Aus Belgien: Nichts zu bereuen, wie schwer der Weg auch sein mag

(Minghui.org) Frau Cuixia, die heute in Belgien lebt, wohnte zu Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im chinesischen Wuhan. Sie erinnert sich sehr lebhaft an diese schreckliche Zeit. Die Rufe „Falun Dafa ist gut“ der Praktizierenden auf dem Platz des Himmlischen Friedens hallen wie ein Echo in ihrem Kopf wider. Wie zahlreiche andere Praktizierende wurde auch Cuixia verhaftet und brutal gefoltert. Trotzdem hat sie ihren Glauben nicht aufgegeben. Im Gegenteil, ihre Entschlossenheit zu praktizieren, wurde dadurch nur noch verstärkt.

2016 in Belgien: Frau Cuixia protestiert gemeinsam mit Mitpraktizierenden friedlich vor der chinesischen Botschaft gegen die KP Chinas. 
Sorgenfrei durch das Praktizieren von Falun Dafa

Im März 1997 erzählte ihr ein Freund von Falun Dafa (auch bekannt als Falun Gong). Damals war Cuixia 47 Jahre alt. Sie begann zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter zu praktizieren. Durch Dafa erkannte sie, warum die Menschen auf der Welt sind und dass der Sinn des Lebens darin besteht, zu seinem ursprünglichen, wahren Selbst zurückzukehren. Um das zu erreichen, muss man ein besserer Mensch werden. 

Sie begann dann, in allem, was sie tat, den Prinzipien von Falun Dafa zu folgen. Durch das Fa-Lernen und das Praktizieren der Übungen verschwanden die seit 20 Jahren auftretenden heftigen Magenkrämpfe, die häufigen Herzrhythmusstörungen und die Osteophyten an ihrer Halswirbelsäule. Viele der ihr bekannten Mitpraktizierenden erlebten ähnliche positive Veränderungen. Sie tauschten sich regelmäßig über ihre positiven Erfahrungen aus, frei von Krankheiten zu sein.

Seit Beginn ihrer Kultivierung verspürte Frau Cuixia den Wunsch, gemeinsam in der Gruppe das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Anfang 1999 beschlossen die Praktizierenden in Wuhan, zum täglichen Fa-Lernen zusammenzukommen. Die Gruppe bestand aus rund 20 Praktizierenden, die zusammen im Zhuan Falun (Hauptwerk des Falun Dafa) lasen. „Mein großes Wohnzimmer wurde zu einem Ort des Fa-Lernens, an dem die Audio-Vorträge des Meisters abgespielt und das Zhuan Falun gelesen wurde. Da die Arbeitszeiten der Praktizierenden unterschiedlich waren, richteten wir drei verschiedene Zeitfenster ein. In all diesen drei Zeitabschnitten gab es in meinem Haus Praktizierende, die das Fa lernten“, erinnert sich Cuixia.

Verhaftet, weil wir an die Provinzregierung von Hubei appellierten

Am 20. Juli 1999 initiierte die KPCh offiziell die Verfolgung von Falun Dafa. Dabei nutzte sie sämtliche Medien, einschließlich Fernsehen und Radio, um Falun Dafa und Meister Li Hongzhi (den Begründer der Meditationspraxis) zu diffamieren, zu verleumden und in ein schlechtes Licht zu rücken. Menschen aller Bereiche in Organisationen, Unternehmen, Institutionen und Schulen wurden aufgefordert, Stellung zu beziehen. Die KPCh erzeugte eine Hasswelle gegenüber den Praktizierenden, indem sie die Politik des ehemaligen KPCh-Chefs umsetzte: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ Die Täter gingen nach eigenem Ermessen vor und ignorierten die Tatsache, dass sich nach dem Erlernen der Praxis die körperliche und geistige Gesundheit bei über hundert Millionen Menschen verbessert hatte und sie danach strebten, bessere Menschen zu werden.

