Verspätete Todesmeldung: Lehrer aus Shandong nach langjähriger Verfolgung verstorben

(Minghui.org) Jing Zhaowei war Mittelschullehrer im Landkreis Guan, Provinz Shandong. Er litt an schweren gesundheitlichen Problemen, verursacht durch die gewaltsam Verabreichung von Medikamenten, während er im Zwangsarbeitslager festgehalten wurde, weil er sich geweigert hatte, seinen Glauben an Falun Dafa [1] aufzugeben. Drei Jahre nach seiner Entlassung aus dem Arbeitslager verstarb Jing am 25. April 2012 im Alter von 50 Jahren.

Jing, der seit 1984 als Lehrer an der Mittelschule der Gemeinde Jia tätig war, wurde einmal als vorbildlicher Lehrer ausgezeichnet und war als ein wichtiger Mitarbeiter dieser Schule anerkannt. Da er nach den Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht lebte, verzichtete er oft freiwillig auf jährliche Beförderungen zugunsten anderer Lehrer. Mit einem Lächeln sagte er: „Sollen doch andere Lehrer zuerst befördert werden, da das Kontingent der zu vergebenden Beförderungen begrenzt ist.“

Schwere Arthritis und Sucht durch Falun Dafa geheilt

Jing litt Mitte der 1990er Jahre an schwerer rheumatischer Arthritis. Die Folge war, dass er nur humpeln konnte. Manchmal konnte er seine Hände nicht heben oder Fahrrad fahren. Um den Unterricht nicht zu verpassen, musste er oft mit einem Eselskarren zur Schule fahren. Weder chinesische noch westliche Medizin wirkten bei ihm. Er war erst Anfang 30 und verzweifelt, wenn er an seine Zukunft dachte.

Im Frühjahr 1999 hörte er von den gesundheitlichen Vorteilen von Falun Dafa und begann mit dem Praktizieren. Er kaufte das Buch Zhuan Falun, das Haupwerk von Falun Dafa, und lernte die Übungen. Innerhalb eines Monats gab er Zigaretten und Alkohol auf und wurde wieder gesund.

Als am 20. Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begann, wurden Jing und seine Familie wegen ihres Glaubens verfolgt, so wie Millionen anderer Praktizierender in China.

Von Polizisten gefoltert

Von Juli 1999 bis 2002, also dreieinhalb Jahre lang, ordnete Lin Hongjun, der Leiter des Polizeireviers der Gemeinde Jia an, dass sich Jing, seine Frau und andere Praktizierende jeden Morgen und jeden Abend zum Appell auf dem Polizeirevier einzufinden hatten. Wenn sie zu spät kamen, mussten sie eine Geldstrafe zahlen.

Die Praktizierenden wurden auch gezwungen, ohne Bezahlung viele schwere Arbeiten für die Polizeiwache zu verrichten, einschließlich der Reinigung der Toiletten. Um die Praktizierenden zu demütigen, befahl die Polizei Jing und einigen anderen Praktizierenden, die Exkremente an den geschäftigen Markttagen an einen weit entfernten Ort zu tragen, damit die Leute auf dem Markt sie sehen konnten.

An einem Samstagabend zu Beginn des Sommers 2000 kletterten Polizisten der Polizeiwache in Jia über die Mauer in Jings Hof und verhafteten ihn, seine Frau und vier Praktizierende, die bei ihm zu Hause zu Besuch waren. Alle wurden in einem Raum der Polizeiwache eingesperrt und durften nicht zur Toilette gehen.

Am nächsten Tag wurde Jing von dem Leiter der Wache Lin Hongjun auf das Übelste misshandelt. Lin trat den Praktizierenden, schockte ihn mit einem Elektrostab und schlug ihm ins Gesicht. Dann zwang er Jing, seinen Fingerabdruck auf ein Dokument zu drücken, bevor er ihn freiließ. Auch Jings Frau wurde mit Elektrostäben geschockt.

Im Winter 2000 wurden Jing, seine Frau und viele Praktizierende erneut im Polizeirevier inhaftiert. Sie wurden in einem neu errichteten Raum ohne Heizung und Möbel untergebracht, in dem nur ein gestrickter Sack auf dem Boden lag. Die Wände des Raums waren aufgrund der Kälte feucht.

Degradierung auf Befehl des Büros 610: unterrichten verboten

Jing wurde im Frühjahr 2001 gezwungen, in der Schule zu wohnen. Der Schulleiter Song Jianye verbot ihm auf Anweisung des örtlichen Büros 610 seine Schüler weiterhin zu unterrichten. Drei Mitarbeiter der Schule wurden angewiesen, ihn schichtweise zu überwachen, und sie folgten ihm sogar auf die Toilette. Es war ihm nicht erlaubt, die Schule zu verlassen. In seinem Schlafsaal in der Schule, der früher ein beliebter Treffpunkt für Lehrer geesen war, gab es keine Besucher mehr.

Später wurde Jing mit der Verwaltung der Schüler-Schlafsäle betraut, eine Aufgabe, die er rund um die Uhr und ohne freie Wochenenden oder Feiertage ausüben musste. Die Schule bezahlte ihn jedoch nicht für die zusätzlichen Stunden, die er arbeitete. Er reparierte freiwillig die kaputten Etagenbetten für die Schüler. Wenn er nach Hause ging, um sein eigenes Werkzeug und Material zu holen, wurde er von verdeckten Polizisten überwacht. Die Eltern der Schüler, die ihn kannten, verstanden nicht, warum die Schule einem so hervorragenden Lehrer nicht erlaubte zu unterrichten.

