55-Jährige seit einem Monat in Hungerstreik, Zustand kritisch – Gefängnis lehnt Haftverschonung ab

(Minghui.org) Zwei Monate nach ihrer Verhaftung befindet sich eine Falun-Dafa-Praktizierende in einem kritischen Zustand. Vor kurzem meldete sich die Polizei bei ihrer Familie und forderte sie auf, einen Teil der entstandenen ärztlichen Behandlungskosten zu übernehmen. Die Familie lehnt das ab und macht stattdessen die Polizisten für den Zustand der Praktizierenden verantwortlich.

Wu Youqing lebt in der Stadt Maoming, Provinz Guangdong. Die 55-Jährige wurde am Abend des 26. September 2022 auf der Straße festgenommen. Nach Mitternacht tauchten etwa ein Dutzend Beamte bei ihr zu Hause auf, darunter auch zwei bewaffnete Polizisten mit Schutzschilden.

Zu dieser Zeit war Wus Schwester in der gemeinsamen Wohnung. Aus Angst weigerte sie sich, die Tür zu öffnen. Die Polizisten brachen daraufhin mit einem Metallgegenstand die Wohnung auf. Bis 3:00 Uhr morgens durchsuchten die Beamten die Zimmer. Sie beschlagnahmten eine Vielzahl von Falun-Dafa-Materialien.

Am 28. September wurde Wu in Strafhaft genommen und ins Untersuchungsgefängnis Xinyi überführt. Als sie am 4. Oktober die Falun-Dafa-Übungen praktizierte, wurde sie zur Strafe von den Wärtern gefesselt. Am 11. Oktober kam Wus Anwalt zu Besuch. Zu dieser Zeit trug sie immer noch die Fesseln.

Einen Tag später genehmigte Qiu Jing von der Staatsanwaltschaft der Stadt Gaozhou rückwirkend die Verhaftung.

Am 23. Oktober rief ein Gefängniswärter bei Wus Familie an und berichtete, dass die Praktizierende sich seit fünf Tagen im Hungerstreik befinde. Der Wärter drängte die Angehörigen, Haftverschonung für Wu zu beantragen. Gemeinsam mit ihrem Anwalt bereiteten sie einen solchen Antrag vor. Als sie diesen jedoch bei der Polizeibehörde von Gaozhou einreichten, verweigerten die Polizisten zunächst die Annahme.

Erst am nächsten Tag gelang es der Familie, das Dokument abzugeben. Einen Tag später wurde der Antrag jedoch abgelehnt. Als Begründung teilten die Beamten mit, Wus Zustand habe sich stabilisiert. Eine Haftverschonung käme nicht mehr in Betracht.

Als Wus Anwalt zwei Tage später zur Haftanstalt kam, wurde er von dem diensthabenden Wärter abgewiesen. Der Verteidiger habe ein Corona-Hochrisikogebiet passiert, hieß es zur Begründung. Zwar konterte der Anwalt, dass er Wu lediglich per Videokonferenz sprechen wolle und daher ein Virus nicht übertragbar sei, trotzdem zwang der Wärter den Juristen, sich für zwei Tage in Quarantäne zu begeben. Erst am 28. Oktober konnte er mit Wu sprechen. Wie der Anwalt mitteilte, war seine Mandantin zu dieser Zeit sehr schwach. Nach elf Tagen Hungerstreik konnte sie nicht mehr deutlich sprechen. Während des Gesprächs musste sie sich mehrmals übergeben. Am selben Tag brachte die Polizei Wus Familie dazu, ein Dokument zu unterschreiben. Darin stand, dass der Praktizierenden aufgrund ihres Zustands keine Haftverschonung genehmigt würde.

Die Familie erkundigte sich am 10. November nach Wu und erfuhr von einem Wärter, dass sie zwischenzeitlich ins Krankenhaus gebracht worden sei, wo sie intravenös versorgt wurde. Ihr Zustand sei stabil, aber sie verweigere weiter jegliche Nahrung, so der Beamte.

Am 21. November erfuhren die Angehörigen, dass Wu ins Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Maoming verlegt worden war. Einen Tag später übergab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan. Nach einem Monat Hungerstreik war Wus Verdauungssystem gestört und sie musste sich beim Essen ständig übergeben.

Am 24. November riefen Polizisten bei der Familie an. Wus Zustand sei kritisch und sie befände sich zur Notfallbehandlung im Krankenhaus, hieß es. Familienbesuche seien untersagt. Gleichzeitig verlangte die Polizei von der Familie die Zahlung von etwa 1.000 Yuan (etwa 135 Euro) für zwei verabreichte Albumin-Injektionen, die eigentlich als Schocktherapie bei schweren Verletzungen und zur Anreicherung des Blutplasmas eingesetzt werden.

Wus Familie weigert sich zu zahlen. Die Praktizierende sei bei ihrer Verhaftung kerngesund gewesen, argumentierten die Angehörigen. Den kritischen Zustand habe die Polizei zu verantworten.

Beteiligt an der Verfolgung:

Qiu Jing, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Gaozhou: +86-668-6635110Chen Fei, Beamter der Staatssicherheit GaozhouZhou Weixue, Beamter der Staatssicherheit Gaozhou: +86-13927593339Liang Shuang, Direktor der Polizeibehörde Gaozhou: +86-13824877688

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