Wie ich als Chinesin in den USA Bekanntschaften knüpfe und die wahren Umstände erkläre

(Minghui.org) Die meisten Falun-Dafa-Praktizierenden, die außerhalb Chinas leben, sind sehr mit verschiedenen Projekten beschäftigt. Diejenigen, die über gute Sprachkenntnisse verfügen, erklären die wahren Umstände nur selten persönlich und schließen selten Freundschaften mit Menschen der gewöhnlichen Gesellschaft. Seit vielen Jahren beschränkt sich unsere Aufklärung über die Fakten hauptsächlich auf das Verteilen von Flyern, das Aufhängen von Plakaten oder das Versenden von E-Mails.

Deshalb haben viele Westler immer noch Vorurteile gegenüber Falun Dafa und verstehen es falsch. Mit dem Voranschreiten der Fa-Berichtigung sollten wir darüber nachdenken, wie wir unsere sozialen Fähigkeiten verbessern können, um Falun Dafa, Shen Yun, Filme und andere Medienplattformen noch besser in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Ich habe bereits vor Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Ich habe Natur- und Ingenieurwissenschaften studiert und war nicht gut darin, Kontakte zu knüpfen. Meine ersten Bemühungen, die Menschen über die wahren Umstände aufzuklären, beruhten auf der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa. Direkte Gespräche mochte ich nicht führen.

Erst im Jahr 2007, als in unserer Gegend Shen Yun aufgeführt werden sollte, wurde mir klar, dass das Verteilen von Flyern zum Verkauf von Eintrittskarten nur begrenzt wirksam war. Die meisten Karten wurden verkauft, nachdem unsere Praktizierenden mit den Kunden ein freundliches Gespräch über Shen Yun geführt hatten. Um noch mehr Karten zu verkaufen, lernte ich deshalb schrittweise, wie man mit den Leuten spricht.

Anfangs war ich zu enthusiastisch und zu langatmig und redete ständig darüber, wie wunderbar die Show ist. Die meisten Westler waren zwar geduldig genug und ließen mich ausreden. Allerdings war das Ergebnis oft nicht gut. Rückblickend betrachtet war es die Parteikultur, die mich beeinflusste. Ich wollte ihnen unbedingt erzählen, was ich wusste, und machte mir überhaupt keine Gedanken über ihre Aufnahmefähigkeit.

Da ich unbedingt Tickets verkaufen wollte, musste ich meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern. Nach jedem Gespräch bewertete ich, wie gut ich gewesen war und wo ich mich verbessern könnte. Ich erkannte, dass zu aufdringliches oder ungeduldiges Vorgehen die Leute abschreckte und dass meine Angeber-Mentalität, mein Streben nach Erfolg und andere Anhaftungen die Ergebnisse ebenfalls beeinträchtigten. Daher wusste ich, dass ich daran arbeiten musste, den Einfluss der Parteikultur zu beseitigen.

Die traditionelle chinesische Kultur legt Wert auf gute Manieren und Etikette, ähnlich wie die westliche Zivilisation. Ein zivilisierter Mensch spricht in der Regel höflich, kleidet sich dem Anlass entsprechend, achtet auf Details, hält die richtigen Grenzen ein und respektiert die Privatsphäre anderer. Als ich mehr und mehr mit Menschen in Kontakt kam, lernte ich viel dabei.

Im Jahr 2012 besuchte ich vier Monate lang verschiedene Partys und Networking-Veranstaltungen. Dabei fand ich viele Freunde, erklärte die wahren Umstände über Falun Dafa und brachte 20 Leute dazu, Tickets für Shen Yun zu kaufen. Dabei verbesserte ich meine Kommunikationsfähigkeiten.

Ich möchte mit euch teilen, was ich in den letzten zehn Jahren gelernt habe.

Bei Veranstaltungen Bekanntschaften knüpfen

Wenn Chinesen ein Treffen veranstalten, sitzen alle zusammen. Normalerweise spricht eine Person, während die anderen zuhören. Partys im Westen sind dagegen entspannter. Die Gäste suchen sich ihr Essen und ihre Getränke selbst aus und unterhalten sich, mit wem sie wollen. Da es bei diesen Anlässen wenig Druck gibt, haben Fremde reichlich Gelegenheit, sich zu unterhalten. Je nach den Interessenslagen der anderen kann man alle möglichen Themen ansprechen.

Ich gehe zu den meisten Familienfeiern und zu den Geburtstagen der Mitschüler meiner Kinder sowie den Weihnachtsfeiern mit meinen Kollegen. Einige neue „Freunde“ laden mich auch zu ihren Partys ein.

Von Halloween bis Thanksgiving und von Weihnachten bis Silvester gibt es im November und Dezember viele Gelegenheiten, sich zu treffen. Dies ist die beste Zeit, für Shen Yun zu werben.

Party-Etikette

Viele Zusammenkünfte sind „Potlucks“. Jeder bringt ein Gericht mit. Man kann auch Fertiggerichte kaufen, wenn man nicht kochen kann oder keine Zeit hat.

