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Jahresbericht 2021: Fast 2.000 betagte Praktizierende verfolgt

6. Februar 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 sind unzählige Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa schikaniert, festgenommen, inhaftiert und gefoltert worden.

Im Jahr 2021 wurden Minghui 58 Falun-Dafa-Praktizierende gemeldet, die 60 Jahre oder älter waren und durch die Verfolgung starben. 278 wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, 1.318 verhaftet und schikaniert. 142 Praktizierende erhalten keine Rentenzahlungen mehr, 55 wurde gegen ihren Willen Blut abgenommen und 13 sahen sich gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen, um weiteren Schikanen zu entgehen. Die aus dem Jahr 2021 sowie den Vorjahren stammenden Fälle kamen aus über 30 Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden.

Todesfälle

2021 wurden 58 Todesfälle unter Praktizierenden für das laufende und die Vorjahre gemeldet. Sie waren 60 Jahre oder älter waren. Elf starben im Gewahrsam, drei in Haftanstalten und acht in Gefängnissen.

Es folgt ein Einblick in einige Todesfälle.

80-Jähriger nach Ablauf einer dreijährigen Haft zu weiteren vier Jahren verurteilt

Als die Angehörigen von Li Xiyong am 9. April 2021 zum Gefängnis kamen, um ihn abzuholen, waren sie schockiert. Der 80-Jährige war nach Ablauf einer dreijährigen Haftstrafe in das Gefängnis Nr.3 der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, gebracht worden. Kurze Zeit später wurde er zu weiteren vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Während seiner Inhaftierung erkrankte Liu an Diabetes und anderen Beschwerden. Bei einer Behandlung im Krankenhaus, fesselten ihn die Verantwortlichen mit Handschellen an das Bett. Li starb am 29. Dezember im Krankenhaus. Die Gefängnisleitung erlaubte seinem Sohn nicht, den Leichnam mitzunehmen, Stattdessen brachten Beamte ihn selbst zum Bestattungsunternehmen, da sie eine Anzeige der Familie befürchteten. Die Polizei bewachte den Leichnam bis zur Einäscherung am 1. Januar 2022.

Liu Xiyong

Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Liu wiederholt inhaftiert, weil er für seinen Glauben eingetreten war und andere auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Im April 2002 verhafteten Beamte den Praktizierenden und verhängten gegen ihn zwei Jahre Zwangsarbeit. Eine weitere Verhaftung am 24. Juli 2008 zog weitere dreieinhalb Jahre Haft nach sich. Am 9. April erfolgte die nächste Festnahme. Ohne Gerichtsverfahren wurde Liu drei weitere Jahre inhaftiert. Als seine Frau bei der örtlichen Polizeiwache um Freilassung bat, sagte ein Beamter zu ihr: „Wir werden ihn diesmal im Gefängnis sterben lassen!“

89-Jähriger erleidet nach Verhaftung Schlaganfall und stirbt

Liu Yongcun, 89, lebte in der Stadt Shulan, Provinz Jilin. Als er im Winter 2020 in der Geminde Fate Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilte, wurde er bei der Polizei angezeigt. Beamte verhafteten Li und durchsuchten seine Wohnung. Sie zwangen ihn, eine Garantieerklärung zu unterschreiben. Der betagte Mann war so verängstigt, dass er einen Schlaganfall erlitt und bettlägerig wurde.

Polizisten der Gemeinde Fate durchsuchten Lius Wohnung am 12. Mai 2021. Sie beschlagnahmten persönliche Gegenstände und versuchten, von ihm 700 Yuan (rund 100 Euro) zu erpressen, was jedoch misslang. Der Vorfall setzte Liu derart zu, dass er vier Monate später, am 10. September 2021, starb.

Oberst im Ruhestand stirbt im Gefängnis, Familie vermutet ein Verbrechen

Der 66-jährige Gong Piqi war ein pensionierter Oberst aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong. Er wurde 2018 zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte und im Gefängnis der Provinz Shandong inhaftiert. Die Einrichtung ist dafür berüchtigt, Praktizierende zu foltern, damit sie ihren Glauben aufgeben.

Gong Piqi

Am 12. April 2021 erhielt Gongs Familie einen Anruf vom Gefängnis. Man teilte ihnen mit, dass Gong an einem Schlaganfall gestorben war. Als die Familie am nächsten Morgen zum Krankenhaus kam, weigerten sich der Arzt und die Gefängnisleitung, den Angehörigen den Leichnam zu zeigen. Nach heftigem Protest der Familie durften schließlich der ältere Bruder sowie der Neffe von Gong den Leichnam sehen. Fotos und Videos durften sie jedoch nicht machen. Wie Gongs Bruder schilderte, wies der Leichnam Schwellungen sowie eine Kopfverletzung auf; in den Ohren befand sich Blut.

