[Fa-Konferenz in Kanada 2021] Sprachbarrieren beseitigen – bedingungslos miteinander kooperieren

(Minghui.org) Verehrter Meister, ich grüße Sie! Ich grüße euch, Mitpraktizierende!

Diese weltweite Pandemie hat uns Falun-Dafa-Praktizierenden neue und unerwartete Möglichkeiten eröffnet, unsere Anhaftungen loszulassen und Menschen zu erretten. Ich möchte von einigen meiner jüngsten Erfahrungen berichten.

Kommunikation und Zusammenarbeit

Als ich vor drei Jahren von Montreal in die Stadt Quebec zog, war ich noch sehr egoistisch. Mehrere lokale Praktizierende meinten: „Es ist gut, dass du hier bist. In der Vergangenheit gab es hier wegen der Sprachbarriere oft Schwierigkeiten in der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den westlichen und chinesischen Praktizierenden. Deine Anwesenheit ist sehr hilfreich.“

Ich war damit nicht einverstanden und fand, dass die westlichen Praktizierenden in den letzten zehn Jahren unterschiedliche Schwierigkeiten und Herausforderungen gemeistert hatten. Sie hatten es zusammen geschafft, dass Shen Yun in Montreal auftreten konnte und auch bei vielen anderen Projekten zur Errettung der Menschen zusammengearbeitet. Meiner Ansicht nach hatten sie bereits eine gute Zusammenarbeit aufgebaut. Es schien mir unangemessen, als chinesischer „Außenstehender“ plötzlich einzuspringen und zu koordinieren. Was die chinesischen Praktizierenden anbelangte, sollten sie keine Probleme damit haben, sich auf Französisch zu verständigen. Schließlich hielten sie sich bereits seit mehreren Jahren in Quebec auf, so dass ich mich nicht in Koordinationsfragen einmischen wollte. Ich wollte einfach abwarten, bis der Koordinator die Dinge regelte.

Wegen der Pandemie wurde die Häufigkeit unserer Veranstaltungen in der Öffentlichkeit im letzten Sommer stark reduziert. Das wichtigste Projekt, die Promotion von Shen Yun im Winter, wurde ebenfalls abgesagt. Solange ich mich in der Vergangenheit mit Projekten wie Shen Yun und der Tian Guo Marching Band beschäftigt hatte, wurde ich von einer Art Mechanismus angetrieben und kam in der Kultivierung fleißig voran. Ich hörte einfach auf den Koordinator und dachte nicht allzu sehr über das Gesamtbild nach. Aber ohne diese Projekte und das Kultivierungsumfeld in der Gruppe führte mich meine Anhaftung an Bequemlichkeit zu einem passiven Verhalten. Ich erkannte dies als Lücke in meiner Kultivierung.

Der Meister [Meister Li Hongzhi, der Begründer von Falun Dafa] sagt:

„Die Koordinatoren organisieren Dinge nur, wenn es nötig ist. Er kann dir nicht jeden Tag Arbeit zuteilen. Natürlich wenn es keine gemeinsame Aktivität gibt, sollen die Dafa Jünger bei der Errettung aller Lebewesen aktiv sein. Dabei kann man nicht auf das Arrangement der Koordinatoren warten.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05.09.20210)

Als sich der Sommer im letzten Jahr dem Ende zuneigte, wurde ich vom Koordinator in Montreal gebeten, einen Auftritt der Tian Guo Marching Band in Quebec zu organisieren. Mein erster Gedanke war, diese seltene Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen. Mein zweiter Gedanke war von der Sorge geprägt, dass eine Menge Arbeit auf mich zukommen würde. Nach dem gemeinsamen Online-Fa-Lernen schlug ich vor, die Tian Guo Marching Band an einer Veranstaltung zur Aufklärung der wahren Hintergründe teilnehmen zu lassen, aber niemand reagierte. Nach einem Moment peinlichen Schweigens verließen alle die Plattform. Meine Gesinnung, mich zu beschweren, kam zum Vorschein. Ich bemühte mich jedoch sehr, mich zu beherrschen und zur Ruhe zu kommen.

Ich dachte, dass die Praktizierenden vielleicht zu sehr mit anderen Projekten beschäftigt seien. Da die Praktizierenden in Montreal ihre Bereitschaft zur Unterstützung bekundet hatten, beschloss ich zu versuchen, das Ganze selbst zu koordinieren. Ich kontaktierte den Praktizierenden, der bei früheren Veranstaltungen für die Abwicklung mit der Polizei zuständig gewesen war. Dabei stellte sich heraus, dass es überhaupt nicht schwierig war. Ich brauchte nur das Anmeldeformular für die Veranstaltung einzureichen. Kurz darauf wurde die Veranstaltung vom zuständigen Polizeibeamten genehmigt unter dem Vorbehalt, dass wir die Vorschriften zur Pandemieprävention beachteten.

