Neuer Praktizierender: Polizeibehörde und die Bezirksregierung nach der Verhaftung meiner Frau angezeigt
(Minghui.org) Meine Frau hat im August 1998 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem wurde sie zweimal verhaftet, als sie für ihren Glauben eintrat.
Falun Gong (auch bekannt als Falun Dafa) ist eine Praxis für Körper und Seele, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Seit Juli 1999 wird sie in China von der Kommunistischen Partei (KPCh) verfolgt.
2001 wurde meine Frau zum ersten Mal festgenommen. Ihre Arbeitskollegin rief an und informierte mich darüber, dass meine Frau während der Arbeit von Polizisten abgeführt worden war. Als ich auf der Polizeiwache ankam, fragten mich zwei Beamte, ob meine Frau noch Falun Dafa praktizieren würde. Ich entgegnete, dass ich das nicht wisse.
„Seien Sie unbesorgt. Wenn Sie offen und ehrlich die Falun-Gong-Bücher, die sich in Ihrem Haus befinden, abgeben, ist alles in Ordnung“, sagte der eine Beamte. „Andernfalls sehen wir uns gezwungen, Ihre Wohnung zu durchsuchen. Ihnen ist bestimmt klar, dass das bei Ihrer Familie oder Ihren Nachbarn keinen guten Eindruck hinterlässt.“
Ich glaubte dem Beamten, gab ihnen die Bücher und machte eine Aussage für die Polizeiakte.
Als ich bemerkte, dass ich betrogen worden war, war es bereits zu spät. Mit den Büchern und meiner Aussage als „Beweismittel“ nahm die Polizei meine Frau noch am selben Tag fest. Besorgt und wütend suchte ich Hilfe bei Freunden und Bekannten.
Glücklicherweise wurde meine Frau danach nicht ins Arbeitslager gebracht. Ich musste jedoch 12.000 Yuan in bar bezahlen (rund 1.580 Euro), ohne eine Quittung ausgestellt zu bekommen.
Eine weitere Verhaftung und eine Durchsuchung ohne Durchsuchungsbefehl
Eines Abends im Jahr 2017 saß ich nach dem Abendessen vor dem Fernseher, als ich an der Tür ein Klopfen vernahm. Im Glauben, es wäre der Hausmeister, öffnete ich. Vor mir standen zwei mir unbekannte Männer. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte, und versuchte, die Tür wieder zu schließen, aber sie drangen gewaltsam ein.
„Wir sind Polizeibeamte“, äußerte einer von ihnen.
Als ich nach einem Ausweis fragte, wedelte er damit vor meinem Gesicht herum mit den Worten: „Ich bin von der Staatssicherheit und den Praktizierenden ein Dorn im Auge. Wahrscheinlich kennen Sie mich bereits.“
Meine Frau saß still mit gekreuzten Beinen auf dem Sofa. (Später erfuhr ich, dass sie aufrichtige Gedanken aussandte).
Die beiden Männer machten Anstalten, das Zimmer meiner Frau zu durchsuchen. Aber ich stellte mich ihnen in den Weg und fragte, ob sie einen Durchsuchungsbefehl hätten. Der Beamte, der zuvor gesprochen hatte, holte zwei Zettel hervor: einen Durchsuchungsbefehl und eine Vorladung. Beide Dokumente waren leer. Ich hatte solche Papiere zuvor noch nie gesehen, also fotografierte ich sie mit meinem Handy.
Im Zimmer meiner Frau fanden sie mehrere Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt von Herrn Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa), ein Abspielgerät, einen Laptop und etwas Geld, auf dessen Scheinen Worte mit Bezug zu Falun Dafa aufgedruckt waren. Um alle diese Gegenstände zu beschlagnahmen und meine Frau zu verhaften, forderten die Polizisten Verstärkung an.
„Sie dürfen diese Gegenstände nicht konfiszieren und ich werde auch nicht mit Ihnen gehen“, erklärte meine Frau.
Der leitende Beamte antwortete, er sei befugt, sie festzunehmen und die Gegenstände laut Artikel 27 des Verwaltungsstrafrechts der öffentlichen Sicherheit zu beschlagnahmen. Dann wandte er sich an mich: „Ich hoffe, Sie können Ihre Frau zur Einsicht bringen.“ Sollten wir sie mit Gewalt abführen müssen, werden Ihre Nachbarn das mitbekommen. Das wäre nicht gut für Sie.“ Ich hatte Angst und bat meine Frau, mit ihnen mitzugehen. Meine Frage, ob ich sie begleiten dürfe, bejahte der Polizist.
