[Nordische Fa-Konferenz 2022] Die Kultivierungserfahrungen eines jungen Praktizierenden

(Minghui.org) Sehr geehrter Meister! Sehr geehrte Mitpraktizierende!

Meine Eltern kultivieren sich, seit ich denken kann. Als ich fünf Jahre alt war, begann ich mich mit ihnen gemeinsam zu kultivieren. Jetzt sind schon 25 Jahre vergangen. Heute möchte ich einige Erfahrungen mit euch teilen, die ich in der Zeit der Kultivierung erlebt habe. Ich werde euch auch etwas über verschiedene schwierige Kultivierungspässe berichten, die ich durch das Nach-innen-Schauen durchbrechen konnte.

Meine Kultivierung ohne eine Kultivierungsumgebung

Ich wurde in China geboren und erhielt das Fa in Peking. Als Kind nahmen mich meine Eltern immer mit zum gemeinsamen Fa-Lernen und Üben. Ich gab mein Bestes, um den grundlegenden Prinzipien des Fa zu entsprechen. So bemühte ich mich, in der Schule allen Menschen gegenüber nachsichtig zu sein und niemals mit anderen zu streiten. Ich war als Kind glücklich darüber, dass ich mich kultivieren konnte. Die Kultivierung im Dafa machte mich glücklich, sodass ich immer ein Lächeln auf den Lippen hatte.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas angefangen hatte, Falun Dafa 1999 zu verfolgen, litt meine Familie sehr unter der Verfolgung. Die Polizeibehörden durchwühlten unser Haus. Meine Mutter wurde mit Gewalt ins Polizeirevier gebracht, später wurden meine beiden Elternteile in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt.

Trotz allem blieb meine ganze Familie standhaft bei der Kultivierung. Wir lernten weiter das Fa und machten die Übungen. Ich traute mich jedoch nicht, meinen Freunden davon zu erzählen. Ich hatte sehr große Angst, dass die Polizei meine Eltern noch einmal einsperren würde. Im Laufe der Zeit führte der anhaltende innere Druck dazu, dass ich mich in mich selbst zurückzog und nicht mehr viel redete. Ich vertraute niemandem in meiner Umgebung und lächelte selten.

Ich dachte, dass meine Eltern immer an meiner Seite sein würden. Ich war immer davon ausgegangen, dass sie mir stets helfen und mir Mut machen würden. Aber 2011 änderte sich alles. Während ich zum Studium war, wurden meine Eltern erneut verhaftet und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Ich stand unter Schock, als mich die Polizei anrief. In dem Moment wusste ich nicht, was ich tun sollte.

Der Studienort war weit von meinem Heimatort entfernt und es gab keine anderen Falun-Dafa-Praktizierenden in meiner Nähe. Ich hatte einige Freunde, konnte ihnen aber nichts von meinem Groll erzählen. Ich wagte auch nicht, meinen Schmerz zu zeigen. Ich wusste nicht, wie sie reagieren würden, wenn sie hörten, dass meine Eltern zu Unrecht eingesperrt worden waren, nur weil sie Falun Dafa praktizierten.

Eine ganze Woche lang weinte ich jede Nacht still und heimlich in meinem Bett. Erst am Morgen hörte die innere Pein auf. Dann wischte ich mir meine Tränen vom Gesicht und stand auf, um zum Unterricht zu gehen und in der Gesellschaft nicht aufzufallen. Doch ich konnte mich nicht auf das Lernen konzentrieren. Ständig dachte ich darüber nach, wie ich mit der neuen schrecklichen Situation umgehen sollte. Hinzu kam, dass ich in finanzielle Schwierigkeiten geriet, da nun beiden eingesperrt waren. Ich sorgte mich um sie und auch darum, wie ich mein Studium finanzieren sollte.

Ich stellte mir die Frage: „Werde ich mich ohne meine Eltern an meiner Seite weiter kultivieren können? Wenn ich mich für die Kultivierung entscheide, habe ich dann Angst, wenn ich selber in so eine gefährliche Situation gerate?“

Dann erinnerte ich mich an meine Kindheit. Als Kind war ich körperlich sehr schwach gewesen, bis ich mit der Kultivierung von Falun Dafa begonnen hatte. Erst durch die Kultivierung wurde ich gesund und musste seitdem keine Medikamente mehr einnehmen. Mein Vater hörte auf zu trinken und zu rauchen. Und auch die Akne meiner Mutter heilte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir, dass ich mich weiter im Falun Dafa kultivieren wollte. Ich wusste, dass der Weg eines jeden Dafa-Schülers vom Meister arrangiert ist und ich meinen Weg einfach gehen musste.

