65-Jähriger nach zehn Jahren Haft erneut festgenommen

(Minghui.org) Einem Falun-Dafa-Praktizierenden droht ein Prozess, weil sein Fall aus dem Jahr 2015 wieder aufgerollt wurde. Für seine Tochter war das ein schwerer Schlag. Sie hatte zuvor ihre Mutter durch die Verfolgung verloren und musste miterleben, wie ihr Vater zuvor wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zehn Jahre inhaftiert war.

Guo Hongshan lebt in der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei. Seine Tochter kam am Nachmittag des 26. Mai 2021 gerade nach Hause, als sie bemerkte, dass ein Polizeifahrzeug neben ihrem Wohngebäude parkte. Ein Polizist rief nach ihr und fragte, wo ihr Vater sei. Das wisse sie nicht, antwortete sie. Um zu vermeiden, dass die Polizei ihr nach Hause folgte, ging sie fort und blieb bei einem Verwandten.

Ein lokaler Praktizierender berichtete, dass er Guo gegen 15 Uhr an diesem Tag angerufen habe. Guo habe mitgeteilt, dass die Polizei zu ihm nach Hause gekommen sei. Es ist nicht bekannt, ob Guo den Anruf von zu Hause und außerhalb der Wohnung entgegengenommen hatte.

Am 27. und 31. Mai suchte ein Praktizierender jeweils abends Guos Wohnung auf, aber niemand öffnete die Tür. Als Guos Tochter am 31. Mai nach Hause kam, konnte sie die Tür mit ihrem Schlüssel nicht öffnen. Es ist nicht klar, wann die Polizei das Schloss ausgetauscht und Guo verhaftet hat.

Am 2. Juni wählte Guos Tochter die Telefonnummer ihres Vaters; sie hatte die Nummer auf ihrem Diplay gefunden, am 26. Mai war ein Anruf eingegangen. Die Person, die den Anruf entgegennahm, meldete sich mit „Wang“.

Wang erklärte, dass sie Guo verhaftet hätten, um seinen Fall aus dem Jahr 2015 weiterzuverfolgen. Der Praktizierende war am 18. November 2015 verhaftet worden, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatte. Damals bestand er die ärztliche Aufnahmeuntersuchung nicht und wurde freigelassen. Die Polizei versuchte, den Fall erneut aufzurollen und Guo strafrechtlich zu verfolgen.

Wang teilte weiter mit, dass Guos Fall von der Polizeiwache Heping Street bearbeitet werde. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Guo befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis Funing in der Stadt Qinhuangdao. Ob seine Tochter ihn besuchen durfte, ist nicht bekannt.

Blick in die Vergangenheit: Genesen durch das Praktizieren von Falun Dafa

Der 65-jährige Guo arbeitete früher in der Sicherheitsabteilung des Yaohua Glaas Group Corporation. Er litt an einem Nervenleiden und einer Nierenschwäche. Seine Frau, Sun Yufeng, klagte über Kopfschmerzen, Rheumatismus, Hormonstörungen und Kaliummangel. Über einen langen Zeitraum war das Paar krank. Das ganze Jahr über mussten sie Medikamente nehmen, wodurch sich ihre finanzielle Situation verschlechterte. Weil ihre Eltern litten, ging es auch ihrer Tochter nicht gut.

Im Mai 1996 begannen die beiden, Falun Dafa zu praktizieren – und all ihre Krankheiten verschwanden. Das Leben der Familie war von Glück erfüllt.

1999 begann das kommunistische Regime jedoch, Falun Dafa zu verfolgen. Am 27. Oktober reisten Guo und Sun nach Peking, um sich für ihren Glauben einzusetzen, weil sie so sehr von der Praktik profitiert hatten. Kurz nach ihrer Ankunft wurden sie verhaftet und am nächsten Tag ins örtliche Untersuchungsgefängnis gebracht. 30 Tage blieben sie in Gewahrsam. Guo wurde von der Arbeit beurlaubt, seine Frau entlassen.

Im Februar 2000 wurde Guo zum zweiten Mal inhaftiert, weil er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Diesmal war er 45 Tage eingesperrt – und verlor seine Arbeit. Guo bekam einen Zuschuss für Geringverdiener in Höhe von monatlich 200 Yuan (etwa 26 Euro).

Drei Monate später veranlasste sein früherer Arbeitgeber, dass Guo in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht wurde. Seine Frau konnte den Druck im Rahmen der Verfolgung nicht ertragen und sprang von einem Gebäude. Sie war schwer verletzt. Guo wurde freigelassen, damit er sie pflegen konnte.

10 Jahre Haft

Die Polizei schikanierte das Paar weiter. Am 14. Mai 2001 ließ sich Guo dazu überreden, zur Polizeiwache zu gehen. Siebe Polizisten schlugen und traten ihn, als er ihnen nicht die verlangten Informationen gab. Er war so schwer verletzt, dass er zweimal im Krankenhaus behandelt werden musste. Fünf Tage später brachten ihn die Beamten ins Untersuchungsgefängnis Qinghuangdao.

Im Mai 2002 wurde Guo vom Bezirksgericht Haigang zu zehn Jahren Haft verurteilt und im September ins Gefängnis Shijiazhuan gebracht. Aus Protest gegen die Verfolgung weigerte er sich, unbezahlte Arbeit zu verrichten. Mehrmals wurde er gefoltert.

Tod der Ehefrau

Guos Frau Sun suchte die Polizei auf und forderte die Freilassung ihres Mannes. Die Beamten nahmen sie jedoch fest und brachten sie in eine Nervenklinik.

Die Tochter des Paares musste allein leben, während ihre Eltern in Haft waren. Sie hatte kein Einkommen und musste ihr Studium abbrechen. Um ihre Familie zu unterstützen, ging sie arbeiten. Als ihre Mutter freigelassen worden war, kümmerte sie sich um diese.

2006 wurde Sun zum zweiten Mal in die Nervenklinik eingewiesen. Dort wurde sie gefoltert, sodass sie körperlich und geistig stark beeinträchtigt war. Sie wurde auf einen elektrischen Stuhl gesetzt und mit Stromstößen geschockt; man verabreichte ihr Giftspritzen und verschiedene unbekannte Medikamente. Zudem wurde sie mit Schmutzwasser zwangsernährt.

Insgesamt ein Jahr war Sun in der Nervenklinik. Sie starb im August 2012 im Alter von 56 Jahren an den Folgen. Ein Jahr zuvor war ihr Mann aus der langjährigen Haft entlassen worden.

Finanzielle Verfolgung

Als Guo im Mai 2011 aus dem Gefängnis freigelassen worden war, suchte er seinen früheren Arbeitgeber auf. Er bat darum, wieder eingestellt zu werden. Ohne Erfolg.

Im März 2016 hatte Guo mit 60 Jahren das Rentenalter erreicht und beantragte seine Rente. Erneut wurde er abgewiesen.

Früherer Bericht:

Persecution of Practitioners in Qinhuangdao City and the Impact on Their Children


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.