Zhong Shujuan stirbt nach jahrelanger Verfolgung im Gefängnis – Tochter traumatisiert

Die 66-jährige Zhong Shujuan aus Dalian, Provinz Liaoning, wurde während ihrer Haftstrafe jahrelang gefoltert. Sie erkrankte an Brustkrebs und starb am 24. Dezember 2021 im Frauengefängnis Liaoning. Drei Jahre zuvor war ihr Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung abgelehnt worden. Der Leichnam wurde eingeäschert unter Aufsicht von Polizei sowie des Staatsanwalts und des Richters, die für ihre Verurteilung verantwortlich waren.

Zhongs Tochter Li Xiuli erlitt 2007 im Alter von 27 Jahren aufgrund der langjährigen Schikanen der Behörden einen Nervenzusammenbruch. Als sie bei einer Polizeirazzia allein zu Hause war, war sie derart traumatisiert, dass sie sich nicht mehr von dem Schock erholte. Nach der Verhaftung ihrer Mutter waren Li und ihr Vater Li Kuan so verängstigt, dass sie über sechs Wochen lang die Wohnung nicht verließen. Sie wagten nicht, ans Telefon zu gehen oder die Tür zu öffnen. Die Leute dachten, sie seien tot. Erst nachdem sie sich gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschafft hatten, fanden sie heraus, dass die beiden noch lebten.

Nach Zhongs letzter Verhaftung im Jahr 2015 war ihr Mann einen halben Monat inhaftiert, Später verurteilte ein Gericht ihn zu dreieinhalb Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Das psychische Leiden der Tochter hat sich dadurch weiter verstärkt.

Zu Gefängnis verurteilt

Im Jahr 2021 wurden 278 Falun-Dafa-Praktizierende, die 60 Jahre oder älter waren, zu Haftstrafen verurteilt. Gegen 165 von ihnen verhängte das Gericht drei bis elf Jahre Haft, in zwei Fällen zehn Jahre.

82-Jähriger zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt

Li Dengchen, ein pensionierter Lehrer, lebt in der Stadt Shenzhou, Provinz Hebei, Seit Beginn der Verfolgung wurde er mehrfach verhaftet und wieder freigelassen. Im Januar 2021 verhängte das Gericht gegen ihn zehn Jahre Haft, weil er Falun Dafa praktizierte.

Am 22. Oktober 2018 wurde Li zu Hause festgenommen. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Wertsachen im Wert von 150.000 Yuan (rund 21.000 Euro). Als Li zum Untersuchungsgefängnis Shenzhou gebracht wurde, litt er unter Bluthochdruck. Deshalb weigerten sich die Wärter, ihn aufzunehmen. Li wurde freigelassen. Am nächsten Tag kam er zurück zur Polizeiwache und forderte die Rückgabe seines beschlagnahmten Eigentums, aber ohne Erfolg.

Tage später bemerkte Li, dass während seiner Abwesenheit jemand über seinen Zaun geklettert und in seine Wohnung eingedrungen war. Er vermutete, dass es Polizisten waren, die nach weiteren Dingen suchten, die mit Falun Dafa in Verbindung standen, Er beschloss, von zu Hause wegzuziehen, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden. Nur einen Monat später, am 23. November, verhafteten Beamte Li erneut und brachten ihn zum Untersuchungsgefängnis Shenzhou. Vor seiner zweiten Verhaftung verlangte die Polizei von seiner Familie 1.700 Yuan (rund 230 Euro) „Untersuchungsgebühr“.

Als Li an der Lunge erkrankte, wurde er 2019 auf der Intensivstation behandelt. Am 26. April kam er auf Kaution frei. Zu dieser Zeit war er bereits abgemagert, inkontinent und konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Außerdem waren seine Beine geschwollen. Li begann zu Hause wieder, Falun Dafa zu praktizieren, und erholte sich allmählich. Dennoch hörten die Behörden nicht auf, ihn ins Visier zu nehmen.

Ende Juli 2020 wurde Li aufgefordert, vor Gericht zu erscheinen. Er tauchte einen Monat unter und versteckte sich vor der Polizei. Im Januar 2021 wurde er ein weiteres Mal verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Man brachte ihn zur Verbüßung der Strafe ins Gefängnis Baoding.