Bei diesem Gedanken fühlte ich mich in Barmherzigkeit eingehüllt, als wäre der Meister direkt neben mir. Ich wusste, dass der Meister mich auf diese Weise ermutigte. Von diesem Moment an nutzte ich das Fa noch bewusster als Anleitung, um mit schwierigen Situationen richtig umzugehen. Ich überwand meine Angst und kehrte nach Peking zurück. Dort suchte ich alle Haftanstalten auf, um meine Eltern zu finden. Gleichzeitig schickte ich die Telefonnummern der Polizeibeamten, die an der Verfolgung beteiligt waren, zur Veröffentlichung und zum Schutz anderer an Minghui.org.

Als ich nach innen schaute, erkannte ich eine starke Anhaftung an meine Eltern. Eine lange Zeit hatte ich mich kultiviert, als würde ich es für meine Eltern tun. Jetzt, wo mir meine Eltern weggenommen worden waren, musste ich mich unabhängig machen und mich für mich kultivieren.

In der Vergangenheit hatte ich keinem meiner Mitschüler oder Lehrer die Fakten und wirklichen Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa erklärt. Das musste ich jetzt durchbrechen und nachholen. Ich rief deshalb meine alten Mitschüler an und erklärte jedem einzelnen die wahren Umstände. Ich erzählte jedem von ihnen von der Verfolgung und Inhaftierung meiner Eltern und von den Vorteilen, die Dafa unserer Familie gebracht hatte. Ich ermutigte sie, aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr zugehörigen Organisationen auszutreten.

Kurze Zeit später hatte ich eine Prüfung zur Beseitigung meines Karmas. Ich bekam Hautausschläge am ganzen Körper, die extrem juckten. Vom Hals bis zu den Zehen gab es kaum eine Stelle, die davon verschont geblieben war. Meine Umgebung bedrängte mich, ins Krankenhaus zu gehen, aber ich wusste, dass es sich um einen Test handelte. Deshalb trug ich langärmelige Shirts, um meine Ausschläge zu verbergen. Ich lernte weiter das Fa und machte die Übungen. Gleichzeitig versuchte ich, das Bedürfnis zu unterdrücken, an den juckenden Stellen zu kratzen. Es dauerte einen Monat, bis ich diese große Prüfung endgültig bestanden hatte.

Eines Morgens lernte ich das Fa und stieß auf die folgenden Worte:

„Jeder von euch kann in der Kultivierung solchen Angelegenheiten begegnen, die euer Herz berühren, manchmal stellt es sich sogar als relativ heikel dar. Möglicherweise zeigen sich manche Probleme nicht direkt in deiner Umgebung oder an deinem Körper oder in den Sachen, denen du begegnest. Es kann in den Sachen, denen andere Personen begegnen, widergespiegelt werden; oder die anderen sagen, dass du nicht gut bist; oder es gibt sonstige andere Konflikte. Das alles führt dazu, in welcher Weise du dich zwischen den beiden Alternativen entscheidest, ob du das Fa lernst oder nicht, ob du dieses Fa haben willst oder nicht. Jeder wird auf solche Dinge stoßen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Osten der USA, 27.-28.03.1999)

„Wenn du darauf stößt, ist das eine Prüfung für dich, um zu sehen, ob du dich weiter kultivieren kannst und ob du dich noch standhaft im Dafa kultivieren kannst, das ist sehr entscheidend.“ (ebenda)

Ich wusste, dass es ein Test gewesen war, ob ich mich standhaft weiterkultivierte. Es wurde geschaut, wie ich mich entschied und wie ich meinen Weg weiterhin. Gleichzeitig war es eine Chance, die menschlichen Gefühle, oder höher betrachtet, die sentimentale Anhaftung loszulassen. Es war ein schwerer Test, aber ich bestand ihn.

Der Meister kümmerte sich die ganze Zeit um mich. Während meine Eltern entgegen der Religionsfreiheit, die in der chinesischen Verfassung verankert ist, ins Arbeitslager eingesperrt wurden, erhielt ich ein Stipendium von der Universität. Ein Jahr später erhielt ich die Gelegenheit, in Schweden zu studieren. Ich bekam ein voll bezahltes Stipendium als Austauschstudent. So erhielt ich die Gelegenheit, mein kosmisches Gelübde in Schweden zu erfüllen, einem Land, zu dem ich eine tiefe Schicksalsverbindung fühlte.

