Todesmeldung: Praktizierender erliegt den Folgen von Folter und Zwangsernährung

(Minghui.org) 29 Tage brutale Folter, Zwangsernährung mit stark gesalzener Milch. Die Verfolgung während der Haft hatten die Gesundheit des Falun-Dafa-Praktizierenden [1] Li Hongwei stark geschädigt. Dreieinhalb Jahre litt er nach seiner Entlassung unter starker Diabetes, Sehschwäche sowie Lähmungserscheinungen. Am 8. Juni 2021 ist Li Hongwei im Alter von 58 Jahren verstorben.

Li Hongwei vor der Verfolgung

Li Hongwei am 30. Dezember 2017, drei Tage nach seiner Freilassung

Li Hongwei arbeitete früher in einem Immobilien-Unternehmen in Shenyang in der Provinz Liaoning. 1998 begann er, Falun Dafa zu praktizieren. Schon kurz darauf stellte er fest, dass seine schwere Diabetes und Fettleber ohne medizinische Behandlung geheilt waren. Li war fest in seinem Glauben, auch nachdem das chinesische kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Darum wurde er verhaftet und 2006 für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager gebracht. 2016 verurteilte ihn das Gericht zu viereinhalb Jahren Gefängnis.

Von der Polizei gefoltert

Im Oktober 2006 nahmen Beamte der Polizeiwache Shandongmiao Li fest. Die Behörden verhängten ein Jahr Zwangsarbeitslager Shenxin. Während dieser Zeit brachte man den Praktizierenden in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhangshi, wo ihm befohlen wurde, auf seinen Glauben zu verzichten.

Am 26. Juli 2016 wurde Li erneut verhaftet, weil er Informationen über Falun Dafa angebracht hatte. Beamte der Polizeiwache Wusan zogen ihn bis auf die Unterwäsche aus und steckten ihn gegen 18 Uhr in einen kleinen Metallkäfig.

Der stellvertretende Leiter der Polizeiwache, Zhou Xu, fesselte Lis Füße an einen Metallstuhl. Sein Oberkörper wurde mit Klebeband an der Stuhllehne fixiert, wodurch er schlecht atmen konnte. Von 20 bis 23 Uhr durfte Li nicht zur Toilette.

Folter-Zeichnung: gefesselt im Metallkäfig

Am nächsten Morgen legten die Polizisten Li Handschellen und Fußfesseln an. Noch immer trug er nur seine Unterwäsche. Dann stießen die Beamten ihn in ein Polizeiauto. Als ein Polizist bemerkte, dass sie im falschen Fahrzeug saßen, trat er Li hinaus. Li fiel kopfüber zu Boden und trug eine Beule am Kopf davon. An den gefesselten Armen und Beinen hatte er Schürfwunden.

Die Beamten brachten Li in einen anderen Lieferwagen und fuhren mit ihm in sein Wohnviertel. Weil er sich aber weigerte, seine Anschrift zu nennen, führten die Polizisten ihn von einem Gebäude zum nächsten.

Als sie das letzte Gebäude in der Gegend erreicht und alle anderen überprüft hatten, befahl der Einsatzleiter vier Beamten, im Fahrzeug zu bleiben. Sie sollten Li beobachten, während der Beamte die Treppen hinaufging, um herausfinden, welche seine Wohnung ist. Er nahm die Schlüssel und probierte eine Tür nach der anderen. Als er endlich die richtige gefunden hatte, forderte er einen Polizisten auf, jedes Zimmer zu durchsuchen.

Die Beamten drückten Li nieder, klebten ihm den Mund zu und riefen mehrere Männer herbei. Sie traten und schlugen ihn. Dann stopften sie ihm Füllungsmaterial aus einer Matratze in den Mund. Ein Mann mit dem Spitznamen „Tiger“ schlug Li besonders heftig, sodass er ins Koma fiel. Er blutete, wodurch das Bettlaken befleckt war.

Fünf Polizisten und andere Anwesende zogen Li daraufhin die Unterwäsche aus. Sie fesselten seine Beine und Knie, drückten ihn in eine geduckte Stellung und schnürten ihn in dieser schmerzhaften Position wie ein Paket.

Folter-Nachstellung: gefesselt wie ein geschnürtes Paket

Mit einem Bettlaken wickelten die Beamten Li ein, legten ihn auf ein Holzbrett und schleppten ihn in den Aufzug. Als sie den ersten Stock erreichten, zogen sie ihn hinaus auf den Parkplatz, öffneten die Fahrzeugtür und warfen ihn hinein.

Auf der Polizeiwache angekommen, stießen sie den Praktizierenden zu Boden – so als ob sie etwas abladen würden. Die Beamten zerrten ihn ins Büro. Lis Haut war stark abgeschürft.

