Bilanz im 1. Halbjahr 2021: Tod von 67 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I

69-Jähriger stirbt im Gefängnis - interniert wegen seines Glaubens

Lu Guanru aus der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang starb am 4. April 2021 im Gefängnis. Er war wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Beamte des Gefängnisses Tailai behaupteten, dass der 69-Jährige an einem Schlaganfall gestorben sei. Seine Familie vermutete jedoch, dass er möglicherweise zu Tode gefoltert wurde.

Lu Guanru

Lu war am 9. November 2018 bei einer Razzia von mehr als 60 Falun-Dafa-Praktizierenden in Daqing und Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, verhaftet worden. Danach wurde er im Untersuchungsgefängnis von Daqing festgehalten. Polizisten verhörten ihn und zwangen ihn stundenlang zu stehen und Fesseln zu tragen.

Als Lu aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik ging, wurde er von den Wärtern mit Gewalt ernährt. Er erbrach Blut und bekam Herzprobleme. Der Praktizierende musste im Krankenhaus mehrmals wiederbelebt werden und war dem Tode nahe.

Am 6. Juni 2019 wurde Lu vom Bezirksgericht Ranghulu angehört. Seine beiden Anwälte plädierten auf nicht schuldig. Er sagte auch selbst zu seiner Verteidigung aus. Der Richter verurteilte ihn am 1. Juli 2019 zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 40.000 Yuan (ca. 5.080 Euro). Lu ging in Berufung, aber das Mittlere Gericht der Stadt Daqing bestätigte am 23. Juli sein Urteil ohne weitere Verhandlung.

Trotz seines ernsten Gesundheitszustands brachten Beamte ihn am 30. Juli 2019 in das Gefängnis Hulan, ohne seine Familie zu benachrichtigen. Die Gefängniswärter nahmen ihn auf, obwohl er haftuntauglich war.

Buchhalterin stirbt im Gefängnis nach einer Verurteilung zu 11,5 Jahren Haft

Die ehemalige Buchhalterin Mao Kun aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan wurde am 9. April 2021 vom Untersuchungsgefängnis überraschend in die Notaufnahme ins Krankenhaus gebracht. Die Praktizierende hatte zuvor Berufung gegen ein Urteil eingelegt, mit dem ihr elfeinhalb Jahren Haft auferlegt worden waren. Ihre Familie sollte für sie einen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu stellen. Aber bevor die Familie die Möglichkeit hatte, verstarb Mao am Abend des 11. April im Krankenhaus im Alter von 57 Jahren.

Ähnlich wie im vorgenannten Fall von Lu vermutet auch Maos Familie, dass sie zu Tode gefoltert wurde.

Mao Kun

Mao wurde am 10. Juli 2019 zu Hause festgenommen, wobei die Beamten Gewalt anwandten, so dass ihr Arm gebrochen wurde. Dutzende von Beamten durchsuchten ihre Wohnung am Tag der Verhaftung von 16:00 Uhr bis 02:00 Uhr des Folgetages. Viele persönliche Gegenstände und Informationsmaterialien über Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Maos Eltern, die beide über 80 Jahre alt sind und bei ihr lebten, waren von der Polizeirazzia entsetzt. Sie weinten im Flur, während die Polizei ihre Wohnung durchwühlte.

Am 28. Dezember 2020 stand Mao vor Gericht. Später wurde sie zu elfeinhalb Jahren Haft und 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro) Geldstrafe verurteilt.

Oberst im Ruhestand stirbt im Gefängnis, Familie vermutet ein Verbrechen

Am Abend des 12. April 2021 erhielt Gong Piqis Familie einen Anruf von einem Gefängniswärter. Die Angehörigen erfuhren, dass der 66 Jahre alte pensionierte Oberst aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong gerade zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden war. Augenblicke später rief der Gefängniswärter erneut an und teilte mit, dass Gong an einem plötzlichen Schlaganfall verstorben sei.