Im Zwangsarbeitslager gefoltert, unbekannte Medikamente gespritzt

Polizisten aus Jia beauftragten Song Xiangzeng, einen Dorfbewohner aus dem Dorf Gaozhuangpu in Jia am 4. Juli 2008 damit, in der Schule nach Jing zu sehen. Song stellte fest, dass Jing nicht anwesend war. Daraufhin ging er zu Jings Sohn und brachte ihn mit einem Trick dazu, Jings Aufenthaltsort zu verraten.

Tatsächlich war Jing an diesem Tag in sein Heimatdorf, das Dorf Jinglou in der Stadt Jia, gefahren und arbeitete dort am Bau eines neuen Hauses. Sofort wurde Jing Zhaode, der Sekretär der Kommunistischen Partei des Dorfes Jinglou, informiert. Er kam mit einem Haufen Leuten, die dann Jings Haus durchsuchten. Sie fanden nichts, zwangen ihn aber, zur Polizeiwache in Jia zu gehen. Am selben Tag brach die Polizei auch in seinen Schlafsaal in der Schule ein und führte eine Razzia durch. Die Beamten beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher. Die Bauarbeiten an seinem Haus waren erst zur Hälfte abgeschlossen, mussten aber eingestellt werden.

Jings Frau ging noch am selben Nachmittag zur Polizeiwache in Jia und forderte seine Freilassung. Doch man sagte ihr, dass er in die Haftanstalt des Landkreises Guan gebracht worden sei. Sie und ihr Sohn gingen am nächsten Tag zur Haftanstalt in Guan und brachten einige Dinge des täglichen Bedarfs für ihn, aber man sagte ihnen, dass er nicht dort sei. Seine Frau ging immer wieder zum Dorfbüro, um sich bei Jing Zhaode nach dem Aufenthaltsort ihres Mannes zu erkundigen. Nach ein paar Malen erfuhr sie, dass er in der Haftanstalt Liaocheng eingesperrt war.

Seine Frau und sein Sohn eilten dorthin, um ihm das Nötigste zu bringen. Später teilte Jing seiner Familie jedoch mit, dass ihm nichts davon ausgehändigt worden war.

Einen Monat später wurde Jing in das Arbeitslager Wangcun in der Stadt Zibo gebracht. Während seiner Inhaftierung setzte die Schule sein Gehalt aus.

Im Zwangsarbeitslager Wangcun durfte Jing nicht schlafen und wurde schwer geschlagen, wodurch es zur Schwellung seiner Hoden und Schmerzen kam. Er war nicht in der Lage zu sitzen oder zu stehen.

Später wurde ihm ein unbekanntes Medikament gespritzt, was dazu führte, dass er nicht mehr gehen konnte. Dennoch wurde er gezwungen, zwanzig Stunden am Tag zu arbeiten, und bekam kaum genießbares Essen.

Jing wurde im Juni 2009 entlassen. Am Tag nach seiner Rückkehr nach Hause erschienen zwei kleine rote Flecken auf seinem Bein, die sich später rötlich verfärbten und anschwollen und immer größer wurden.

Innerhalb einer Woche nach seiner Entlassung stürmten der Polizeibeamte Liu Qingxiang vom Polizeirevier in Jia und mehrere andere Beamte in Jings Wohnung und schikanierten ihn erneut.

Einige Tage später verfärbte sich sein Bein von rot zu schwarz und lila und eine Menge Eiter sickerte heraus. Die beiden roten Flecken wurden später zu zwei Ei-großen Löchern. Auch auf der Oberfläche seines Fußes bildeten sich viele kleine rote Flecken, aus denen Eiter und Blut heraussickerte. Er litt unter unerträglichen Schmerzen und war bei Toilettengängen auf die Hilfe seiner Frau angewiesen.

Nach eskalierter Verfolgung in der Schule folgt der Tod

Als Jing sich durch Falun-Dafa-Übungen ein wenig erholt hatte, wurde er vom Schulrektor Zhang Zhitong als Lehrer für die erste Klasse an der Grundschule Xiangjiang Guangcai eingesetzt, obwohl er über mehr als 20 Jahre Lehrerfahrung in der Mittelschule verfügte. Jing beschwerte sich nicht, sondern arbeitete fleißig als Klassenlehrer.

Kurze Zeit später, im Schuljahr 2010 bis 2011, wurde Jing erneut krank. Auf seinem Rücken wuchs eine bohnengroße Pustel und er konnte sich weder hinlegen noch auf die Seite legen, sodass er kaum schlafen konnte. Etwa eine Woche später platzte die Pustel und Eiter floss heraus.

Trotz seines Zustands wollte Leiter Zhang, dass Jing vier Kurse, darunter Chinesisch, Politik, Ethik und Musik unterrichten sollte. Er musste als Klassenlehrer zurücktreten, um Zeit für die Vorbereitung der Kurse zu haben. Da er keine Kenntnisse im Fach Musik hatte, musste er alles von Grund auf lernen. Oft lernte er die Inhalte bis in die Nacht, um es den Kindern am nächsten Tag unterrichten zu können.

Unter dem hohen Druck und Stress verschlechterte sich Jings Gesundheitszustand. Er verlor Energie, war oft schläfrig und hatte keinen Appetit. Ende März 2012 wurde sein Nacken steif und es bildeten sich rote Flecken an seinem Hals. Er musste sich eine Auszeit nehmen, um sich zu Hause zu erholen. Während dieser Zeit schickte Leiter Zhang einen Lehrer, der Jing zu Hause schikanierte.

Er ging ins Krankenhaus, doch der Arzt konnte die Ursache für seine Krankheit nicht finden. In der Nacht des 6. April 2012 brachen die roten Punkte plötzlich auf. Auf dem Weg ins Krankenhaus verlor er das Bewusstsein.

Jing verstarb 19 Tage später, am 25. April 2012.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.