Mutter und Tochter im berüchtigten Gefängnis Heilongjiang interniert
(Minghui.org) Eine Mutter und ihre Tochter aus dem Bezirk Tahe, Provinz Heilongjiang wurden am 25. März 2019 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Song Chunyuan wurde zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.700 Euro) verurteilt und ihre Tochter Wu Dan zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.350 Euro).
Da Mutter und Tochter es sich nicht gleich hatten leisten können, die Gerichtskosten zu bezahlen, musste sich Wu nach ihrer Freilassung im Jahr 2020 das Geld dafür leihen. Im September 2021 wurde sie erneut festgenommen und eine Woche lang festgehalten.
Song sitzt noch im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang fest. Angesichts der langdauernden Verfolgung fallen ihr inzwischen die Zähne aus, das Zahnfleisch bildet sich zurück und sie hat systemische Ödeme und Schmerzen entwickelt.
Die Mutter
Die 65-jährige Song ist eine pensionierte Eisenbahnarbeiterin. Sie hatte 1975 mit 19 Jahren einen schweren Arbeitsunfall, bei dem sie ernste Hirnverletzungen und Schäden an Brust- und Lendenwirbelsäule erlitt und in dessen Folge sich zudem Gelenk- und Nierenprobleme einstellten. Durch die Nierenbeschwerden wurde sie inkontinent und entwickelte eine Urämie.
Nach dem Unfall suchte Song lange und intensiv nach Behandlungsmöglichkeiten, um ihre Leiden zu lindern. Die gesundheitlichen Bedingungen und die finanzielle Belastung brachten enorme Angst und Druck für die Familie mit sich. Mehrere großen Operationen hatten eine fast fußlange Narbe hinterlassen.
Song gab schließlich mehr als 100.000 Yuan (etwa 13.500 Euro) für ihre Behandlungen aus, was die Familie und ihren Arbeitsplatz finanziell enorm belastete.
1998 lernte Song Falun Dafa kennen und als sie zu praktizieren begann, verschwanden innerhalb eines Monats die Beschwerden, unter denen sie jahrelang gelitten hatte. Das waren zum Beispiel Magenprobleme, Gallenblasenentzündung, Spondylose der Halswirbelsäule, Arthritis und Urämie.
Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde sie bisher fünfmal verhaftet und 2003 zu drei Jahren Zwangsarbeit und 2011 zu vier Jahren Haft verurteilt.
Im Frauengefängnis Heilongjiang gefoltert
Seit Beginn der landesweiten Verfolgung von Falun Dafa hat sich das Frauengefängnis Heilongjiang aktiv an der Verfolgung beteiligt. Um inhaftierte Praktizierende zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören, wählten die Wärter rücksichtslose Insassen aus, die die Praktizierenden mit allen möglichen Mitteln folterten.
Anfängliche Folter
Als die Praktizierenden ins Gefängnis eingeliefert wurden, durchsuchten die Wärter ihre Taschen und Kleidung. Die meisten ihrer persönlichen Gegenstände und Kleidungsstücke wurden konfisziert. Song und ihre Tochter wurden der 11. Abteilung zugeteilt (die später in 8. Abteilung umbenannt wurde), aber verschiedenen Gruppen.
Bevor sie nach zwei Tagen Fahrt zum Gefängnis eine Pause einlegen konnten, wurden Mutter und Tochter zur erforderlichen körperlichen Untersuchung und Leibesvisitation gebracht. Zusammen mit anderen neu aufgenommenen Praktizierenden wurden sie dann in das Lagerhaus oder in die Waschküche gebracht und mussten dort auf einem kleinen Hocker sitzen oder lange Zeit stillstehen, während sie von den Insassen überwacht wurden. Angestiftet von den Wärtern, schlugen und misshandelten andere Insassinnen sie nach Belieben.
Wenn die Praktizierenden sich weigerten, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, wurde ihnen der Schlaf entzogen und ihnen wurde die Benutzung der Toilette verweigert. So muss man sich wohl das Leben in der Hölle vorstellen.
