Ehemaliger Polizeiingenieur zu drei Jahren Haft verurteilt – wegen seines Glaubens

(Minghui.org) Ein ehemaliger Polizeiingenieur in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, wurde im August 2022 zu drei Jahren Haft verurteilt. Er hatte auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht, die seit 1999 vom chinesischen kommunistischen Regime zielgerichtet durchgeführt wird.

Dong Yiran, 61, wurde am 24. Februar 2022 verhaftet, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Seine Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und Zubehör zur Herstellung der Materialien wurden konfisziert.

Am 1. März 2022 sperrte man ihn zuerst in das Untersuchungsgefängnis Shenbei und anschließend in das Untersuchungsgefängnis Heping. Die Polizei übergab seinen Fall später der Staatsanwaltschaft Yuhong, die ihn zuerst wegen unzureichender Beweise abwies. Als die Polizei Dongs Fall am 20. Mai erneut dem Staatsanwalt vorlegte, akzeptierte er ihn dieses Mal und leitete ihn am 15. Juni 2022 an das Bezirksgericht Yuhong weiter.

Am 4. August stellte man Don per Videoanhörung vor Gericht. Er wurde von einem gerichtlich bestellten Anwalt vertreten. Der Richter verurteilte ihn am 7. August zu drei Jahren Haft. Im Gefängnis Nr. 2 der Stadt Shenyang verweigerten die Gefängnisbehörden seiner Familie, ihn zu besuchen, ihm Dinge des täglichen Bedarfs zu schicken oder Bargeldeinzahlungen für ihn vorzunehmen.

Seine Schwester Dong Xinhua, die derzeit in Los Angeles lebt, forderte seine Freilassung während einer Kundgebung vor dem dortigen chinesischen Konsulat am 18. Juli 2022. „Mein ältester Bruder Dong Xinran starb an den Folgen der Folter in der Haft. Meine Schwestern wurden verhaftet und in Gehirnwäsche-Einrichtungen eingesperrt. Meine Mutter lebte in ständiger Angst und unter enormem Dauerdruck aufgrund der Verfolgung meiner Geschwister und starb ebenfalls. Mein anderer Bruder Dong Yiran verbüßte zwei Strafen im Arbeitslager und eine Gefängnisstrafe von insgesamt 7,5 Jahren. Als er entlassen wurde, war der einst starke und gesunde Mann mittleren Alters deutlich gealtert. Er war abgemagert und grauhaarig“, berichtete Dongs Schwester.

Dong Xinhua hält ein Schild mit der Aufschrift „Lasst meinen Bruder Dong Yiran sofort frei“

Bessere Gesundheit durch das Praktizieren von Falun Dafa

Dong Yiran hatte sich im März 1994 auf einer Geschäftsreise nach Peking ein Exemplar des Buches Falun Gong gekauft. In den folgenden Monaten besuchte er zwei Vortragsreihen und ein Seminar von Meister Li Hongzhi, dem Begründer von Falun Dafa.

Als er dann nach den Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht – handelte, ließ sein Streben nach Ruhm und materiellem Genuss nach. Stattdessen wurde er aufgeschlossener und dachte mehr an andere.

Aufgrund unregelmäßiger Essenszeiten hatte Dong früher unter schweren Magenproblemen gelitten, doch kurz nachdem er begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, erholte er sich und erfreute sich von da an bester Gesundheit.

Durch den Einfluss der Polizei entlassen

Am 25. April 1999 gingen 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende aus Peking und den umliegenden Regionen zum nationalen Petitionsbüro des Staatsrates, um dafür zu appellieren, einfach in Ruhe ihren Glauben praktizieren dürfen. Zuvor war eine Falun-Dafa-Publikation verboten worden und einige Praktizierende in Tianjin waren verhaftet worden, weil sie eine Zeitschrift aufgefordert hatten, verleumderische Artikel gegen Falun Dafa zurückzunehmen.

Auch Dong fuhr damals nach Peking, um zu appellieren, aber aufgrund verschiedener Verzögerungen kam er erst am 26. April dort an. Da war die Straße zur nationalen Beschwerdestelle gesperrt und von der Polizei schwer bewacht. So fuhr er am Abend mit dem Zug zurück nach Shenyang. Am nächsten Tag sprach ihn sein Vorgesetzter an, der von seiner Reise nach Peking wusste, und versuchte, ihn unter Druck zu setzen, Falun Dafa aufzugeben.

Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung offiziell begann, wurde Dong in einer Polizeistelle zwecks Gehirnwäsche festgehalten und durfte tagelang nicht nach Hause gehen.