Als es jedoch um die Festlegung des Mottos der Veranstaltung, die Auswahl des Moderators, den Inhalt der Reden sowie der Petition, den Umfang der Interviews, den Zeitplan und die Kommunikation mit den Mitpraktizierenden und so weiter ging, stellte ich fest, dass die Aktion so manche mühseligen Details beinhaltete, die im Voraus berücksichtigt werden mussten. Um die Hindernisse in meinen Gedanken zu beseitigen, bat ich Mitpraktizierende, vor der Veranstaltung aufrichtige Gedanken auszusenden, damit keine bösartigen Faktoren unsere Bemühungen beeinträchtigten.

Am Veranstaltungstag war das Wetter angenehm sonnig. In der Stadt hielten sich zahlreiche Touristen auf. Nach der Veranstaltung beglückwünschten mich einige Praktizierenden zum erfolgreichen Ablauf. Das überraschte mich, denn ich hatte nicht alles selbst organisiert, vielmehr hatten Praktizierende in Montreal die Initiative ergriffen, zur Errettung der Lebewesen nach Quebec zu kommen. Der Meister hatte diese Gelegenheit arrangiert. Der reibungslose Ablauf wurde durch die selbstlose Kooperation der Praktizierenden ermöglicht.

Es war so, wie der Meister lehrt:

„Mit nur einem Gedanken einer Gottheit kann etwas Wirklichkeit werden.“ (Fa-Erklärung am Welt-Falun-Dafa-Tag, 13.05.2014)

„Das Zeitfeld, das sie dafür benutzen, ist außerordentlich schnell, und die Teilchen ihrer Kultivierungsenergie in allen Räumen wirken zusammen und erschaffen alles in nur einem Augenblick aus dem Nichts. Dies geschieht in der schnellstmöglichen Zeit; deshalb wird es allein durch den Gedanken daran vollbracht.“ (ebenda)

Ich glaube, dass diese Worte des Meisters auch die Zusammenarbeit der Dafa-Jünger betreffen. Jeder Praktizierende ist ein Teilchen des Fa. Wenn wir gleichzeitig und in Harmonie handeln, werden unsere Bemühungen zur Errettung der Menschen erfolgreich sein.

Allmählich übernahm ich einige Aufgaben in der Kommunikation zwischen chinesischen und westlichen Praktizierenden und Praktizierenden aus Quebec und Montreal. Dazu gehörten die Organisation von Autokorsos, das Sammeln von Unterschriften für verschiedene Petitionen sowie die Kontaktaufnahme zu Praktizierenden vor Ort, damit sie an den Veranstaltungen am 25. April in Montreal und am 13. Mai (Welt-Falun-Dafa-Tag) mitwirken konnten.

Zwischen den Praktizierenden tauchten immer wieder Xinxing-Konflikte auf, einschließlich Missverständnissen, sogar einige „historische“ Lücken und Knoten kamen unerwartet zum Vorschein. Von Bequemlichkeit und Selbstschutz getrieben, dachte ich des Öfteren, einfach aufzugeben. Aber dieses Mal war ich wachsam. Ich fragte mich, warum ich den Schwierigkeiten aus dem Weg gehen wollte. Es galt, einen Körper zu bilden, damit die Menschen errettet werden konnten. Warum tauchten so viele Schwierigkeiten auf? Mir wurde klar, dass der Meister diese Gelegenheit arrangiert hatte, um unsere Anhaftungen aufzudecken, damit wir uns in der Kultivierung gemeinsam erhöhen konnten.

Der Meister sagt:

„Wisst ihr dieses? Nur solange du ein Kultivierender bist, egal in welcher Umgebung, unter welchen Umständen, werde ich jede Trübsal und unerfreuliche Angelegenheit benutzen, um euren Eigensinn zu beseitigen und eure Dämon-Natur ans Licht zu bringen und zu beseitigen. Das gilt auch bei der Arbeit für das Dafa, egal für wie gut und heilig du die Sache hältst. Weil eure Erhöhung am wichtigsten ist. Wenn sich wirklich so erhöht wird: Alles, was ihr mit einem reinen Herzenszustand macht, ist am besten und heiligsten.“ (Weitere Erkenntnis, 09.09.1996, in Essentielles für weitere Fortschritte)

