Die Anhaftung an die Zeit und an „große Ereignisse“ ablegen

(Minghui.org) Als ich vor etwa 20 Jahren mit der Kultivierung begann, hatte ich eine immense Anhaftung an „große Ereignisse“ und an das baldige Ende der Fa-Berichtigung. Ich dachte immer: „Wäre es nicht großartig, wenn so große Dinge passieren würden? Das würde die Menschen auf der Welt bestimmt wachrütteln. Wäre es nicht großartig, wenn die Gottheiten ihre Kraft und Macht zeigen würden?“ Ich war auch eigensinnig auf die Vollendung aus und hoffte, dass die Verfolgung bald zu Ende sein und die Fa-Berichtigung die Menschenwelt erreichen würde.

Über die vielen Jahre musste ich all diese Dinge loslassen. Aber während des vergangenen Jahres, als das KPCh-Virus zum ersten Mal auftauchte, erschienen auch meine Anhaftungen wieder. Ich begann, Artikel auf Minghui und den Medien der Dafa-Praktizierenden sowie Artikel über Astrologie zu lesen, um zu erfahren, was als Nächstes geschehen würde. Als in den USA die Wahlen stattfanden, erschien auf Minghui ein Editorial. Der Meister veröffentlichte zu diesem Thema ein Jingwen. All das verfolgte ich mit großer Aufmerksamkeit. Bei jedem Schritt wurde ich jedoch von den tatsächlich eintreffenden Ereignissen enttäuscht und musste meine neuen und wieder aufgetretenen Anhaftungen zu den betroffenen Themen loslassen.

Als sich zum Beispiel das KPCh-Virus in China und dann auf der Welt ausbreitete, erfuhr ich, dass es in China bald und weltweit Ende 2020 eine zweite und dann eine dritte Welle geben würde. Als das nicht eintrat, hörte ich, dass es im Jahr 2021 eintreten würde. Ich kannte auch verschiedene Kommentare und Verständnisse der Mitpraktizierenden über das, was während und nach der Wahl in den USA geschehen würde. Das alles bewegte mich und meine Gedanken waren aufgewühlt.

Statt mich wie in der Vergangenheit auf die Kultivierung und die Aufklärung über die wahren Umstände der Verfolgung zu konzentrieren, waren meine Gedanken von Prophezeiungen sowie aktuellen und zukünftigen Ereignissen abgelenkt. All diese hatten ihre Basis in meinen alten Anhaftungen an das Ende der Fa-Berichtigung, die Erlösung und das baldige Ende.

Als ich zum Beispiel gerade anfing zu praktizieren, war die erste Konferenz zum Erfahrungsaustausch, an der ich teilnahm, die Fahui 2002 in Washington, D.C. 

Dort sagte der Meister:

„Von der ganzen Situation der Fa-Berichtigung her gesehen, ist all dies, was die Dafa-Jünger bei der Fa-Berichtigung, der Errettung aller Wesen und der Erklärung der Wahrheit tun, das Letzte, was zu tun ist. In einem Artikel, der auf der Webseite "Pure Insight" erschienen ist, habt ihr geschrieben, dass in der Bibel im Abschnitt Offenbarung gesagt wurde, dass die böse Bestie die Gottheiten mit ihrem Mund 42 Monate lang attackieren wird, nämlich für eine Zeit von dreieinhalb Jahren. Ob es so ist, sage ich zunächst nicht, aber dieses Böse ist wirklich beim letzten Schritt in seiner Show, in der es keine Kraft mehr hat, um das zu verwirklichen, wonach es strebt.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C., 22.07.2002)

Ich war begeistert und dachte dann, dass die Verfolgung 2003 zu Ende wäre. Natürlich ist dies nicht geschehen. Später bekam ich mit, wie Praktizierende meinten, dass alles 2012 enden würde. Es gab während dieser Zeit viele Katastrophenfilme und selbst die gewöhnlichen Menschen prophezeiten auf der Basis des Maya-Kalenders und anderer Prophezeiungen, dass es 2012 viele Katastrophen geben würde. Ich erinnerte mich auch an folgende die Lehre des Meisters:

„Natürlich wird es nicht noch zehn Jahre weitergehen, es ist auch nicht erlaubt, dass es so lange geht, ihre Lebenserwartung ist auch nicht so lange.“ (Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika März 2002, März 2002)

2012 verging und es hat sich nichts Großes verändert. Danach dachte ich, dass ich viele Anhaftungen diesbezüglich losgelassen hätte. Aber als das KPCh-Virus kam, meinte ich: „Dieses Mal ist es wirklich ein Ereignis in großem Ausmaß, die Fa-Berichtigung wird bald kommen.“ So hielt ich wieder eigensinnig an Prophezeiungen fest und an dem, was Mitpraktizierende mit ihrem Himmelsauge sahen, was sie direkt oder indirekt erfahren hatten und so weiter. Einiges während des Austausches fand ich seltsam. Aber ich sagte nichts; ich nahm an, sie wüssten mehr als ich.