Auf einem kleinen Hocker sitzen
Eine der häufigsten Foltermethoden bestand darin, die Praktizierenden zu zwingen, sich auf einen kleinen Hocker zu setzen. Die scheinbar harmlose Aktion erwies sich als äußerst grausam für sie, da die Hocker unebene Oberflächen hatten, Beine fehlten oder so winzig waren, dass sie auf die Handfläche gelegt werden konnten.
Die Praktizierenden mussten oft mit geradem Rücken stundenlang auf solch einem kleinen Hocker sitzen; dabei mussten sie die Beine geschlossen halten und die Hände auf die Beine legen. Die geringste Regung würde zu Schlägen durch die Insassen führen.
Der Miniaturhocker im Gefängnis
Weil Song und ihre Tochter sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, wurden sie dieser Folter ausgesetzt. Genau wie bei vielen anderen Praktizierenden eiterte ihr Gesäß und das Blut klebte ihre Unterwäsche daran fest.
Schikanen
Solange die Praktizierenden sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, drohten die Wärterinnen, sie auf unbestimmte Zeit einzusperren und setzten sie Schlafentzug, Hunger und körperlicher Misshandlung aus. Den meisten Praktizierenden wurden Familienbesuche oder jegliche Korrespondenz mit ihren Familien verweigert. Sie durften keine zusätzlichen Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs kaufen, einschließlich Toilettenpapier oder Menstruationsbinden.
Manchmal hielten die Wärter sie in Isolationshaft oder folterten andere Insassen in ihren Zellen, um Hass gegen die Praktizierenden zu schüren.
Die Wärter verboten den Praktizierenden auch, miteinander zu sprechen. Wenn sie die Toilette benutzen wollten, mussten sich die anderen Insassen erst vergewissern, dass sich keine anderen Praktizierenden dort aufhielten.
Schlechte Lebensbedingungen
Die Lebensbedingungen im Gefängnis waren äußerst schlecht. Die Wärterinnen sperrten üblicherweise zwanzig Personen und mehr in einem 36 Quadratmeter großen Raum. In kleineren Zellen von etwa zehn Quadratmetern waren mindestens 16 Frauen untergebracht.
Die Etagenbetten standen mit extrem engen Zwischenräumen dicht nebeneinander. Die Bettwäsche, die den Praktizierenden gegeben wurde, war oft schimmelig. Und selbst wenn die Praktizierenden sauberes Bettzeug bekamen, tauschten andere Insassen einfach ihr altes und schmutziges gegen dieses saubere aus.
Die Heizung wurde hier trotz des eisigen Winters in Chinas nördlichster Provinz nie eingeschaltet. Viele Praktizierende hatten daher Erfrierungen an Händen, Füßen und Ohren.
Im Sommer machte die Hitze aus den Zellen einen stickigen Dampfkessel und die Kleidung der Praktizierenden war völlig durchnässt. Dennoch mussten sie unbezahlte Arbeit leisten.
Moskitos, Fliegen und Insekten waren überall, auch in den Betten. Wenn die Praktizierenden jeden Morgen den Boden fegten, füllten die toten Insekten die ganze Kehrschaufel.
Während der Pausen konnten die anderen Insassen herumlaufen oder miteinander plaudern, aber die Praktizierenden mussten in der Zelle bleiben und durften mit niemandem sprechen. Jede von ihnen wurde von mehreren Insassen genau überwacht, die ihnen auch noch Dinge oder ihr Geld nach Belieben wegnahmen.
Auch die Qualität des Essens war extrem schlecht. Die gedämpften Brötchen wurden aus altem Mehl hergestellt und hatten manchmal einen schimmeligen Geschmack. So war es auch mit dem Reis.
Zwangsarbeit
Außer für den Gang zur Toilette, zum Waschen oder zum Wäschewaschen blieben die Praktizierenden und Insassen den ganzen Tag in den überfüllten Zellen. Die Wärter ließen sie dort auch die unbezahlte Arbeit verrichten. Die Arbeitszeit begann um 4 Uhr morgens und endete ohne Pausen um Mitternacht. Sie wurden gezwungen, ihre Mahlzeiten auf ihren Betten einzunehmen, ohne sich die Hände zu waschen, und arbeiteten meist noch, während sie aßen.