Gong Piqi

Als Gongs Familie am nächsten Morgen zum Krankenhaus ging, erlaubten Arzt und Gefängnisbehörden ihnen nicht, den Leichnam zu sehen. Nach heftigem Protest seiner Familie durften schließlich der ältere Bruder und der Neffe einen Blick auf seinen Körper werfen. Fotos oder Videos zu machen, war ihnen jedoch verboten. 

Gongs Kopf war verletzt und geschwollen und in seinen Ohren befand sich Blut, wie sein Bruder berichtete.

Laut einem Überwachungsvideo, das von den Gefängniswärtern zur Verfügung gestellt wurde, fühlte sich Gong nicht wohl und blieb am Abend vor seinem Tod im Bett. Ein Gefängnisarzt kam, um seinen Blutdruck zu messen, ging dann aber, ohne ihm eine Behandlung zukommen zu lassen. Gegen 20:32 Uhr fiel Gong zu Boden und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Krankenwagen traf erst um 21:00 Uhr ein. Für die Familie ist es unerklärlich, warum es eine halbe Stunde gedauert hat, bis der Krankenwagen kam.

Der Gefängniswärter, der seine Familie anrief, behauptete, Gongs tödlicher Schlaganfall sei dadurch hervorgerufen worden, dass er sich wegen seines hohen Blutdrucks nicht habe behandeln lassen. Gong Familie wollte wissen, warum das Gefängnis sie nicht früher über seinen Zustand informiert oder ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt habe.

Gong wurde im Oktober 2017 bei einer Razzia festgenommen. Am 20. Juli 2018 verurteilte ihn das Gericht zu siebenhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro).

Seit 2020 hatten die Strafvollzugsbehörden der Provinz Shandong unter Berufung auf die Pandemie jeglichen Kontakt zwischen Gong und seiner Familie unterbunden. Seine Angehörigen hatte keine Kenntnis davon, wie es ihm Gefängnis erging.

Später wurde von Minghui.org bestätigt, dass die Wärter die Insassen seit der zweiten Jahreshälfte 2020 zwangen, von 5 Uhr morgens bis 19 oder 21 Uhr fast ganz ohne Pausen zu arbeiten. Als Gong und andere Praktizierende sich weigerten, unbezahlte Arbeit zu verrichten, brachte man sie in einen Raum. Dort mussten sie einen Film anschauen, der Falun Dafa diffamierte.

Zu dieser Zeit litt Gong bereits an Bluthochdruck. Ständig war ihm schwindlig. Als der Häftling Li Feng bemerkte, dass Gong wegen des Schwindelgefühls an der Wand lehnte, fragte er: „Was ist los? Fühlst du dich nicht wohl? Tu nicht so. Du wirst nicht sterben.“

Li sagte oft zu den Gefangenen: „Gong Piqi tut nur so (als ob er stirbt). Es wäre einfach wunderbar, wenn er das täte.“

Falun-Dafa-Praktizirender stirbt im Untersuchungsgefängnis, Behörden verheimlichen Details (Provinz Liaoning)

Cheng Weixing war ein pensionierter Minenarbeiter aus der Stadt Xingcheng in der Provinz Liaoning. Er starb Monate nach der Verhaftung wegen seines Glaubens im Alter von 54 Jahren.

Chen war am 12. Mai 2020 gegen 22 Uhr von Beamten abgeführt worden, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Beamte der Polizeiwache kamen am nächsten Morgen mit drei Autos zu seiner Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher.

Der Praktizierende starb später im Untersuchungsgefängnis der Stadt Huludao. Aufgrund der strengen Informationskontrolle bleiben die Umstände, die zu seinem Tod geführt haben, unklar. Laut einiger Quellen heißt es, er sei im Januar 2021 gestorben, während andere vom Mai sprechen.

Verstorben im Koma nach Operation wegen angeblichem Hirntumor

Shi Mengqiao aus der Stadt Yongkang in der Provinz Zhejiang verstarb am 6. Juni 2021. Zu dieser Zeit hatte sie über zwei Monate nach einer unfreiwilligen Operation im Koma gelegen.

Shi war am 12. Februar 2020 verhaftet worden, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Das Untersuchungsgefängnis der Stadt Yongkang lehnte wiederholt die Bitte der Familie ab, sie besuchen zu dürfen, und begründete dies mit der Pandemie.