Der Meister sagte auch:

„Ich habe euch oft solche Fälle erklärt, nämlich wenn zwei Personen Konflikte miteinander haben, soll jeder bei sich die Ursache suchen: ,Was für Probleme gibt es bei mir?‘ Jeder soll bei sich schauen, was für Probleme er selbst hat. Wenn eine dritte Person die Konflikte zwischen den beiden sieht, so sage ich, es ist für diese dritte Person auch kein Zufall, dass er das sieht, auch er soll einmal darüber nachdenken: ,Warum bekomme ich ihre Konflikte zu sehen? Habe ich selbst auch irgendeine Schwäche?‘ So geht es erst.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21-22.02.1999 Los Angeles)

Andererseits verstand ich, dass diese Konflikte als eine Störung durch die alten Mächte verursacht wurden. Sie wollen verhindern, dass die Praktizierenden gut kooperieren. Deshalb nutzen sie unsere Gesinnungen und menschlichen Anschauungen aus, um uns zu stören. Als Dafa-Jünger dürfen wir nicht zulassen, dass sie Erfolg haben. Wenn mich diese schlechten Dinge beeinflussen und dazu bringen, Schwierigkeiten vermeiden zu wollen, muss ich tun, was ich als Dafa-Jünger tun soll.

Obwohl ich ein gewisses Verständnis vom Fa hatte, bewegte sich mein Herz bei konkreten Problemen und in der Kommunikation mit Mitpraktizierenden aufgrund einiger ihrer Verhaltensweisen. Es tauchten schlechte Gedanken über andere auf und meine Augen schienen auf den Eigensinn anderer Menschen gerichtet zu sein. Frustration kam auf, sodass ich die Dinge nicht loslassen konnte, was zu einem unfreundlichen und ungeduldigen Verhalten führte. Es schien, als würde ich die Dinge angemessen handhaben, dennoch war meine Einstellung definitiv nicht richtig.

Ich sah mir die DVD mit der „Fa-Erklärung an die Praktizierenden in Australien“ mehrmals hintereinander an. Währenddessen betrachtete ich das gütige Gesicht des Meisters auf dem Bildschirm. Ich spürte seine allumfassende Barmherzigkeit und hatte das Gefühl, dass jedes Wort meine aktuelle Situation anzusprechen schien, als ob er persönlich zu mir sprechen würde. Ich musste mehrmals dabei weinen.

Während ich der Fa-Erklärung zuhörte, spürte ich, wie sich die schlechten Substanzen, die die Zusammenarbeit zwischen den Praktizierenden behinderten, langsam auflösten. Auch mein Verstand wurde klar und ruhig. Als ich an das so genannte „inakzeptable“ Verhalten der Mitpraktizierenden dachte, blieb mein Herz unbewegt. Dafa läuterte mich und erfüllte mein Herz allmählich mit Wertschätzung. Nun schätze ich die Schicksalsverbindung mit den Praktizierenden und kann mit ihnen bei der Errettung der Menschen in unserem Gebiet zusammenarbeiten.

Ich erkannte, dass die Gruppe der Praktizierenden kein gewöhnlicher „Club“, sondern ein Umfeld der Kultivierung und Erlösung ist. Unsere Interaktionen dienen dem Zweck, zu kooperieren, Lebewesen zu erretten und unsere Xinxing als Ganzes zu verbessern. Dies ist die heilige Verbindung, die über alle weltlichen Beziehungen hinausgeht. Menschliche Gefühle oder Sorgen haben hier keinen Platz.

Außerdem ist es nicht vorteilhaft, stets alles zu arrangieren oder Probleme zu vermeiden, damit wir es bequem haben. Wenn wir uns unseren Anhaftungen nicht stellen und sie beseitigen, verbleiben wir auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen, die gute Dinge tun, um von den anderen als gute Menschen bezeichnet zu werden. Wir sollten nicht nach oberflächlicher Harmonie und äußerlichem Frieden streben, während wir gleichzeitig unsere Anhaftungen verbergen. Das ist der verdeckte Wunsch, unser Gesicht zu wahren, und keine Kultivierung!

Bevor ich etwas tue, frage ich mich: „Wozu ist es gut? Für mein eigenes Wohlbefinden, für andere Menschen oder für die Bestätigung des Fa und die Errettung der Lebewesen?“ Wenn das Verhalten der anderen nicht mit meinen eigenen Vorstellungen übereinstimmt oder meine Anhaftungen aufgedeckt werden, mein Herz bewegt wird und ich anderen widerspreche, mich der Verantwortung entziehe oder aufgeben möchte, frage ich mich ebenfalls: „Wer wird sich freuen, wenn ich es so mache? Der Meister? Die Menschen, die darauf warten, gerettet zu werden? Oder die alten Mächte?“ Für Dafa-Schüler wird alles so arrangiert, dass wir gemeinsam die Menschen erretten und unsere Anhaftungen beseitigen können.