Die tägliche Arbeitsnorm war extrem hoch und in der vorgegebenen Zeit kaum zu schaffen. Manchmal weckten die Wärterinnen sie um 2 Uhr morgens, um einen neuen Arbeitstag zu beginnen.
Um die Toilette zu benutzen, musste man hin- und wieder zurücklaufen. Wenn sie die tägliche Quote nicht erfüllen konnten, wurden sie geschlagen, beschimpft oder gezwungen, stundenlang zu stehen. Die Insassen durften auch ihre Familien nicht anrufen oder konnten Dinge des täglichen Bedarfs nur bedingt einkaufen.
Die Wärterinnen der 8. Abteilung ließen die Praktizierenden oft die Arbeiten erledigen, zu denen andere Insassinnen nicht bereit waren. Meist waren das dann Arbeiten mit giftigen Chemikalien oder Materialien.
Die Alufolie, mit der die Praktizierenden arbeiteten, war ziemlich giftig. Viele von denen, die damit arbeiteten, hatten systemische Ödeme und geschwollene Augen. Einige entwickelten Hautallergien und manche mussten sich übergeben. Es war so giftig, dass sogar die Blume, die eine Gefangene in ihrer Zelle aufbewahrte, starb. Als die Praktizierenden und Insassen den Wärtern die Situation meldeten, antworteten diese, die Alufolie sei doch aus Reis und essbar.
Die Praktizierenden mussten auch schwere Säcke von 150 mal 90 cm Größe gefüllt mit Kaffeerührstäbchen entladen und in ihre Zellen im vierten Stock tragen.
Die Praktizierende Zhang Huijuan war mit Ende 50 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, sollte aber dasselbe wie jüngere Praktizierende leisten. Aufgrund von Unterernährung und hoher Arbeitsbelastung fiel sie einmal auf dem Weg zum Gebäude in Ohnmacht und wurde von der Menge fast zu Tode getrampelt. Nach einer kurzen Pause hob sie den Sack auf und trug ihn in den zweiten Stock, nur um wieder ohnmächtig zu werden.
Nachdem die Praktizierenden mit der Herstellung der Produkte fertig waren, mussten sie sie verpacken, die Säcke nach unten tragen und den Lastwagen beladen, bevor sie eine weitere Arbeitsrunde begannen.
Eine andere Art von Arbeit war es, falsche Wimpern herzustellen. Viele ältere Praktizierende, darunter Wang Fenglan, 63, Bai Liyan, 61, Wu Yanhua, 59, und Zhang Huijuan, 59, wurden gezwungen, dies trotz ihrer verminderten Sehkraft zu tun. Sogar jüngere Praktizierende mit 30 oder 40 Jahren brauchten, nachdem sie diese Arbeit eine längere Zeit gemacht hatten, schon eine Lesebrille. Zudem litten sie unter starken Schmerzen in Rücken und Nacken.
Zu den anderen Arbeiten, zu denen die Praktizierenden gezwungen wurden, gehörten die Herstellung von Papierschachteln, von Umschlägen, Zahnstochern und Essstäbchen. Auf einigen Produktverpackungen stand, dass sie einer Hochtemperaturdesinfektion unterzogen worden seien, obwohl sie in Wirklichkeit in den schmutzigen Gefängniszellen ohne sanitäre Maßnahmen hergestellt wurden.
Gehirnwäsche
Zusätzlich zu der schweren Arbeit wurden die Praktizierenden auch einer Gehirnwäsche unterzogen, um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Wenn sie gerade keine Zwangsarbeit verrichteten, wurden sie gezwungen, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, und danach mussten sie „Gedankenberichte“ schreiben.
Die Praktizierenden der 8. Abteilung zogen am 24. November 2021 in ein neues Gebäude um. Die jüngeren Praktizierenden wurden im fünften Stock untergebracht, während die älteren Praktizierenden, diejenigen mit gesundheitlichen Problemen und solche, die sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben oder die Zwangsarbeit zu leisten, in den sechsten Stock kamen. Der sechste Stock und auch die oberste Etage des Gebäudes waren für Besucher nicht zugänglich, was die Verfolgung noch mehr verdeckte.