Kultivierung in meiner Arbeitsumgebung

Vor drei Jahren überwand ich eine große Prüfung meiner Xinxing. Ich hatte gerade die Prüfungen in der Universität bestanden und meine erste Arbeitsstelle angenommen. Am ersten Tag in der neuen Firma ignorierte mich eine Kollegin, als ich sie vor allen begrüßte. Die Situation beschämte mich. Ich schlussfolgerte aus ihrer Reaktion, dass sie mich nicht leiden konnte, dabei mussten wir zusammenarbeiten. Ein Vorgesetzter bat sie, mich anzuleiten und mir zu helfen, mich in meiner neuen Arbeitsumgebung zurechtzufinden. Doch sie erklärte mir nichts und erledigte einfach nur ihre eigenen Aufgaben. Als ich ihr einige Fragen stellte, beschwerte sie sich und sagte, ich solle mir alles selbst erarbeiten.

Ich war geschockt und wütend. Wie konnte man nur so unfreundlich sein? Als wäre das nicht schon schlimm genug, drückte sie mir auch noch beim Vorbeigehen gezielt in die Seite und beschimpfte mich, ich solle ihr aus dem Weg gehen. „Wie sollte ich damit umgehen?“, fragte ich mich.

Ich versuchte ruhig zu bleiben, nicht wütend zu werden und möglichst nicht in Streit mit ihr zu geraten. Die Arbeitsatmosphäre bedrückte mich jedoch. Es fiel mir schwer, klare Gedanken zu fassen. Außerdem wusste ich nicht, wie ich mit solch einer Kollegin zurechtkommen sollte. Ich versuchte, mich zu beruhigen und das Fa zu lernen. Allerdings dachte ich dabei immer wieder daran, wie sie mich beschimpft und in was für einem Ton sie mit mir gesprochen hatte. Wenn sie mir Aufgaben übertrug, tat sie es in einem Befehlston. Es gab auch nie ein Danke. Ich wusste nicht, wie lange ich das durchhalten würde. Nach einer Woche hatte ich das Gefühl, die Situation nicht mehr aushalten zu können.

Der Meister sagt:

„Was bedeutet Nachsicht (Ren)?Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Das Ertragen unter Wut und Tränen und sich dabei ungerecht behandelt zu fühlen, gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an seinen Bedenken festhält. Das Ertragen völlig ohne Wut und ohne sich ungerecht behandelt zu fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.“ (Was bedeutet Nachsicht (Ren)?, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Das Wochenende war am schlimmsten! Ich dachte darüber nach, was passiert war. Ich versuchte, nachsichtig zu sein, weil ich nicht den Eindruck vermitteln wollte, unkooperativ zu sein. Ich fand, dass ich ungerecht behandelt worden war. Allerdings traute ich mich auch nicht, dies offen anzusprechen, weil ich nicht schlecht dastehen und meine Würde nicht verlieren wollte. Ich erduldete die Beschwerden an der Oberfläche, stritt aber im Herzen die ganze Zeit mit ihr und verspürte Groll ihr gegenüber. Ich erkannte, dass ich die Anforderungen der „Nachsicht eines Kultivierenden“ nicht erreichte.

In den nächsten Monaten versuchte ich bei jeder Begegnung mit ihr, keine negativen Gedanken zu haben. Ich schaute immer nach innen, sobald Konflikte auftauchten. Ich versuchte mein Bestes, bedingungslos nach innen zu schauen, während ich sie zugleich mit Respekt behandelte und sie fragte, ob sie bei irgendetwas Hilfe brauche, ohne eine gute Behandlung ihrerseits zu erwarten.

Als ich noch genauer nach innen schaute, wurde ich noch klarer. Ich erkannte, dass es die Art und Weise war, wie sie mit mir sprach, was mich früher wütend gemacht hatte. Bezogen auf die inhaltliche Arbeit bereitete sie mir jedoch keinerlei Probleme. Warum sollte ich mich dann über solche trivialen Dinge aufregen?

Ein halbes Jahr später stellte ich fest, dass ich jetzt die Anforderung erreichte, diese Dinge zu ertragen –

„ohne Wut und ohne sich ungerecht behandelt zu fühlen“ (Was bedeutet Nachsicht (Ren)?, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I).

