Israel: 22 Jahre Widerstand gegen die Verfolgung – Kundgebung öffnet Israelis die Augen

(Minghui.org) Am 20. Juli 2021 fand in Tel Aviv eine Kundgebung statt, mit der Praktizierende auf die seit 22 Jahren andauernde Verfolgung ihres Glaubens Falun Dafa [1] in China aufmerksam machten.

Immer wieder gab es in den vergangenen 20 Jahren vor der chinesischen Botschaft in Tel Aviv derartige Veranstaltungen, wie sie auch weltweit vor chinesischen Botschaften und Konsulaten abgehalten werden. In der israelischen Hauptstadt machten Praktizierende mit ihren Transparenten auf die brutale Verfolgung ihres Glaubens und den Organraub in China aufmerksam und forderten gleichzeitig deren Ende. Viele Menschen unterstützten die Praktizierenden mit Redebeiträgen, um die Grausamkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu stoppen.

20. Juli 2021: Falun-Dafa-Praktizierende veranstalten eine Kundgebung von der chinesischen Botschaft in Tel Aviv zum Gedanken an die seit 22 Jahren andauernde Verfolgung ihres Glaubens.

Praktizierende stellen eine Szene des Organraubs nach.

In einer Szene stellten Praktizierende den Schrecken der Verfolgung nach, beispielsweise wie ein Arzt und ein Polizist einer chinesischen Praktizierenden die Organe entnehmen, während sie „Falun Dafa ist gut“ ruft. Diese Darbietung dauerte nur wenige Minuten, verfehlte aber nicht ihre Wirkung bei Zuschauern und auch Praktizierenden.

Die diesjährige Kundgebung konzentrierte sich auf zwei Kernthemen. Zum einen ging es darum, dass jeder, der angesichts dieser Verfolgung schweigt, sich zum Mittäter der KPCh macht. Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Abstammung dürfen in Anbetracht des Schreckens des Holocaust, den sie erlebt haben, nicht schweigen, hieß es. Zum anderen klärten die Praktizierenden darüber auf, dass die Verfolgung von Falun Dafa wahrhaftig dämonisch ist und dass die dafür verantwortliche KPCh als das angesehen werden muss, was sie ist: eine teuflische Organisation.

Die Kundgebung wurde live auf Facebook übertragen. Falun-Dafa-Praktizierende verbreiteten die Reden auch auf YouTube, sodass noch mehr Menschen erfahren können, was in China geschieht.

Professorin: Wer die Verfolgung ignoriert, macht sich zum Komplizen

Yael Shemesh, Professorin der Bar Ilan Universität hält eine Rede.

Yael Shemesh ist Professorin und Dozentin am Institut für Bibelstudien der Bar Illan Universität. Auf der Kundgebung sagte sie, dass die Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – Werte seien, mit denen sich jeder Mensch identifizieren könne. Es sei bezeichnend, dass die KPCh diese Werte verfolge. Die Glaubens- und Meinungsfreiheit seien Dinge, die den Menschen nicht genommen werden dürften.

Shemesh berichtete auch darüber, wie die Welt sich in Schweigen gehüllt hat, während die Juden zur Zeit des Holocaust ermordet wurden. Es sei leicht, die Augen zu schließen und wegzuschauen, sagte sie – selbst wenn es um den von der KPCh betriebenen Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen gehe. Schließlich führe dieses Schweigen jedoch dazu, dass man die Opfer und die eigenen Werte im Stich gelassen habe. „Die Verfolgung zu ignorieren, ist nichts anderes, als Komplize eines Verbrechens zu sein“, so Shemesh.

Moralische Klarheit ist notwendig, um Recht von Unrecht zu unterscheiden

Elad Pressman, Publizist, Blogger und Aktivist

Eled Pressman ist Publizist, Blogger und ein Aktivist, der sich über die sozialen Medien engagiert. Er erklärte, dass die Verfolgung von Falun Dafa nichts mit kulturellen Gegensätzen zu tun habe. Hierbei ginge es um das „wahrhaftige Böse“. Er sprach über das Schweigen der Führungskräfte in Wissenschaft und Wirtschaft. Große Unternehmen in China erzielen große Gewinne und brauchen China, um ihre Marktanteile zu sichern. Aufgrund dieser Abhängigkeit seien sie nicht in der Lage, das chinesische Regime zu kritisieren und würden schweigen, meinte der Publizist.