70-Jährige zu neun Jahren und vier Monaten Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan verurteilt

Am 8. April 2020 wurde Tang Zhuyin gemeinsam mit sechs anderen Praktizierenden in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang verhaftet. Sie hatten bei Leuten angerufen und ihnen erzählt, wie das kommunistische Regime die Pandemie vertuscht hat und wie sich Erkrankte vom Coronavirus erholten, indem sie die segenbringenden Worte „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht ist gut“ rezitierten.

Die Polizei warf den Praktizierenden vor, für Falun Dafa geworben und gegen Artikel 300 Strafgesetz verstoßen zu haben. Der Vorwurf lautete „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“, eine Standardanklage, mit der Behörden Praktizierende strafrechtlich verfolgen.

Es fanden vier Prozesstermine vor dem Bezirksgericht Ranghulu statt, am 17. und 29. Dezember 2020 sowie am 22. Juni und 21. Oktober 2021. Ihre Familien reichten mehrere Beschwerden gegen Staatsanwalt Feng und Richter Xue bei der Bezirks- und Stadtregierung sowie der Disziplinarabteilung ein. Sie argumentierten, dass diese die Angehörigen zu Unrecht verfolgt hatten. Sie forderten zudem, dass Feng und Xue ihrer Ämter enthoben werden.

Da Tang nach einer Operation extrem geschwächt war, musste sie am 22. Juni 2021 im Rollstuhl vor Gericht erscheinen. Am 17. November 2021 wurde sie verurteilt.

Bis zu ihrer Rente hatte Tang bei der Wolfram-Platin-Materialfabrik in Harbin gearbeitet.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde sie mehrfach verhaftet und inhaftiert. Im September 1999 wurde sie zum ersten Mal festgenommen, als sie nach Peking reiste, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Die Wärter im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang in Peking folterten sie und schütteten ihr kaltes Wasser über den Kopf.

Tang wurde zweimal ins Arbeitslager gebracht, im April 2001 und im August 2006, für insgesamt dreieinhalb Jahre. Im Zwangsarbeitslager Wanjia fesselten die Wärter ihr die Beine, hängten sie auf und schockten ihren Kopf, ihre Arme und Hände mit elektrischen Schlagstöcken. Die Verletzungen an ihrem linken Arm und ihrer Hand brauchten lange Zeit, um zu heilen.

81-Jähriger zu insgesamt neun Jahren Haft verurteilt

Zheng Jianjin aus der Stadt Xinxiang, Provinz Henan, wurde am 28. August 2020 gemeinsam mit seiner Frau verhaftet. Sie hielten sich gerade in einem Raum auf, den sie angemietet hatten, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zur Verteilung herzustellen. Die Polizisten durchsuchten den Raum und beschlagnahmten Computer, Druck sowie zahlreiche Büromaterialien.

Die Beamten brachten das Paar zur Polizeiwache Nanqiao, wo sie verhört wurden. Am nächsten Tag überführte man sie ins Untersuchungsgefängnis Xinxiang. Wegen eines gefährlich hohen Blutdrucks nahmen die Wärter Zheng nicht auf und ließen ihn am Abend frei.

Nach drei Anhörungen, die am 23. Februar, 8. April und 8. Mai stattfanden, verurteilte ein Richter Zheng und seine Frau Zhu zu je siebeneinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro). Zheng war zuvor bereits zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt worden, hatte die Strafe aber nie verbüßt. Daher legte der Richter die Haftstrafen zusammen und verhängte ein Gesamtstrafmaß von neun Jahren und zwei Monaten.

Verhaftungen

Insgesamt 687 Falun-Dafa-Praktizierende, die 65 Jahre oder älter waren, wurden im Jahr 2021 oder früher verhaftet. Davon waren 193 zwischen 65 und 70; 360 zwischen 70 und 80; 131 zwischen 80 und 90 sowie drei über 90 Jahre alt.

Über 90-jährige Zhang Suzhen festgenommen

Am Morgen des 10. November 2021 fuhren Beamte der Polizeiwache Suining, Provinz Sichuan, mit zwei Polizeiautos zum Dorf Fengtai. Sie nahmen vier Praktizierende fest: die drei Männer Zheng Wenzhi, Zheng Xuedong, den über 70-jährigen Liu Taiguo sowie die über 90-jährige Zhang Suzhen. Polizisten durchsuchten ihre Wohnungen und beschlagnahmten alle Falun-Dafa-Bücher und Fotos des Begründers von Falun Dafa.