Manchmal war ich jedoch immer noch ein bisschen wütend, wenn sie es übertrieb. Dann dachte ich: „Warum sollte ich dankbar sein, wenn du so unhöflich zu mir bist?“

Mir wurde klar, dass ich den Groll Schicht für Schicht loslassen musste. Nachdem ich eine Schicht des Grolls losgelassen hatte, kam nach einer Weile die nächste Schicht. So ärgerte ich mich irgendwann wieder über sie. Dann bemühte ich mich noch stärker, nach innen zu schauen und die nächste Schicht schlechter Substanzen in mir loszulassen. Ich erkannte dabei auch, dass ich von Zeit zu Zeit auch Gedanken an Rache hatte. Einen solchen Gedanken sollte ich niemals zulassen. Also ließ ich diesen schlechten Gedanken los und war dankbar für jede Hilfe, die sie mir gab.

Jetzt bin ich dieser Arbeitskollegin wirklich dankbar. Ohne sie hätte ich nicht erkannt, dass ich so viele Anhaftungen hatte. Ein halbes Jahr später gab ich ihr etwas, was sie für ihre Arbeit brauchte. Plötzlich lächelte sie und sagte völlig unerwartet zu mir: „Danke.“ Ich war für eine Sekunde verblüfft und erwiderte: „Gern geschehen!“ Wir lachten beide. Das war das erste Mal, dass ich meine Kollegin so glücklich und von innen heraus lachen sah. Seitdem ist sie sehr höflich zu mir. Ihre Veränderung überraschte mich sehr.

Einmal erzählte mir eine andere Kollegin, dass sich diese Kollegin sehr verändert habe, seit ich mit ihr zusammenarbeiten würde. In der Vergangenheit kamen nur sehr wenige Kollegen mit ihr aus. Heute ist die Arbeitsatmosphäre in unserer Firma insgesamt viel fröhlicher und entspannter.

Durchbrüche beim Verkauf von Shen-Yun-Souvenirs

Dieses Jahr trat Shen Yun in Dänemark in zwei Städten auf. Ich verkaufte im Theatervorraum Andenken an Shen Yun. Bei jedem interessiertem Zuschauer war ich nervös und hatte Hemmungen, mit ihm zu sprechen. Ich glaubte nicht daran, dass ich ein guter Verkäufer sein könnte. Als mich der Koordinator gefragt hatte, ob ich Lust hätte, dem Verkaufsteam beizutreten, hatte ich etwas gezögert. Ich hatte von Anfang an Angst, dass ich es nicht gut machen könnte. Auf der anderen Seite wollte ich mehr für die Errettung der Menschen tun. So beschloss ich, es zu versuchen.

Am ersten Tag der Shen-Yun-Veranstaltung war ich sehr nervös. Ich war für den Verkauf der teuersten Seidenschals vor und nach der Veranstaltung und auch während der Pause verantwortlich. In mir stieg Angst auf, dass ich keinen von ihnen verkaufen würde. Schon nach kurzer Zeit führten zwei andere Praktizierende aus unserem Team mit einigen potenziellen Kunden Gespräche. Vor mir stand eine ältere Dame. Sie sah distanziert und abweisend aus. Obwohl ich mit ihr reden wollte, war ich wie erstarrt und konnte kein Wort herausbringen. Sie ging weiter und ein anderer Verkäufer stellte ihr die Produkte vor. Ich schämte mich und fühlte mich schlecht. Vor Beginn der Aufführung verkaufte ich nichts.

Dann dachte ich über mein Verhalten nach und hoffte, dass ich es in der Pause besser machen würde. In der Vergangenheit hatte ich immer Angst gehabt, mit Fremden zu sprechen. Ich hatte immer versucht, mich von Projekten fernzuhalten, die persönliche Gespräche erforderten. Dieses Mal wollte ich einen Durchbruch schaffen und nicht mehr davor weglaufen. Ich hatte erkannt, dass es nicht ausreichte, sich der Angst bewusst zu sein. Die Angst loszulassen, war erst die wahre Kultivierung. Ich war entschlossen, mich dieser Herausforderung zu stellen.

Der Meister erklärt in einem Gedicht:

„(…) Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren.“(Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

In Gedanken sagte ich mir: „Ich werde schaffen, was ich mir vorgenommen habe.“ Dann schaute ich nach innen und erkannte, dass ich es eine Anhaftung von mir war, mich immer mit anderen zu vergleichen. Als andere Praktizierenden es schafften, Produkte zu verkaufen, und ich nicht, verglich ich mich sofort unbewusst mit ihnen.