Es sollte keine Rolle spielen, wie andere handeln oder ob sie mich verstehen. Wenn ich mich daran erinnere, fällt es mir leichter, meine Xinxing zu beherrschen. Dann lasse ich mich auch weniger von Gefühlen und Illusionen leiten.

Die Parteikultur beseitigen

Im Januar dieses Jahres bat mich der Koordinator von Montreal, einen Autokorso in Quebec zu organisieren. Einmal mehr war meine erste Reaktion, es tun zu wollen. Als ich jedoch noch einmal darüber nachdachte, fürchtete ich mich vor der Belastung. Ich dachte, dass es viel Zeit in Anspruch nehmen und schwierig sein würde, mit allen zu kommunizieren. Ich hatte auch Angst davor, keine positive Resonanz zu bekommen und dass die Verantwortung im Falle eines Scheiterns der Aktion auf mich abgewälzt würde. Im tiefsten Innern war mir jedoch klar, dass ich mich nicht vor der Verantwortung drücken konnte. Diese Anhaftung an die Bequemlichkeit musste beseitigt werden!

Als ich den Autokorso mit den örtlichen Praktizierenden besprach, stimmten alle einer Beteiligung zu. Diejenigen, die ein Auto besaßen, nahmen an der Parade teil, während diejenigen, die keines hatten, Unterschriften sammelten. Die Praktizierenden, die im öffentlichen Nahverkehr arbeiteten oder sich in der Stadt auskannten, halfen bei der Planung der Route, um sicherzustellen, dass wir durch die verkehrsreichsten Straßen fahren würden.

Nachdem wir den Plan für die Parade erhalten hatten, trugen sich die Teilnehmer aus Montreal ein. Anfangs war ich etwas nervös. Ich befürchtete, dass diejenigen, die sich in der Stadt nicht auskannten, den Autokorso behindern würden. Deshalb bereitete ich mich im Voraus auf diese Situation vor und fuhr die Strecke ab. So wurde ich mit der Route vertraut, notierte mir die Kreuzungen auf Google Maps und teilte diese Erkenntnisse in einem Dokument mit den Mitpraktizierenden.

Dank bedingungsloser Kooperation verlief die Parade sehr erfolgreich. Die Praktizierenden aus Montreal sagten, in Quebec hätten sich mehr Menschen auf den Straßen aufgehalten als in Montreal. Sie waren der Meinung, dass sich ihre Anreise gelohnt hatte. Danke, Meister, für diese großartige Gelegenheit! 

Später organisierten wir zwei weitere Autokorsos. Dabei fiel mir auf, wie die Reaktionen der Passanten von Verwirrung zu Feierlichkeit wechselten. Als Ausdruck ihrer Unterstützung zeigten sie uns ihre erhobenen Daumen, machten Fotos und klatschten, was uns sehr ermutigte.

Diese Aktivitäten stellten zugleich eine Prüfung für mich dar, ob ich die Parteikultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beseitigt hatte. Als ich die Strecke erstmals allein abfuhr, entdeckte ich neben unserem Ausgangspunkt eine Polizeistation. Damals waren die Vorschriften zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus noch recht streng und ich fürchtete, dass die Polizei die Parade aus diesen Gründen absagen würde. Um die Mitpraktizierenden nicht unnötig zu beunruhigen, erwähnte ich die Polizeistation nicht. Ich bat sie lediglich darum, sich am Ausgangspunkt zu versammeln und die Schilder auf dem Parkplatz, der am weitesten von der Polizeistation entfernt war, an ihre Fahrzeuge anzubringen.