Am 27. September wurde die Praktizierende zu 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro) verurteilt. Während Shi noch darauf wartete, dass das Mittlere Volksgericht der Stadt Jinhua über ihre Berufung entschied, teilte das Untersuchungsgefängnis ihrer Familie Ende März 2021 mit, dass bei Shi ein Gehirntumor diagnostiziert worden sei. Sie müsse sofort operiert werden. Die Familie vermutete, dass Folter die Ursache für diesen kritischen Zustand war. Sie glaubten nicht daran, dass Shi wirklich krank war. Daher verweigerten sie die Zustimmung für die Operation und beantragten stattdessen eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.

Doch die Haftanstalt weigerte sich, Shi freizulassen. Das Krankenhaus wurde angewiesen, Shi mitten in der Nacht zu operieren. Nach der Operation blieb sie auf der Intensivstation.

Shis Familie reichte mehrere Beschwerden gegen die Haftanstalt ein, weil sie vermutete, dass ihre Angehörige gefoltert worden war. Die Behörden antworteten, dass die Haftanstalt gegen kein Gesetz verstoßen habe und Shis Hirnschaden durch einen Tumor verursacht worden sei. Es ist allerdings noch nicht klar, ob jemals eine Untersuchung stattgefunden hatte.

Nach der Operation wachte Shi nicht mehr auf. Am Abend des 6. Juni informierte das Krankenhaus die Familie darüber, dass sie verstorben sei. Die Haftanstalt weigerte sich, weitere Informationen über ihren Tod herauszugeben, und brachte ihren Leichnam direkt vom Krankenhaus zum Bestattungsinstitut. Es ist nicht klar, ob die Familie den Leichnam im Bestattungsinstitut noch einmal sehen durfte.

Mann aus Innerer Mongolei stirbt einen Tag nach Gerichtsverhandlung

Guo Zhenfang aus der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei starb einen Tag, nachdem er und seine Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestanden hatten.

Guos Familie erhielt am Abend des 9. Juni 2021 einen Anruf von der Polizei. Man teilte ihr mit, dass er gestorben sei. Die Angehörigen eilten zum Krankenhaus und sahen Dutzende Beamte in Zivil, die seinen Leichnam bewachten. Sie bemerkten, dass sein unterer Rücken violett war. Es gab Verletzungen an der Innenseite eines seiner Knie, und seine Nase war blutverschmiert. Sie versuchten, genauer hinzuschauen, aber die Polizisten hinderten sie daran, näher an den Toten heranzukommen.

Ein Arzt im Krankenhaus gab an, dass Guo keine Lebenszeichen mehr gehabt habe, als die Polizei ihn hergebracht hatte.

Ohne das Einverständnis seiner Familie ließ die Polizei Guos Leiche kurz darauf in das Bestattungsinstitut des Bezirks Songshan bringen.

Nur einen Tag vor seinem Tod waren Guo und seine Frau Feng Yuhua vom Bezirksgericht Songshan angehört worden. Nach Angaben seiner Familienmitglieder, die an dem Termin anwesend waren, sahen sie ihn aus dem Polizeiauto springen und in den Gerichtssaal gehen. Er schien sehr gesund zu sein.

Während die Behörden keine Erklärung für seinen Tod lieferten, vermutet seine Familie stark, dass er im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Songshan so brutal gefoltert wurde, dass er starb.

Das Ehepaar war am Morgen des 25. November 2020 verhaftet worden. Ihre erste gerichtliche Anhörung fand am 8. April 2021 statt.

50-jähriger Falun-Dafa-Praktizierender stirbt einen Monat nach Verhaftung (Provinz Henan)

Li Xianxi aus der Stadt Anyang in der Provinz Henan ging am 11. Mai 2021 gegen 17:00 Uhr los, um für das Abendessen Dampfbrötchen zu kaufen, kehrte aber nicht zurück. Es wird berichtet, dass der über 50-jährige Ladenbesitzer verhaftet wurde. Polizisten hatten gesehen, wie er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte.