Noch am selben Tag wurden Zhang und Liu freigelassen. Beamte brachten Zheng Wenzhi in die Gehirnwäsche-Einrichtung Pengxi, während Zheng Xuedong in der Haftanstalt Yongxing in Gewahrsam genommen wurde.

Zhan Ruilin, 90, festgenommen

Zhan Ruilin (Geschlecht unbekannt), 90, aus der Stadt Yantai, Provinz Shandong, wurde am 9. März 2021 am Verkehrspunkt Liqun von drei Beamten verhaftet, weil Zhan mit Leuten über die Verfolgung von Falun Dafa gesprochen hatte. Auf der Polizeiwache Zijingshan verhörten die Beamten Zhan in einem Raum, in dem ein eiserner Stuhl und andere Foltergeräte standen. Sie durchsuchten auch die Wohnung und beschlagnahmten zwei Falun-Dafa-Bücher, Falun-Dafa-Andenken sowie andere Gegenstände. Zhan wurde noch am selben Tag freigelassen.

Cai Xiufang, 90, droht Gefängnisstrafe

Am 28. Oktober 2021 stand Cai Xiufang aus der Stadt Jilin, Provinz Jilin, mit sechs anderen Praktizierenden vor dem Bezirksgericht Chuanying: Zhang Yuhua und ihre Schwester Zhang Yufeng, Chen Rongjie (w), Zhang Hongjie (m), Li Ying (w) und Liu Xiuying (w). Nähere Einzelheiten zu der Anhörung sind unbekannt.

Cai war am 14. Mai 2021 auf einem Bauermarkt verhaftet worden, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei drängte sie in ihr Auto, nahm ihr die Schlüssel ab und durchsuchte ihre Wohnung. Auf der örtlichen Polizeiwache sperrten die Beamten Cai in einen Metallkäfig. Einige Stunden später wurde sie auf Kaution freigelassen.

Cai Xiufang

Belästigungen

Insgesamt 631 Falun-Dafa-Praktizierende wurden gemeldet, die 65 und älter waren und im Jahr 2021 oder früher von den Behörden belästigt wurden. Davon waren 90 zwischen 65 und 70 Jahren, 307 zwischen 70 und 90, 219 zwischen 80 und 90 sowie 15 über 90 Jahre alt.

He Zemin, 95, schikaniert

He Zemin, 95 (Geschlecht unbekannt), aus Chongqing wurde zu Hause mehrfach von Mitarbeitern des Unterbezirksamtes Huixing, Bezirk Yubei, belästigt. Die Beamten bedrängten He, eine Erklärung über den Verzicht von Falun Dafa zu unterschreiben.

Beamte schikanieren 93-Jährige mehrfach

Am 27. Juli 2021 riefen Beamte der Polizeiwache Tianjin bei Pang Guirong zu Hause an. Da sie nicht zu Hause war, ging ihr über 70-jähriger Sohn ans Telefon. Die Beamten sagten ihm, er solle seiner Mutter sagen, dass sie zur Polizeiwache kommen und ein Dokument unterschreiben solle, worin sie auf ihren Glauben verzichtet.

Am 30. August kamen Beamte der Polizeiwache Fengman zu Pangs Wohnung und belästigten sie erneut.

Wohnung des 92-jährigen Liu Xueqin durchsucht

Der 92-jährige Liu Xueqin lebt im Dorf Xichen, Uunterbezirk Wenjia, Stadt Shouguang, Provinz Shandong. Am 2. Oktober 2021 durchsuchten Polizeibeamte mit dem Dorfvorsteher seine Wohnung. Liu war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause.

Wohnung der 91-jährigen Liu Chan durchsucht

Am Morgen des 16. Dezember 2021 durchsuchten sechs Beamte die Wohnung der 91-jährigen Liu Can. Die Beamten kamen von der Staatssicherheitsabteilung Chenghua, der Polizeiwache Shuangziqiao sowie der Gemeinde Xinhongnanlu in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. Zu diesem Zeitpunkt war nur Lius Mann zu Hause. Die Beamten beschlagnahmten einen Kopierer sowie Broschüren über Falun Dafa.

Als Liu um 15 Uhr wieder zu Hause war, kamen erneut Polizisten. Sie teilten ihr mit, dass sie ihre Wohnung durchsucht hätten, weil jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt habe.

