Ehemalige Lehrerin wiederholt wegen ihres Glaubens inhaftiert
(Minghui.org) Yan Ping, eine ehemalige Grundschullehrerin im Kreis Boluo, Provinz Guangdong wird seit dem 13. März 2020 vermisst. Erst im Juni 2020 bestätigte ihre Familie, dass sie verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Meihua festgehalten wurde. Vor ihrer Festnahme hatte die Polizei ihre täglichen Aktivitäten eine Zeit lang überwacht.
Yan wurde Ende Januar 2021 zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Sie legte beim Mittleren Gericht der Stadt Huizhou Berufung ein, welches das ursprüngliche Urteil bestätigte. Im November 2021 brachte man sie in das Frauengefängnis der Provinz Guangdong.
Dies ist das sechste Mal, dass Yan wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde. Vor ihrer letzten Verurteilung war Yan ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager und eineinhalb Jahre im Gefängnis sowie fast ein Jahr in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt. Sie wurde brutal gefoltert. Als sie 2017 aus dem Gefängnis entlassen wurde, war ihre Haar grau geworden.
Yan war bei ihren Schülern sehr beliebt, aber die Ausbildungsbehörde entließ sie 2016, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören.
Zwei Jahrzehnte Verhaftungen, Inhaftierungen und Folter
Yan ist aus der Stadt Macheng in der Provinz Hubei. Sie wurde erstmals im Dezember 2000 verhaftet, weil sie sich in Peking für Falun Dafa einsetzte. Polizisten brachten sie nach Macheng zurück, traten auf sie ein und zwangen sie, sich hinzuknien. Ein Beamter riss ihr einen Großteil ihrer Haare aus. Sie wurde vier Monate lang festgehalten und gezwungen, 2.100 Yuan (ca. 290 Euro) für ihren Lebensunterhalt an die Haftanstalt zu zahlen.
Am 29. September 2002 wurde Yan erneut verhaftet, weil sie vor einem Kino, in dem Filme gezeigt wurden, die Falun Dafa verunglimpften, mit Menschen gesprochen hatte. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie in der Haftanstalt Macheng in den Hungerstreik und wurde mit Gewalt ernährt. Die Wärter brachen ihr mehrere Zähne ab, als sie ihr den Mund aufhebelten. Außerdem fesselten sie Yan mit gespreizten Gliedmaßen auf ein sogenanntes Totenbett, bis sie das Bewusstsein verlor.
Polizisten brachten Yan später in das Zwangsarbeitslager Shayang, wo sie ein Jahr eingesperrt wurde. Die Wärter raubten ihr manchmal den Schlaf und zwangen sie, den ganzen Tag zu stehen oder zu hocken. Außerdem wurde sie zu intensiver, unbezahlter Arbeit gezwungen, unter anderem in der Landwirtschaft, bei der Herstellung von Kopfhörern und Weihnachtsbeleuchtung. Die Wärter ließen sie nicht schlafen, wenn sie ihr Tagespensum nicht schaffte.
Yan zog später mit ihrem Ehemann in den Kreis Boluo in der Provinz Guangdong. Dort wurde sie am 21. Juli 2011 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Polizisten durchsuchten ihre Wohnung vor den Augen ihres Mannes und ihres Sohnes, der die sechste Klasse besuchte. Der Junge war so verängstigt, dass er einen ganzen Tag lang nichts essen konnte. Auch ihr Mann war nach der Verhaftung gestresst. Er verlor innerhalb weniger Tage viel an Gewicht und sah alt und müde aus.
Im August wurde Yan in die Gehirnwäsche-Einrichtung Sanshui in der Stadt Guangdong gebracht und dort fast ein Jahr lang festgehalten. Dort musste sie sich tagsüber Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Zwei Mitarbeiter überwachten sie rund um die Uhr. Ihre 10.000 Yuan (ca. 1.380 Euro) Verdienstentschädigung wurde von ihrem Arbeitgeber, der Schule, einbehalten.
Die Behörden schikanierten sie weiterhin von Zeit zu Zeit und verlangten, dass sie „Gedankenberichte“ schreibt, um über ihre „Fehler“ bei der Ausübung von Falun Dafa nachzudenken.
Am 23. April 2016 wurde Yan erneut verhaftet, weil sie mit lokalen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa studierte. Sie ging in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Verhaftung zu protestieren. Danach fesselten die Wärter ihre Hände und Füße zusammen, sodass sie nicht aufstehen konnte. Als sie die Fesseln ein paar Wochen später lösten, konnte sie nicht mehr stehen oder gehen.
Folterillustration: Hände und Füße aneinander gefesselt
Am 19. September 2016 hielt das Bezirksgericht Huicheng eine geheime Anhörung ab, ohne Yans Familie zu informieren. Da sie nicht gehen konnte, saß sie in einem Rollstuhl, als ihr der Prozess gemacht wurde.
Der Richter verurteilte Yan später zu eineinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 690 Euro). Am 16. Januar 2017, zwei Tage vor ihrer Verlegung in das Frauengefängnis von Guangzhou, wurde Yan von der Ausbildungsbehörde des Bezirks Boluo freigelassen. Das Gericht fror ihr Bankkonto ein, um sie zur Zahlung der Geldstrafe von 5.000 Yuan zu zwingen.
Im Gefängnis durfte Yan oft nicht schlafen, nicht auf die Toilette gehen und musste unbezahlte Arbeit verrichten. Manchmal zwangen die Wärter sie, über längere Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Außerdem wurde sie manchmal gezwungen, Gehirnwäsche-Materialien handschriftlich zu kopieren. Die Finger ihrer rechten Hand waren durch diese Folter fast behindert.
Als Yan aus dem Gefängnis entlassen wurde, war ihr Haar grau geworden, und sie litt häufig unter Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und übermäßigem Schwitzen. Dennoch schikanierten die Behörden sie weiterhin und installierten mehrere Überwachungskameras vor ihrer Wohnung.
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