Eine Erkenntnis zu dem Zustand „an andere denken“

(Minghui.org) Kurz nachdem ich das Fa erhalten hatte, las ich am liebsten den Abschnitt „Die Xinxing erhöhen“ im Zhuan Falun. Es lag vielleicht daran, dass ich den Inhalt leicht verstand und mir bewusst war:

„Wie hoch die Xinxing, so hoch die Kultivierungsenergie.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 43)

Natürlich begriff ich später auch, dass beim Fa-Lernen kein Abschnitt fehlen darf. Alle sind gleich wichtig.

Wenn ich las:

„Du bist immer barmherzig und gut zu allen; ganz gleich was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf ein Problem stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet; dann wird es keine Probleme mehr geben.“ (ebenda, Seite 201)

dachte ich, dass ich es unbedingt so machen sollte! Aber in der Realität stellte ich fest, dass es schwer war, diese Anforderung gänzlich umzusetzen. Es lag nicht daran, dass ich es nicht so machen wollte, sondern es war schwierig zu bemerken, ob es anderen vielleicht schadete. 

Bei einer kleinen Begebenheit in meiner Familie erkannte ich neulich, wie ich den Zustand „an andere denken“ erreichen konnte. Es geht dabei in Wirklichkeit nur um eine Änderung in der Denkweise: Man soll nicht immer aus der eigenen Perspektive denken.

An jenem Tag tadelte meine Mutter mich, dass ich eine Sache, die ich für sie tun sollte, nicht erledigt hatte. Ich erklärte ihr, dass ich es schon getan hätte. Aber sie bestand auf ihrer Meinung und behauptete, dass ich lügen würde. Als ich gerade noch etwas dazu sagen wollte, wurde ich plötzlich aufmerksam und dachte: „Warum möchte ich es erklären? Gibt es da nicht eine Gesinnung, dass ich ungern von anderen getadelt werden möchte? Oder habe ich vielleicht Angst davor, zu Unrecht beschuldigt zu werden?“ Ich dachte kurz darüber nach. Dann bemerkte ich, dass nichts davon der wirkliche Grund war. Was war dann der Grund? Es war anscheinend mein Wunsch, die Sache klarzustellen.

Gleichzeitig tauchten Fragen in meinem Kopf auf: „Hilft es dir selbst, wenn du die Sache klarstellst? Kann es den anderen schaden?“ Es ging hier doch nur um eine kleine Angelegenheit in der Familie. Wenn ich es klarstellen würde, würde es weder für die anderen noch für mich einen Vorteil bringen. Die Einzige, die es betreffen würde, wäre meine Mutter. Sie könnte sich vielleicht alt fühlen, weil sie sich damit auseinandersetzen müsste, dass sie sich an diese Sache nicht erinnern konnte. Würde sie das nicht verletzen? Was sollte ich dann machen, wenn ich sie an die erste Stelle setzen wollte?

Ich fragte meine Mutter: „Wenn ich diese Sache nicht erledigt hätte, würdest du dich dann über mich ärgern?“ Sie antwortete: „Ja, selbstverständlich!“ Dann sagte ich, dass ich nächstes Mal mehr darauf achten würde. Zusätzlich fragte ich, ob dies ihr eigentlich auch eine Gelegenheit biete, ihren Groll zu beseitigen. Sie überlegte kurz und sagte dann: „Oh, ja. Es ist doch nur eine Kleinigkeit, über die ich mich ärgere. Mein Groll ist wirklich zu groß!“

Ein kleiner Konflikt wandelte sich zu einer Gelegenheit, unsere Xinxing zu erhöhen. Es ist einfach wunderbar, wenn man seine Xinxing erhöht.

Das war eine kleine Erkenntnis aus meiner Kultivierung. Falls etwas nicht richtig sein sollte, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.