[Fa-Konferenz in Japan 2022] Wahre Freude, wenn man loslässt

(Minghui.org) Ich bin eine junge Falun-Dafa-Praktizierende. Im März 2020 habe ich mit der Kultivierung begonnen.

Der Meister hat stets über mich gewacht

Kurz nach meiner Geburt wurde bei mir eine seltene Form von Krebs diagnostiziert. Nachdem sich dieser in meinem Körper ausgebreitet und schließlich das Endstadium erreicht hatte, verschwand er plötzlich. Das war so selten, dass ich zum Gegenstand einer nationalen medizinischen Studie wurde. Ich musste regelmäßig ins Krankenhaus und mich eingehenden Untersuchungen unterziehen.

Als ich zu praktizieren begann und mich an meine Kindheitserlebnisse erinnerte, wurde mir klar, dass der Meister stets über mich gewacht und meinen Körper gekräftigt hat. Als ich jung war, erlebte ich viele erstaunliche Dinge, ohne damals zu wissen, dass sie etwas Besonderes waren.

Mit 14 Jahren betrat ich unerwartet eine andere Dimension. Jahre zuvor hatte ich bereits eine ähnliche Erfahrung gemacht, doch dieses Mal erinnerte es mich an ein bestimmtes, sehr schönes Gefühl, das mit keiner Sprache beschrieben werden kann.

Mein Gedanke war, dass Kultivierende in den Religionen lernen müssen, solche speziellen, besonderen Gefühle zu kontrollieren und nicht überschwänglich werden dürfen. In meinem Geist wurde dadurch der Samen gesät, den großen kosmischen Weg der Kultivierung zu gehen.

Als Studentin war ich besorgt, dass ich dieses erhabene Gefühl verlieren würde, wenn ich meinen Kopf weiterhin mit dem Wissen und den Werten der modernen Menschen und Erwachsenen füllen würde. Das Einzige, was ich tun konnte, war, mich nicht vom menschlichen Strom mitreißen zu lassen, mich auf mich selbst zu besinnen und meinen eigenen Lebensweg zu suchen. Im Laufe meiner Schul- und Studienzeit las ich eine Vielzahl von Büchern, reiste an viele Orte und suchte dabei nach dem Sinn des Lebens.

Wie ich Falun Dafa fand

Als ich im März 2020 im Internet surfte, entdeckte ich eine Seite mit Informationen über Falun Dafa. Nachdem ich online einige Seiten verschiedener Bücher von Falun Dafa gelesen hatte, war ich positiv überrascht: Es fühlte sich so an, als hätte ich schon lange genau danach gesucht! Unmittelbar danach rief ich die Kontaktperson für die Gruppenübungen an und lernte die Übungen noch am selben Wochenende.

Bei der dritten Übung spürte ich die Rotation des Falun in meinem Unterbauch. Nachdem ich alle fünf Übungen gemacht hatte, fühlte ich mich wach und klar; auch mein Körper fühlte sich sehr leicht an. Ich war mit Dankbarkeit erfüllt.

Zu dieser Zeit traf Japan die erste Welle der COVID-Pandemie. Die Regierung rief den öffentlichen Gesundheitsnotstand aus und so mussten alle zu Hause bleiben. Dies betraf auch die Gruppenübungen, die fortan nicht mehr stattfinden konnten. Doch so hatte ich Zeit, mehr das Fa zu lesen und mich intensiv mit der Kultivierung auseinanderzusetzen.

Als die Gruppenübungen im Juni dieses Jahres wieder aufgenommen wurden, sprach ich mit einem anderen Praktizierenden über verschiedene Medienprojekte, die im Zusammenhang mit Falun Dafa gegründet wurden. Zuvor hatte ich bereits von der Epoch Times gehört. Mein Professor für Internationale Politik zitierte einen Bericht dieser Zeitung über das Konfuzius-Institut, als er über die Unterwanderung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sprach. Damals wusste ich noch nichts über Falun Dafa, hielt aber die Epoch Times für ein mutiges, unabhängiges Medium.

Möglichkeiten zur Kultivierung

Ich wollte der Epoch Times helfen, die wahren Umstände zu verbreiten, deshalb erstellte ich in den folgenden 18 Monaten zusammen mit einem Team verschiedene Videos. Im Dezember letzten Jahres begann ich dann in Vollzeit für die Epoch Times zu arbeiten.