Als wir auf dem Revier ankamen, hielten die Beamten meine Frau in einem Raum fest, wo sie verhört wurde. Sie sagte kein Wort und sandte ununterbrochen aufrichtige Gedanken aus, wie zuvor daheim. Die Beamten führten mich in einen anderen Raum und stellten mir einige Fragen. Meine Aussagen wurden zu Protokoll genommen.
Ich hatte meine Lektion vor Jahren gelernt und verkündete: „Ich bin hier, um meine Frau zu unterstützen. Ich bin nicht verpflichtet, Ihre Fragen zu beantworten.“ Das Gesicht des Offiziers verdüsterte sich. „Sie können nach Hause gehen.“
Ich weigerte mich jedoch, die Polizeistation zu verlassen. Schließlich führte er mich in die Eingangshalle. Später unterrichteten sie den diensthabenden Beamten und verließen das Revier, während ich allein in der Lobby wartete.
Nach einer halben Stunde hörte ich, wie meine Frau darum bat, auf die Toilette gehen zu dürfen. Ich ging sofort zum Metallkäfig, in dem sie festgehalten wurde. „Es geht mir gut“, versicherte sie. „Ich werde morgen wieder nach Hause kommen. Mach dir bitte keine Sorgen um mich.“ Ich war nicht überzeugt und dachte: „Das ist nicht unser Zuhause. Die Entscheidung, ob du bleiben musst oder gehen kannst, liegt nicht in unserer Hand.“ Laut erwähnte ich, dass ich mich nach Unterstützung umtun würde. Sie fand das nicht nötig.
Ich zwinkerte ihr zu: „Ich kann deine ,Freunde' fragen. Vielleicht können sie für dich einen Anwalt besorgen?“ Sie verstand und nickte. Der diensthabende Beamte forderte mich auf zu gehen, da das Polizeirevier gerade schloss und erst am nächsten Tag wieder öffnen würde.
„Also gut“, sagte ich zu meiner Frau, „dann gehe ich jetzt und komme morgen wieder.“
Als ich wieder zu Hause war, erinnerte ich mich an eine Praktizierende, die uns einmal besucht hatte. Damals funktionierte unsere Satellitenschüssel nicht richtig und sie kam, um sie zu reparieren. Tags darauf erkundigte ich mich nach ihrer Adresse und ging zu ihr nach Hause. Sie war ein wenig überrascht, mich zu sehen. Ich erzählte ihr, was passiert war, und sie fragte, was ich als Nächstes zu tun gedächte. „Ich möchte betreffend Festnahme und Inhaftierung meiner Frau Beschwerde einreichen“, erklärte ich. Die Praktizierende war einverstanden. Zufälligerweise hatte sie wegen eines Mitpraktizierenden etwas später einen Termin mit einem Anwalt. Sie schlug mir vor, sie zu begleiten.
Ich verließ ihr Haus und eilte zur Polizeistation, um meiner Frau ein Frühstück zu bringen. Auf meine Frage, was sie mit ihr vorhätten, erwiderte der Beamte, dass sie mich frühestens am Nachmittag darüber informieren würden. In der Zwischenzeit trafen mehrere ältere Menschen in der Lobby der Polizeistation ein. Es stellte sich heraus, dass ein junger Mann namens Wei am Vortag in einem Geschäft Obst gekauft hatte. Wegen der schlechten Qualität war er mit einer Verkaufsperson in Streit geraten und hatte sie mit Obst beworfen. Das Geschäft hatte die Polizei gerufen, worauf die Beamten nach ihrer Ankunft den Streit geschlichtet hatten. Wei entschuldigte sich bei der Verkaufsperson und bezahlte das beschädigte Obst. Die Beamten brachten ihn zur Polizeistation.
Nachdem seiner Festnahme trafen seine Eltern, Schwiegereltern und seine schwangere Frau auf der Polizeistation ein. Sie räumten ein, dass Wei fälschlicherweise den Konflikt ausgelöst hatte. Da er sich jedoch bereits entschuldigt hatte und für den Schaden aufgekommen war, hofften sie, er würde mit einer Verwarnung davonkommen, anstatt aufgrund der Beziehungen des Ladenbesitzers in Haft zu geraten. Sie wurden von den Beamten ebenfalls aufgefordert, in der Eingangshalle auf weitere Anweisungen zu warten.