Zugleich verdrängte ich meine Unsicherheit und bemühte mich, nicht daran zu denken. Beim ersten Mal tauchten keine Polizisten auf, um uns zu befragen. Während des Anbringens der Schilder für den zweiten Autokorso entdeckten uns patrouillierende Polizeibeamte. Sie kamen auf uns zu und erkundigten sich über die Sprechanlage nach unserer Aktion. Mein erster Gedanke war: „Jetzt ist alles aus!“ Dann wurde mir jedoch klar: „Da wir unser Möglichstes tun, die Lebewesen zu erretten, sollten wir den Polizisten die wahren Hintergründe erklären.“ Daraufhin verhielten sich die Beamten sehr freundlich und zuvorkommend. Einer von ihnen bot uns sogar an, falls nötig, den Verkehr zu sperren! Als ich ihn zusammen mit einem Mitpraktizierenden über den Autokorso informiert hatte, meinte er, dass es kein Problem gebe, da Protestaktionen ein Bürgerrecht seien. Er ermahnte uns lediglich, vorsichtig zu fahren. Er bat uns, ihn beim nächsten Mal im Voraus zu informieren. Wir erläuterten ihm das Motto unserer Parade und gaben ihm Informationsmaterialien. Die nahm er gerne entgegen und ging mit zufriedener Miene weg.

Rückblickend wurde mir klar, dass in meinen Gedanken noch Reste der Parteikultur vorhanden waren. Ich dachte, die Polizei würde sich aufgrund der Pandemie einmischen. Dies reflektierte jedoch die Verteidigungs-Mentalität der Parteikultur, bei der jeder den anderen als Feind betrachtet. Meine erste Reaktion war negativ. Ich versuchte, die Polizei zu beschwichtigen, indem ich erklärte, dass wir uns draußen aufhalten und die notwendige soziale Distanz einhalten würden usw. Später wurde mir klar, dass die beiden zusätzlichen Polizeiwagen für eine eventuell notwendige Straßensperre gekommen waren. Ich musste die Parteikultur wirklich beseitigen!

Vor dem dritten Autokorso schickte ich im Voraus Formulare an die Polizei in Quebec, um sie über unsere Aktivitäten zu informieren und eine Genehmigung zu erhalten. Einen Tag vor der Parade rief ein Polizeibeamter an und informierte mich, dass er uns am Startpunkt begrüßen wolle. Als wir uns trafen, stellte er sich als Beamten der „Sûreté Quebec“ vor, der für die Koordinierung öffentlicher Veranstaltungen zuständig sei. Er überreichte mir seine Karte mit der Bemerkung, ihm Bescheid zu geben, falls wir Paraden in benachbarten Städten organisieren würden, da er für die gesamte Provinz zuständig sei. Er könne uns dabei helfen, mit den örtlichen Vertretern Kontakt aufzunehmen.

Ich dankte dem Meister aus tiefstem Herzen! Solange wir den Wunsch haben, arrangiert der Meister für uns Gelegenheiten, die Menschen zu erretten.

Beim Sammeln von Unterschriften kooperieren und einen Körper bilden

Im letzten Herbst, als Praktizierende in aller Welt die Petition zur Auflösung der KPCh (endccp) organisierten, koordinierten auch Praktizierende in Quebec das Projekt vor Ort und sammelten in der Winterkälte Unterschriften. Am Anfang beteiligte ich mich nur passiv, da ich am Freitagabend und Samstag arbeiten musste. Ich wollte es bequem haben und vermied es hinauszugehen.

Nach dem ersten Autokorso verstärkten sich meine aufrichtigen Gedanken. Ich beteiligte mich aktiver, während sich zugleich meine Denkweise veränderte. Das Gefühl der Müdigkeit war verschwunden. Ich half den Menschen eine Entscheidung zu treffen und die Petition zu unterschreiben, ohne allzu großen Wert auf ihre Reaktionen zu legen. Ich habe aufgehört, mich zu freuen, wenn jemand problemlos die Petition unterzeichnete, und ich habe aufgehört, frustriert zu sein, wenn sich jemand weigerte. Ich hörte auch damit auf, jedes Mal die Unterschriften zu zählen. Stattdessen dachte ich darüber nach, ob ich jedem Einzelnen die wahren Fakten über die Bösartigkeit der KPCh gründlich verdeutlicht hatte.

Manchmal hörte ich Mitpraktizierende voller Freude sagen: „Heute habe ich so viele Unterschriften gesammelt!“ Dann fühlte ich mich unwohl und dachte, dass wir die erzielte Wirkung nicht an der Anzahl der Unterschriften messen sollten. Zugleich erleuchtete ich, dass mich der Neid und meine Instabilität glauben machten, dass andere Praktizierende die wahren Hintergründe nicht so gut vermittelt hätten, auch wenn sie dabei zahlreiche Unterschriften sammelten. Ich musste meine positiven Gedanken stärken. Ich sollte mich darauf fokussieren, so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln, während ich gründlich über die wahren Tatsachen informierte. Das reine Herz und die Ernsthaftigkeit der an dem Projekt beteiligten Mitpraktizierenden ermutigten und inspirierten mich.

