[Ausgewählte Meinungsartikel] Endlose Rivalität und allgegenwärtige Elektronik

(Minghui.org) Heutzutage führen viele Menschen in China ein mühsames Leben – sie kämpfen um Geld, Ruhm und Status. Dabei haben sie vergessen, dass es im Leben mehr gibt als das endlose Streben nach materiellen Vorteilen. Wie kommt man aus einer solchen Situation wieder heraus? Blicken wir zuerst auf eine Geschichte aus alter Zeit.

Ein tugendhafter Geschäftsmann

Qiao Zhiyong (1818-1907) war ein auf den Teehandel spezialisierter Geschäftsmann in der späten Qing-Dynastie. Einmal schickte er einem Teehändler ein paar Teeproben mit einem Jin Tee (500 Gramm) pro Beutel. Als der Händler die Proben wog, stellte er fest, dass jeder Beutel 1,2 Jin, also 20 Prozent, mehr Tee enthielt.

„Von jetzt an werden wir unseren Tee bei Qiao kaufen“, sagte der Ladenbesitzer begeistert. Sein Berater äußerte: „Kein Wunder, dass die Leute gerne mit Qiao Geschäfte machen. Wenn das so weitergeht, wird ihm bald der gesamte Teegroßhandel gehören.“

Und tatsächlich wurde Qiao zu einem der erfolgreichsten Kaufleute der Region. Da er Integrität und Vertrauen über persönlichen Gewinn stellte, lieferte er seinen Kunden immer mehr, als sie erwarteten.

Qiaos Großzügigkeit und Güte zeigten sich auch in einer Hungersnot, in der vielen Menschen die Lebensmittel ausgingen. Während die Armen offen um Nahrung bettelten und von Qiao Hilfe bekamen, zögerten Menschen mit höherem sozialen Status wie auch Intellektuelle, die Hilfe anzunehmen, da sie dann ihr Gesicht verloren hätten.

Um dieses Problem zu lösen, sagte Qiao, er müsse ein Haus bauen, und jeder Helfer – selbst derjenige, der nur einen Ziegelstein trage – bekomme von ihm zu essen. Auf diese Weise überlebten viele Menschen die Hungersnot, ohne dabei ihre Würde zu verlieren. Viele schrieben Qiaos Erfolg dem Segen zu, den er aufgrund seiner Gutherzigkeit von Gottheiten erhalten hatte.

Im Leben verirrt

Im Gegensatz zu Qiao glauben heute viele Chinesen nicht mehr an Gottheiten, weil die in China regierende Kommunistische Partei Chinas (KPCh) sie mit ihrer atheistischen Ideologie einer Gehirnwäsche unterzogen hat. Die Menschen haben keine Ehrfurcht mehr vor den Gottheiten und verstehen deshalb auch nicht die karmischen Beziehungen, die ihr Leben beeinflussen. Das heißt, Gutes und Böses werden entsprechend vergolten, wobei mehr Tugend zu Glück und mehr Karma zu Unglück führt.

So kämpfen viele darum, in der Gesellschaft Fuß zu fassen – manchmal auf Kosten anderer. Sie streben nach schnellem Gewinn und sofortiger Erfüllung um jeden Preis. Nur Geld, Ruhm und Status sind wichtig, sonst nichts. Aufgrund einer solchen Mentalität versuchen die Menschen der Oberschicht, mehr Vermögen anzuhäufen, um sich ihre Wünsche zu erfüllen und es eines Tages ihren Nachkommen zu hinterlassen.

Etliche von ihnen wurden im Zuge der Privatisierung von Staatsvermögen während der Wirtschaftsreform in China schnell reich. Demgegenüber arbeiten die Mittelschicht und in Armut lebende Menschen unermüdlich und haben dennoch Mühe, über die Runden zu kommen. Sie träumen davon, über Nacht reich zu werden und ihr Schicksal zu ändern.

In ihrem Streben nach Wohlstand und Ansehen erleben die Menschen aller Gesellschaftsschichten enorme Rivalität. Sie kämpfen darum, ihren Arbeitsplatz zu behalten, oder um Gehaltserhöhungen und Beförderungen. Viele Berufstätige leiden unter Erschöpfung. Sie sind zu beschäftigt, um über das Leben nachzudenken.

Selbst Schulkinder sind von diesem ständigen Wettbewerb nicht ausgenommen. Ihre Eltern schicken sie zu zahlreichen außerschulischen Aktivitäten in der Hoffnung, ihren Kindern so später den Zugang zu den besten Hochschulen ermöglichen zu können.

Natürlich sollten wir uns bei der Arbeit und in der Schule Mühe geben, jedoch nicht bis zum Äußersten gehen, um Reichtum und Status zu erwerben. Daten zeigen, dass der gemeinschaftliche Wohlstand zwar zunimmt, die Chinesen jedoch weniger zufrieden sind und sich weniger sicher fühlen. Dies unterscheidet sich von der traditionellen Gesellschaft, in der die Menschen Freude an ihrer Arbeit und ihrem Leben hatten und sich gegenseitig respektierten.

Obwohl das niemandem wirklich gefällt, hat die intensive Rivalität dazu geführt, dass die Menschen heute dieses anstrengende Leben führen. Aus meiner Sicht haben sich die Menschen in China in ihrem endlosen Streben nach Geld, Ruhm und Status verirrt. Sie denken kaum an die spirituellen Aspekte des Lebens und haben vergessen, dass Gottheiten über uns wachen.

Versunken im Meer der Elektronik

Neben dem intensiven Konkurrenzkampf versinken die Menschen in China und überall sonst auf der Welt in einem Meer der Elektronik.

Wenn man sich umsieht, findet man unzählige Beispiele für das „Elektroniksyndrom“, das von Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche über Fettleibigkeit und einer schlechten Gesundheit bis hin zum Tod reicht. Von morgens bis abends, vom Esstisch bis zum Badezimmer, vom Arbeitsplatz bis nach Hause – die Menschen schauen fast ständig auf ihr Handy, selbst beim Spazierengehen.

Für die jungen Leute ist diese Entwicklung noch schädlicher. Kinder und Jugendliche, die noch kaum eine Vorstellung von der realen Welt und kaum Lebenserfahrung haben, vergraben sich in der virtuellen Welt. Abgesehen von der verlorenen Zeit, die sie mit Lernen oder Spielen hätten verbringen können, sind sie in Inhalte vertieft, die Gewalt, Sexualität und alle möglichen schmutzigen Informationen enthalten. Mit der Zeit versinken sie im Meer der Elektronik – körperlich und geistig.

Ein besseres Leben

Für diese Probleme gibt es keine einfache Lösung. Als Qiao seinen Angestellten erklärte, wie man Geschäfte macht, sagte dieser: „Ich nehme das, was andere aufgegeben haben. So komme ich Schritt für Schritt voran, baue Vertrauen auf und bleibe stets rechtschaffen.“ Er hatte erkannt, dass die Menschen Glück haben werden, wenn sie gut handeln und so dem göttlichen Willen entsprechen.

Wenn wir die Gottheiten verehren und an den Grundsatz glauben, dass Gutes und Böses entsprechend vergolten werden, können wir bessere Menschen werden. Wir können wie Qiao mit Gesundheit und Wohlstand gesegnet sein, ohne dafür kämpfen zu müssen.