Vier Beamte der Polizeiwache Beiguan durchsuchten die beiden Wohnungen des Praktizierenden. Sie zeigten weder ihre Ausweise noch einen Durchsuchungsbefehl vor. Am nächsten Tag wurde nachträglich ein amtlicher Haftbefehl ausgestellt. Die Beamten brachten Li ins Untersuchungsgefängnis Anyang.

Weil Li in der Haft die Falun-Dafa-Übungen machte, legten ihm die Wärter Handschellen und Fußfesseln an. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in Hungerstreik.

Am Morgen des 13. Juni wurde die Familie darüber informiert, dass Li am Vortrag gestorben war. Seine Familie besichtigte seinen Leichnam. Er war abgemagert, der Kopf geschwollen. Zudem gab es Verletzungen an Rücken und Knien. Nähere Umstände zu seinem Tod wollten die Behörden nicht preisgeben.

Todesmeldung. Falun-Dafa-Praktizierender stirbt einen Tag nach seiner Verhaftung (Provinz Shandong)

Ein Falun-Dafa-Praktizierender aus dem Landkreises Mengyin, Provinz Shandong starb einen Tag, nachdem er am 17. Juni 2021 bei der Arbeit auf dem Bauernhof seiner Familie verhaftet worden war.

Am 18. Juni informierten Beamte der Polizeiwache des Landkreises Mengyin die Familie von Sun Pijin über seinen Tod. Sie sagten Sun hätte sich geweigert, im chinesischen Krankenhaus von Mengyin den Corona-Test machen zu lassen. Er sei vom Gebäude gesprungen und auf der Stelle gestorben. Die Polizei sperrte den Tatort ab und ließ niemanden in die Nähe kommen.

Als Suns Familie seinen Leichnam im Bestattungsinstitut sah, stellten sie fest, dass aus seinem Gehirn Flüssigkeit austrat; ein Augapfel fehlte und sein Bauch war eingesunken.

Vor Suns Verhaftung wurde auch seine Tochter (mit dem Spitznamen Jiaojiao) zu Hause festgenommen und ist nun im Untersuchungsgefängnis in Linyi inhaftiert.

Mit Suns Tod ist Jiaojiao nun elternlos, da ihre Mutter, Yu Zaihua, vor sechs Jahren starb. Sie hatte elf Jahre lang von zu Hause entfernt gelebt, um einer Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu entgehen.

Während der „Null-Fälle-Kampagne“ [1] im letzten Jahr kamen mehrere Polizisten am 25. Oktober 2020 zu Suns Wohnung und versuchten, Sun zu einem Gehirnwäscheverfahren im Hotel Wenhe zu bringen.

Da er nicht zu Hause war, drohten die Polizisten, dass sie ihn zur Gehirnwäsche zwingen würden. Suns Tochter versuchte die Polizei daran zu hindern, das Autokennzeichen ihres Vaters zu fotografieren und machte selbst Fotos von den Polizeibeamten. Danach packte ein Beamter sie am Hals und sagte: „Wagen Sie nicht, das noch einmal zu tun!“

Todesfälle nach langjährigen Schikanen und Folter

Todesmeldung: 63-Jährige starb nach zwei Jahrzehnten ständiger Verzweiflung

Jiang Yanling aus dem Bezirk Yi in der Provinz Liaoning lebte während zwei Jahrzehnten in ständiger Verzweiflung. Sie starb am 12. Februar 2021 im Alter von 63 Jahren.

Jiang Yanling auf einem undatierten Foto

Jiang Tod ist das tragische Ende der ständigen Schikanen durch die Behörden, nur weil sie ihren Glauben an Falun Dafa aufrechterhielt.

Als sie am 20. März 2001 bei einer Freundin zu Besuch war, drangen plötzlich die Polizeibeamten Zhang Yanfu, Wang Zhanlin und Zhou Hualai in die Wohnung ihrer Freundin ein und verhafteten Jiang. Sie wurde zum Polizeirevier des Bezirks Yi gebracht und stundenlang verhört. Nachdem man 3.000 Yuan (etwa 400 Euro) von ihr erpresst hatte, wurde sie am nächsten Tag gegen Kaution freigelassen. Die Polizei hörte jedoch nicht auf, sie zu belästigen.

