Aus Japan: Die Wurzel von Angst und Nervosität gefunden und beseitigt

(Minghui.org) Ich möchte gerne den Prozess teilen, wie ich die Wurzel meiner Angst und Nervosität gefunden und beseitigt habe.

Auf einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch sprechen

Als ich sechs Jahre alt war, musste ich auf meinen acht Monate alten Bruder aufpassen. Mit der Zeit wurde mir langweilig und ich wollte schaukeln. Und so nahm ich den Bindegurt vom Bademantel meines Vaters und warf ihn über einen Balken am Dach. Ich band ihn so zusammen, dass ich darin sitzen konnte. Gerade als ich zu schaukeln begann, hörte ich ein Knacken und kurz darauf lag ich auf dem Boden. Ich hatte große Schmerzen. Aber ich nahm alle meine Kraft zusammen, um meinen kleinen Bruder an einer Säule des Hauses anzubinden. Dann begann ich, laut zu weinen und mich vor Schmerzen auf dem Boden zu wälzen. An das, was danach geschah, kann ich mich nicht mehr erinnern.

Einige Tage später kam ich wieder zu Bewusstsein. Seit dem Unfall litt ich immerzu an Migräne, bis ich im Alter von 46 Jahren Falun Dafa fand. Die Ärzte konnten die Ursache meines Problems nicht finden und so blieb mir nur, Medikamente gegen die Schmerzen einzunehmen. Außer der Migräne hatte ich auch Schwierigkeiten beim Atmen und verlor schnell das Bewusstsein, sobald ich nervös oder verängstigt war.

Nach zwei Jahren Kultivierung nahm ich an einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch teil. 15 Jahre später, im Januar 2021, sprach ich mit einer Praktizierenden namens Lin darüber. Sie fragte mich: „Warst du nicht die Erste, die 2006 bei der Fa-Konferenz in Tokio ihre Erfahrungen vortrug?“

Ich antwortete, dass ich tatsächlich die erste Vortragende gewesen war. Dann sprachen wir über meinen damaligen Erfahrungsbericht und die Gespräche, die ich dazu mit dem lokalen Koordinator geführt hatte. Lin erinnerte sich und meinte: „Ich spürte eine Schicksalsverbindung zu dir.“ Ihre Worte machten mich selbstbewusster, hatte ich doch auf jemanden lange Zeit einen Eindruck gemacht. Ich glaubte, dass ich auf meinen Tonfall achten, nicht lügen oder nichts Schlechtes sagen sollte.

Schließlich erinnerte ich mich an einige Szenen am Tag der Konferenz. Ich war introvertiert und konnte mich manchmal in Gegenwart von Fremden nicht so gut ausdrücken. Deshalb entschied ich mich, meinen Erfahrungsbericht auswendig zu lernen. Ich übte sogar das Vortragen vor Freunden.

Der lokale Koordinator sagte vor der Konferenz zu mir: „Es gibt keine besondere Reihenfolge, wann die Redner auf die Bühne gehen. Du bestätigst nicht dich selbst, sondern Dafa, also brauchst du nicht nervös zu sein.“

Als ich hörte, dass ich die erste Rednerin war, wurde ich noch nervöser. Der lokale Koordinator schien meine Gedanken zu lesen und sagte nochmals, dass ich nicht nervös zu sein bräuchte. Als ich das Podium betrat, war mein Kopf wie leergefegt und die Worte begannen aus meinem Mund herauszukommen.

Als ich wieder zur Besinnung kam, war ich mit meinem Vortrag fast fertig. Ich wusste, dass der Meister mir geholfen hatte. Wenn nicht, hätte ich die Fa-Konferenz negativ beeinflusst! Vielen Dank, Meister, vielen Dank, dass Sie mir an jenem Tag geholfen haben.

Nach dem Sturz in meiner Kindheit, bekam ich eine Spritze in den Arm. Zwei Tage nach der Konferenz schmerzte mein Arm sehr. Worte können den Schmerz nicht beschreiben. Tränen liefen über meine Wangen, aber ich dachte nur, dass der Meister meinen Körper reinigt. Ich tolerierte den Schmerz und hielt ihn einfach aus. Der Schmerz dauerte drei Wochen an, dann ließ er nach. Nach fünf Wochen waren alle meine Beschwerden verschwunden.

