Nach sieben Jahren Haft: Ehemaliger Mathematiklehrer erneut zu fünf Jahren verurteilt

(Minghui.org) Zwei Haftstrafen im Arbeitslager und eine im Gefängnis hat ein 58-jähriger Mathematiklehrer bereits wegen seines Glaubens an Falun Dafa verbüßt. Nun wurde er erneut verurteilt.

Am 23. April 2021 war Li Lanqiang verhaftet worden, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt und dafür angezeigt worden war. Kürzlich erhielt Minghui.org die Meldung, dass er vom Bezirksgericht Fangshan zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.

Li Lanqiang

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde Li wiederholt festgenommen, inhaftiert und gefoltert, weil er seinen Glauben verteidigte.

Erstmals nahmen Polizisten den Praktizierenden im August 1999 fest, als er auf dem Platz des Himmlischen Friedens gegen die Verfolgung protestierte. Nach 15 Tagen Haft kehrte er zurück zu seiner Arbeitsstelle an die Taipinglu-Mittelschule im Pekinger Bezirk Haidan. Es wurde ihm nicht mehr erlaubt zu unterrichten. Ab sofort setzte ihn die Schulleitung als Pförtner ein.

Anfang Dezember 2001 wurde Li in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, wo man ihn 20 Tage lang festhielt. Die Schule bezahlte 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro) „Schulgeld“ und Unterhaltskosten. Da Li sich beständig weigerte, seinen Glauben aufzugeben, durchsuchten Polizisten im Februar 2002 seine Wohnung. Sie nahmen ihm die handgeschriebenen Falun-Dafa-Schriften weg und verhängten ihm eineinhalb Jahre Arbeitslager.

Am 5. Februar 2002 wurde Li von den Wärtern im Zwangsarbeitslager Tuanhe geschlagen, weil er sich einer Leibesvisitation widersetzte. Der Wärter Yua Weihua sagte: „Ich schlage dich. Was ist daran falsch? Kannst du mich dafür zur Rechenschaft ziehen?“

Kurz nach seiner Entlassung wurde Li im November 2004 erneut verhaftet und erhielt weitere zweieinhalb Jahre in demselben Zwangsarbeitslager. Die Wärter befahlen den Insassen, ihn zu überwachen. Sie durften ihm nichts zu essen geben und mussten die Toilettenbenutzung für ihn einschränken. Als er sich weiterhin weigerte, Falun Dafa aufzugeben, zwangen sie ihn, mehr als zehn Stunden am Tag regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Dadurch eiterte sein Gesäß. Manchmal setzten sich drei Häftlinge dicht neben ihm, sodass er sich nicht bewegen konnte. Im heißen Sommer schlossen die Wärter das Fenster des etwa acht Quadratmeter großen Raumes, in dem Li und drei weitere Insassen untergebracht waren. Sie weigerten sich auch, ihm Wasser zu geben.

Li wurde am 20. April 2016 erneut verhaftet und am 9. Februar 2017 vor das Bezirksgericht Fangshan gestellt. Während er darauf wartete, zurück in die Haftanstalt gebracht zu werden, erlaubte ihm ein Beamter nicht zu sprechen. Li fragte, welches Gesetz ihm das Reden verbiete. Der Beamte antwortete: „Sprich nicht mit mir über das Gesetz. Ich bin das Gesetz.“

Daraufhin befahl er den Gerichtsdienern, Li mit Elektroschlagstöcken zu schocken, wodurch er schwere Verbrennungen im rechten Brustbereich erlitt. Wegen der Schmerzen fiel er zu Boden. Jemand schlug seinen Kopf gegen eine Wand, sodass er blutete.

Li wurde am 27. Oktober 2017 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (etwa 890 Euro) verurteilt. Er legte beim Mittleren Gericht in Peking Berufung ein. Dieses entschied am 14. Dezember, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Ende Januar 2018 überführten Beamte den Praktizierenden in das Gefängnis Nr. 2 in Peking. Am 28. Februar wurde er ins Gefängnis Qianjin verlegt und ein Jahr später, am 19. April 2019, freigelassen.

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