Am Mittag traf ich mich mit dem Anwalt und berichtete ihm, was mit meiner Frau passiert war. Er meinte, dass sie angesichts der Situation wahrscheinlich zehn bis fünfzehn Tage festgehalten und im besten Fall rechtzeitig entlassen würde. Der Anwalt klärte mich über die zwei Arten der Inhaftierung auf. Bei der ersten, der Administrativhaft, sei die Staatsanwaltschaft nicht involviert. Die zweite sei eine strafrechtliche Maßnahme, wobei der Fall von der Polizei an die Staatsanwaltschaft übergeben werden müsse. Manchmal könne jedoch eine Administrativhaft in eine Strafhaft übergehen. Der Anwalt empfahl, derzeit keine Schritte zu unternehmen, da dies die Situation verschlimmern könne. „Sofern die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft weiterleitet und diese dann Anklage gegen einen Praktizierenden erhebt, was ist dann ihre Rechtsgrundlage?“, wollte ich wissen. „Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzes“, lautete seine Antwort. Ich bedankte mich und machte mich auf den Weg zur Polizeistation.
Kurz nach 15 Uhr teilte mir ein Beamter mit, dass meine Frau mit einer zehntägigen Administrativhaft rechnen müsse. Als ich um eine Kopie des schriftlichen Bescheids bat, händigte mir der Beamte ein Dokument (ohne Dienstsiegel) aus. Aus diesem ging hervor, dass meine Frau gemäß Artikel 27 des Verwaltungsstrafrechts der öffentlichen Sicherheit zu einer zehntägigen Haftstrafe verurteilt wurde.
Ich beantragte ein Treffen mit meiner Frau. Nachdem ich sie über die Information des Anwalts unterrichtet hatte, sagte sie leise: „Mir wird nichts passieren. Sie (die Polizeibeamten) haben nicht das letzte Wort.“
Administrativhaft
Gegen 19 Uhr sah ich drei Polizeibeamte mit meiner Frau und Wei im Schlepptau herauskommen. Die beiden wurden in ein Polizeifahrzeug bugsiert. Offenbar drohte Wei eine fünftägige Administrativhaft, was seine Familie verärgerte. Sie reisten ab, ohne die Gebühr für seine ärztliche Untersuchung und die Lebenshaltungskosten zu bezahlen.
Meine Frau bat mich, hinter dem Polizeiwagen herzufahren. Als wir die Haftanstalt erreichten, trat ein Beamter auf mich zu und bat mich, die Uhr meiner Frau mit nach Hause zu nehmen; sie dürfe sie während ihrer Haft nicht tragen. „Kannst du einen Moment draußen warten?“, bat meine Frau. „Selbstverständlich“, antwortete ich. „Ich bleibe hier, bis die Beamten wieder herauskommen. Bitte sei unbesorgt. Ich werde dich jeden Tag besuchen und mitbringen, was immer du benötigst.“
Nachdem die Beamten mit meiner Frau im Gebäude verschwunden waren, erkundigte ich mich bei einem Wärter nach der täglichen Besuchszeit und stieg daraufhin wieder in meinen Wagen. Ich dachte darüber nach, was ich in diesen zehn Tagen tun konnte, damit meine Frau weniger leiden und sicher nach Hause kommen würde.
Plötzlich fiel mir ein, dass sie mir oft gesagt hatte, ich solle aufrichtige Gedanken aussenden. Ich wusste jedoch nicht, wie das ging. Sie hatte mich auch ermahnt, in Schwierigkeiten „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ zu rezitieren. „Vielleicht bedeutet das, aufrichtige Gedanken auszusenden“, dachte ich. Also rezitierte ich die beiden Sätze immer wieder, während ich im Wagen wartete. Zugleich legte ich in Gedanken ein Gelübde ab: Wenn meine Frau unversehrt nach Hause kommt, werde ich auch anfangen, Falun Dafa praktizieren.