Am Morgen des 19. Juli 1999 ging Frau Cuixia wie jeden Tag um 5.30 Uhr zusammen mit ihrem Mann zum Übungsplatz im Zhongshan-Park in Wuhan. Die dort versammelten Praktizierenden sprachen darüber, dass der Betreuer des Übungsplatzes an diesem Morgen von der Polizei in seiner Wohnung verhaftet worden war. Einige Praktizierende beschlossen, nach Peking zu gehen, während andere sich an die Regierung der Provinz Hubei wenden wollten. Sie wussten nichts davon, aber die Unterdrückung und Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh hatte bereits begonnen.

„Um 10 Uhr morgens gingen wir zur Provinzregierung von Hubei. Die Bürgersteige, Straßen und Gassen waren mit Praktizierenden aus der ganzen Provinz gefüllt“, berichtet Cuixia. „Wir warteten in aller Stille, aber kein Beamter trat heraus, um uns zu empfangen. Um 17 Uhr kamen schwer bewaffnete Polizisten, verfrachteten uns in Busse und brachten uns an verschiedene Orte.“

Sie wurde zusammen mit mehr als 1.000 Praktizierenden in die riesige Halle der Fernsehuniversität der Provinz gebracht. Die Polizeibeamten notierten sich die Namen, Adressen, den politischen Status, Beruf, wann sie mit dem Praktizieren angefangen und warum sie zum Regierungsgebäude gekommen waren. Bis in die frühen Morgenstunden des 20. Juli durfte niemand nach Hause gehen.

Kaum wieder zu Hause angekommen tauchten Polizisten auf und durchsuchten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Sitzmatten sowie andere persönliche Gegenstände. Mitarbeiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit von Wuhan und der lokale Polizeibeamte Luo Yong unterzogen Frau Cuixia zweimal einem Verhör. Sie drängten sie, Falun Dafa aufzugeben, aber sie weigerte sich. Bei jeder Festnahme ließen sie sie erst in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages wieder frei. Ab diesem Zeitpunkt wurde sie auf jeder einzelnen Einkaufstour von einem Nachbarn verfolgt und überwacht. Ihre ältere Nachbarin, die im unteren Stockwerk desselben Gebäudes wohnte, erzählte Cuixia, dass die Beamten der Polizeistation sie aufgefordert hätten, die Zeiten, zu denen sie hinausging und zurückkam, zu notieren und auch, was sie dabei mitbrachte. Die ältere Dame versprach ihr, sie nicht anzuzeigen, und mahnte sie zur Vorsicht.

Verhaftet und geschlagen für das Hochhalten eines Transparentes auf dem Platz des Himmlischen Friedens

Am 30. Dezember 2000 beschlossen Cuixia und weitere Praktizierende, nach Peking zu fahren. Sie wollten der Welt bezeugen, dass Falun Dafa wunderbar ist. Als Praktizierende sahen sie es als ihre Pflicht an, für den Meister einzutreten. Um zu vermeiden, von der Polizei aufgehalten zu werden, bestiegen fünf von ihnen zunächst einen Fernbus zum Bahnhof Xiaogan, fuhren dann mit dem Zug nach Tianjin und von dort aus mit dem Taxi. Sie erreichten Peking am darauffolgenden Morgen.

„Rund um den Platz des Himmlischen Friedens parkten mehrere Polizeifahrzeuge, während Polizeibeamte dort patrouillierten. Außerdem trugen viele Leute rote Armbinden. Uniformierte wie auch Polizisten in Zivil hielten sich auf dem Platz auf. Gelegentlich hörte man den Ausruf „Falun Dafa ist wunderbar!“ Dann stürmten Polizisten, Menschen mit roten Armbinden und Beamte in Zivil auf die Falun-Dafa-Praktizierenden zu und warfen sie zu Boden. Dies verursachte jede Menge Aufruhr“, fuhr Cuixia in ihrem Bericht fort. „Wir verspürten keine Angst, holten schnell die in unseren Ärmeln versteckten Transparente heraus und entfalteten sie. Zu dritt riefen wir: „Falun Dafa ist wunderbar!“, in der Hoffnung, dass die Menschen uns hören konnten. Sofort wurden wir von Polizeibeamten umringt und in ihre Fahrzeuge gezerrt.“

