67-Jährige nach Polizeirazzia zu acht Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine Bewohnerin der Stadt Dazhou, Provinz Sichuan wurde am 28. Dezember 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.015 Euro) verurteilt.

Zhang Zhenhua, 67, ist pensionierte Angestellte eines Teeunternehmens in Wanyuan. Sie wurde am 10. Juli 2019 verhaftet, als sie gerade bei der Falun-Dafa-Praktizierenden Mao Kun zu Besuch war. An diesem Tag wurden mehr als 40 lokale Praktizierende aus derselben Stadt verhaftet, darunter Du Rong (m) und Chen Shigui (Geschlecht unbekannt).

Am 28. Dezember 2020 wurden die Frauen Zhang und Mao sowie Du und Chen gemeinsam im Bezirk Jinniu vor Gericht gestellt. Vier Anwälte vertraten sie.

Die Praktizierenden verteidigten sich während des Prozesses selbst.

Zhang erzählte, wie sie viele Krankheiten losgeworden sei, nachdem sie angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Während der Haft in der Gehirnwäsche-Einrichtung in Xinjin hatte ein Polizist sie jeden Tag geschlagen und mit beiden Händen hinter dem Rücken gefesselt. Aufgrund der Verfolgung war sie abgemagert, wurde aber trotzdem weiter verhört.

Mao beschrieb, wie Polizisten ihr aufs Auge geschlagen hatten, als diese in ihre Wohnung einbrachen. Ihr Arm wurde bei der Verhaftung gebrochen, als die Polizisten ihr die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen fesselten.

Du schilderte in seiner Stellungnahme, dass er 2015 begann, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem er von der positiven Wirkung Falun Dafas auf die Gesundheit erfahren hatte. Als seine schweren Schlafstörungen geheilt waren, war er so begeistert, dass er anderen davon erzählte. Er teilte mit, dass er während seiner Haft in der Gehirnwäsche-Einrichtung in Xinjin jeden Tag von vielen Polizisten geschlagen und verhört wurde.

Chen beschrieb, wie Polizisten bei ihm einbrachen und seine Wohnung durchsuchten, ohne sich auszuweisen.

Die Verteidiger plädierten für die vier Praktizierenden auf nicht schuldig und argumentierten außerdem, dass Falun Dafa in China durch kein Gesetz kriminalisiert wird. Ihre Mandanten hätten daher nicht für die Ausübung ihres verfassungsmäßigen Rechts auf Glaubensfreiheit belangt werden dürfen.

Nach der Verhandlung verkündete der Richter die Urteile. Zhang wurde zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.015 Euro) verurteilt; Mao zu elfeinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.540 Euro); Du zu neun Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.270 Euro) und Chen Shigui wurde zu siebeneinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 762 Euro) verurteilt.

Die vier Praktizierenden legen nun Berufung gegen ihre Urteile ein.

Frühere Verfolgung von Zhang

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt wird.

Gezwungen, von zu Hause wegzuziehen

Als Mitarbeiter des Bahnhofs von Chengdu Ende 2000 Zhangs Kontaktdaten an einem Paket gefunden hatten, riefen sie sie wiederholt an und forderten sie auf, ihre Telefonnummer und Wohnanschrift per Fax zu übermitteln. Als Zhang sich weigerte, zeigten diese Mitarbeiter sie bei der Polizei an und drohten ihr mit Verhaftung.

Eines Tages bemerkte Zhang, dass, sobald sie das Haus verließ, zwei junge Leute, die im Sicherheitsraum ihres Wohnkomplexes saßen, sofort aufstanden und sie anstarrten. Ihr Gesichtsausdruck wirkte geheimnisvoll und nervös. Sie erkannte, dass sie von der örtlichen Polizei überwacht wurde. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, war Zhang gezwungen, von zu Hause wegzuziehen.