Sein Vorgesetzter fragte ihn im September 1999 erneut, ob er immer noch Falun Gong praktiziere. Dong bestand darauf, seinen Glauben nicht aufzugeben. Sein Vorgesetzter unternahm noch einige Versuche, ihn unter Druck zu setzen, aber da er standhaft blieb, forderte man ihn Ende September auf, seine Kündigung einzureichen. Dong weigerte sich, das zu tun und wurde am 15. Oktober 1999 entlassen.

In einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten

Dong und seine Mutter Liang Yuqin wurden am 9. November 2000 verhaftet. Die Polizei konfiszierte ihre Informationsmaterialien über Falun Dafa und wollte wissen, woher sie die Materialien hätten.

Dong, seine Mutter und seine Schwester wurden im Januar 2001 erneut verhaftet und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Sie wurden gezwungen, sich Videos über die erfundene Selbstverbrennung auf dem Tiananmen-Platz anzusehen und darüber Gedankenberichte zu schreiben. Die Mitarbeiter der Gehirnwäsche-Einrichtung überwachten sie sehr streng und forderten jeden Tag wieder von ihnen, Falun Dafa aufzugeben.

Erste zweijährige Haftzeit im Arbeitslager

Dongs nächste Verhaftung erfolgte am 28. April 2002 als die Polizei feststellte, dass er anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Materialien zur Verteilung zur Verfügung gestellt hatte. Er erhielt zwei Jahre Haft im Zwangsarbeitslager Zhangshi.

Dort zwangen ihn die Wärter mit anderen Praktizierenden sandwich-artig eingezwängt hintereinander zu sitzen, wobei die Person hinter ihm ihre Brust gegen den Rücken des Praktizierenden vor ihm drücken musste. Nachdem sie einige Stunden so gesessen hatten, schwitzten die Praktizierenden sehr stark.

Die Wärter entzogen Dong auch einmal 24 Tage lang den Schlaf. Seine Füße waren so geschwollen, dass er nur Hausschuhe tragen konnte. Später wurde er zur weiteren Verfolgung in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhangshi gebracht.

Eine weitere 2,5-jährige Haftstrafe im Arbeitslager

Dong war vorzeitig freigelassen worden, wurde aber am 20. Januar 2004 wieder verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Als er sich weigerte, seinen Namen anzugeben, fesselten ihn die Polizisten an einen Verhörstuhl und traten heftig gegen seine Brust. Sein Gesicht war von den Schlägen verletzt und geschwollen und die Augen blutunterlaufen.

Song Tiejun, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Nujiang, goss ununterbrochen kaltes Wasser in Dongs Kragen, so dass seine Kleidung war völlig durchnässt war. Dann schaltete Song den Ventilator ein, richtete den Luftstrom von Mitternacht bis zum nächsten Morgen auf Dong und öffnete das Fenster, um ihn dazu noch der eisigen Außentemperatur auszusetzen.

Zwei Tage später, am Tag des traditionellen chinesischen Neujahrsfestes, verurteilte die Polizei Dong zu einer 2,5-jährigen Haftstrafe. Aus Protest trat er in den Hungerstreik. Am achten Tag versagten seine Nieren und er wurde zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Einen Tag später brachte man ihn zurück in die Strafanstalt Huanggu, wo er acht Tage lang intravenöse Infusionen erhielt. Kaum hatte er sich etwas erholt, verlegten ihn die Wärter in das Zwangsarbeitslager Zhangshi.

Im Arbeitslager wurde er vom dortigen Arzt zwangsernährt. Dieser beschuldigte Dong, ihm Ärger bereitet zu haben. Daher zog er absichtlich die Ernährungssonde in Dongs Nase hin und her, um ihn zu foltern.

Einige Tage später brachte man Dong in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhangshi, wo er einen Monat lang festgehalten wurde, bevor er ins Arbeitslager zurückgebracht wurde. Als das Arbeitslager im November 2004 abgerissen wurde, verlegte man ihn in das Zwangsarbeitslager Shenxin.

Zu drei Jahren Haft verurteilt

Drei Polizeibeamte tauchten am 27. Februar 2010 an der Tankstelle auf, an der Dong arbeitete, und nahmen ihn fest. Er weigerte sich, die Fragen der Polizisten zu beantworten und wurde am Abend in eine Haftanstalt gebracht.

Erst als ein Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Dadong kam, um Dong zu befragen, erfuhr er von ihm, dass die Polizei ihn verhaftet habe, weil ihn jemand angezeigt hatte. Er habe am 25. Februar einer Person Falun-Dafa-Materialien gegeben. Dong bestritt die Anschuldigung, da er am 25. Februar nach der Nachtschicht um 8 Uhr nach Hause gegangen sei. Aber die Person, die behauptete, die Materialien von ihm erhalten zu haben, sagte, es sei später an diesem Tag gewesen.