Wenn sich der Gastgeber selbst um das gesamte Essen kümmert, bringen die Gäste kleine Geschenke mit wie zum Beispiel Blumen oder Wein. Vermeidet jedoch teure Geschenke, da dies den Gastgeber unnötig unter Druck setzen könnte.

Hausgemachte Leckereien werden im Westen sehr geschätzt, sodass ein gutes Gericht oder ein selbst zubereiteter Snack in der Regel gut ankommt.

Kleidet euch am besten im Einklang mit den anderen Gästen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, wie formell der Anlass ist, so fragt den Gastgeber im Voraus. Bei Familienfeiern ist legere Kleidung im Allgemeinen akzeptabel.

Ich trug einmal eine traditionelle chinesische Kleidung zu einer Halloween-Party und dekorierte die Kleidung für Weihnachts- und Neujahrsfeiern entsprechend saisonal.

Wenn man sich auf einer Party zu zweit oder zu dritt unterhält, sollte man nicht zu lange mit derselben Person reden, es sei denn, man hat eine besonders gute Beziehung zueinander. Die andere Person muss Zeit haben, sich auch mit anderen Gästen unterhalten zu können.

Wir müssen lernen, unser Hauptthema in wenigen Minuten anzusprechen, damit die Leute beeindruckt sind und ihr Interesse geweckt ist, damit sie später eigeninitiativ weitere Informationen dazu recherchieren.

Wie man das Eis bei Fremden bricht

Lächelt zuallererst. Chinesen lächeln in der Regel nicht gerne, aber für Westler sind Lächeln und Augenkontakt ein Zeichen von Aufrichtigkeit. Sobald man sich daran gewöhnt hat, kann man Fremde so auf ganz natürliche Weise begrüßen.

Ich beobachte zunächst sorgfältig das Verhalten und die Sprache des Gegenübers. Wenn es sich um eine Frau handelt, mache ich ihr ein Kompliment über ihren Kleidungsstil. Dann höre ich der anderen Person aufmerksam zu. Menschen reden gerne über sich selbst, deshalb sollten wir aufmerksam zuhören. Auf diese Weise machen wir einen guten Eindruck auf sie. Wir können so auch etwas über ihre Interessen und Hobbys erfahren und dann unser Thema auf ihre Vorlieben abstimmen.

Wenn jemand Geschichte mag, können wir über die traditionelle chinesische Kultur sprechen und darüber, wie Shen Yun die verlorene Kultur wiederbelebt. Für diejenigen, die sich für Politik interessieren, können wir über die Beziehungen zwischen den USA und China, wie die Kommunistische Partei Chinas das Ausland unterwandert sowie über Menschenrechtsfragen in China sprechen. Für diejenigen, die Fitness mögen, können wir über traditionelle chinesische Meditation sprechen und Falun Dafa vorstellen. Solange wir aufrichtig die wahren Umstände erklären wollen, werden wir immer ein gemeinsames Thema finden.

Wie man in Kontakt bleibt

Ich frage nicht gezielt nach den Kontaktdaten der anderen Person, es sei denn, wir haben ein gutes Gespräch miteinander geführt. Jedes Mal, wenn ich jemanden treffe, mit dem es sich lohnt, in Kontakt zu bleiben, ist das mein neuer „Freund“.

Ich habe ein Adressbuch mit den Kontaktdaten von mehr als tausend Bekannten, die ich in den letzten zehn Jahren kennengelernt habe. Jedes Mal, wenn ich von einer Veranstaltung nach Hause komme, trage ich die Daten meiner neuen Bekannten in mein Adressbuch ein, mitsamt ihrer E-Mail-Adresse, Telefonnummer und dem Datum der Veranstaltung, an dem ich sie getroffen habe. Auch mache ich eine kleine Notiz über sie, zum Beispiel den Namen ihres Lieblingshundes, dass die Tochter Fotografin ist oder dass sie die chinesische Kultur mag.

Diese Bekannten teile ich dann in verschiedene Gruppen ein, damit ich sie in Zukunft leicht wiederfinden kann: Die Eltern der Mitschüler meiner Kinder, meine Ehemaligen, die Mitglieder des Rotary Clubs usw. Wenn wir dann Aktivitäten haben, die bekannt gemacht werden müssen, kann ich sie dann je nach Gruppe darüber informieren.

Ich nutze auch Facebook und LinkedIn, um mit diesen Bekannten in Kontakt zu treten. Meine sozialen Medien wurden für sie eingerichtet. Nachdem ich sie als „Freunde“ hinzugefügt habe, erhalten sie automatisch meine regelmäßigen Nachrichten zur Erklärung der wahren Umstände, die ich regelmäßig in den sozialen Medien poste, was einfacher ist, als eine E-Mail zu schreiben.

Ich versuche auch, keine Mitpraktizierenden in meine sozialen Medien aufzunehmen. Ich habe mehr als 800 Facebook-Freunde und 600 Bekannte auf LinkedIn. Außerdem poste ich auch keine kultivierungsbezogenen Themen in den sozialen Medien. Das ist nicht angebracht und führt leicht zu Missverständnissen.

