Todesmeldung: 70-Jährige stirbt nach 20 Jahren Verfolgung

(Minghui.org) Eine 70-jährige Praktizierende starb am 22. Januar 2022. Jahrelang war sie von psychischen Problemen und finanziellen Schwierigkeiten geplagt gewesen. Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa hatte sie eineinhalb Jahre in Arbeitslager sowie neun Jahre im Gefängnis verbringen müssen, wo sie brutal gefoltert worden war. Qu Cailing lebte in der Stadt Fushun, Provinz Liaoning.

Qu Cailing lebte in der Stadt Fushun, Provinz Liaoning.

Früher arbeitete sie im Amt für Familienplanung Fushun. Sie litt an verschiedenen Krankheiten und musste mehrmals im Jahr ins Krankenhaus. Im Jahr 1997 ging sie im Alter von 45 Jahren in den Vorruhestand. Zwei Monate später lernte sie Falun Dafa kennen und erholte sich schon bald von ihren Beschwerden.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas 1999 die Verfolgung eingeleitet hatte, wurde Qu von den lokalen Agenten des Büro 610, Kollegen und Gemeindearbeitern schikaniert, damit sie ihren Glauben aufgibt. Dreimal hielt die örtliche Polizeiwache Qu fest und nötigte ihre Familie zur Zahlung von 1.000 Yuan (rund 140 Euro). Yu Manchang, der Leiter des Büro 610 Shuncheng setzte ihren Mann, der als Lehrer arbeitete, unter Druck und forderte von ihm, seine Frau zu überwachen. Andernfalls drohte Yu, ihn zu suspendieren.

Zwangsarbeitslager

Im Juli 2000 reiste Qu nach Peking, um ihr Glaubensrecht einzufordern. Sie wurde verhaftet und zurück nach Fushun gebracht, wo man sie in unterschiedlichen Haftanstalten festhielt. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Qu in Hungerstreik. Sieben Tage später kam sie frei. Gleichzeitig ordnete das Büro 610 Shuncheng Qus Arbeitgeber an, ihre Rentenzahlung auszusetzen.

Am 25. August 2000 wurde Qu erneut verhaftet und für eineinhalb Jahren eingesperrt, zunächst im Zwangsarbeitslager Wujiabao. Obwohl sie unter einer Bauchspeicheldrüsenentzündung litt, die heftige Schmerzen verursachte, hatte der Leiter des Arbeitslagers, Huang Wei, ihrer Aufnahme zugestimmt. „Wenn irgendjemand anderes in diesem Zustand wäre, würden wir ihn nicht aufnehmen. Aber wegen Falun Gong müssen wir sie hier behalten“, sagte er.

Die Wärter zwangen Qu jeden Tag, von frühmorgens bis abends 21 Uhr, unbezahlte Arbeit zu leisten. Wenn die Wärter keine Arbeit für sie hatten, musste sie in der prallen Sonne stehen und wurde mit Holzknüppeln geschlagen. Auch andere inhaftierte Praktizierende wurden auf diese Weise gefoltert. Sie hatten Schwellungen am Kopf, im Gesicht sowie blaue Flecken am ganzen Körper.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

17 Praktizierende, die sich weigerten, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, wurden am 22. September 2000 in das berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia verlegt. Auch Qu. Die Wärter beauftragten zwei Gefangene, sie rund um die Uhr zu überwachen. Zudem musste sie auf einem kleinen Hocker sitzen und täglich Propaganda gegen Falun Dafa ansehen. Ständig wurde sie geschlagen und beschimpft. Einmal fiel sie bedingt durch die Folter in Ohnmacht.

Eines Tages wollte Qu die Meditationsübung von Falun Dafa praktizieren. Als Gefangene dies bemerkten, stürmten zehn von ihnen zu ihr. Sie schlugen ihr ins Gesicht, zerrten sie an den Haaren und schleppten sie zur Toilette. Dort stopften sie ihr einen Lappen in den Mund und zwangen sie, sich hinzuhocken. Später brachte der Wärter Wang Naimin sie in sein Büro. Der Wärter Qui Ping versetzte ihr Elektroschocks an Hals, Arm und Händen. Sogar unbekannte Medikamente wurden der Praktizierenden verabreicht.

Nach diesem Vorfall brachten die Gefangenen Qu jeden Tag nach 20 Uhr zur Toilette und zwangen sie, bis Mitternacht in der Hocke zu verbringen. Erst dann durfte sie zum Schlafen in ihre Zelle gehen. Nach einem Monat Tortur bekam Qu Bluthochdruck, Herzleiden und Diabetes. Ihr Körpergewicht sank von etwa 90 auf 55 Kilogramm. Sie litt an Leber- und Nierenversagung und erlitt schließlich einen Schlaganfall.

Die Wärter brachten Qu in eine Nervenklink, wo ihr von den Insassen zweimal täglich unbekannte Medikamente verabreicht wurden. Eineinhalb Monate war sie bettlägerig. Erst als die Wärter die Medikamenteneinnahme beendeten, konnte Qu wieder aufstehen und gehen.

Im April 2001 verlegte das Zwangsarbeitslager Masanjia zehn Praktizierende, die standhaft an ihrem Glauben festhielten, in andere Arbeitslager in Liaoning. Qu kam ins Zwangsarbeitslager Zhangsi. Zu dieser Zeit war ihr Blutdruck lebensbedrohlich gestiegen, sie konnte nur noch verschwommen sehen. Als die Wärter bemerkten, dass Qu dem Tode nahe war, ließen sie sie frei.