Als ich erneut auf die Uhr sah, war es bereits nach 20 Uhr. Draußen war es bis auf die Beleuchtung am Eingang der Haftanstalt bereits dunkel. Nach einer weiteren halben Stunde öffnete sich das Tor des Gebäudes. „Das war's“, dachte ich, „Zeit zu gehen und am nächsten Tag wiederzukommen.“
Zu meiner Überraschung kamen jedoch die drei Polizeibeamten zusammen mit meiner Frau und Wei wieder heraus. Was war geschehen?
„Ihre Frau hat zu hohen Blutdruck: systolisch 215 (ab 140 gilt als hoher Blutdruck). Deshalb will die Haftanstalt sie nicht aufnehmen“, erklärte einer der Beamten. „Bitte folgen Sie unserem Wagen.“
Ich dachte, sie würden wegen weiterer Dokumente zurück zur Polizeistation fahren, und folgte ihnen. Sie schlugen jedoch eine andere Richtung ein. Ich fuhr hinter ihnen her. Nach einiger Zeit erreichten wir ein großes städtisches Krankenhaus.
Als ich aus dem Auto ausgestiegen war, forderte mich ein Polizist auf, mich in der Ambulanz zu melden. Ich tat wie geheißen und folgte ihnen ins Gebäude. Nachdem ich mit einer diensthabenden Ärztin gesprochen hatte, kam ein Polizeibeamter auf mich zu und fragte: „Kann das als Bluthochdruck bezeichnet werden?“
Die Ärztin war mindestens vierzig Jahre alt und verstand etwas von ihrem Beruf. „Wenn Sie das nicht als Bluthochdruck bezeichnen, weiß ich nicht, wie Sie es dann nennen wollen.“ Sie warf einen Blick auf den Polizisten. „Warten Sie bitte draußen. Ich muss mich auf die Untersuchung der Patienten konzentrieren.“
Die Ergebnisse waren schnell da: Meine Frau hatte hohen Blutdruck und Wei ein Herzleiden. Mit den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung kehrten die Beamten auf die Polizeistation zurück. „Morgen werden wir bei weiteren Krankenhäusern nachfragen“, äußerte ein Beamter, während er mir das Ergebnis der Untersuchung aushändigte. „Ihre Frau darf in den nächsten Tagen nirgendwo hingehen. Wir werden sie festnehmen, sobald es ihr besser geht. Sie können jetzt alle nach Hause gehen.“
Nachdem wir das Revier verlassen hatten, bat Wei: „Da ich so plötzlich verhaftet wurde, habe ich keinen einzigen Penny bei mir. Könnten Sie mich nach Hause fahren?“
Ich sagte, dass es kein Problem sei. Nachdem er eingestiegen war, wirkte Wei sehr zufrieden. „Ich möchte Ihnen wirklich danken“, wandte er sich an meine Frau. „Es war ein Wunder! Ich hatte noch nie Herzprobleme und habe keine Ahnung, was da los war. Aber ich werde auf jeden Fall aus dieser Erfahrung lernen.“ – „Machen Sie sich keine Sorgen. Erinnern Sie sich einfach an die wahren Worte „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“, antwortete meine Frau. Wei nickte bestätigend.
Nachdem Wei weg war, fragte ich meine Frau, was passiert war. Sie meinte, der junge Mann sei ein guter Mensch. Er habe manchmal lediglich Schwierigkeiten, sein Temperament zu beherrschen. „Daher habe ich ihm geraten, die wahren Worte zu rezitieren. Nachdem ich ihn über Falun Dafa und die Verfolgung informiert hatte, war er bereit, aus der (KPCh) auszutreten“, berichtete sie. „Er hat die Sätze immer wieder rezitiert. Deshalb wurde er gesegnet und konnte sicher nach Hause zurückkehren.“
„Ich habe die wahren Worte während des Wartens vor der Haftanstalt ebenfalls rezitiert“, erzählte ich.
Meine Frau lächelte.
Antrag auf administrative Überprüfung
Am nächsten Morgen besuchten meine Frau und ich die Praktizierende, die uns den Anwalt vermittelt hatte. Wir erzählten, was geschehen war und dankten den anderen Praktizierenden für das Aussenden aufrichtiger Gedanken.
Während dieses Gesprächs erwähnte ich meine Idee, eine Beschwerde gegen die Polizeibeamten einzureichen. Die Praktizierende berichtete von einigen Fällen, in denen Mitpraktizierende die Polizei verklagt hatten. Ich las sie und gewann etwas Zuversicht.