Praktizierende, die die Zwangsarbeit nicht verrichteten, wurden einer verstärkten Gehirnwäsche unterzogen. Sie mussten dann auch Bücher lesen, Propagandanachrichten anschauen und Lieder singen, die das kommunistische Regime lobten. Später wurden sie gezwungen, an Gehirnwäsche-Seminaren oder -kursen teilzunehmen und öffentliche Vorträge zu halten, in denen sie sich selbst vorstellen und Falun Dafa verleumden mussten.
Diejenigen, die sich weigerten, wurden geschlagen, mussten auf dem kleinen Hocker sitzen oder waren anderen Restriktionen unterworfen. Die Wärterinnen tauchten nie auf, wenn die Insassinnen die Praktizierenden folterten.
Die drei Insassen Yuan Jingfang, Wang Min und Sun Jing, waren hauptsächlich für die Gehirnwäsche zuständig. Die zwei Wärterinnen Yue Xiufeng und Guo Linlin, befragten oder überprüften die Praktizierenden regelmäßig, um zu testen, ob sie noch an ihrem Glauben festhielten.
Finanzielle Verfolgung
Alle Dinge des täglichen Bedarfs, die im Gefängnis gebraucht wurden, mussten von den Praktizierenden oder den Insassen selbst gekauft werden. Die Artikel waren viel teurer als der übliche Marktpreis und von geringerer Qualität. Zum Beispiel kostete eine Polyesterunterwäsche 22 Yuan (etwa drei Euro). Ein Pfund Äpfel, manchmal faul, kostete ebenfalls 22 Yuan. Die meisten anderen Dinge wie Toilettenpapier oder Seife waren schadhaft. Manchmal verteilten die Wärter leere Pakete und belasteten dennoch das Konto der Praktizierenden und Insassen.
In extremen Fällen kamen die Waren, für die die Praktizierenden bezahlt hatten, erst Monate oder ein Jahr später an. Rückerstattungen gab es aber nicht. Selbst wenn es den Praktizierenden gelang, die Waren zu bekommen, konnten sie von den Insassen, die sie überwachen sollten, gestohlen werden.
Da Song gezwungen worden war, sich scheiden zu lassen und aufgrund der Verfolgung ihr Einkommen verloren hatte, musste sie sich darauf verlassen, dass ihre Schwestern für ihre Lebenshaltungskosten und die ihrer Tochter im Gefängnis aufkamen.
Karmische Vergeltung
Die Gefangene Tong Jinyan war wegen Betrugs zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie besorgte sich oft verschiedene Waren wie Make-up, Kleidung und Essen, und zwang dann andere Insassen, ihr die Gegenstände abzukaufen, wobei sie einige Dutzend Yuan bis zu mehreren Tausend Yuan verlangte. Sie schaffte es, sich auf diese Weise über 100.000 Yuan (etwa 13.500 Euro) zu ergaunern.
Tong beteiligte sich offensiv an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden, schlug sie oft und beschimpfte sie. Sogar einige Wärterinnen fürchteten sie.
Obwohl sie durch die Teilnahme an der Verfolgung eine Haftverkürzung erhielt, erkrankte sie zwei Jahre vor ihrer geplanten Entlassung an Gebärmutterkrebs und Gebärmutterhalskrebs. Nachdem das Gefängnis ihre Entlassung aus medizinischen Gründen genehmigt hatte, weigerte sich jedoch ihr Bruder, ihr einziger Verwandter, wegen ihres schlechten Charakters sich um sie zu kümmern. Sie starb schließlich am 28. November 2021 im Gefängnis.
Frühere Berichte:
Die Folter geht weiter – Eindrücke aus dem Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang
Ms. Song Chunyuan in Severe Pain after 4 Years in Prison
Ms. Song Chunyuan's Daughter's Heart Races Every Time Someone Knocks on Her Door (Photos)
Mother Illegally Sentenced, Daughter Severely Persecuted and Unable to Take Care of Herself
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