In Wirklichkeit sollten wir keine Anhaftung an große Veränderungen der Situation haben, egal ob die Fa-Berichtigung dieses Jahr, in zehn Jahren oder noch später endet. Denn diese Anhaftung kann unsere Kultivierung und das Erretten der Lebewesen bedeutend beeinflussen. Tatsächlich kann es unsere Kultivierung verlangsamen und unsere Effektivität bei der Errettung der Lebewesen schmälern. Außerdem kann es unsere eigene Vollendung beeinflussen, wenn wir immer an diese großen Ereignisse denken, statt die drei Dinge gut zu tun.

Der Meister hat uns schon so viel zu diesem Thema an die Hand gegeben, zum Beispiel in diesem Jinwen:

„In Wirklichkeit haben die Kultivierenden, die sich wirklich der Vollendung nähern, dieses Herz nicht mehr. Ich habe den Grundsatz schon in der Fa-Erklärung erklärt: Wenn ein Schüler gut lernt, kann er natürlich an die Universität gehen; wenn er an der Universität selbst festhält und beim Lernen nicht gut ist, kann er die Universität nicht besuchen. Es ist nicht falsch, dass ein Kultivierender den Wunsch hat, zur Vollendung zu kommen, aber mit den Gedanken beim Fa wird er den Maßstab der Vollendung während seiner ständigen Kultivierung unbewusst und unbemerkt erreichen. Vor allem hegen einige Schüler, die im Leiden nicht durchhalten können, sehr leichthin den Gedanken, die Menschenwelt zu verlassen und schneller zur Vollendung zu kommen, so dass die Lücke bei ihnen vom Häretischen und Bösen ausgenutzt wurde.“ (Den letzten Eigensinn beseitigen, 12.08.2000)

Der Meister sagt auch:

„Egal was es für ein großes Ereignis gibt, betrachte es als nichts, mache weiter das, was ein Dafa-Jünger machen soll. Das ist eben der Weg, den ihr heute geht, das ist eben die von euch hinterlassene mächtige Tugend.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington D.C., 24.07.2004)

In Die Gelöbnisse der Gottheiten sind dabei eingelöst zu werden sagt der Meister:

„Die Menschen glauben immer, das Erscheinen der Gottheiten und Buddhas würde die Welt erschüttern; wenn sie Menschen erlösen, würden sie bestimmt ihre Buddha-Gestalt grandios offenbaren, und sie würden die bösen Menschen, die die Erlösung von Menschen sabotieren, im Nu vernichten. Wenn das so wäre, wäre es nicht besser, wenn die Buddhas die Menschen direkt in den Himmel holen? Man sollte wissen, die zu erlösenden Menschen können ihr sündhaftes Karma, das sie durch ihre schlechten Taten in der Vergangenheit erzeugt haben, nur durch harte Kultivierung vollständig begleichen; sie müssen ihre menschlichen Eigensinne und alles Schlechte beseitigen, gleichzeitig ihr Verhalten und ihre Gedanken wieder aufrichtig werden lassen, erst dann können sie erlöst werden. Wenn sich die Gestalt eines Buddhas grandios offenbaren würde, würden auch die bösesten Menschen auf die Buddhas hören. Gibt es dann noch eine Chance für die Kultivierung? (13.05.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Tatsächlich erklärte der Meister noch viel mehr zu diesem Thema, aber der Kürze halber möchte ich hier aufhören. Selbst wenn bald große Ereignisse eintreffen sollten, müssen wir vernünftig sein, aufrichtige Gedanken haben, uns weiter kultivieren und die drei Dinge gut machen; außer wir bekommen eine neue Hilfestellung.

Dies ist nur mein Verständnis auf meiner Ebene. Bitte weist mich auf Fehler hin.