Wegen Weitergabe von Informationsmaterialien zu zwei Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Vor kurzem wurde von Minghui.org bestätigt, dass eine Frau aus der Stadt Mishan in der Provinz Heilongjiang am 25. Mai 2021 zu zwei Jahren Haft und 20.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) Geldstrafe verurteilt wurde.

Gu Qiaoling, 60, wurde am 30. September 2020 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie in einem Wohnhaus Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Mehr als zehn Broschüren und mehrere hundert Yuan-Banknoten, die mit kurzen Botschaften über Falun Dafa bedruckt waren, wurden bei ihr beschlagnahmt. Aufgrund der strengen Informationszensur in China sind viele Falun-Dafa-Praktizierende sehr kreativ, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Unter anderem drucken sie kurze Botschaften auf Geldscheine.

Der Polizeibeamte Shen Xudong und einige andere kamen an diesem Abend gegen 17 Uhr zu Gus Wohnung. Ihr Mann, Zhu Xueshuang, weigerte sich, die Tür zu öffnen. So entfernten die Polizisten den Türspion und steckten einen Metalldraht in das kleine Loch, um die Tür zu öffnen. Zhu verriegelte die Tür von innen und sagte, er würde die Polizei nicht hereinlassen.

Nachdem die Polizei gegangen war, ging Zhu gegen 18 Uhr zur Polizeiwache des Landwirtschaftsbetriebs Xingkaihu, um die Freilassung seiner Frau zu erwirken, wurde dabei aber selbst verhaftet. Der Leiter des Sicherheitsdienstes, Feng Hui, und der Polizeichef Yang Jun hielten ihn über Nacht auf der Polizeiwache fest.

Um 8 Uhr morgens am nächsten Tag schickte die Polizei zwei Wagen los und brachte das Paar in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi. Da niemand zu Hause war, durchsuchte die Polizei am Abend deren Wohnung.

Zhu wurde 20 Tage lang im Untersuchungsgefängnis von Jixi festgehalten und dann für weitere zehn Tage in das Gefängnis der Stadt Mishan verlegt, bevor man ihn am 31. Oktober freiließ.

Am 6. November, zwei Tage nachdem die Staatsanwaltschaft von Jiansanjiang die Verhaftung von Gu genehmigt hatte, gingen Feng Hui und ein weiterer Beamter zu Zhu nach Hause und forderten ihn auf, die Genehmigung für die Verhaftung seiner Frau zu unterschreiben. Er weigerte sich und betonte, dass sie kein Verbrechen begangen habe. Die Polizei zog daraufhin ab.

Die Staatsanwaltschaft des Landwirtschaftsbetriebs Jiansanjiang- übertrug Gus Fall später an die Staatsanwaltschaft des Landwirtschaftsbetriebs Hongxinglong. Diese erhob Anklage gegen sie und leitete ihren Fall an das Gericht des von Hongxinglong weiter.

Das Gericht von Hongxinglong hielt am 17. Mai 2021 eine Anhörung zu Gus Fall ab. Nur ihr Anwalt durfte daran teilnehmen, ihre Familie musste draußen bleiben.

Staatsanwalt Feng Fei präsentierte als Beweismittel gegen Gu 1.237 Gegenstände mit Bezug zu Falun Dafa, die in ihrer Wohnung beschlagnahmt worden waren. Er beantragte, sie zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe zu verurteilen.

Gus Anwalt brachte vor, dass die Polizisten die Wohnung seiner Mandantin durchsucht hätten, als niemand anwesend gewesen sei. Außerdem hätten sie es versäumt, die beschlagnahmten Gegenstände mit ihr abzugleichen. Der Staatsanwalt konnte auch nicht erklären, inwiefern der Besitz eines Falun-Dafa-Buches gegen ein Gesetz verstoßen oder anderen Schaden zugefügt habe. Der Anwalt forderte den Richter auf, Gu freizusprechen.

Der Staatsanwalt führte in der Anklageschrift auch die Zeugen Mu Lili, Wang Chunying, Xu Surong und Liu Jiangye auf. Doch keiner von ihnen erschien vor Gericht, um sich einem Kreuzverhör zu stellen.

Der Vorsitzende Richter, Wang Xiaodong, verurteilte Gu am 25. Mai 2021 zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan. Sie soll am 30. September 2022 entlassen werden.

Zwei weitere Richter, Xu Zhenming und Yu Zhuangjun, sowie der Assistent des Richters, Wang Fengkai, und der Gerichtsschreiber Wu Di waren ebenfalls bei der Verurteilung anwesend.