Als Zhang ihr Zuhause verlassen hatte, suchte die Polizei überall nach ihr, auch in den Wohnungen ihrer Verwandten und an ihrem Arbeitsplatz. Sie drohten ihrem Vorgesetzten: „Wir müssen sie treffen, entweder lebendig oder ihren (toten) Körper.“

Verhaftet und verurteilt

Im Jahr 2001 ließ sich Zhang vorübergehend in der Stadt Suining nieder, etwa 320 Kilometer von Dazhou entfernt. Sie war am 12. August 2003 mit der Praktizierenden Wang Hongmei auf der Straße unterwegs, als zwei junge Männer von hinten auf sie zukamen und sie festnahmen. Wangs Ehemann, Tang Deliang, wurde kurz darauf verhaftet.

Die beiden Frauen wurden auf die Polizeiwache gebracht. Am Abend kamen zwei Polizeibeamte und verhörten Zhang. Sie weigerte sich, irgendwelche Fragen zu beantworten, woraufhin ein Polizist ihr mehrmals ins Gesicht schlug. Er schlug sie auch mit einem Holzknüppel, bevor er sie mehrere Stunden lang zwang zu stehen. Zhang ging vor Schmerzen in die Hocke. Als der Beamte dies sah, schrie er sie an, sie solle aufstehen, und fesselte sie dann mit Handschellen an die Tür.

Die beiden Polizisten kamen gegen 3:00 Uhr morgens erneut, um Zhang zu verhören. Sie kooperierte jedoch nicht und sagte nichts. Einer der Polizisten ohrfeigte sie daraufhin mehrmals und schlug mit einem Holzknüppel auf sie ein. Da sie nichts zu essen bekommen hatte und die Klimaanlage eingeschaltet war, zitterte sie und musste sich übergeben.

Zhang wurde fast ein Jahr lang im Gefängnis Lingquansi festgehalten, bevor das Bezirksgericht Chuanshan sie zu fünf Jahren Gefängnis verurteilte.

Im Oktober 2004 wurde sie in das Frauengefängnis Yangmahe in der Provinz Sichuan eingewiesen, wo sie bedroht wurde, keine Dinge des täglichen Bedarfs kaufen durfte und zur Strafe zu Zwangsarbeit oder stundenlangem Stehen gezwungen wurde.

Verhaftet wegen Verteilung von Informationsmaterialien

Einmal gingen Zhang und vier Praktizierende in ein Dorf, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Jemand zeigte sie bei den örtlichen Regierungsbeamten an. Danach wurden sie verhört und später im Untersuchungsgefängnis der Stadt Wanyuan inhaftiert.

Polizisten forderten Zhang auf, ein Dokument zu unterschreiben, in dem es hieß, es sei ihre Entlassungsmitteilung. Sie unterschrieb. Als Zhang die Haftanstalt verließ, sah sie ein großes Fahrzeug vor dem Tor stehen und weigerte sich einzusteigen. Sie versuchte zu fliehen, indem sie zur Straße ging. Einige Polizeibeamte hielten sie auf und drängten sie in das Fahrzeug. Zhang und eine weitere Praktizierende wurden daraufhin in das Zwangsarbeitslager Nanmusi gebracht.

Das Arbeitslager weigerte sich jedoch, Zhang wegen ihres hohen Blutdrucks aufzunehmen.

Inhaftierung in einer Gehirnwäsche-Einrichtung

Zu einem anderen Zeitpunkt ging Zhang in der Nähe ihrer Wohnung spazieren, als Polizisten, die vor ihrem Haus warteten, sie festnahmen. Als sie auf der Polizeiwache war, kehrten die Beamten in ihre Wohnung zurück und durchsuchten diese. Anschließend wurde sie in die Haftanstalt Fuxing gebracht.

Zhang wurde dort über einen Monat lang festgehalten, bevor sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Dazhou kam. Dort weigerte sich Zhang, mit den Ausbildern zusammenzuarbeiten. Als sie sich nach Monaten immer noch weigerte, sich umerziehen zu lassen, kam sie frei. Jedoch stand sie danach ein halbes Jahr lang unter Überwachung der Polizei. Sie erhielt außerdem die Order, sich zu melden, wenn sie die Stadt verlassen wollte.

Früherer Bericht:

Vier Bürger aus Sichuan kürzlich wegen ihres Glaubens zu langen Haftstrafen verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.