Diese Petition richtet sich an die westliche Gesellschaft und gibt den Menschen im Westen die Möglichkeit, sich zu entscheiden und zu positionieren. Viele chinesische Praktizierende beteiligen sich zwar mit vollem Herzen an diesem Projekt zur Errettung der Menschen. Aber aufgrund der Sprachbarriere haben sie manchmal keine Möglichkeit, die westlichen Menschen direkt über die wahren Fakten zu informieren oder Fragen zu beantworten. Auf Drängen eines lokalen Koordinators organisierten wir einen Online-Kurs zur Aufklärung über die wahren Umstände von Falun Dafa in französischer Sprache. Nach mehreren Wochen Zusammenarbeit mit einem Mitpraktizierenden, wurde vereinbart, dass ich einmal pro Woche einige kurze Sätze zu diesem Thema auf Französisch unterrichten würde. Die Mitpraktizierenden waren darüber sehr froh und lernten fleißig. Sie konnten diese Sätze beim Sammeln von Unterschriften anwenden. Nachdem sie die Anschauung, nicht kommunizieren zu können, abgelegt hatten, stärkte das ihr Selbstvertrauen. Später übten wir in der Gruppe weitere Themen. Zum Beispiel, wie man Falun Dafa vorstellt sowie Sätze über den staatlich geförderten Organraub an unrechtmässig inhaftierten Praktizierenden in China.

Dieser Prozess bot mir die gute Gelegenheit zum „Lehren und Lernen“. Zur Vorbereitung des Kursinhalts las ich eine Menge relevanter französischer Informationsmaterialien, während ich nach den prägnantesten Ausdrücken suchte, die von Praktizierenden einer anderen Landessprache leicht erlernt und zugleich von der westlichen Allgemeinheit verstanden werden konnten. Dieser Prozess half mir, meine eigenen Informationsmaterialien zu erweitern und zu verfeinern. Andererseits ging ich mit der Petition oft hinaus, um herauszufinden, ob die Kursinhalte in der Praxis nicht nur leeres Gerede, sondern auch anwendbar waren. Ich wollte herausfinden, wie die Menschen reagierten und welche Fragen sie stellten, damit ich die bestmöglichen Antworten geben konnte. Das hatte den Effekt, dass ich Unterschriften sammeln musste. Für diese Gelegenheit, mit anderen Praktizierenden zusammenzuarbeiten und mich gleichzeitig zu verbessern, damit die Menschen wirklich errettet werden können, bin ich zutiefst dankbar.

Das Erlernen eines neuen Instruments in der Tian Guo Marching Band

Die Tian Guo Marching Band in Montreal ist seit jeher ein sehr einbezogenes Projekt, das auf die Errettung von Menschen einen starken Effekt ausübt. 2013 bin ich der Band beigetreten und spiele seither die kleine Trommel. Vor rund zwei Jahren habe ich angefangen, Waldhorn zu üben. Rückblickend auf diesen Prozess, konnte ich die Lehre des Meisters: „Erhöht sich die Xinxing, erhöht sich alles andere mit“ (Zhuan Falun 2019, S. 68) besser verinnerlichen.

Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich mein Instrument wechseln wollte. Die Band ermutigte alle, die Zeit hatten, ein zweites Instrument zu üben, um die Anzahl der Instrumente in jeder Gruppe auszugleichen und die Gesamtleistung zu verbessern. Damals war ich der Meinung, dass die Kleine Trommel zu schwer sei, also erwähnte ich gegenüber dem Koordinator nicht ganz ernsthaft, dass ich zur Flöte wechseln wolle. Der Koordinator lachte nur, ohne ein Wort zu verlieren. Es funktionierte nicht. Im Nachhinein wurde mir klar, dass mein egoistisches und nach Selbstbestätigung strebendes Herz ein Hindernis darstellte.

Jahre später war die kleine Trommel zwar immer noch schwer, aber kein Problem mehr für mich. Ende 2017 zog ich in die Stadt Quebec. Einmal bemerkte ich im Haus eines Praktizierenden, der ebenfalls die kleine Trommel spielte, eine Klarinette und erfuhr, dass die Band eine erneute Ausrichtung plante. Die Trommelgruppe war damals (im Vergleich zu den anderen Gruppen) überbesetzt. Also wurden die Trommlerinnen ermutigt, ein anderes Instrument zu üben. Ich versuchte es mit einer Klarinette und stellte fest, dass ich die Tonleitern sofort im Griff hatte. Als ich dem Koordinator begegnete, äußerte ich, bei Bedarf auch Klarinette üben zu können. Der Koordinator meinte, es gäbe schon genug Leute, die Klarinette üben würden. Darauf erwiderte ich: „Okay, dann schauen wir mal, welches Instrument in der Band noch gebraucht wird, das ich üben könnte.“ Mir wurde dann ein Waldhorn gegeben.