Pressman fügte hinzu, dass mit den postmodernen Begriffen im Denken und in der Sprache alle Werte gleichgesetzt und die Rangordnung der Werte, die zwischen gut und schlecht unterscheiden, abgeschafft würden. Da es nur noch „Vielfalt“ gebe, könne man nur schwer das Problem erkennen und beheben.

Weiter wies der Blogger darauf hin, wie das Schweigen und das Verschwinden des Glaubens zusammenhängen: Die Menschen haben die Fähigkeit verloren, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, sagte er. Deshalb falle es ihnen schwer zu sagen, dass die Verfolgung und der Organraub bösartig sind. Dies schaffe Unklarheit, die zum Schweigen führe.

Erst wenn wir uns als Gesellschaft darüber einig sind, dass die erzwungene Organentnahme und die Verfolgung von Falun Dafa dämonisch sind, werden wir in der Lage sein, das Problem anzugehen, so Pressman. Solange die Menschen glauben, dies sei nur ein Teil einer anderen Kultur, ein Bestandteil der kulturellen Vielfalt – „solange den Menschen die moralische Klarheit fehlt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden und solange sie nicht erkennen, dass dies wirklich bösartig ist, werden die Menschen auf der Welt schweigen“, schilderte er.

Israelis müssen „ihre Augen“ für die Bedrohung durch die KPCh öffnen

Maayan Eisenstadt ist Vorsitzende der Vereinigung „Magen for Individual Freedom“. Sie berichtete, dass Falun-Dafa-Praktizierende seit 1999 in China einer Gehirnwäsche unterzogen, gefoltert, vergewaltigt und sogar wegen ihrer Organe ermordet worden seien. Dies zeige die Grausamkeit des totalitären chinesischen Regimes, das den Menschen Religions-, Presse- und Meinungsfreiheit nimmt sowie alle anderen Arten von Freiheit verweigert.

Eisenstadt führte zudem an, dass China im Jahr 2018 das Sozialkreditsystem eingeführt hat. Dies ermögliche dem Regime, Kontrolle über die Bevölkerung auszuüben. Chinesische Frauen würden zu Schwangerschaftsabbrüchen gezwungen und zwangssterilisiert. Der Ausbruch des Coronavirus (KPCh-Virus) habe gezeigt, dass die Politik des Regimes nicht nur in China umgesetzt wird, sondern auch im Ausland, darunter in Israel.

Die Israelis sollten ihre Augen öffnen und erkennen, was das chinesische Regime seinem eigenen Volk antut, so Eisenstadt. Wenn so etwas in China passiere, könne man sich vorstellen, wie die KPCh mit pro-demokratischen Menschen im Ausland umgeht, warnte sie. Die Werte von Falun Dafa hingegen seien Werte, die alle Menschen bewahren und danach leben sollten.

Jeder Mensch muss eine Wahl treffen

Vadim Beretetsky, Vorsitzender des israelischen Dafa Vereins, sagte, dass das chinesische Regime auf Lügen und Gewalt basiert und die Wahrheit nicht akzeptieren kann. Immer mehr Chinesen würden erkennen, dass nicht nur die Falun-Dafa-Praktizierenden Opfer des Regimes sind, sondern das ganze chinesische Volk – einschließlich der Polizisten auf allen Ebenen sowie andere Personen, die sich an dieser Verfolgung beteiligen. Sogar das israelische Volk, das seit eineinhalb Jahren unter der aktuellen Pandemie leidet, sei Opfer des chinesischen Regimes, weil die KPCh die Bevölkerung belogen habe.

So wie die Welt größtenteils geschwiegen hat, als die Juden während des Zweiten Weltkriegs abgeschlachtet wurden, so entscheiden sich auch heute viele Menschen zu schweigen, bemerkte Beretetsky. Allerdings müsse jeder Mensch seine eigene Wahl treffen. Mit dieser Entscheidung bestimme jeder über seine eigene Zukunft.