Immer wieder kamen mehrere vom Büro 610 angeheuerte Personen zu Qu nach Hause und belästigten sie. Manchmal traten Leute mitten in der Nacht gegen ihre Tür. Sie blieben auch vor ihrer Tür, um sie zu überwachen. Einmal wurde Qu beim Spaziergang festgenommen und zur Polizeiwache gebracht.

Während Qus Aufenthalt in den Arbeitslagern erlitt ihr Mann zwei Herzinfarkte und wäre fast gestorben. Während er im Krankenhaus behandelt wurde, lernte die zehnjährige Tochter, sich allein zu versorgen. Nach der Schule besuchte sie jeden Tag ihren Vater.

Auch nach seiner Entlassung aus der Klinik lebte Qus Mann in ständiger Angst. Er litt unter Herzleiden und anderen Krankheiten. Unter dem Druck der Verfolgung ließ er sich schließlich von Qu scheiden.

Qus Mutter war so sehr um ihre Tochter besorgt, dass sich ihr Zustand immer weiter verschlechterte – bis sie am 30. November 2000 starb.

Zu neun Jahren Gefängnis verurteilt

Am Nachmittag des 9. Oktober 2002 wurde Qu abermals verhaftet, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte. Er ist der frühere KPCh-Vorsitzende, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Beamte brachten Qu zur Polizeiwache Huashan, wo ihr Handschellen und Fußfesseln angelegt wurden. Der Polizeichef schlug Qu mit einem dicken Buch ins Gesicht. Dann zog er ihr die Jacke aus und öffnete das Fenster, sodass ihr der kalte Wind ins Gesicht blies. Außerdem goss er ihr kaltes Wasser über den Kopf.

Am nächsten Tag zogen Polizisten Qu gegen 9 Uhr die Kleidung bis auf die Unterwäsche aus und fesselten sie an einen Metallpfosten im Hof. Eimerweise schütteten sie ihr kaltes Wasser über den Kopf. Als Qu aus Protest „Falun Dafa ist gut“ schrie, stopften ihr Polizisten den Mund mit Tüchern. Erst gegen 15:30 Uhr ließen sie von ihr ab.

Am dritten Tag wurde Qu ins Untersuchungsgefängnis Nr. 2 in Fushun gebracht. Einen Monat später verhörten Polizisten sie erneut, während sie auf einem eisernen Stuhl gefesselt war.

Später wurde Qu wegen „Untergrabung der Strafverfolgung“ – eine Standardanschuldigung, mit der Praktizierende in China verfolgt werden – zu neun Jahren Haft verurteilt. Im Untersuchungsgefängnis trat sie in Hungerstreik, woraufhin sie zwangsernährt wurde. Die Wärter führten ihr einen Schlauch bis in den Magen ein und verabreichten ihr Nahrung, die mit unbekannten Medikamenten versetzt war.

Um Qu von ihrem Glauben abzubringen, befahlen die Wärter den Gefangenen, an einem Tag im Juni 2003 fünf Stunden lang zu foltern. Dadurch verlor Qu zwei Zähne. Außerdem hielten die Wärter die Praktizierende in einem Metallkäfig fest, sodass sie weder stehen noch hocken konnte.

Im Juli 2003 versuchten Wärter, Qu ins Frauengefängnis der Provinz Lioaning zu überführen. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustands wurde ihre Aufnahme jedoch abgelehnt. Schließlich gewährte ihr das Gericht, die Haftzeit im Rahmen eines Hausarrests abzuleisten. Doch am 19. Juli nahmen Polizisten Qu erneut fest und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis.

Im September 2003 befahl der Wärter Zhang Jinghui mehreren Gefangenen, Qu auf den Flur zu tragen, da sie wegen des extrem hohen Blutdrucks taumelte. Zhang trat sie und legte ihr Handschellen und Fußfesseln an. Zudem wurde Qu in Isolationshaft gesperrt und auf eine Tigerbank gefesselt. Später reichte sie eine Strafanzeige gegen Zhang ein und wurde deshalb brutal gefoltert.

Bei einer anderen Folterrunde zog Zhang Qu die Jacke aus, fesselte sie an einen eisernen Stuhl und öffnete alle Fenster im Verhörraum. Zhang trat ihr auch gegen die Beine und beschimpfte sie. Zwei Tage dauerte die Tortur.

Mehrfach war Qus Blutdruck extrem hoch, sodass sie sich in Lebensgefahr befand. Im Oktober 2004 ließ das Gefängnis die Praktizierende frei.

Ohne Arbeit und ohne Rente befand sich Qu in einer finanziellen Notlage. Sie war geschieden, hatte kein Einkommen und konnte wegen ihres schlechten Zustands nicht arbeiten. Mehrfach wandte sie sich an das Komitee für Politik und Recht sowie das Büro 610, um die Wiedereinsetzung ihrer Rente zu beantragen, aber ohne Erfolg.

Unter diesen widrigen Umständen verschlechterte sich Qus Zustand weiter. Gegen Ende 2020 wurde sie dreimal wiederbelebt. Qu starb am 22. Januar 2022. Sie hinterließ ihrer Tochter die Kosten für die ärztlichen Behandlungen in Höhe von 150.000 Yuan (21.100 Euro).