Als ich zu Hause im Internet recherchierte, stellte sich heraus, dass das Waldhorn eines der schwierigsten Blechblasinstrumente ist. Ich ließ mich jedoch nicht entmutigen. Da mir dieses Instrument zugeteilt worden war, sollte ich auch in der Lage sein, es zu spielen. Ich überlegte, es mir selbst beizubringen. Ein westlicher Praktizierender, der das Horn spielte, gab mir ein paar Ratschläge, so dass ich mir die grundlegende Musiktheorie und tonale Umsetzung aneignen konnte. Aber Anfang 2019 schaffte ich es kaum noch, die Tonleitern zu üben. Aufgrund der Shen-Yun-Promotion, und weil im Winter keine Paraden stattfanden, legte ich das Horn beiseite.

Rückblickend war der Wunsch, mich selbst zu bestätigen, zu dieser Zeit sehr stark. Ich dachte, überaus fähig zu sein, mir ein so schwieriges Instrument selbst beizubringen! Andere würden mich dafür loben! Das zeugte von enormer Angeberei.

Aber ein Teil von mir war durch aufrichtige Gedanken motiviert und wollte für die Instrumente, die mir zugeteilt wurden, verantwortlich sein. Ich empfand es als mein Versprechen gegenüber der Band. Mit Hilfe des Meisters schaffte ich es, mir die Grundlagen der Musiktheorie anzueignen und die Tonleitern zu spielen.

Eine weitere Erhöhung gelang mir während der letzten US-Wahl. Ich sah, dass die Medien eine wichtige Rolle spielten und zu einem Leuchtfeuer der Wahrheit wurden. Über die von den Dafa-Jüngern organisierten Medien sagte der Meister: „Nicht nur Hauptmedien, in Zukunft werden sie die größten Medien auf der Welt sein.“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 12.04.2004)

Ich hatte noch nie darüber nachgedacht, welche Form dies annehmen würde. Aber es schien plötzlich Sinn zu ergeben. Gleichzeitig kam ich zu der Erkenntnis, wie wichtig es für die Dafa-Jünger ist, sich in einem aufrichtigen Kultivierungszustand zu befinden. Wenn sich das kosmische Klima ändert und sich unerwartete Möglichkeiten eröffnen, sollten wir diese wichtige Aufgabe jederzeit übernehmen können. Als ich meinen eigenen Kultivierungszustand bei verschiedenen Projekten überprüfte, stellte ich mir die folgende Frage: „Wenn du jetzt Horn spielen müsstest, wärst du dann bereit?“

Die Antwort lautete: „Nein, auf keinen Fall!“ Ich beschloss, das Hornspielen so schnell wie möglich zu erlernen. Mir wurde klar, dass ich mit dem Fortschritt der Fa-Berichtigung in jeder Hinsicht Schritt halten und jederzeit einen aufrichtigen Zustand bewahren musste. Als ich das Horn wieder in die Hand nahm, war ich in der Lage, einige relativ einfache Stücke in einem langsamen Tempo zu spielen. Rückblickend wurde mir diese Verbesserung durch den Meister gegeben, nachdem sich meine Xinxing erhöht hatte.

In letzter Zeit ergaben sich mehrere Gelegenheiten für Sommerparaden und Auftritte. Ich kam zu dem Schluss, dass ich jederzeit die kleine Trommel spielen kann. Aber im Hinblick auf die Ausgewogenheit der Instrumente und einen gezielten Effekt zur Errettung der Lebewesen ist in der Band der Klang eines zusätzlichen Horns mehr vonnöten als der einer zusätzlichen kleinen Trommel.

Diesmal wollte ich mich nicht mehr selbst bestätigen oder den Gedanken haben: „Seht nur, wie gut ich mir das Hornspielen beigebracht habe!“ Stattdessen wünschte ich mir aufrichtig, den Beitrag zu leisten, den die Band zur Errettung der Menschen tatsächlich brauchte. Mit diesem Wunsch half mir der Meister.