Nach diesen Schmerzen glaubte ich noch standhafter, dass es wirklich der Meister war, der mir während der Fa-Konferenz geholfen hat. Das verbliebene Karma im Arm kam ab und zu heraus und mit der Zeit schmerzte mein Arm nicht mehr.

Videos auf Facebook posten

Am 2. August 2020 wollten wir zusammen mit dem Praktizierenden Wan ein Video drehen. Ich dachte mir: „Ich habe über zehn Jahre lang Falun Dafa praktiziert. Ich sollte nicht mehr so nervös sein, richtig?“ Aber in Wirklichkeit war ich das immer noch.

Einen Tag vor der Aufnahme begann ich den Text auswendig zu lernen. Aber die Dinge liefen nicht wie geplant, denn ich konnte keinen Ton herausbekommen. Ich wurde nervös und rief Wan an. Als Wan nicht abhob, wurde ich noch nervöser. Vor einem Gebäude wartete ich auf Wan und dann eilten wir zusammen ins Studio zu den Aufnahmen.

Im Studio war ich immer noch nervös und nicht in der Lage, einen Satz klar zu artikulieren Wir nahmen den Dreh zwei Mal auf und beide Male war es nicht ideal. Wir änderten das Skript, sodass Wan die Initiative ergriff und ich mitmachte. Ich wurde ruhiger und wir konnten die Aufnahme erfolgreich beenden.

Ich fragte mich: „Warum bin ich eigentlich so nervös?“ Ich schaute nach innen, konnte aber keinen Grund dafür zu finden. Als ich mir die Aufnahme ansah, bemerkte ich, dass ich gar nicht nervös aussah. Ich war froh und dem Videoeditor und Videographen sehr dankbar.

Angst beseitigen

Ich dachte immer, dass meine Introvertiertheit und meine Angst ihre Wurzel in der strengen Erziehung meines Vaters hatten. Schon bei der Aufnahmeprüfung in die Hochschule war ich nicht in der Lage, Fragen zu beantworten. Während ich die Examensbögen ausfüllte, zitterten meine Hände vor Angst. Es war ein Tiefschlag für mich. Trotzdem schaffte es mein Vater, dass ich die Hochschule in der Stadt besuchen konnte.

Erst als ich Falun Dafa lernte, erkannte ich, dass meine Angst viele Dinge beeinflusst hatte. Wenn ich mich früher körperlich unwohl fühlte oder Schmerzen spürte, kümmerten sich die Menschen in meiner Umgebung um mich. Ich hielt das für selbstverständlich. Wenn ich irgendwelche Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten hatte, nahm ich Schmerzmittel und wartete bis die Schmerzen nachließen. Wegen meiner Schwäche und Verletzlichkeit, brauchte ich immer körperliche und psychische Unterstützung.

Nachdem ich meinen Erfahrungsbericht geschrieben hatte, las ich diesen Artikel auf der Minghui-Website: „Nichts ist zufällig“. Es war, als ob der Meister mir einen Hinweis gab.

Ich sprach mit der Praktizierenden Aya über meine Erfahrungen. Sie zitierte diesen Abschnitt aus der Fa-Erklärung des Meisters:

Frage: Wie kann ich die Angst ablegen?Meister: Angst ist auch Eigensinn. Das ist eine Frage, ob dein Wille stark ist oder nicht. Sie soll überwunden werden. Mancher sagt: Sobald ich praktiziere, schlafe ich ein. Das sind auch Dinge, die du mit deinem Willen überwinden sollst. Sie sind zwar keine Dämonen, aber sie können eine dämonische Wirkung auf die Kultivierenden ausüben. Wenn du sie nicht durchbrechen kannst, dann wirken sie auf dich.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Frage: Ist Kleinmut Eigensinn oder ein physiologischer Faktor?Meister: Der Grund des Kleinmutes liegt auch darin, dass es jenen Faktor in diesem Kosmos gibt, der dich fürchten lässt, es heißt eben Angst. Je ängstlicher du bist, desto mehr wirkt er. Du sollst es mit deinem Willen überwinden, das ist Sache deines Willens und auch etwas, was bei der Kultivierung erreicht werden muss.“ (ebd.)