Meine erste Aufgabe bestand darin, eine 15-minütige Nachrichtensendung zu erstellen, die jeden Tag in den sozialen Medien veröffentlicht wurde. So wählte ich jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus, erstellte ein Skript und bearbeitete den Entwurf am nächsten Morgen. Nachmittags finalisierten wir (der Nachrichtensprecher und ich) das Skript, erstellten die Videos und bearbeiteten sie. Ich schulterte jeden einzelnen Schritt dieser zeitintensiven Arbeit und eine Woche verging wie im Flug. Ich spürte, dass es eine Herausforderung war, so schnell zu arbeiten – vor allem, wenn es aktuelle und zeitgebundene Nachrichten gab.

Meine Arbeit bringt eine Menge Druck mit sich. Die Epoch Times hat auf einer bestimmten Social-Media-Plattform die meisten Abonnenten. Das Programm, für das ich verantwortlich bin, ist ein Zusatzprogramm. Einige in unserem Team arbeiten Vollzeit, aber andere können nur in ihrer Freizeit unterstützen. Die Erstellung der Sendungen erfordert eine hohe Effizienz und Qualität und diejenigen, die von zuhause arbeiten, spüren nicht die intensive Atmosphäre, die durch diesen hohen Anspruch erzeugt wird. Manche werden zuhause von Familienmitgliedern um Unterstützung gebeten, andere verpassen wiederum verschiedene Fristen. So oder so ist es nicht einfach, die Aufgaben auf die spezielle Situation jedes Einzelnen abzustimmen. Ich bin dankbar für den Beitrag, den sie in ihrem arbeitsreichen Leben für die Epoch Times leisten, doch die Zusammenarbeit mit ihnen war nicht immer einfach.

Ich persönlich war der Meinung, dass die Arbeit an Projekten keine Kultivierung ist und wir nicht den Wunsch haben sollten, dass sich unsere Familienmitglieder kultivieren. Dieser Wunsch musste aus ihrem eigenen Herzen kommen. Ich glaubte, das richtige Verständnis für diese Angelegenheit zu haben, und dennoch fühlte sich mein Kultivierungszustand nicht richtig an. Als ich nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich Groll gegenüber meinen Mitpraktizierenden empfand, welche die Arbeit für Epoch Times und ihr persönliches Leben nicht miteinander in Einklang bringen konnten.

Ich hatte auch einen Hang zur Bequemlichkeit. So sah ich es als Belastung an, mich um die besondere Situation eines jeden zu kümmern, während ich noch meine eigene Arbeit abzuschließen versuchte. Kurz darauf hatte ich ein Gespräch mit einer Praktizierenden, die hauptberuflich bei der Epoch Times arbeitet.

Ich fragte sie: „Unser Projekt erfordert die Einhaltung von Fristen. Wäre es nicht besser, den Mitpraktizierenden X zu bitten, an anderen Projekten zu arbeiten?“ Sie antwortete: „Du musst barmherzig sein.“ Ihre Worte schienen auf meinen Hang zur Bequemlichkeit hinzuweisen. Sie ist etwa in meinem Alter, hat aber schon als Kind mit ihren Eltern praktiziert. Sie hat ein besseres Verständnis für die familiären Beziehungen der Praktizierenden.

Ich widersprach nicht, doch stimmte ich ihr auch nicht zu. „Unsere Medienarbeit errettet die Menschen und ihr sollte deshalb eine gewisse Priorität eingeräumt werden – das ist Barmherzigkeit. Familiäre Beziehungen dagegen gehen auf Sentimentalität zurück, oder?“

Es war schwer für mich, meine Verständnislücke zu entdecken. Doch das tägliche Fa-Lernen half mir, die Wurzel meines Problems zu finden. Seit ich eine Jugendliche war, hatte ich gegen den modernen Strom angekämpft, um nicht von ihm mitgerissen zu werden. Ich konnte mich nicht auf die Menschen in meinem Umfeld verlassen und hatte stattdessen nach meinem eigenen Weg gesucht. Diese fast schon selbstgerechte Einstellung hinderte mich daran, gut mit anderen Praktizierenden zusammenzuarbeiten.

