frau im März 2015. Es wurde ihm nicht erlaubt, sie noch einmal zu sehen. Am 12. Oktober wurde der Praktizierende in einem lebensbedrohlichen Zustand freigelassen.
Als Wang wieder zu Hause war, fing er wieder an, Falun Dafa zu praktizieren – und erholte sich. Einige Tage nach dem chinesischen Neujahrsfest 2017 schleppten vier unbekannte Männer ihn jedoch ins Untersuchungsgefängnis. Einen Tags später verlegten die Behörden ihn in das Gefängnis Yunnan, wo er den Rest seiner Haftzeit verbringen sollte.
Frühere Verhaftung und Verurteilung von Yi
Vor Yis letzter Verhaftung hatte sie bereits vier Jahre wegen ihres Glaubens im Gefängnis verbracht.
Am 1. November 2013 waren mehrere Polizisten und Dorffunktionäre in ihre Wohnung eingebrochen. Sie beschlagnahmten Computer, Drucker, Mobiltelefon und ihre Falun-Dafa-Bücher. Yi, die damals im Außendienst arbeitete, wurde verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Naxi festgehalten.
Am 4. November 2014 verurteilte das Gericht die Praktizierende zu vier Jahren Gefängnis. Zu dieser Zeit war ihr Sohn gerade zehn Jahre alt.
Yi wurde im November 2017 aus dem Frauengefängnis Longquan entlassen, trotzdem wurde sie weiterhin von den Behörden schikaniert.
Frühere Berichte:
Polizeibeamter droht, den zehnjährigen Sohn einer Praktizierenden zu „zerstören"
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Todkranke Frau stirbt ohne die Chance, ihren inhaftierten Mann noch ein letztes Mal zu sehen
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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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