Nachdem Jiang im Juli 2004 einer weiteren Festnahme entgehen konnte, war sie gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Während dieser Zeit belästigten Polizeibeamte regelmäßig ihre Angehörigen und verlangten von ihnen, Jiang auszuliefern. Zudem setzte die Polizei die Praktizierende auf eine Fahndungsliste und suchte überall nach ihr. Sie konnte nicht mehr nach Hause zurückkehren.

Nachdem sie fünf Jahre und fünf Monate lang von Ort zu Ort gezogen war, wurde Jiang am 22. Dezember 2009 an ihrem vorübergehenden Wohnsitz verhaftet. Am 23. März 2010 wurde sie im Geheimen vor das Kreisgericht Yi gestellt und im Mai zu 13 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde vom Büro 610 der Stadt Jinzhou und dem Mittleren Gericht der Stadt Jinzhou festgelegt. Jiang legte gegen das Urteil Berufung ein, die später zurückgewiesen wurde.

Während ihres zehnmonatigen Aufenthalts in der Haftanstalt Jinzhou entwickelte Jiang schwere Krankheitssymptome. Trotzdem wurde sie um den 11. September 2020 herum in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning überstellt. Die Haftanstalt erpresste von ihren Angehörigen 2.000 Yuan (rund 260 Euro).

Während Jiang im Gefängnis gefoltert wurde, verschlechterte sich ihr Zustand immer mehr. Es traten Herzleiden, Gebärmuttermyome und ein Hämangiom auf. Als sie Blut erbrach und anhaltendes Fieber hatte, brachte man sie ins Krankenhaus. Da sie dem Tod nahe war, entließ das Gefängnis sie einige Tage später, am 30. April 2011.

Kaum dass sich Jiang erholt hatte, verhafteten die Behörden sie am 3. November 2011 erneut. Im Gefängnis wurde sie weiter gefoltert, weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhielt. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich aufgrund der Folter schnell. Am 10. Juli 2013 wurde sie zum zweiten Mal auf Kaution zur medizinischen Behandlung entlassen.

Aufgrund der anhaltenden Polizeischikanen hatte Jiang keinen Moment Ruhe und konnte sich nicht erholen. Sie verkaufte ihr Haus und musste ihr Leben in ständiger Unsicherheit verbringen. Acht Jahre später verstarb sie nach Jahren der Entbehrungen und Leiden.

Todesmeldung. 83-Jähriger stirbt Stunden, nachdem er vom Gefängnis mit Sauerstoff nach Hause geschickt worden ist

Huang Qingdeng war Einwohner der Stadt Leqing in der Provinz Zhejiang. Er war am 17. April 2019 zu Hause verhaftet worden, weil er Textnachrichten über die Verfolgung von Falun Dafa an die Öffentlichkeit geschickt hatte.

Nach fast einem Jahr Haft wurde Huang am 12. März 2020 vom Gericht der Stadt Leqing zu sieben Jahren Haft verurteilt und später in das Zweite Gefängnis von Hangzhou eingeliefert.

Mitte November 2020 rief ein Gefängniswärter Huangs Familie an, weil bei Huang sechs Krankheiten festgestellt worden seien. Er sei zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden. Trotz seines kritischen Zustandes weigerten sich die Gefängnisbehörden, ihn auf Kaution freizulassen.

Im März 2021 erhielt die Familie einen weiteren Anruf vom Gefängnis. Darin hieß es, dass Huang erneut zur Wiederbelebung ins Krankenhaus eingeliefert worden sei.

Am 26. März 2021 wurde Huang gegen 14 Uhr mit Sauerstoff nach Hause geschickt. Sein ganzer Körper war grün und blau. Seine Familie vermutet, dass ihm vor der Entlassung giftige Medikamente verabreicht wurden. Er starb noch am selben Abend.

