84-Jährige nach ständigen Schikanen zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) In den vergangenen zwei Jahren wurde eine betagte Rentnerin ständig schikaniert und zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Cai Zefang lebt im Kreis Yingshan, Provinz Sichuan. Der Leidensweg der 84-Jährigen begann mit ihrer Festnahme am 29. Januar 2021. Der Grund: Sie hatte mit anderen über Falun Dafa gesprochen. Die Polizei beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Materialien über Falun Dafa sowie Botschaften auf Banknoten im Wert von 2.000 Yuan (etwa 280 Euro).

Die Beamten verhörten Cai mehrere Stunden, bevor sie um 20:00 Uhr wieder nach Hause durfte. Sie gaben den Fall an die Staatsanwaltschaft ab und belästigten die Praktizierende weiterhin. Im März 2021 forderte die Staatsanwaltschaft Cais Neffen auf, in ihrem Namen ein Dokument zur Freilassung gegen Kaution zu unterschreiben.

Am 29. Oktober 2021 suchten vier Polizisten Cais Wohnung um 20:00 Uhr auf. Sie verlangten von ihr eine Unterschrift unter ein Dokument, die sie verweigerte. Eine Stunde blieben die Beamten und drohten Cai damit, sie jeden Tag zu behelligen.

Am 8. November 2021 erhielt Cai die Mitteilung von der Staatsanwaltschaft, dass gegen sie Anklage erhoben worden sei. Der Vorsitzende Richter Yi Binhua erklärte ihre Freilassung gegen Kaution für zulässig und forderten von Cais Angehörigen, am nächsten Tag das entsprechende Dokument in ihrem Namen zu unterschreiben.

Am 3. Januar 2022 stand die 84-Jährige wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ vor Gericht – einem üblichen Vorwand, mit dem Praktizierende hinter Gitter gebracht werden sollen. Der Hinweis auf die frühere Verfolgung wurde als Beweis herangezogen. Cai wandte ein, dass kein chinesisches Gesetz das Praktizieren von Falun Dafa jemals als Straftat eingestuft habe. Der Richter ging jedoch nicht darauf ein.

Am 9. Februar 2022 erfolgte die Urteilsverkündung. Der Richter verhängte gegen die Praktizierende eineinhalb Jahre Haft sowie 3.000 Yuan (etwa 400 Euro) Geldstrafe. In dem Urteil wurde das Alter von Cai Zefang mit 75 Jahren angegeben. Als der Richter von Frau Cai zur Rede gestellt wurde, behauptete dieser, dass „75 Jahre alt gleich 80 Jahre alt“ sei.

Noch am Abend wurde Cai in die Haftanstalt der Stadt Nanchong überführt. Bei ihrer Ankunft stellten die Wärter bei der Praktizierenden einen Bluthochdruck von 220/180 mmHg fest und nahmen sie nicht auf. Aus diesem Grund brachten Polizisten sie gegen 3:00 Uhr morgens nach Hause.

Am 24. April tauchten erneut Polizisten bei Cai auf. Sie packten sie an den Armen, zerrten sie zum Auto und fuhren mit ihr zur Polizeiwache, wo sie durchsucht wurde. Die Beamten fanden 200 Yuan Bargeld mit Informationen über Falun Dafa sowie ein Falun-Dafa-Amulett. Aus Protest gegen die Inhaftierung trat Cai in einen Hungerstreik. Gegen 20:00 Uhr war sie wieder auf freiem Fuß.

Am 16. Mai wurde Cai auf Anordnung des Gerichts von zwei Beamten der Polizeiwache Suian erneut verhaftet. Sie fuhren mit ihr zur ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus. Anschließend, um 18:00 Uhr, ging es weiter in den Kreis Yilong zu einer Hafteinrichtung, die nicht durch ein Schild gekennzeichnet war. Die Wärter dort weigerten sich, Cai aufzunehmen. Eine Stunde lang redeten die Polizisten auf sie ein, aber ohne Erfolg. Erneut blieb ihnen nichts anderes übrig, als Cai um Mitternacht nach Hause zu fahren.

Als Cai am 29. November aus ihrer Wohnung kam, wurde sie von zwei Beamten aufgehalten. Im Beisein vieler Augenzeugen zerrten sie die Praktizierende ins Fahrzeug. Man wolle ihr einige Fragen stellen, hieß es.

Nach einem Corona-Test sowie einer ärztlichen Untersuchung brachten die Polizisten Cai in eine Haftanstalt, wo sie in eine Zelle gesperrt und mit Handschellen gefesselt wurde. Aus Protest trat sie in Hungerstreik. Am 1. Dezember brachten Beamte Cai schließlich gegen 20:00 Uhr wieder nach Hause. Das Nachbarschaftskomitee erhielt den Auftrag, sie im Auge zu behalten.

Früherer Bericht:

Richter ändert das Alter einer 84-jährigen Falun-Dafa-Praktizierenden auf 75, bevor er sie verurteilt