In der Pause stand ich immer noch an der gleichen Stelle, wo ich vorher gestanden hatte, und war auch noch genauso nervös. Die ältere Dame kam wieder und machte immer noch ein abweisendes Gesicht. Ich sah, dass sie einen rosa Seidenschal betrachtete, auf dem der Affenkönig beim Pfirsichessen abgebildet war. Ich nahm meinen Mut zusammen und fragte: „Möchten Sie sich diesen Schal einmal ansehen? Ich kann ihn Ihnen gern mal umlegen.“ Sie verzog keine Miene und antwortete nicht auf meine Frage. Ich breitete den Schal aus, um ihn ihr zu zeigen. Obwohl sie immer noch nicht auf mich reagierte, konnte ich ein Funkeln in ihren Augen sehen.

Da fing ich an, ihr etwas über den Schal zu erzählen: „Auf dem Schal ist die Geschichte abgebildet, die gerade auf der Bühne gezeigt wurde. Sehen Sie? Hier ist der Affenkönig beim Essen der Pfirsiche im Himmel.“ Dann fragte ich sie direkt: „Möchten Sie diesen Schal kaufen?“ Sie nickte leicht mit dem Kopf. Ich war wirklich überrascht, dass es so leicht war, einen Schal zu verkaufen. Ich war sehr glücklich und mein Selbstbewusstsein stieg.

Danach verlief der Verkauf reibungslos. Ich schaffte es, die Kunden mit Leichtigkeit zu begrüßen und ihnen die Produkte mit einem gütigen Herzen und Zuversicht vorzustellen. Während des Prozesses fand ich auch meine Anhaftungen. Ich neigte zum Fanatismus und war dann von meinen wahren Selbst weit entfernt. Wenn ich ein Produkt verkaufte oder begeisterte Kunden hatte, freute ich mich. Wenn die Kunden kalt und uninteressiert wirkten, fühlte ich mich ein bisschen verloren. Als ich das erkannte, tat ich mein Bestes, einen ruhigen Geist zu bewahren und zu jedem Gast freundlich zu bleiben.

Später hatten wir einen weiteren Shen-Yun-Shop in einer anderen Stadt. Als wir dort aufzubauen begannen, korrigierte ich meine Gedanken erneut. Es dauerte nicht lange, bis ich mehr Produkte verkaufte. Vielleicht war es auch einfach, weil ich mich selbst in die Produkte verliebte. Jedes Stück war so schön! Ich zeige sie den Gästen mit dem gleichen Gefühl, wie ich meinen Freunden etwas zeige, das ich liebe.

Einmal kamen zwei Herren und schauten sich die Produkte an. Ich überwand meine Nervosität und zeigte ihnen einige Schlüsselanhänger für Männer. Dann zeigte ich ihnen die beiden chinesischen Schriftzeichen auf den beiden Seiten des Schlüsselbunds. Das Wort „Kampfkunst (武)“ hat die gleiche Aussprache „wu“ wie das andere Wort „Tanz (舞)“, was den Ursprung des Hoftanzes aus den Kampfkunstbewegungen zeige, erklärte ich und fügte hinzu, dass Kampfkünste oft verwendet würden, um das Territorium zu verteidigen, während der Tanz zur Verehrung des Himmels, für Feiern und zum Erhalt von Harmonie und Frieden diene. 

Es war zu Beginn des russisch-ukrainischen Krieges und alle sehnten sich nach Weltfrieden. Die beiden Männer waren beeindruckt von der Bedeutung hinter den beiden chinesischen Schriftzeichen und kauften die Schlüsselanhänger. Ich fuhr fort, anderen Gästen die Geschichten hinter den Shen-Yun-Produkten zu erklären. Viele Menschen waren begeistert und kauften die Andenken mit Freude.

Die zwei Tage vergingen schnell, während die Erhöhung sehr deutlich spürbar war. Am Ende konnte ich nicht mal mehr verstehen, warum ich Angst gehabt hatte, mit Fremden zu sprechen. Mein Lächeln wurde auch natürlicher. Wenn ich die Gegenstände für die Gäste einpackte, überprüfte ich sie vorher immer sorgfältig. Ich übergab sie ihnen mit beiden Händen und wünschte ihnen immer aufrichtig, dass sie die zweite Hälfte der Aufführung genießen sollten.

Als wir am Ende der Veranstaltung den Shop zusammenpackten, fragte mich ein Mitpraktizierender, ob ich ein professioneller Verkäufer sei. Ich freute mich sehr darüber, das zu hören. Es war eine Ermutigung für mich.

Danke, Meister, dass Sie sich die ganze Zeit um mich kümmern. Dank auch an meine Mitpraktizierenden für das Verständnis und die Ermutigungen.

Das ist mein Verständnis auf meiner derzeitigen Ebene. Bitte weist mich auf Unangemessenes hin.

Danke, verehrter Meister! Danke, verehrte Mitpraktizierende!