Beim Verhör weigerte sich Li zu antworten. Die Polizisten stellten einen Ventilator an, der direkt auf ihn gerichtet war.

Als Li rief, „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“, klebten die Polizisten ihm Mund und Nasenlöcher zu und fesselten seinen Körper in einer zusammengekauerten Position. Fast wäre Li erstickt. Sein Gesicht lief schwarz und blau an. Ein Polizist bemerkte das und stach ein kleines Luftloch in das Klebeband, damit er atmen konnte.

Die Beamten gingen schlafen und ließen zu Lis Überwachung einen Hilfsbeamten zurück. Li wurde erst losgebunden, als er darum bat, die Toilette benutzen zu dürfen. Er konnte nicht laufen und musste langsam zur Toilette kriechen.

Gegen 2 Uhr nachts brachten die Beamten Li in die Haftanstalt Hunnan.

29 Tage lang mit Salz zwangsernährt

Drei Tage, nachdem Li in die Haftanstalt gebracht worden war, wurde er so schwer gefoltert und verletzt, dass das Personal ihn in das Militärkrankenhaus von Shenyang bringen musste. Dort bekam er Infusionen verabreicht. Nach seiner Rückkehr in die Haftanstalt verabreichten ihm Gefangene ohne medizinische Ausbildung diese Infusionen weiter, während er an einen Stuhl gefesselt war.

Eines Tages wurde ihm der Tropf mit einem 500 Milliliter-Beutel gegen 9 Uhr morgens angelegt. Als die Gefangenen um 19 Uhr zurück in die Zelle kamen, war die Flüssigkeit noch immer nicht durchgelaufen. Der Gefangene Ji Peng drückte auf den Beutel, um die Infusion zu beschleunigen.

Li trat aus Protest in Hungerstreik. Deshalb brachten ihn Beamte ins Krankenhaus Hunnan, wo man ihn einer brutalen Zwangsernährung unterzog. Der Wärter Yu Shenqiao setzte sich auf seine gefesselten Hände und schlug ihm ins Gesicht. Der stellvertretende Hauptmann Wang Shiqiang schrie ihn an: „Isst du denn nichts? Jetzt streuen wir Salz in die Milch um zu sehen, ob du sie trinkst oder nicht.“

Auf dem Rückweg zur Haftanstalt erbrach Li die Milch und wurde ohnmächtig. Alle Wärter beschimpften ihn dafür.

Zurück in der Haftanstalt warfen die Beamten Li auf den Boden; der Wärter Zhao Zhisheng packte ihn an den Haaren und trampelte auf seinen Zehen herum. Dann schrie ihn Zhao wieder an: „Isst du nun oder nicht?“ und riss ihm ein Büschel Haare aus.

Einmal wurde Lis Familie Zeuge einer solchen Zwangsernährung, weil sie ihn im Krankenhaus besuchten. Von da an wurde die Zwangsernährung in der Haftanstalt durchgeführt, wo es noch brutaler ablief. Die Häftlinge hielten Li fest, bevor sie einen Schlauch durch seine Nase in den Magen einführten. Seine Naseninnenseite und die Speiseröhre wurden dabei stark verletzt. Als er zurück in seine Zelle geschleift wurde, hinterließ er Blutflecken. Manchmal erbrach er überall in seiner Zelle Blut.

Jedes Mal, wenn Li zwangsernährt wurde, war der stellvertretende Hauptmann Wang Shiqiang anwesend. Er trat oder beschimpfte den Praktizierenden.

Nach einer Weile waren Lis Nase und Rachen so geschwollen, dass es unmöglich wurde, ihn weiter zwangszuernähren. Die Wärter mussten ihn zurück ins Krankenhaus bringen, wo er gefesselt wurde. Ein Wärter trat ihm ins Gesicht und gegen die Brust, ohne auf seinen Zustand Rücksicht zu nehmen. Sie drohten, ihn zu Tode zu prügeln, falls er aus Protest „Falun Dafa ist gut“ rufen würde.

Während seines 53-tägigen Hungerstreiks wurden Li an 29 aufeinander folgenden Tagen stark gesalzene Milch eingeflößt. Das Salz verursachte schwere Verstopfungen. Lis Bauch war hart und schmerzte.

Im Gefängnis gefoltert

Am 3. August 2016 verurteilte das Bezirksgericht Hunann Li zu viereinhalb Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro). 

Die Behörden verlegten ihn am 10. Oktober innerhalb des Gefängnisses Benxi in die Abteilung Nr. 8. Er musste von 6:30 Uhr bis 18:30 Uhr unbezahlte Arbeit verrichten.