Finanzielle Verfolgung

Neben ständigen Festnahmen, Belästigungen und Inhaftierungen sind Falun-Dafa-Praktizierende auch finanzieller Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas ausgesetzt. Ihnen werden willkürlich Dienstjahre für eingezahlte Rentenbeiträge gestrichen oder ihre Renten ausgesetzt.

Pensionierte Apothekerin verliert nach zwölf Jahren Haft ihre Rente

In den 22 Jahren der Verfolgung hat die pensionierte Apothekerin Ge Ling zwölf Jahre in Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern verbracht. Die 71-Jährige aus dem Kreis Yongxiu, Provinz Jiangxi, wurde brutal gefoltert, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Sie verdankt der Praxis die Heilung ihrer Krankheiten. Aufgrund der Folter während ihres Gewahrsams ist Ge nun behindert. Ihre Familie erlitt nicht nur erhebliche finanzielle Verlust, sondern ist auch psychisch traumatisiert und lebt derzeit in Armut.

Die letzte Verhaftung fand am 21. April 2016 statt. Im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi wurde sie vier Jahre lang gefoltert, sodass ihr ein Bein amputiert wurde.

Am 20. April 2021, ein Jahr nach ihrer Entlassung, erhielt ihr ehemaliger Arbeitgeber, das Krankenhaus für Chinesische Medizin des Kreises Yongxiu, vom örtlichen Sozialversicherungsamt eine Mitteilung. Darin hieß es, dass ihre Rente und Krankenversicherung ausgesetzt werden sollte. Zudem wurde die Rückzahlung von Rente in Höhe von 270.741 Yuan (rund 37.000 Euro) verlangt, die sie in der Zeit von Oktober 2014 bis April 2021 bezogen hatte.

Pensionierte Hochschullehrerin zur Rückzahlung einer halbe Million Yuan Rente aufgefordert

Wang Jingling ist eine pensioniere Lehrerin des Instituts für Technologie Huayin. Als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie angezeigt. Am 27. Mai 2012 nahmen Beamte sie fest. Später verurteilte sie ein Gericht zu drei Jahren Haft; 2015 wurde sie freigelassen.

Im November 2019 erhielt ihre Familie einen Anruf von Guan Yonggang, dem Vize-Direktor der Personalabteilung ihrer Schule. Er sagte, dass Wangs Rente ab Dezember 2019 wegen ihrer Haftstrafe ausgesetzt würde. Außerdem verlangte er die Rückzahlung von 351.439,45 Yuan (rund 48.000 Euro) Rente, die Guan seit Juni 2012 (dem Monat nach ihrer Verhaftung) von der Schule erhalten hatte. Letztlich wurde von Wang eine Gesamtsumme von 496.264,40 Yuan (rund 68.000 Euro) verlangt.

Zur Vermeidung der Verfolgung untergetaucht oder umgezogen

Im Jahr 2021 sahen sich 13 betagte Praktizierende gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen.

84-jähriger Wang Xuebin schikaniert

Der 84-jährige Wang Xuebin lebt in der Stadt Fuyang, Provinz Anhui. Am 23. März 2021 suchten zwei Beamte der Kreispolizeibehörde Yingzhou, drei Beamte der Polizeiwache Rulinstraße sowie fünf Beamte der Gemeinde Heshuiweizhuang seine Wohnung auf. Sie belästigten den Praktizierenden, durchsuchten die Zimmer und zeichneten alles per Video auf. Erst gegen 17 Uhr verließen sie die Wohnung.

Die Polizei kam gegen 21 Uhr am Abend zurück. Sie hupten, schrien und klopften an die Tür. Da Wang sich weigerte zu öffnen, zogen die Beamten nach 22 Uhr ab. Weil Wang sich nicht mehr sicher fühlte, zog er schließlich fort.

Zhu Yugui aus der Wohnung vertrieben

Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2020 besuchten Beamte des Bezirks Jiulongpo, Stadt Chongqing die über 80-jährige Zhu Yugui, die bei ihrem Adoptivsohn und seiner Frau lebte. Beamte der örtlichen Polizeiwache und des Nachbarschaftskomitees forderten sie auf, eine Verzichtserklärung für Falun Dafa zu unterschreiben. Zhu weigerte sich. Später kamen die Beamten mehrmals zu ihr nach Hause. Sie weigerte sich jedoch, die Tür zu öffnen, da sie den Anlass des Besuchs bereist kannte. Einige Tage später brachten Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees den Adoptivsohn dazu, die Tür zu öffnen. Sie befahlen ihm, seine Mutter zu überreden, eine Garantieerklärung zu unterschreiben und ihren Glauben aufzugeben. Andernfalls würden sie dafür sorgen, dass er seine Arbeit verliert.