Cuixia wurde zur Tiananmen-Polizeistation gebracht, in dessen Innenhof mehr als 200 Praktizierende aus ganz China festgehalten wurden. Gemeinsam rezitierten sie das Lunyu und andere Artikel des Meisters. Die ganze Zeit über gab es keinen Zugang zu Wasser oder Verpflegung. Um 17.00 Uhr wurden sie von überdachten Fahrzeugen der öffentlichen Sicherheit abgeholt und an unterschiedliche Orte gebracht. Über 40 Praktizierende wurden in die Haftanstalt des Bezirks Dongcheng in Peking überführt, wo viele Praktizierende inhaftiert waren. Die erste Prüfung, die Cuixia und den anderen auferlegt wurde, bestand darin, in einem Raum ihre Namen und Adressen zu melden. Sie musste erleben, wie Polizeibeamte die Praktizierenden, die sich weigerten, grausam verprügelten. Das Gesicht eines Praktizierenden war nach den Schlägen stark geschwollen.

Daraufhin wurden die Praktizierenden in separate Räume gebracht und dort festgehalten. Gemeinsam rezitierten sie das Fa. „Der Klang unseres gemeinsamen Rezitierens hallte durch das ganze Gebäude“, erinnert sich Cuixia. „In diesem Moment erschienen die Wärter und zerrten aus jeder Zelle einen Praktizierenden, den sie für den Anführer hielten. Ein Polizist packte mich an den Haaren und stieß mich aus der Zelle auf den Flur hinaus. Im Flur konnte niemand sehen, was vor sich ging. Der Wärter hatte mir ein Büschel Haare ausgerissen. Einige von ihnen schlugen mit ihren Schlagstöcken heftig auf mich ein.

In meinen Gedanken rezitierte ich immer wieder das Gedicht des Meisters:

Dafa standhaft kultivieren, das Herz unbewegtEbene erhöhen, das GrundlegendeVor Prüfungen, die wahre Natur sehenKultiviert zur Vollendung, Buddha, Dao, Gottheit(Wahre Natur sehen, 08.05.1999, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich konzentrierte mich nur auf das Rezitieren der Worte des Meisters und verspürte überhaupt keinen Schmerz.“

Cuixia erzählt weiter: „Die Wärter sperrten acht von uns, die brutal verprügelt worden waren, in eine separate Zelle. Ich wusste nicht, wie mein Kopf oder mein Gesicht aussah. Eine Praktizierende bat mich, ihren Kopf zu berühren. Ihre Kopfhaut fühlte sich weich an wie ein Schwamm. In dieser Nacht legten wir uns, Fuß an Fuß kreisförmig zusammen. Eine Praktizierende deckte mit ihrem Mantel unsere Füße zu. So schliefen wir ein.“

Acht Tage später wurde Cuixia in eine andere Polizeistation in Peking überstellt. Erneut fragte man sie nach ihrem Namen und ihrer Adresse, aber sie antwortete nicht. „Mehrere Polizisten befanden sich im Raum. Einer, der um die 20 war, schlug mir mit einem harten Gegenstand auf die Augen. Ich konnte plötzlich nichts mehr sehen. Dann hörte ich, wie ein Beamter auf mich zukam. Er drehte meine Arme hinter meinen Rücken und zog sie hoch, direkt gegen die Wand. Mein Kopf wurde zwischen meine Beine geklemmt. Dann stieß er mir mit einem Stock in den Rücken und drohte, welche Teile meines Körpers er damit außer Gefecht setzen könnte. In diesem Moment klärte sich mein Augenlicht und ich konnte wieder sehen“, fährt Cuixia fort.