Am 25. Oktober saß Li auf seinem Bett. Der Gefangene Zheng Zhong forderte ihn auf, aufzustehen und schlug ihm ins Gesicht. „Ich schlage dich im Namen der Regierung. Das ist das Recht, das mir die Regierung gegeben hat“, sagte Zheng zu ihm.

Vor Müdigkeit konnte Li am 20. November 2016 seine Augen beim Arbeiten nicht offen halten. Als der Wärter Chen Geng das bemerkte, schlug er ihm ins Gesicht.

Am 20. November 2016 schlug ihm Chen Geng (der Leiter des Wärterteams Nr. 1) ins Gesicht, weil er während der Arbeit seine Augen geschlossen hatte. Li war verwirrt. Er drehte sich um und sah Chen hinter sich stehen. Dieser lachte ihn aus und sagte, dass das Schlafen während der Arbeit verboten sei. Nach diesem Vorfall fühlte sich Li unter Druck und dachte oft, dass die Wärter ihn gleich schlagen würden.

Am Abend des 24. November 2016 hatte Chen Geng Nachtschicht. Er befahl Li, die Gefängnisregeln aufzusagen. Als er sich weigerte, folterte der Wärter ihn mit einem elektrischen Schlagstock, bis er nicht mehr aufstehen konnte.

Nach einer kurzen Verschnaufpause taumelte Li zurück in seine Zelle. Er kroch auf sein Bett und wurde ohnmächtig. Danach verschlechterte sich sein Zustand. Die Diabetes, die durch das Praktizierend von Falun Dafa geheilt worden war, brach wieder aus. Li war oft schwindlig, konnte nur verschwommen sehen und hatte ein Engegefühl in der Brust.

Am 28. Dezember schlug der Wärter Chen dem Praktizierenden ins Gesicht und trat ihn gegen die Oberschenkel. Li ging zu Boden. Als er später in der Werkstatt war, litt er unter starkem Schwindelgefühl und Kurzatmigkeit. Er stützte sich auf die Maschine und konnte sich nicht bewegen. Am nächsten Tag bluteten seine Augen; das Engegefühl in der Brust wurde stärker.

Am 23. März 2017 forderte der Chen den Praktizierenden erneut auf, die Gefängnisregeln aufzusagen. Als Li sich weigerte, ließ er ihn am Nachmittag in ein Lagerhaus ohne Überwachungskamera bringen. Dort waren die Wärter Jiang Tiemin und Hui Wang sowie der Gefangene Tang Yichang.

Li fühlte sich benommen. Da er nicht stehen konnte, setzte er sich. Chen stellte sich hinter den Praktizierenden und trat ihm gegen die Schulter, die Schläfen und in den Unterleib. Dabei fiel es Li ohnehin schon schwer, sitzen zu bleiben.

Das wiederholte er, wobei er seinen Schuh zusätzlich an Lis Stirn rieb. Als der Wärter fertig war, trat er ihn und sagte: „Ich habe nichts, das ich mit Ihnen bereden könnte.“

Nach dieser Folter konnte Li nicht mehr aufstehen und auch nicht sprechen. Nach langer Zeit bemühte er sich, auf die Beine zu kommen – und ging.

Da Lis Sehfähigkeit weiter nachließ, erfüllte er sein Arbeitspensum nicht und wurde am 8. Mai 2017 von dem Wärter Ning Tianliang geohrfeigt.

Als die Wärter bemerkten, dass dem Praktizierenden wirklich schwindlig war, brachten sie ihn noch am selben Tag ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte einen gefährlich hohen Blutdruck fest. An den nächsten zwei Tagen brachte man ihn erneut ins Krankenhaus, um den Blutzuckerspiegel zu messen. Die Werte lagen bei bis zu 20 mmol/L. Der Normalwert hingegen liegt bei 3.9 bis 7,1 mmol/L.

Als Lis Familie ihn am 21. September 2017 besuchte, wurde er von zwei Personen herausgetragen. Das rechte Hosenbein war hochgekrempelt, sodass man die große lila-schwarze Eiterbeule an der rechten Wade sehen konnte. Lis Sehvermögen war so schlecht, dass er seine Angehörigen hinter der Glastrennwand nicht deutlich erkennen konnte, obwohl das Gesicht dicht an der Scheibe war.

Aufgrund der Diabetes war Li sehr schwindelig. Er magerte ab und wurde schwach. Ständig hatte er Durst und seine rechte Körperhälfte war gelähmt.

Am 27. Dezember 2017 erhielt Li Haftverschonung, damit er sich ärztlich behandeln lassen konnte. Doch sein Zustand verschlimmerte sich weiter. Nach dreieinhalb Jahren starb er am 8. Juni 2021 im Alter von 58 Jahren.

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.