Um im Fall meiner Frau zu helfen und zu verhindern, dass andere Praktizierende das gleiche Schicksal erleiden würden, studierte ich viele Gesetze im Detail. Dazu gehörten die chinesische Verfassung, das Verwaltungsstrafrecht der öffentlichen Sicherheit, das Strafgesetz, das Verwaltungsverfahrensgesetz und das Strafverfahrensgesetz. Außerdem las ich gerichtliche Auslegungen, Richtlinien der Presse- und Veröffentlichungsbehörde sowie Dokumente des Ministeriums für zivile Angelegenheiten.
Nachdem ich all diese Gesetze und Verordnungen studiert hatte, wurde mir plötzlich klar, dass das Praktizieren von Falun Dafa absolut legal ist. Auch wenn in den Nachrichten und verschiedenen Publikationen etwas anderes behauptet wurde, gibt es kein einziges Gesetz, das Falun Dafa als illegal bezeichnet. Außerdem ist die Veröffentlichung von Falun-Dafa-Büchern ebenfalls legal. All die negativen Kommentare in den Nachrichten sowie in anderen Publikationen sind laut chinesischem Recht unbegründet.
Ich beschloss, gegen die Polizeibeamten, die meine Frau schikaniert hatten, eine Verwaltungsklage einzureichen.
Eine solche fing mit einer verwaltungstechnischen Überprüfung der polizeilichen Entscheidung über die Festnahme meiner Frau auf Ebene der Bezirksregierung an. Die wichtigsten Punkte dabei waren:
1. Für die Hausdurchsuchung wurde ein unvollständiger Durchsuchungsbefehl (der Blanko-Durchsuchungsbefehl, den ich fotografiert hatte) vorgewiesen, was bedeutet, dass die Durchsuchung ohne Durchsuchungsbefehl erfolgte.
2. Die Polizeibeamten hatten mir keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zum Überprüfen und Unterzeichnen vorgelegt.
3. Für die Festnahme meiner Frau wurde eine unvollständige Vorladung (die Blankovorladung, von der ich ebenfalls Fotos hatte) verwendet.
4. Das Praktizieren von Falun Dafa verstößt in China gegen kein Gesetz und gilt somit als rechtmäßig.
Abschließend beantragte ich bei der Bezirksregierung:
1. Den Beschluss der Polizei, meine Frau für zehn Tage in Administrativhaft zu nehmen, für ungültig zu erklären, und 2. Uns alle beschlagnahmten persönlichen Gegenstände zurückzugeben.
Als ich den Antrag auf administrative Überprüfung bei der Bezirksregierung einreichte, fragte der zuständige Beamte konsterniert: „Wurde Ihre Frau festgehalten?“ – „Sie konnte aufgrund ihrer Gesundheit nicht inhaftiert werden“, entgegnete ich. „Aber der Strafentscheid ist rechtswidrig und soll deshalb rückgängig gemacht werden.“
„Wissen Sie, dass Falun Gong illegal ist und die Regierung es verboten hat?“, hakte er nach. Ich antwortete, er könne im Internet recherchieren. Es gebe kein Gesetz, das Falun Gong als ungesetzlich definiere. Er bat seine Kollegin, die Gesetze zu überprüfen und mir die Situation zu erklären. Sie suchte eine ganze Weile und verkündete daraufhin, dass es eine Bekanntmachung des Ministeriums für zivile Angelegenheiten gebe.
Dem fügte ich hinzu, dass nach der chinesischen Verfassung nur der Nationale Volkskongress und sein Ständiger Ausschuss befugt seien, Gesetze zu erlassen. Andere Behörden und Personen, einschließlich des Obersten Gerichtshofs und der Obersten Staatsanwaltschaft, könnten nur Gesetze ausführen, aber nicht erlassen.
Der Beamte sah mich an und warnte mich: „Hören Sie auf damit! Wenn Sie weiterreden, werden auch Sie verhaftet.“ – „Eine administrative Überprüfung ist ein gesetzliches Recht und ich halte mich nur an das Verfahren. Warum sollten sie mich verhaften?“, fragte ich. Er hielt einen Moment inne. „Okay, Sie können den Antrag hierlassen.“ Ich äußerte, dass mir laut Gesetz eine Quittung ausgestellt werden müsse. Er bat seine Kollegin, mir eine Quittung auszustellen. Auf meine Frage hin, ob sie schon einmal einen Antrag auf administrative Überprüfung erhalten habe, schüttelte sie den Kopf.