Trotz des Mangels an Beweisen verurteilte das Gericht Dong zu drei Jahren Haft.

Dong wurde am 15. Februar 2011 in ein Gefängnis für frisch verurteilte Insassen gebracht. Dort musste er um 5 Uhr morgens aufstehen und sich 16 Stunden lang einer Gehirnwäsche unterziehen. Dabei musste er auf einem kleinen Hocker sitzen und durfte sich nicht bewegen. Das stundenlange Sitzen verursachte enorme Schmerzen in seinem Gesäß und seinem Rücken. Die Wärter zwangen ihn auch, beim Gehen die Arme hinter dem Rücken zu halten und dem Kopf nach unten zu beugen.

Am 28. März 2011 brachte man Dong in das Gefängnis Panjin. Während des ersten Monats der intensiven Gehirnwäsche wurde ihm immer wieder auf den Kopf geschlagen, weil er das Häftlings-Namensschild nicht trug.

Hu Xiaodong, der Direktor der Ausbildungsabteilung des Gefängnisses, brachte Dong im Mai 2011 in einen Raum ohne Fenster. Er fesselte seine Hände und Füße mit Handschellen an vier Metallringe, die an der Wand befestigt waren, schockte ihn mit vier Elektrostäben, rieb mit der Faust an seinen Rippen und schlug auf die Innenseite seiner Oberschenkel. Dongs Oberschenkel schwollen sofort an. Hu setzte die Elektroschocks, besonders an seinen Achselhöhlen, Rippen, Hals, Brust und Oberschenkeln vom Abend bis zum nächsten Morgen fort.

Am 8. Mai 2012 überstellte man Dong in das Gefängnis Benxi, wo er 15 Stunden am Tag unbezahlte Arbeit leisten musste, indem er Kleidung herstellte. Dort bekam er in den ersten acht Monaten keinen einzigen Tag frei. Er wurde am 26. Februar 2013 entlassen.

Tod von Mutter und Bruder

Dongs älterer Bruder, Dong Xinran, wurde zweimal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und im Oktober 2001 zu drei Jahre Zwangsarbeit verurteilt.

Während seiner Haft folterte man ihn mit verschiedenen Methoden, darunter Schlafentzug, Schläge, Elektroschocks, Verbrennen mit Zigarettenkippen und Zahnstocher- unter-seine-Zehennägel-stechen. Zusätzlich zu all der Folter wurde er auch noch gezwungen, stundenlang harte Arbeit zu verrichten.

Dong wurde im Dezember 2001 aus medizinischen Gründen freigelassen, aber am 31. März 2004 erneut verhaftet, nachdem er ein Jahr lang von einem Ort zum nächsten gezogen war, um der Verfolgung zu entgehen. Er wurde von der Polizei schwer gefoltert und dann ins Krankenhaus gebracht.

Als seine Frau ihn am 4. Juni 2004 im Krankenhaus besuchte, war Dong abgemagert und bewusstlos. Der Arzt hatte ihm zwei Tage zuvor einen kritischen Zustand bescheinigt. Am ganzen Körper fanden sich Verletzungen durch Elektroschocks und Verbrennungen durch die Zigaretten und schwarze Blutgerinnsel in seinem Mund, die von der Zwangsernährung stammten. Sein rechtes Handgelenk war gebrochen. Die Polizei war bereit, ihn freizulassen, weil seine Frau 3.000 Yuan (etwa 425 Euro) an ärztlichem Honorar und eine Kaution von 5.000 Yuan (etwa 710 Euro) bezahlt hatte.

Nachdem er nach Hause zurückgekehrt war, erholte sich Dong nie wieder. Er blieb zehn Jahre lang bettlägerig und starb am 12. November 2013 im Alter von 58 Jahren.

Liang, die Mutter der Brüder, wurde zweimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Ihre Wohnung wurde dreimal durchsucht. Im Alter von 73 Jahren musste sie 2002 für sechs Monate untertauchen, um der Verhaftung zu entgehen.

Schlimmer noch, die Regierung ließ im November 2007 ihr Haus abreißen. Unter dem extremem psychischen und finanziellen Druck starb sie im Juli 2008 im Alter von 79 Jahren.

Frühere Berichte:

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Snapshot of Falun Gong Practitioners Whose Copies of Lawsuits Against Jiang Zemin Were Received by Minghui on Nov 13-14, 2015A Family Persecuted: Elderly Mother Passed Away, One Son Arrested Again, Other Son Disabled from Persecution