53-jährige Buchhalterin wegen ihres Glaubens zu sieben Jahren Haft verurteilt (Provinz Heilongjiang)
(Minghui.org) Eine 53-jährige Buchhalterin wurde vor kurzem zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.
Wang Yuhong ist Buchhalterin in einem Saatgutgeschäft in der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang. Bei einer Polizeirazzia am 9. Juli 2020 nahmen die Beamten sie und fünf weitere Praktizierende fest. Es handelte sich um Zhang Wansheng (m) sowie Xue Liwei, Dong Na, Lu Chaobo und Chen Weibo (alle weiblich). Ihre Wohnung wurden durchsucht, die Praktizierenden verhört.
Am 15. Dezember 2020 wurden die sechs Praktizierenden vom Bezirksgericht Ranghulu bei einer Videokonferenz angehört. Chen und Dong wurden nicht anwaltlich vertreten.
Wangs Verteidiger argumentierte, dass der Staatsanwalt keine Beweise zur Anklage vorgelegt habe. Ihr wurde auf der Grundlage eines Überwachungsvideos vorgeworfen, „an Versammlungen von Falun-Gong-Praktizierenden teilgenommen und Werbematerialien für Falun Gong hergestellt zu haben“. Das Video zeigte Wang, wie sie mit leeren Händen Chens Wohnung betrat.
In der Anklage hieß es weiter, dass Wang in Chens Auto mitgefahren sei. Am 21. Mai 2020 seien sie zu einer bestimmten Zeit im Kreis Lindian unterwegs gewesen, um Informationsmaterialien für Falun Dafa zu verteilen. Auf dem vorgelegten Video, das von einem Zeugen zur Verfügung gestellt wurde, konnte man jedoch die Gesichter nicht deutlich erkennen, geschweige denn, was sie in den Händen hielten. Die Zeit der Aufnahme wich zudem zwei Stunden von der angeblichen Verteilungszeit ab, die in der Anklageschrift angegeben war. Zum Schluss kam der Verteidiger zu der Ansicht, dass das Video unzulässig sei. Als er forderte, dies als Beweismittel zu entfernen, reagierte der Staatsanwalt nicht.
Wang sagte auch zu ihrer Verteidigung aus. Sie plädierte auf nicht schuldig. Es sei nichts falsch daran, Falun Dafa zu praktizieren.
Die Anwälte von Lu und Zhang plädierten ebenfalls für nicht schuldig. Sie erklärten, dass die Polizisten und der Staatsanwalt gegen das Verfahrensrecht verstoßen hätten. Der Staatsanwalt habe die Fälle ohne ein entsprechendes Schriftstück an das örtliche Gericht weitergeleitet.
Vor kurzem wurde bestätigt, dass das Gericht Wang zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 70.000 Yuan (rund 9.000 Euro) verurteilt hat. Unklar ist, ob auch andere Praktizierende verurteilt wurden.
Die von Wangs Familie eingereichte Berufung gegen das Urteil hat das Mittlere Volksgericht Daqing am 26. März 2021 angenommen. Der Fall liegt nun Richter Zhang Peng vor.
Frühere Verfolgung
Vor ihrer letzten Verurteilung wurde Wang während der vergangenen 22 Jahre mehrfach wegen ihres Glaubens verfolgt.
Zum ersten Mal wurde sie im Dezember 1999 verhaftet und für zwölf Tage festgehalten, weil sie ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ unterschrieben hatte. Ihr Arbeitgeber wurde gezwungen, 5.000 Yuan (rund 640 Euro) an die Polizei als „Rücklage“ zu zahlen. Damit sollten die Reisekosten der Polizei nach Peking gedeckt werden, falls Wang sich dort für Falun Dafa einsetzen sollte.
Seit diesem Zeitpunkt haben Polizisten Wang oft aufgefordert, das Praktizieren aufzugeben. Ständig musste sie in der Polizeiwache erscheinen. Die Polizei verlangte von ihr auch, dass sie sich dort meldete und ihre Informationsmaterialien über Falun Dafa abgab, wenn sie die Stadt verlassen wollte.
Ende 2000 übten Polizisten erneut Druck auf Wang auf. Mit einer Erklärung sollte sie ihren Glauben aufgeben. Als sie sich weigerte, wurde sie am 31. Dezember 2000 festgenommen und für sechs Monate und fünf Tage eingesperrt. Parallel kündigte ihr der Arbeitgeber, auch ihr Mann Ma Xiquan verlor seine Arbeit.
Als Wang im Juli 2001 freigelassen wurde, forderte die Polizei eine Kaution von 3.000 Yuan (rund 400 Euro) sowie weitere 1.850 Yuan (rund 240 Euro) für das Essen während der Haft.
Am 20. Juni 2012 sprachen Wang und ihr Mann mit anderen Praktizierenden auf der Straße und wurden erneut verhaftet.
Wang reichte eine Strafanzeige gegen den früheren Staatschef Jiang Zemin ein, der 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden eingeleitet hatte. Daraufhin wurde sie am 3. Mai 2017 festgenommen. Aus Protest trat sie vier Tage in Hungerstreik – und wurde freigelassen.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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