Der Meister erklärt:

„Was die Menschen am schwersten aufgeben können, sind ihre Anschauungen. Manche opfern sogar ihr Leben für falsche Grundsätze und können sich nicht ändern. Allerdings werden die Anschauungen selbst erst nach der Geburt gebildet. Die Menschen glauben immer, dass diese unerschütterlichen Gedanken – die sie dazu bringen, jeden Preis zu zahlen, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden – ihre eigenen Gedanken sind. Dadurch lehnen sie die Wahrheit ab, selbst wenn sie diese sehen. In Wirklichkeit sind alle Anschauungen – im Gegensatz zur angeborenen Reinheit und Unschuld des Menschen – nach der Geburt gebildet worden und sind nicht das eigentliche Selbst des Menschen.“ (Für wen existieren, 11.07.1998, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Die Einstellung, welche ich als Jugendliche hatte, war zu einer Gewohnheit geworden. In meiner Familie und in meinem Freundeskreis gab es keine anderen Falun-Dafa-Praktizierenden und ich hielt es für unvermeidlich, Abstand zu den gewöhnlichen Menschen zu halten, denn ich wollte nicht negativ von ihnen beeinflusst werden. Als ich an mir selbst und an meiner Kultivierung arbeitete, erkannte ich es plötzlich.

Zunächst einmal ist der Prozess arrangiert, wie man das Fa erhält, wie auch alles, was danach geschieht. Es geschieht nicht durch unsere eigenen Pläne und Vorkehrungen. Das, was ich als Dafa-Jüngerin beeinflussen kann, ist, das Fa gut zu lernen und darauf basierend vernünftige Entscheidungen zu treffen. Dafa-Jünger müssen auf das Arrangement des Meisters vertrauen. Ob wir an unserem eigenen Verständnis des Fa festhalten oder wirklich auf das Arrangement des Meisters vertrauen, ist eine grundlegende Frage und zeigt, ob wir unsere eigenen Vorstellungen loslassen können.

Die Dinge begannen sich in die richtige Richtung zu entwickeln, als ich die Lücke in meiner Kultivierung erkannte.

Ich hatte ein kurzes Gespräch mit einem anderen Praktizierenden, der in Vollzeit an unserem Projekt arbeitet. Er spielt eine Schlüsselrolle in unserem Team und arbeitet mehr als alle anderen. Er ist auch in einer Familie von Praktizierenden aufgewachsen und hat ein gutes Verständnis für familiäre Beziehungen. Obwohl er so viel zu tun hatte, gelang es ihm, die Praktizierenden zu motivieren, die meiner Meinung nach entlassen werden sollten.

Als ich sah, wie erschöpft er war, fragte ich ihn: „Sollen wir den Praktizierenden Y bitten, an anderen Projekten zu arbeiten? Es bringt viel Stress mit sich, wenn wir so weitermachen.“ Er antwortete: „Aus der Sicht der Arbeit hast du recht, aber ich kann die Situation der anderen auch verstehen. Deshalb kann ich sie nicht aufgeben.“

Er erzählte mir von seinem Verständnis der Kultivierung, insbesondere von dem Unterschied zwischen der Kultivierung als Kind und als Erwachsener. Er berichtete mir auch, wie schwer es für ihn sei, dass er nicht so viel schaffen könne, wie er es sich wünsche. Seine Erfahrung war ganz anders als meine. Ich war tief berührt und verstand seine Gefühle vollkommen. Als ich erkannte, wie engstirnig ich eigentlich war und dass es mir an Barmherzigkeit für meine Mitpraktizierenden fehlte, machte mich das sprachlos.

Nach unserem Gespräch verließ er das Büro, doch ich blieb noch einige Minuten. In diesen Momenten löste sich in mir das Gefühl des intensiven Drucks langsam auf, das sich über eine lange Zeit in mir aufgebaut hatte. Mir kamen die Tränen.

Der Meister erklärt:

„Ich sage oft, wenn ein Mensch nur das Wohl der anderen im Sinn hat, ohne die geringsten eigenen Absichten oder das geringste persönliche Verständnis hinzuzufügen, können seine Worte den anderen zu Tränen rühren.“ (Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich hielt meine Tränen zurück. Wie schön war es doch, seine Anhaftungen loszulassen! Ich genoss es und wurde erstaunlich ruhig – ohne jegliche Gedankenschwankungen. Seitdem fühle ich mich nicht mehr frustriert, wenn schwierige Situationen auftreten. Probleme lassen sich einfach lösen, wenn ich sie in Ruhe angehe.

Ich danke dem Meister für die barmherzige Errettung! Ich danke meinen Mitpraktizierenden!