Ehefrau stirbt in Angst, während ihr Mann wegen seines Glaubens einsitzt

Obwohl Ma Ying nach ihrer Verhaftung vor fast zwei Jahren gegen Kaution freigelassen wurde und von einer Verurteilung verschont blieb, wurde sie ständig von der Polizei schikaniert. In tiefer Verzweiflung und Angst verstarb die 54-jährige Bürgerin der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz am 26. April 2021. Ihr Mann befindet sich noch immer im Gefängnis.

Der Leidensweg des Paares begann am 19. Juli 2019, als sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurden.

Angeführt von Wang Chaoyue, dem stellvertretenden Leiter der Polizeiwache der Gemeinde Huapochang, klopften sieben Beamte um 6:20 Uhr an die Tür des Paares. Als sie eintraten, wedelte ein Beamter schnell mit seinem Polizeiausweis und steckte ihn weg, ohne dass sie seinen Namen sehen konnten. Als Mas Mann, Zhang Yong, sich weigerte, mit der Polizei zu kooperieren, verdrehten sie ihm die Arme auf den Rücken und legten ihm Handschellen an.

Als die Polizisten das Paar zum Verhör in das Polizeirevier des Bezirks Changyi brachten, bedeckten sie ihre Köpfe mit schwarzen Plastiktüten, sodass sie kaum atmen konnten.Die Beamten legten ihnen während des Verhörs Handschellen an. Diese waren so eng, dass sich bei beiden die Hände lila verfärbten.

Ma wurde später auf Grund ihres Gesundheitszustandes gegen Kaution freigelassen. Zhang wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin gebracht und im Dezember 2020 zu drei Jahren Haft verurteilt.

Nachdem Ma freigelassen worden war, wurde sie von der Polizei ständig schikaniert und eingeschüchtert. Am 17. Juli 2020, ein Jahr nach ihrer Verhaftung, kam der stellvertretende Polizeichef Wang erneut mit Beamten in zwei Polizeiautos. Einige von ihnen gingen im Haus nach oben und klopften an Mas Tür, während andere unten blieben und laut ihren Namen riefen. Die Polizisten versuchten, mit einem Generalschlüssel einzubrechen und schlugen auch ihr Guckloch ein. Als es ihnen nicht gelang, die Tür zu öffnen, drohten sie, sie einzuschlagen oder einen Schlüsseldienst zu beauftragen. Die Polizisten erklärten auch, dass sie versuchten, Mas Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Changyi zu übergeben.

Da Ma in großer Angst lebte und sich auch um ihren Mann sorgte, verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide. Sie verstarb am 26. April 2021, ohne ihren Mann ein letztes Mal gesehen zu haben.

Ingenieur stirbt nach zwölf Jahren Haft an körperlicher und seelischer Erschöpfung

Ein Ingenieur aus der Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang, ist am 20. Mai 2021 verstorben; ein Jahr nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war. Sein Tod kam so plötzlich, dass seine Eltern und Schwestern ihn nicht noch einmal sehen konnten.

Li war im März 2016 verhaftet und später zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Im November 2018 wurde er in das Gefängnis Fengtun gebracht, wo er unentgeltlich intensive Arbeit verrichten musste. Als er gegen die Misshandlungen protestierte, wurde er in einer verdrehten Position mit Handschellen gefesselt, was unerträgliche Schmerzen verursachte. Er durfte auch nicht die Toilette benutzen. Als Folge der Folter zog er sich einen Rippenfellerguss zu und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Als Lis Familie ihn im September 2019 besuchte, war er untergewichtig und zu schwach, um zu gehen. Ein Wärter trug ihn hinaus und sagte, dass ihm im Gefängniskrankenhaus gerade Flüssigkeit aus der Lunge und der Brusthöhle entfernt worden sei.

Die Folter und die unmenschlichen Behandlungen forderten einen schweren Tribut an seiner Gesundheit. Sein Gewicht fiel von 77 Kilo auf weniger als 41 Kilo (er war 178 cm groß). Li konnte nicht alleine gehen, hatte keinen Appetit und litt unter Kurzatmigkeit. Die Haut an seinen Füßen war vom ständigen Tragen der Fesseln verletzt. Tagsüber waren seine Hände an eine Tür gefesselt und er durfte nicht auf die Toilette gehen. Nachts lag er auf dem Boden, mit den Händen an den Bettrahmen gefesselt, und man ließ ihn nicht schlafen.