Praktizierende decken Brutalität der KPCh auf

Gilad ist ein israelischer Praktizierender. Er erinnerte sich zurück an die Zeit, als er vor 20 Jahren begonnen hatte, sich im Falun Dafa zu kultivieren. Dabei erzählte er von seiner Begegnung mit der chinesischen Praktizierenden Jennifer Zeng, die in ein Zwangsarbeitslager in China gebracht worden war, wo sie gefoltert, missbraucht und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Letztlich hat sie sich dem Druck gebeugt und ein Dokument unterschrieben, mit dem sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgab, um freigelassen zu werden.

Ihre Peiniger forderten sie darüber hinaus jedoch auf, einen Brief zu unterschreiben, in dem sie sich bei der KPCh für ihre Rettung bedankte und Falun Dafa verleumdete. Sogar Freunde musste sie foltern und unter Druck setzen, damit auch diese ihren Glauben aufgeben. „So arbeitet die Kommunistische Partei“, erklärte Gilad. „Sie schadet dir nicht nur, sondern macht dich zum Mittäter. Die KPCh zielt nicht nur auf die Menschen ab, sie hetzt sie auch gegeneinander auf und macht sie zu Komplizen.“

Die Praktizierende Nurit, die ebenfalls in Israel lebt, berichtete, dass die grausame Verfolgung ein Ergebnis der Vision des früheren KPCh-Vorsitzenden Jiang Zemin sei sowie der Vision der Partei von Macht, Gier, Herrschsüchtigkeit und Durchtriebenheit, gegen alles Gute zu kämpfen. Jiang habe von den „Besten“ vor ihm gelernt – von Stalin, Hitler und Mao.

Die von Jiang eingeleitete Verfolgung hat damit begonnen, dass er die staatliche Propagandamaschinerie eingesetzt hat, um die chinesischen Medien mit Lügen über Falun Dafa regelrecht zu überfluten. Später wurden Praktizierende inhaftiert, gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen, wobei der gesamte Staatsapparat mobilisiert wurde. Doch das war Jiang nicht genug, so Nurit. Er habe sogar einen satanischen Weg gefunden, um aus den Körpern der Praktizierenden Profit zu schlagen. So gab er den Befehl, sie als lebendige Organspender zu betrachten, die lebenswichtige Organe für Transplantationszwecke vor ihrem eigenen Tod bereitstellen.

„Die Familie meiner Mutter wurde in den Todeslagern in Europa fast vollständig ausgelöscht“, erklärte Nurit. „Die Familie meines Vaters überlebte den Holocaust wie durch ein Wunder. Wie kann ich, eine Nachfahrin einer Familie, die den Holocaust überlebt hat, schweigen?“

An alle Anwesenden richtete sie ihren Appell: „Sie können es sich nicht leisten zu schweigen. Um der Menschheit willen, um unser aller willen: Helfen Sie uns, das chinesische kommunistische Regime aufzuhalten!“

Rabbi: Juden haben die Pflicht, ihre Stimme zu erheben

Der ehemalige Ministerrabbiner Michael Melchior hat sowohl während seiner Amtszeit im israelischen Parlament als auch als Privatperson Besorgnis und Sympathie für die Falun-Dafa-Praktizierenden in China zum Ausdruck gebracht.

In seiner schriftlichen Erklärung hieß es: „Als Angehörige des jüdischen Volkes fragen wir uns immer wieder, wie die Welt während des Holocausts schweigen konnte und nicht erkannt hat, dass Schweigen eine Form der Zusammenarbeit mit den Tätern bei den schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschheit ist, die jemals begangen wurde. Heute sind wir als Juden eine freie Nation in unserem eigenen Land. Deshalb haben wir nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Wenn heute anderswo in der Welt ähnliche Verbrechen gegen die Menschheit begangen werden, ist es unsere Aufgabe als Staat, als Nation, als Gesellschaft und auch als Einzelperson unsere Stimme zu erheben und mit aller Kraft zu protestieren – sonst beteiligen wir uns an solchen Verbrechen.“

Warum die KPCh Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ablehnt

Die Praktizierende Dorit erläuterte die weitreichenden Auswirkungen der Verfolgung der Werte Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht durch die KPCh und wie diese zum moralischen Verfall und einer Verschlechterung der gesellschaftlichen Zustände führt.