Ich war gerade von einer erfolgreichen Petitionsveranstaltung mit Praktizierenden aus Montreal zurückgekehrt, die nach Quebec gekommen waren. Bevor der abendliche Französischunterricht anfing, kam mir in den Sinn, noch nicht mein Instrument geübt zu haben. Ich machte von meinem Spielen eine Aufnahme. Das Ergebnis war verblüffend: Sämtliche hohen Töne, die ich zuvor nicht spielen konnte, ergaben sich auf einmal wie von selbst. Sogar die Melodie als Ganzes wies einen reineren Klang auf. Auch meine Atmung floss mit einer Leichtigkeit. In den zwei Wochen davor war ich mit anderen Dingen beschäftigt gewesen und hatte kaum Horn geübt.

Während dieser Zeit unterstützten mich viele Praktizierende mit äußerst detaillierten technischen Anleitungen und Ratschlägen. Insbesondere der Leiter der Blechbläsergruppe bemühte sich sehr und fasste geduldig gutes Lernmaterial für mich zusammen. In der Band zeigte sich einmal mehr die enorme Kraft der Kooperation unter den Praktizierenden. Ich bin überzeugt, in diesem reinen Umfeld stets in der Lage zu sein, als Hornistin an einer Parade teilzunehmen. Es geht nicht mehr um „meine“ Bemühungen oder Fähigkeiten. Jetzt ist es so, als ob „ich“ nur ein Träger, ein Medium zur Übermittlung dieser heiligen Melodien bin. Alles, was ich tun muss, ist, mich selbst zu reinigen. Das genügt schon, solange ich nicht an negativen Dingen hafte.

Wenn ich auf diesen Prozess zurückblicke, hat mir der Meister jedes Mal, wenn ich ein bisschen von meinem sich selbst bestätigenden Ego beseitigt hatte, Weisheit gegeben. Ich konnte mein Herz dann für andere und für die Errettung der Menschen ein wenig vergrößern oder meine Gedanken in Bezug auf die Musiktechnik ein wenig verändern. Aus der Perspektive eines gewöhnlichen Menschen betrachtet, der eine neue Fertigkeit übt, stehen die Anstrengung während des Übens und die erzielten Ergebnisse beim Spielen in keinem Verhältnis. Ich bin kein großes musikalisches Talent; bestenfalls bin ich durchschnittlich.

Der Meister sagt:

„Wenn sich deine Xinxing erhöht hat, wird sich dein Körper sehr stark verändern; wenn sich deine Xinxing erhöht hat, werden sich die Substanzen an deinem Körper garantiert verändern.“ (Zhuan Falun 2019, S. 35)

Ich erleuchtete, dass es nicht nur um Karma und Krankheiten geht, sondern auch um verschiedene Funktionen im Körper, wie zum Beispiel die Kraft der Lippenmuskulatur und die Lungenkapazität, die zum Spielen des Horns benötigt werden. Als ich meine Xinxing erhöhte, veränderten sich diese Substanzen in eine positive Richtung, so dass sich auch mein Hornspiel verbesserte. Durch diese Erfahrung erkannte ich einmal mehr die grenzenlose Kraft des Fa.

Schluss

Als ich früher noch von der Denkweise des alten Universums beherrscht wurde und die Dinge aus einer egoistischen Haltung heraus betrachtete, verließ ich mich auf meine eigenen Fähigkeiten unter den gewöhnlichen Menschen. Wann immer ich auf Konflikte gestoßen war, wollte ich lieber weglaufen und Trost suchen, als mich den Schwierigkeiten zu stellen. Während meiner Erhöhung im Dafa konnte ich wahrnehmen, wie sich mein „Egoismus“ und mein „Ego“ immer mehr auflösten und ich dabei demütiger und selbstloser wurde. Meine Denkweise veränderte sich komplett. Jetzt kann ich die Dinge von einer positiven Seite her verstehen und das Gute in anderen sehen. Ich denke, dass die Erweiterung der eigenen Kapazität und die Steigerung der Fähigkeiten nach der Erhöhung der Xinxing auch das Ergebnis des Versuchs ist, die Lehre des Meisters zu beherzigen: 

„ (…) Handeln ohne trachten“ (Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)

Nachdem ich das verdrehte Konzept der modernen Wissenschaft, sich auf die Realität zu verlassen, durchbrochen hatte, erlangte ich die von Dafa gegebene Weisheit. Diese Weisheit und diese Fähigkeiten kann ich zur Kultivierung und zur Errettung der Menschen einsetzen. Ich hoffe, dass ich der Gnade meines Meisters gerecht werden und den Rest des Weges erfolgreich gehen kann.

Das ist nur mein persönliches Verständnis. Sollte irgendetwas nicht dem Fa entsprechen, bitte ich um einen gütigen Hinweis.

Danke, verehrter Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!