Als er im März 2020 entlassen wurde, war er bis zur Unkenntlichkeit abgemagert und hustete ständig. Aber trotz seiner eigenen körperlichen Verfassung musste er sich um seine Frau, Chen Li und ihre Mutter kümmern. Die beiden befanden sich in einer schlimmen Situation, denn auch sie waren wegen ihres Glaubens an Falun Dafa misshandelt worden.

Als Chen drei Jahre im Frauengefängnis von Harbin eingesperrt war, wurde sie psychisch krank und versuchte oft, Feuer zu legen. Aufgrund ihres Zustands konnte Li nachts nicht gut schlafen, was seine Gesundheit noch mehr belastete. Um es noch schlimmer zu machen, forderte die örtliche Polizei ihn viele Male auf umzuziehen. Im April 2021 klopften sie einmal über eine Stunde lang an seine Tür. Körperlich, geistig und finanziell erschöpft, starb Li im Mai 2021 mit Anfang 50.

Li hatte zuvor neun Jahre wegen seines Glaubens im Gefängnis verbracht. Weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte, wurde er auf unterschiedliche Art gefoltert: Er wurde für lange Zeit an Handschellen aufgehängt, musste lange auf einem Metallstuhl sitzen; man prügelte mit Metallstangen auf ihn ein, sperrte ihn in Isolationshaft und ernährte ihn gewaltsam.

Todesmeldung: Praktizierender erliegt den Folgen von Folter und Zwangsernährung

29 Tage brutale Folter, Zwangsernährung mit stark gesalzener Milch. Die Verfolgung während der Haft hatte die Gesundheit des Falun-Dafa-Praktizierenden Li Hongwei stark geschädigt. Dreieinhalb Jahre litt er nach seiner Entlassung unter starker Diabetes, Sehschwäche sowie Lähmungserscheinungen. Am 8. Juni 2021 ist Li Hongwei im Alter von 58 Jahren verstorben.

Li Hongwei vor der Verfolgung

Li Hongwei am 30. Dezember 2017, drei Tage nach seiner Freilassung

Li arbeitete früher in einem Immobilien-Unternehmen in Shenyang in der Provinz Liaoning. 1998 begann er, Falun Dafa zu praktizieren. Schon kurz darauf stellte er fest, dass seine schwere Diabetes und Fettleber ohne medizinische Behandlung geheilt waren. Li war fest in seinem Glauben, auch nachdem das chinesische kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Darum wurde er verhaftet und 2006 für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager gebracht. 2016 verurteilte ihn das Gericht zu viereinhalb Jahren Gefängnis.

Die Wärter prügelten ständig auf ihn ein und versetzten ihm Elektroschocks mit Schlagstöcken. Dadurch verschlechterte sich sein Sehvermögen und er litt unter einem Engegefühl in der Brust.

Als Lis Familie ihn am 21. September 2017 besuchte, wurde er von zwei Personen herausgetragen. Das rechte Hosenbein war hochgekrempelt, sodass man die große lila-schwarze Eiterbeule an der rechten Wade sehen konnte. Sein Sehvermögen war so schlecht, dass er seine Angehörigen hinter der Glastrennwand nicht deutlich erkennen konnte, obwohl das Gesicht dicht an der Scheibe war.

Aufgrund der Diabetes war Li sehr schwindelig. Er magerte ab und wurde schwach. Ständig hatte er Durst und seine rechte Körperhälfte war gelähmt.

Am 27. Dezember 2017 erhielt Li Haftverschonung, damit er sich ärztlich behandeln lassen konnte. Doch sein Zustand verschlimmerte sich weiter. Nach dreieinhalb Jahren starb er am 8. Juni 2021 im Alter von 58 Jahren.


[1] Die „Null-Fälle-Kampagne“ ist eine seit 2020 durchgeführte konzertierte Aktion, bei der alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zum Verzicht auf Falun Dafa gezwungen werden sollen.