„Wer sich dem Prinzip der Wahrhaftigkeit widersetzt, lügt und betrügt sein ganzes Leben lang, dem kann man nicht trauen. Beispielsweise belügt die KPCh das chinesische Volk und die ganze Welt, wenn sie Falun Dafa verleumdet und diffamiert. Sie hat gelogen und die ersten COVID-19-Fälle in China vertuscht und dafür gesorgt, dass sich die Krankheit in der ganzen Welt ausgebreitet hat“, erklärte Dorit.

„Diejenigen, die sich gegen Güte und Nachsicht stellen, tragen zur Entstehung einer grausamen Gesellschaft bei, in der das Leben ein Albtraum ist. Ohne die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht werden wir die Hölle auf Erden erleben.“

Einheimische unterstützen Praktizierende bei ihrem friedlichen Protest

Autofahrer, die an der Kundgebung vorbeifuhren, blieben stehen und hörten sich einige Rede an oder lasen die Botschaften auf den Transparenten und Schildern. Manche hupten, um ihre Unterstützung zu bekunden.

Unter den Passanten waren auch welche, die zum ersten Mal von Falun Dafa und der Verfolgung von China hörten. Andere wussten schon davon und wollten die Praktizierenden unterstützen.

Der Hebräischlehrer Alon hatte von Falun Dafa und der Verfolgung erfahren, als er in New York lebte. Schon mehrfach hatte er sich an den friedlichen Protesten vor der chinesischen Botschaft beteiligt.

Mirel, die mit ihren Freunden aus Be´er Ya´akov gekommen war, bezeichnete die Verfolgung als „falsch und unmoralisch“.

Nehora aus der Stadt Ariel sagte: „Das ist traurig und schockierend, auch wenn es weit entfernt geschieht.“

Ola wusste bereits, was in China vor sich geht: „Es freut mich zu sehen, dass die Menschen in Israel sich des Problems bewusst sind und dass sie ihren Standpunkt vertreten“, sagte sie. Es sei wichtig, auf die Thematik aufmerksam zu machen, denn China sei weit entfernt und nicht jedem seien die Umstände bekannt. „Ich freue mich, dass die Kundgebung an einem zentralen Ort in Tel Aviv stattfindet, sodass mehr Menschen die Wahrheit erfahren können.“

Mauda äußerte: „Was Sie hier tun, ist außergewöhnlich. So etwas habe ich in noch keinem anderen Land der Welt gesehen – allein die Tatsache, dass Sie sich um Menschen kümmern, die in China verfolgt und gefoltert werden. Was wäre das für ein Leben ohne Freiheit? Nur eine Diktatur kann einem Menschen die Freiheit nehmen. Ohne Freiheit gibt es kein Leben. Gut, dass Sie für andere Menschen sorgen!“

Israel Zirlin erklärte: „Die Menschenrechte sind wichtig; unter den Menschen braucht es Brüderlichkeit. Ich glaube an Ihren Weg. Er ist die Grundlage der menschlichen Existenz. In den vergangenen Jahrhunderten hat das Böse an Beliebtheit zugenommen. Wenn das Böse die Oberhand gewinnt, wird die Welt aufhören zu existieren. Die ganze Welt befindet sich jetzt an einem Wendepunkt. Ich glaube an die gute Seite der Menschen. Allein die Tatsache, dass eine Praktik wie Falun Dafa überall auf der Welt kostenlos weitergegeben wird, macht sie schon zu einer herausragenden Praxis, die es wert ist, dass man sie kennenlernt.

Der Organraub ist zweifellos eine schreckliche und grausame Angelegenheit. Wir müssen laut aufschreien, denn das Leben und die Welt gehören jedem Lebewesen unter dem Himmel.“


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.