Nach einer Woche wurde mir telefonisch mitgeteilt, dass der Entscheid auf meinen Antrag abholbereit sei. Tags darauf ging ich zur Bezirksregierung. Die Kollegin gab mir die Akte. Im Dokument wurde lediglich die Begründung der Polizei für die Strafe wiederholt, ohne auf meine Fragen einzugehen. Da die ursprüngliche Entscheidung aufrechterhalten wurde, fragte ich sie, warum die von mir erwähnten rechtswidrigen Handlungen der Polizei nicht angesprochen wurden. Sie sagte, sie wisse es nicht.
„Kann ich mit dem Beamten sprechen, der diese Entscheidung verfasst hat?“, wollte ich wissen. „Er ist nicht da“, antwortete sie. Ich erklärte ihr, dass mir somit nichts anderes übrigbliebe, als eine Beschwerde gegen die Polizei und die Bezirksregierung einzureichen.
Beschwerde bei Gericht einreichen
Als ich wieder zu Hause war, setzte ich das Beschwerdeschreiben auf. So wie es das Verwaltungs-Verfahrensgesetz vorsieht, reichte ich es beim Mittleren Gericht der Stadt ein. Meine Beschwerde richtete sich gegen das rechtswidrige Vorgehen der Polizei und die Untätigkeit der Bezirksregierung zur Korrektur des polizeilichen Fehlverhaltens.
Ein Mitarbeiter der Geschäftsstelle des städtischen Gerichts begutachtete meinen Fall. Dann verkündete er, da es mit Falun Dafa im Zusammenhang stehe, müsse die Beschwerde einer gründlicheren Überprüfung unterzogen werden. Kurz darauf erschien eine Richterin und teilte mir mit, dass meine Beschwerde nicht angenommen werden könne. Ich fragte nach dem Grund.
„Es gibt keinen Grund“, antwortete sie. „Sie kann einfach nicht angenommen werden.“
„Wenn meine Beschwerde laut Gesetz nicht angenommen werden kann, bitte ich um ein datiertes Urteil mit einer entsprechenden Erklärung“, beharrte ich. „Sie kann nicht angenommen und es kann auch kein Urteil gefällt werden“, sagte sie. „Es gibt keinen Grund – sie kann einfach nicht angenommen werden.“ Als ich sie darauf hinwies, dass dies gegen das Gesetz verstoße, blieb sie stumm.
Nach einer Weile tauchten vier Gerichtsvollzieher auf und wollten wissen, was los sei. Es überraschte sie, da ich als Einziger in der Lobby nicht zum Gerichtspersonal gehörte und schweigend dasaß. „Weshalb hat man uns gerufen?“, fragte ein Gerichtsvollzieher. „Keine Ahnung“, meinte ein Mitarbeiter. „Wir müssen bei den höheren Beamten nachfragen.“
Die Richterin betrat erneut den Raum. Ich wiederholte meine vorherigen Worte, dass das Gericht gegen das Gesetz verstoße und ich Beschwerde gegen sie führen würde. „Sie können Beschwerde einreichen, wo immer Sie wollen“, erwiderte sie. „Ihr Fall wird nicht angenommen und es wird kein Grund dafür genannt.“
Am nächsten Tag erkundigte ich mich am Informationsschalter des Mittleren Gerichts der Stadt, wie ein rechtswidriges Vorgehen des Gerichts zu melden sei. Ein Mitarbeitender erklärte, ich solle das Aufsichtsamt des Gerichts anrufen. Also rief ich dort an. Ein Beamter bat mich, in der Lobby zu warten. Nach einiger Zeit erschien eine andere Person. Ich erzählte, was passiert war. Auf seine Bitte hin überreichte ich ihm die Unterlagen. Er werde sie einsehen und sich wieder bei mir melden, sagte er.
Eine Woche verging, in der nichts geschah. Ich rief erneut bei der besagten Aufsichtsbehörde an.
