Nach einem Jahrzehnt ohne festen Wohnsitz verhaftet und in Isolationshaft gehalten (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Ein Falun-Dafa-Praktizierender, der seit über zehn Jahren von zu Hause weg lebte, um der Verfolgung [1] zu entgehen, wurde in der Wohnung eines anderen Praktizierenden festgenommen, der ihm Unterschlupf gewährt hatte. Es ist nicht klar, wo Yang Kai derzeit inhaftiert ist.

In den vergangenen zehn Jahren lebte der etwa 50-jährige Yang Kai im Haushalt von Chen Xianju, einem alleinerziehenden Vater und dessen Sohn, in der Stadt Guanghan in der Provinz Sichuan.

Am 7. April 2021 um 15:00 Uhr drangen Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Xiangyang in Chens Haus ein und nahmen Yang fest. Sie behaupteten, Yang sei dabei aufgezeichnet worden, wie er auf einem Markt mit Leuten über Falun Dafa sprach. Sie gingen mit Yang weg, ohne Chens Wohnung zu durchsuchen.

Stunden später holte eine andere Gruppe von Beamten unter der Leitung einem Dorfbeamten Chen in der Fabrik, in der er arbeitete, ab und brachte ihn zu seiner Wohnung. Ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen, zwangen die Polizisten Chen, die Tür zu öffnen, und beschlagnahmten über 100 Falun-Dafa-Bücher, die Computer von Yang und Chens Sohn, ein Tablet, das Yang für einen Freund reparieren wollte, mehrere Drucker, etwas Bargeld und andere Gegenstände. Da die Polizei keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorlegte, sagte Chen, er wisse nicht, wie viele Gegenstände genau beschlagnahmt wurden.

Sowohl Yang als auch Chen wurden zunächst in das Untersuchungsgefängnis Hexing gebracht und am nächsten Nachmittag in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Mianzhu verlegt.

Als die beiden Männer am Nachmittag des 14. April freigelassen wurden, nahmen mehrere Beamte, die vor dem Untersuchungsgefängnis warteten, sie erneut fest. Sie legten ihnen Handschellen an und zogen ihnen schwarze Kapuzen über den Kopf. Dann brachten sie die beiden Praktizierenden an einen nicht näher bezeichneten Ort. Am Abend und am nächsten Tag mussten die Praktizierenden sich einer umfassenden körperlichen Untersuchung unterziehen, wobei ihre Köpfe immer noch bedeckt waren.

Da Chen wusste, dass das kommunistische Regime Chinas Organe von lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden entnehmen lässt, wurde er misstrauisch gegenüber der körperlichen Untersuchung. Er zog die Kapuze ab und schrie die Polizisten an: „Beteiligen Sie sich an den Verbrechen des Organraubs?“ Die Polizisten hielten ihn daraufhin am Arm fest und beendeten die körperliche Untersuchung.

Yang und Chen wurden dann zur Polizeiwache Mengyang gebracht. Nachdem das Ergebnis der Untersuchung am 16. April vorlag, wurden sie in das Untersuchungsgefängnis Lichun in der Stadt Pengzhou, etwa 50 Kilometer von Guanghan entfernt, überführt.

Nach drei Wochen Haft ließ man Chen am Nachmittag des 7. Mai frei. Beamte der Polizeiwache Mengyang brachten ihn zunächst zur Polizeiwache der Stadt Xiangyang, die dann Beamte abstellte, um ihn nach Hause zu bringen.

Einige Tage später brachte die Polizei Yang zu Chen nach Hause, damit er Gegenstände, die mit dem Fall in Verbindung standen, identifizieren sollte. Chen riet Yang eindringlich, seinen Bruder, der in Chengdu, der Hauptstadt von Sichuan, arbeitet, um Hilfe zu bitten. Yang antwortete, dass sein Bruder von den Behörden eingeschüchtert worden sei und sich nicht traue, etwas zu unternehmen.

Die Polizisten brachten Yang dann zum Haus eines anderen Praktizierenden namens Chen Zongguo, 69, in Guanghan. Sie forderten von Chen Zongguo zuzugeben, dass die Drucker, die er zu Hause hatte, alle Yang gehörten.

Chen Xianju berichtete, er könne keinen Kontakt zu Yangs Familie aufnehmen. Daher könne er keinen Anwalt für Yang beauftragen. Ein Beamter habe verraten, dass sie vorhätten, Yang in den Bezirk Xinjin in Chengdu zu bringen, wo sich die berüchtigte Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin befindet. Chen sagte jedoch, dass es für ihn schwierig sei zu überprüfen, ob Yang tatsächlich dort inhaftiert ist.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.