„Als die Schläge aufhörten, setzte ich mich auf den Boden. Ein Polizist sagte, er werde Wasser über mich gießen. Im Januar ist es in Peking sehr kalt. Ich trug eine Winterjacke. Als Erstes schütteten sie mir kaltes Wasser in den Kragen. Da dies ihnen zu mühsam vorkam, leerten sie zwei Wasserflaschen nach. Das Wasser durchnässte nicht nur meine Kleidung, sondern verteilte sich auch über den ganzen Boden. Sie verhöhnten mich. Um mich zu demütigen, behaupteten sie, ich hätte mir in die Hose gemacht.

Bald darauf erschien ein Polizist, der mich Freundlichkeit vortäuschend in einen anderen Raum führte. Mit ein paar netten Worten versuchte er, mich auszutricksen. Er versprach, dass er mir ein Zugticket kaufen werde und ich nach Hause fahren könne. Als ich ihm mitteilte, dass ich aus Wuhan komme, verließ er den Raum auf der Stelle.“

Später in der Nacht kamen Beamte des Wuhaner Verbindungsbüros in Peking, um sie dorthin zu bringen. Als sie ihre nasse Kleidung auszog, stellte sie fest, dass ihr ganzer Körper mit dunkelvioletten Blutergüssen übersät war.

Zu Hause einer Gehirnwäsche unterzogen

Im Verbindungsbüro begegnete Cuixia ihrem Mann, der ebenfalls verhaftet worden war. Am 10. Januar 2001 wurden beide in Handschellen zurück in die Stadt Wuhan gebracht. Dort hielt man sie in der Frauenhaftanstalt Nr. 1 fest. Einen Monat später wurde Cuixia, da sie sich weigerte, sich umerziehen zu lassen, von Beamten der Polizeistation in eine Gehirnwäsche-Einrichtung überstellt und dort festgehalten.

Während ihrer zweimonatigen Haft wurden die Praktizierenden gezwungen, sich Videos anzuschauen, die Falun Dafa diffamierten. Sie blieben jedoch standhaft. Nach dem „Zweiten Kongress“ der KPCh wurde Cuixia freigelassen. Mehr als drei Monate hatte sie in der Haftanstalt und in der Gehirnwäsche-Einrichtung verbracht. Sie und ihr Mann waren sich darüber im Klaren, dass sie weiterhin vom lokalen Verwaltungskomitee überwacht und von der lokalen Polizei schikaniert werden würden. Es war nicht mehr möglich, nach Hause zurückzukehren. Sie versteckten sich an verschiedenen Orten. 

Nach einigen Umwegen verließen sie schließlich China zusammen mit der Familie ihrer Tochter und zogen nach Belgien. Jetzt können Cuixia und ihr Mann Falun Dafa frei praktizieren. Sie nehmen an Aktivitäten teil und informieren die Menschen über die Verfolgung.

„Wir haben uns nicht von der Unterdrückung und Verfolgung durch die KPCh einschüchtern lassen. Stattdessen verstärkte dies unsere Entschlossenheit, an unserem Glauben festzuhalten und beständig auf unserem Kultivierungsweg vorwärtszugehen.“

Hier in Belgien beteiligt sich Cuixia oft mit ihren Mitpraktizierenden an Veranstaltungen in verschiedenen Städten, um die Verbrechen der KPCh bei der Verfolgung von Falun Dafa an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie möchte, dass die Menschen erkennen, was Falun Dafa ist, warum es den Menschen nur Vorteile bringt, warum die KPCh Falun Dafa verfolgt und warum sie sich dafür einsetzen sollten, die Verfolgung zu beenden.

22 Jahre sind nun vergangen. Noch immer hört sie die Stimmen der Praktizierenden unentwegt rufen: „Falun Dafa ist wunderbar!“, wie damals auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Das ermutigt sie, weiterzumachen und den Menschen mitzuteilen: „Die Welt braucht „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht!“