„Ich habe den Fall weitergeleitet“, meinte der Beamte. „bitte setzen Sie sich mit dem dafür zuständigen Gericht in Verbindung.“ Ich rief das Gericht an, aber alles blieb unverändert. Der Fall konnte nicht angenommen werden und es wurde kein Grund genannt. Mir wurde nur gesagt, ich solle mich an denjenigen wenden, der den Fall einreichen wolle.
So ging es weiter. Ich rief noch ein paar Mal an und beide Stellen drückten sich vor der Verantwortung für den jeweils anderen. Die Angelegenheit verlief ins Leere.
Unterdrückung des Bösen in einer gesetzlosen Gesellschaft
Ungefähr einen Monat später erhielt ich einen Telefonanruf. Die Person erklärte, sie sei von der Polizei und wolle mit mir sprechen. Ich lehnte ab. Er blieb freundlich und wiederholte mehrmals, dass er keine schlechten Absichten habe. Er wolle sich nur mit mir treffen, wobei ich Zeit und Ort bestimmen könne.
Ich dachte eine Weile nach und schlug vor, dass wir uns eine halbe Stunde später in einem Gemeindepark treffen könnten. Er war einverstanden. Ich trug die Beschwerde, die ich bei Gericht eingereicht hatte, bei mir.
Die Person entpuppte sich als stellvertretender Leiter der Polizeidienststelle. Er erkundigte sich nach dem Wohlergehen meiner Frau und ob etwas Unangemessenes vorgefallen wäre. Mir wurde klar, dass er sich für die verwaltungsrechtliche Überprüfung interessierte. Also erzählte ich ihm von meiner Beschwerde beim Zwischengericht und zeigte ihm das Dokument. Ich merkte an, dass das gesamte Verfahren rechtswidrig sei.
Der stellvertretende Leiter erläuterte, dass die Beamten nur Befehle befolgt und die beiden Polizisten meine Frau nicht hätten schikanieren wollen. Er fügte hinzu, dass die beiden erst zwei Jahre zuvor die Polizeiakademie abgeschlossen hätten und es für sie nicht leicht gewesen war, eine Arbeit zu finden.
„Sie haben mich hierher begleitet. Da ich jedoch befürchtete, dass Sie sie nicht sehen wollen, ließ ich sie im Auto warten“, fuhr er fort. Ich sagte ihm, dass es keine Rolle spiele, ob die beiden Polizeibeamten meine Frau schikaniert hätten oder nicht. Meine Klage würde sich auf das unrechtmäßige Vorgehen beziehen. Auf seine Frage, ob er irgendetwas tun könne, erwähnte ich meine persönlichen Sachen. Er forderte die beiden Beamten auf, sie mir zurückzugeben. Aber sie hatten sie nicht dabei.
„Also gut“, meinte der stellvertretende Leiter der Polizeidienststelle, „wir werden die Festnahme Ihrer Frau nicht noch einmal erwähnen. Das kann ich Ihnen garantieren. Und ich werde mich darum kümmern, dass Sie Ihre Sachen zurückbekommen.“
Er hoffte auf mein Verständnis für die beiden Polizeibeamten, da es für sie nicht leicht gewesen war, eine Arbeit zu haben. Außerdem wären sie noch jung. Er sagte auch, dass ich mich direkt an ihn wenden könne, sollte ich noch etwas brauchen.
Durch diesen Prozess habe ich die Bösartigkeit der KPCh erkannt – von der Polizei über die lokale Regierung bis hin zum Gericht. Wenn normale Bürger nicht mit dem Gesetz vertraut sind, ist es für die KPCh ein Leichtes, sie zu täuschen und ihnen etwas anzuhängen. Sobald die Bürger mit ihnen über Gesetzesgrundlagen diskutieren, stellen sie sich dumm, anstatt das Problem zu lösen. Ich hoffe, dass mehr Praktizierende aktiv werden, um unschuldigen Mitpraktizierenden zu helfen und diese bösartigen Akteure zu unterdrücken.
Während dieses Prozesses habe ich auch erfahren, wie wunderbar Falun Dafa ist und dass das Praktizieren legal ist.
Seitdem höre ich die Audio-Vorträge des Meisters und lese das Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa. Die chronischen Krankheiten, die mich mehr als zehn Jahre lang geplagt hatten, sind jetzt verschwunden. Ich bin gesund und voller Energie. Außerdem hat mich die Lehre von Falun Dafa zu einem besseren Menschen gemacht.
Ich bin so froh und dankbar für all diese Segnungen.
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