Wie ich eine feindliche Nachbarschaftsbeziehung zum Guten wendete

(Minghui.org) Der kleine Nachbarsjunge aus der Familie, die über mir wohnte, war sehr ungezogen. Ich hatte keine ruhige Minute und hörte oft, wie er Dinge zerschlug. Meine Familie wohnt seit ein paar Jahren hier und in dieser Zeit lief Wasser durch die Decke unseres Wohnzimmers.

Das Wasser kam aus einem Leck in der Küche des Nachbarn und beschädigte auch die Wände und Decken unseres Schlaf- und Wohnzimmers. Außerdem gingen diese Nachbarn oft erst um zwei Uhr nachts schlafen, was mich wachhielt. Selbst als ich ihnen mitteilte, was mich störte, schien es sie nicht zu interessieren.

Manchmal ging ich nach oben und klopfte an ihre Tür, aber sie ignorierten mich einfach. Ich verlor nicht die Beherrschung und schrie sie auch nicht an, sondern sprach nur freundlich mit ihnen. Ich dachte: „Was kann ich sonst tun?“ Ich sprach dann mit dem Verwalter des Gebäudes. Er redete mit meinen Nachbarn und sie versprachen ihm, dass sie nicht mehr so einen Lärm machen würden. Aber es änderte sich nichts. Noch schlimmer war, dass die Eltern oft miteinander stritten. Dann wurden sie sehr laut!

Ich hatte keine ruhige Umgebung, um das Fa zu lernen oder die Übungen zu machen. Zudem litt ich unter Schlaflosigkeit und konnte deswegen morgens nicht früh aufstehen, um aufrichtige Gedanken auszusenden oder die Übungen zu machen. Schließlich begann ich, mich über meine Nachbarn zu ärgern, und fand sie rücksichtslos und unfreundlich. Es machte mich wütend. Ich konnte keine Erkenntnisse auf der Grundlage des Fa gewinnen, sondern hatte gewöhnliche menschliche Gedanken.

Doch war das nicht eine gute Gelegenheit für einen Kultivierenden, die Xinxing [1] zu erhöhen?

Der Meister sagt:

„Alles hat seinen schicksalsbedingten Zusammenhang. (Zhuan Falun 2019, S. 200)

War das nicht offensichtlich eine dämonische Störung? Meine Gutherzigkeit war dem Groll gewichen, der meine negative Seite verstärkte. Ich sagte schlechte Dinge über meine Nachbarn und benahm mich genauso wie die gewöhnlichen Menschen. Mir wurde klar, dass ich die störenden Faktoren mit aufrichtigen Gedanken beseitigen sollte.

So sendete ich häufig aufrichtige Gedanken aus, um diese schlechten Faktoren zu beseitigen. Aber es hatte keine große Wirkung. Dann begann ich, nach innen zu schauen: Vielleicht schuldete ich den Nachbarn etwas und nun musste ich die Schuld auf diese Weise zurückzahlen. Oder vielleicht gab es andere Anhaftungen, die ich noch nicht aufgegeben hatte.

Folgen wir nicht den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht? Ich musste lernen, nachsichtig zu sein, aber ich konnte sie nicht tolerieren! Mein Herz war immer aufgewühlt und ich fühlte mich gereizt. 

Es war genauso, wie der Meister es beschrieben hat:

„Doch normalerweise, wenn der Konflikt kommt und nicht wie ein Stich ins Herz wirkt, zählt es nicht und hat dann auch keine Wirkung, weil du dich dadurch nicht erhöhen kannst.“ (ebenda, S. 187)

Beim Gedanken an diese Situation schämte ich mich und erkannte, dass ich äußerst nachtragend war. Wie konnte ich mich so erfolgreich kultivieren? Als Kultivierende muss ich alles loslassen!

Ich entschuldigte mich bei den Nachbarn und meinte: „In der Vergangenheit habe ich Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Meine Einstellung war nicht richtig und meine Worte harsch. Bitte verzeihen Sie mir. Wir sind doch Nachbarn. Es heißt, dass Nachbarn wichtiger sind als entfernte Verwandte. Wir sollten uns umeinander kümmern!“

Sie spürten, dass ich es ernst meinte, und sagten mir, dass sie nicht mehr so laut sein würden. Sie wollten mir außerdem gerne bei schweren Arbeiten helfen oder Dinge heben, die ich nicht tragen kann.

Seitdem denke ich mit gütigem Herzen an meine Nachbarn. Ich verlangte keinen Schadensersatz für den durch das Wasserleck verursachten Schaden von ihnen. Wenn ich köstliche Mahlzeiten zubereite, gebe ich ihnen oft etwas davon ab. Manchmal, wenn es mir körperlich nicht so gut geht, kümmern sie sich um mich und gehen für mich einkaufen.

Unsere Beziehung hat sich sehr verbessert. Manchmal höre ich noch, wie sie mit ihrem Kind schimpfen, er kann schon sehr laut werden. Aber schließlich ist er ja ein kleiner Junge! Der Lärm stört mich nicht mehr.

Meine Beziehung zu den Nachbarn hat sich so verbessert und ich habe aufgehört, nachtragend zu sein. Darüber hinaus erklärte ich ihnen die wahren Begebenheiten über Falun Dafa und half ihnen, aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie mir helfen konnten, meine Xinxing zu erhöhen. Jetzt habe ich ein tieferes Verständnis davon, was wahre Kultivierung ist.

Der Meister sagt:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz 2009 in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Wenn wir wirklich nach innen schauen, werden sich die Dinge immer zum Besseren wenden!


[1] Geisteshaltung