Meine Verbindungen nutzen, um die wahren Umstände zu erklären

Ich habe meine langjährigen Kontakte gut genutzt, um Filme, welche die wahren Umstände erklären, zu fördern.

Bei verschiedenen Veranstaltungen traf ich Club-Leiter an. Wenn sie meine Ausführungen interessant fanden, arrangierten sie in der Regel, dass ich in ihrem Club einen Vortrag halten konnte.

In der Grundschule meiner Kinder lernte ich einen pensionierten Lehrer kennen. Seitdem besuche ich jedes Jahr die Familienfeiern dieses Lehrers. Die Gäste waren seine Nachbarn oder Mitschüler, allesamt Lehrer oder Berufstätige.

Einer der Nachbarn sah, dass ich an Halloween ein chinesisches Kostüm trug, und fand es wunderschön. Nachdem wir uns eine Weile unterhalten hatten, fand er, dass ich die chinesische Kultur gut verstand und sie genau richtig erklärte.

Später arrangierte er, dass ich zwei Vorträge in seinem Club hielt. Beim ersten Mal stellte ich Shen Yun und die traditionelle chinesische Kultur vor. Einige Monate später stellte ich in demselben Club Falun Dafa vor und erklärte die wahren Umstände über die Verfolgung der friedlichen Kultivierungsgruppe durch die Kommunistische Partei Chinas.

Nach den Präsentationen des Clubs nehme ich manchmal auch an ihren Treffen teil, um noch mehr Leute kennenzulernen, oder ich empfehle anderen Praktizierenden, mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Als zum Beispiel einige Mitglieder nach meinem Vortrag Falun Dafa lernen wollten, bat ich Mitpraktizierende, einen Termin zu vereinbaren, um ihnen die Übungen beizubringen.

Oft gibt es Verbindungen zwischen Clubs, so dass ein Club mich schnell mit anderen Clubs in der Gegend in Verbindung bringen kann. Nachdem ein Mitglied eines Rotary Clubs einen Vortrag für mich arrangiert hatte, wurde ich zu ihrer Weihnachtsfeier eingeladen. Nachdem sich die Leute mit mir im Gespräch wohlgefühlt hatten, wurde ich später erneut eingeladen, einen Vortrag zu halten. Über diese Gruppe habe ich seitdem Kontakt zu anderen konservativen Gruppen in der Gegend aufgenommen.

Meine beiden Kinder haben mich von klein auf zu allen möglichen Festen begleitet, sodass sie über gute soziale Fähigkeiten verfügen und oft mit ihren Mitschülern und Freunden über Falun Dafa sprechen. Die beste Freundin meiner ältesten Tochter in der dritten Klasse war ein kleines Mädchen, dessen Vater ich beim Abholen von der Schule kennenlernte. Als meine älteste Tochter die Mittelschule besuchte, wurde sie eingeladen, in einem örtlichen Club einen Vortrag über die Verbrechen des staatlich geförderten Organraubs durch das chinesische kommunistische Regime zu halten.

Dann erinnerte ich mich an den Vater und fand seine E-Mail in meinem Adressbuch, aber sie war nicht mehr aktiv. Er war früher Inhaber eines lokalen Unternehmens gewesen. So dachte ich, dass jemand wie er ein LinkedIn-Konto habe, und nahm tatsächlich Kontakt mit ihm auf! Dann schickte ich ihm das Video von dem Vortrag meiner Tochter. Er sah es sich an und schrieb mir ein ausführliches Feedback. Das war ein sehr gutes Wiedersehen.

Ich habe viele solche Bekannte, die ich zufällig traf und die ich dann alle paar Jahre einmal kontaktiere. Dadurch haben sie die wahren Umstände erfahren und sie an ihre Freunde weitergegeben. Das lässt sich nicht so einfach durch das Verteilen von Flugblättern auf der Straße erreichen.

Schlussbemerkung

Ich hoffe, dass diese Erfahrungen den Horizont erweitern helfen, damit die Paktizierenden die westliche Gesellschaft noch besser über die Fakten aufklären. Soziale Fähigkeiten müssen erlernt und verfeinert werden; auch die Präsentationsfähigkeiten können immer weiter verbessert werden.

Die Falun-Dafa-Praktizierenden in China riskieren ihr Leben, um den Menschen die wahren Umstände persönlich zu erklären. Daher sollten wir in einem freien Umfeld im Ausland aus unserer Komfortzone heraustreten. Der Prozess, sich von der Parteikultur zu befreien und Anhaftungen zu beseitigen, ist auch ein Prozess der soliden Kultivierung.

Das ist mein Verständnis auf meiner derzeitigen Ebene. Ich hoffe, dass noch mehr Praktizierende ihre praktischen Erfahrungen dieser Art mit uns teilen werden. Lasst uns unsere eigenen Lücken finden, sodass wir uns gemeinsam erhöhen können.