Ich dachte nicht, dass Angst auch eine Anhaftung ist. Als ich diese Fa-Erklärung in der Vergangenheit las, glaubte ich, dass es nichts mit mir zu tun hätte. Ich überlegte: Spreche ich nicht schlecht von meinem Vater, wenn ich sage, dass „meine Angst eine Folge der strengen Erziehung meines Vaters“ ist? Ich fühlte mich befreiter, als ich Aya erzählte, wie ich mich wirklich fühlte. Während ich meinen Erfahrungsbericht schrieb, konnte ich alle schlechten Erinnerungen beseitigen.

Obwohl mein Vater streng war, war er nie dagegen, dass ich an den Aktivitäten für ein Ende der Verfolgung von Falun Dafa teilnahm. Vor meiner Teilnahme an einem 60-stündigen Hungerstreik rief ich meinen Vater an und erzählte es ihm. Ich sagte, dass ich nach Ende des Hungerstreiks nach Hause kommen würde.

Als ich heimkam, bereitete mein Vater einige Gerichte für mich zu. Ich fragte ihn, ob er mir dabei helfen könne, das Buch Zhuan Falun auswendig zu lernen. Er nahm das Buch und half mir beim Auswendiglernen.

Mein Vater sagte: „Du tust Dinge, die andere nicht tun würden. Wenn du nur ein Junge wärst...“ Mein Vater unterschrieb die Petition für das Ende der Verfolgung und sagte meiner Mutter: „Du solltest auch unterschreiben.“ Meine ältere Mutter praktizierte auch die Übungen mit mir, aber nach ihrem Umzug nach Tokio machte sie nicht weiter, weil es in der Nähe keine Übungsplätze gab.

Mein Vater starb vor über zwölf Jahren und ich betrachtete die Schicksalsverbindung zu ihm als einen Weg, mich in meiner Kultivierung zu erhöhen. Aya ermutigte mich, dass ich den Grund für meine Angst bereits gefunden habe. Solange ich mich meinen Ängsten stelle, wird alles beseitigt werden.

In dem Artikel auf der Minghui-Website „Die letzten Anhaftungen schnell ablegen – was ich geträumt habe“ schrieb der Autor: „Beurteilen wir nicht mit menschlichen Gedanken Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Das ist nicht das, was wir als Praktizierende wollen. Wir sollen unbewegt bleiben und die Situation von einer höheren Ebene aus betrachten.“

Der Meister sagt:

„Die buddhistischen Schulen erfordern die Leere, und die daoistischen Schulen die Nichtigkeit.“ (Zhuan Falun 2019, S. 128)

Nervös zu sein und Angst zu haben, ist etwas, das tief in mir verwurzelt ist.

Durch das Nach-innen-Suchen und nach dem Austausch mit Aya war ich in der Lage, viele meiner Anhaftungen zu überwinden. Es war, als wäre eine Last von meinem Herzen genommen worden. Ich spürte Wärme im Herzen und war überhaupt nicht mehr angespannt.

Ich muss meinen Eltern dafür dankbar sein, dass sie mich aufgezogen haben. Im Stillen sagte ich zu ihnen: „Papa, Mama, ich bin sehr gesund, weil ich Falun Dafa praktiziere. Ihr braucht euch nicht mehr um mich zu sorgen.“

Zukünftig muss ich fleißiger in der Kultivierung sein, meine Xinxing erhöhen und die Anhaftungen beseitigen.

Zum Schluss möchte ich noch einmal an diese Worte des Meisters erinnern:

„Angst kann zu schlechten Taten führen, Angst kann auch dazu führen, dass der Mensch die Schicksalsgelegenheit verliert.“ (Aus dem Todespass herauskommen, 09.05.2006, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

„Kultivierung ist ernsthaft. Wenn man diese Angst noch immer weiter hat, wann kann man endlich das Gezerre durch die Ängste loswerden?“ (ebenda)

„Wenn man diese Schicksalsgelegenheit über zehntausend Jahre und das wahre Ziel, weswegen man auf diese Welt gekommen ist, verloren hat, ist das in Wirklichkeit noch fürchterlicher als der Eigensinn der Angst des Gesichtsverlustes. Kultivierung ist eben Kultivierung. Bei der Kultivierung soll eben der Eigensinn losgelassen und die verschiedenartigsten Ängste und das schlechte Verhalten eines Menschen, einschließlich der Angst vor diesem und jenem, sollen beseitigt werden.“ (ebenda)