Daraufhin sagte er seiner Mutter, sie möge ausziehen. Bis dahin hatten die beiden ein gutes Verhältnis, selbst als sie wegen Falun Dafa verfolgt wurde. Nun ist die über 80-jährige Praktizierende obdachlos.

Unfreiwillige Blutprobe entnommen

Nach den Minghui vorliegenden Meldungen wurden im Jahr 2021 mindestens 55 älteren Falun-Dafa-Praktizierenden Blut abgenommen. Dutzende Praktizierende aus Shanghai wurden gezwungen, bei der Polizei Blutproben abzugeben. Es wird berichtet, dass die Behörden eine DNA-Datenbank für sämtliche Praktizierende in China einrichten. Zudem werden ihre Fotos, Handschrift, Telefonnummern, Fingerabdrücke und Körpergröße aufgenommen. Allein auf der Polizeiwache Ganquan in Shanghai nahmen Beamte im Zeitraum April/Mai 2021 mehr als einem Dutzend Praktizierenden Blut ab.

84-Jährige soll Blutspende abgeben

Am 28. April drangen Beamte in die Wohnung der 84-jährigen Qu Mujie in Shanghai ein. Zunächst wollten sie wissen, ob sie noch Falun Dafa praktiziere. Als sie dies bestätigte, wollten die Beamten eine Blutprobe von ihr nehmen. Qu wehrte sich und verlangte die Ausweise der Beamte zu sehen. Der Vorfall erregte die Aufmerksamkeit der Nachbarn. Sie versammelten sich vor Qus Wohnung, um zu sehen, was passiert ist. Schließlich gaben die Beamten den Versuch, eine Blutprobe zu entnehmen, auf und gingen.

Fingerabdrücke und Blutprobe von Zhou Weiqun abgenommen

Als am 24. September 2021 der Sohn von Zhou Weiqun nach dem Abendessen nach Hause kam, brachen sechs Zivilbeamte in die Wohnung ein. Sie hatten sich im Haus versteckt und forderten die 85-jährige Zhou auf, die Polizeibehörde Changsha sowie die Haftanstalt Nr. 1 von Changsha aufzusuchen. Einige Studenten hätten sie beim Verteilen von Falun-Dafa-Broschüren beobachtet und angezeigt, hieß es. Die Beamten durchsuchten Zhous Wohnung, ohne irgendwelche Dokumente vorzuzeigen. Sie beschlagnahmten über 40 Falun-Dafa-Bücher, Übungsaufnahmen, persönliche Gegenstände sowie ein Foto des Begründers von Falun Dafa.

Anschließend brachten sie Zhou zur Polizeiwache Juzizhou und zur Haftanstalt Nr. 1 in Changsha. Dort nahmen sie ihr Blut- und Speichelproben sowie Finger- und Zehenabdrücke ab und notierten ihre Größe und ihr Gewicht.

Ursprünglich sollte Zhou in der Haftanstalt festgehalten werden. Die Wärter weigerten sich jedoch wegen ihres Alters, die 85-Jährige aufzunehmen. Die Polizei stellte Zhou daraufhin unter Hausarrest, sodass sie die Stadt nicht mehr verlassen kann. Erst um 3 Uhr morgens durfte sie zurück nach Hause.

Sechs Praktizierenden Blut abgenommen, darunter eine 83-Jährige

Am 17. April 2021 nahmen zwei Zivilbeamte die Praktizierenden Yin Guixiang und die 83-jährige Huang Yongmei fest. Später am Tag wurden vier weitere Praktizierende festgenommen und wie die beiden Frauen auf die Polizeiwache Zhongshan-Messepark gebracht.

Die sechs Praktizierenden wurden verhört, wobei sie weder Essen noch Wasser bekamen. Polizisten machten von ihnen Fotos, erfassten Größe und Gewicht, nahmen Fingerabdrücke sowie Blutproben. Yin, Huang und zwei andere Praktizierende wurden am nächsten Tag in die Gehirnwäsche-Einrichtung Ertouwan im Bezirk Qiaokou gebracht. Der Aufenthaltsort der anderen beiden ist unbekannt.

Am 28. April 2021 wurde Yin freigelassen. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, verließ sie ihre Wohnung und tauchte unter.

Frühere Berichte

Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz 2021: Insgesamt 16.413 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet und schikaniert

Bilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben