Acht Jahre würdelose unmenschliche Behandlung – das Leiden der 74-jährigen Zhang Chuntao

(Minghui.org) Acht Jahre lang befand sich eine inzwischen 74-jährige Praktizierende in Haft, weil sie Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet hatte. Im Frauengefängnis der Provinz Hunan wurde sie brutal gefoltert – durch Schläge, Zwangsernährung, Aufhängen und Schlafentzug. Sie durfte nicht einmal zur Toilette.

Es folgt ein Einblick in die Folter, die sie erleiden musste.

42 Tage Folter während einer Gehirnwäsche

Zhang Chuntao lebt in der Stadt Changde, Provinz Hunan. Sie wurde am 7. Juli 2006 ins Frauengefängnis der Provinz Hunan gebracht und für zwei Tage dem Aufnahmeteam übergeben. Da sie sich weigerte, sich beim Appell zu melden, wurde sie mit hinter dem Rücken gefesselten Händen mit Handschellen an ein Fenstergitter gekettet. Als sie „Falun Dafa ist gut“ rief, klebten ihr die Wärter einfach den Mund zu.

Ab dem 9. Juli unterzogen die Wärter Zhang einer Gehirnwäsche. Drei Gefangene mussten ihren „Lernfortschritt“ überwachen, um sicherzustellen, dass Zhang ihren Glauben an Falun Dafa aufgab. Der Kopf dieser Gruppe war Li Xiaoping, ihre beiden Helfer Xie Yonghong und Yang Man´e. Zhang versuchte, ihnen Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht näherzubringen. Aber sie hörten nicht zu. Irgendwann erkannten die Häftlinge, dass Zhang die vorgelegten Informationen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde, nicht lesen würde. Sie wurden wütend, beschimpften die Praktizierende und schlugen ihr mit Büchern auf den Kopf. Aus Protest schrie Zhang: „Falun Dafa ist gut!“ Daraufhin fielen die drei Frauen über sie her und fesselten ihr die Hände hinter dem Rücken. Sie stopften ihr einen Lappen in den Mund und banden ihr ein Handtuch um Mund und Kopf. Bis zur nächsten Mahlzeit musste Zhang diesen Zustand ertragen.

Die drei hinderten Zhang auch daran, die Toilette zu benutzen. Einmal hielten sie sie so lange auf, dass Zhang es kaum noch aushalten konnte. Sie stießen sie zu Boden und verprügelten sie, drückten ihr Gesicht in ein mit Spucke gefülltes Becken und schnitten ihr die Haare beliebig ab. Schließlich musste sich Zhang während der Folter in die Hose erleichtern. Sie roch nach Schweiß und Urin. Ihre Haare waren verfilzt. Fünf Tage lang durfte sie sich nicht waschen.

In den Folgetagen musste Zhang lange Zeit stehen – von morgens 6:00 Uhr bis um 2:00 Uhr nachts. Dazu zeichneten die Wärter einen Kreis auf den Boden, den sie nicht verlassen durfte, auch nicht zu den Mahlzeiten. Wenn Zhang dabei erwischt wurde, dass sie sich außerhalb des Kreises befand, wurde sie verprügelt.

Nach ein paar Tagen nickte Zhang vor Müdigkeit ein. Daraufhin schmierten die Wärter ihr eine Mischung aus Minz- und Diestelöl auf die Augen. Das Öl brannte so stark, dass Zhang starke Schmerzen hatte und ihr die Augen tränten. Wenn sie einschlief, schlichen sich die Wärter zunächst leise heran und schrien sie dann an. Sobald Zhang die Augen öffnete, schütteten sie ihr das Öl in die Augen. Manchmal brach Zhang von Schmerzen ohnmächtig zusammen.

Mit der Zeit schwollen Zhangs Beine immer mehr an. Bald konnte sie ihre Schuhe nicht mehr tragen.

Später wurde Zhangs Schlafenszeit auf nur drei Stunden beschränkt. Ab 5:00 Uhr morgens wurde sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Den ganzen Tag musste sie Videos ansehen, mit denen Falun Dafa verleumdet wurden. Die drei Gefangenen, die sie überwachten, schrieben diffamierende Worte gegen Falun Dafa auf Zettel, die sie in der Zelle aufhängten. Zhang riss diese vor dem Schlafengehen herunter. Als die Gefangenen am nächsten Tag davon erfuhren, drückten sie die Praktizierende zu Boden und verprügelten sie. Zhang trug Schwellungen am Kopf davon und ihre Beine schwollen immer mehr an. Wenn Zhang früh aufstehen wollte, musste sie sich an der Bettkante festhalten.

Da Zhang nur langsam aus dem Bett hochkam, quälten die drei Frauen sie mit einem etwa fünf Zentimeter dicken Stock, den sie ihr in den Anus stießen. Jeden Tag folterten sie Zhang auf diese Weise. Während des Stuhlgangs brach Zhang bewusstlos zusammen. Ihr ganzer Körper, insbesondere im Intimbereich, war verletzt.

Bald darauf wurde die wegen Mordes verurteilte Gefangene Yan Meiying in das Team versetzt, um die drei Frauen bei Zhangs Folter zu unterstützen. Am ersten Tag stieß Yan die Praktizierende mit einem heftigen Schlag zu Boden. Dann packte sie Zhang bei den Achselhöhlen und zog so stark daran, dass Zhang vor Schmerzen kaum aufstehen konnte.

Ein anderes Mal kniff Yan ihr in die Brüste und zog diese nach unten. Zhang sackte schmerzgeplagt zu Boden. Dann übergossen die Gefangenen Zhang mit Wasser. Als sie zur Toilette musste, ließen sie dies nicht zu. Schließlich erleichterte sie sich in ihre Hose, Urin floss auf den Boden, was die Gefangenen mit Zhangs Bettlaken aufwischten. In der Nacht musste Zhang das Bettlaken waschen, obwohl sie völlig entkräftet war. Sie stand kurz vor einem Zusammenbruch.

Manchmal durfte Zhang sich weder waschen, noch umziehen und auch nicht zur Toilette. Während der Sommerhitze im Juli und August war das besonders schlimm. Wenn Zhang beim Essen noch die Schüssel weggenommen wurde, bevor sie fertig war, musste sie zusätzlich hungern. Durch die Folter war ihr Körper mit blauen Flecken und Wunden übersät. Li Xiaoping schlug Zhang mit einem Seil, das mit einem Kupferdraht umwickelt war. Sie traf sie an Augen, Mund und Kopf. Zu dieser Zeit waren Zhangs Beine so geschwollen, dass sie sich nur unter größten Schmerzen hinhocken konnte, wenn sie die Toilette benutzte.

Am 42. Tag, dem letzten Tag der Gehirnwäsche, verschärften die Gefangenen noch einmal die Folter, um Zhang zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen. Li und Yan stießen sie zu Boden, traten ihr in den Rücken, gegen die Beine, das Gesicht und gegen die Kehle. Zhang atmete schwer. Dann zog Li sie hoch und trat ihr gegen die Brust, sodass sie ohnmächtig zusammenbrach. Als Zhang wieder zu sich kam, schlug Li ihr ein paar Mal mit einem Stock auf den Kopf und fragte sie, ob sie die verleumderischen Materialien endlich lesen würde. Zhang nahm ihre ganze Kraft zusammen und schrie: „Nein!“ Li warf den Stock zur Seite; die 42 Tage Gehirnwäsche waren vorbei.

Zwangsernährt und aufgehängt

Am nächsten Tag brachte man Zhang ins Krankenhaus. Mehrere Ärzte rieten dazu, sie in eine große Klinik zu verlegen, was am darauffolgenden Tag geschah.

Als Zhang aus dem Krankenhaus zurück ins Gefängnis kam, wurden sie bei anderen Insassen untergebracht. Jeden Tag verabreichten ihr vier bis fünf Personen zwangsweise Medikamente, während sie am Boden festgehalten wurde. 29 Tage dauerte diese Tortur.

Danach sollte Zhang auf Befehl der Wärter stundenlang stehen. Sie weigerte sich. Daraufhin fesselte Tang Ying, die Oberaufseherin, Zhang mit Handschellen. Mit mehreren Personen hängte sie Zhang am oberen Bettrahmen eines Etagenbette auf, sodass ihre Zehen kaum den Boden berührten.

Gegen 17 Uhr wurden Zhang Medikamente verabreicht. Als sie sich widersetzte, zog man ihre Handschellen fester an. Zhang litt unter großen Schmerzen und war schweißgebadet. Selbst zum Abendessen wurden ihr die Fesseln nicht gelöst. Stattdessen hielt man ihr die Nase zu und verabreichte ihr das Essen zwangsweise, sodass ihr Gesicht mit Reis und Gemüse bekleckert war. Nach acht Stunden Hängefolter durfte Zhang zur Toilette. Anschließend wurde sie erneut aufgehängt. Diesmal hingen ihre Füße in der Luft, sodass die Schmerzen unerträglich waren.

Nach einer langen Zeit dieser täglichen schmerzhaften Folter gab Zhang auf. Sie wurde hingelegt und musste eine Erklärung unterschreiben, mit der sie sich von Falun Dafa abwandte. Dabei spürte sie Schmerzen in der Brust. Danach musste sie ein Video ansehen, in dem der Begründer von Falun Dafa verleumdet wurde, und diffamierende Materialien kopieren. Als Zhang daraufhin einen „Gedankenbericht“ verfassen sollte, weinte sie und weigerte sich, es zu tun.

Zwangsarbeit

Anfang 2007 wurde Zhang gezwungen, unbezahlte Arbeit zu verrichten. Täglich musste sie über 12 Kilogramm dicke Bohnen aus der Hülse lösen. Außerdem war jede Woche ein „Gedankenbericht“ fällig, mit dem sie Falun Dafa verleumdeten sollte.

Obwohl Zhang unter Zwang ihren Glauben aufgegeben hatte, hing sie weiter an Falun Dafa. Als es ihr gelungen war, durch andere Praktizierende einige Dafa-Schriften zu erhalten, fanden Gefangene das heraus und melden sie am 30. August 2007 bei den Wärtern. Zhang wurde ins Büro des diensthabenden Wärters gebracht und dort mit Handschellen an ein Bett gefesselt. Ein Lappen wurde ihr der Mund gestopft und so blieb Zhang allein zurück. Die Handschellen schnürten in ihre Gelenke. Um Aufmerksamkeit zu erregen, schlug Zhang ständig gegen die Wand. Nach elf Tagen wurde sie freigelassen, weil den Wärtern klar wurde, dass Zhang nicht nachgeben würde.

Gleichzeitig wurde Zhangs Arbeitsquote auf 30 Kilogramm Bohnen pro Tag erhöht, obwohl die Höchstquote selbst für jungen Gefangenen bei 26 Kilogramm lag. Zhang musste um 6 Uhr aufstehen. Direkt nach dem Frühstück begann ihre Arbeit; erst um Mitternacht durfte sie sich ausruhen. Als Ende 2007 der Winter Einzug hielt, konnte Zhang mit ihren verfrorenen Händen, die Schnittwunden aufwiesen, die Bohnen nicht mehr halten. Durch die Kälte in den ohnehin geschwollenen Beinen konnte sie nicht mehr gehen.

Im Februar 2008 wurde die Praktizierende Jiang Pingtian in Zhangs Zelle eingewiesen. Als sie bemerkte, in welch erbärmlichen Zustand Zhang war, setzte sie sich bei den Wärtern für sie ein. Schließlich wurde Zhangs Arbeitsquote reduziert. Letztendlich musste sie aber dennoch oft Überstunden leisten, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Da Zhang nichts im Gefängnisladen einkaufen durfte, musste sie andere Gefangene darum bitten. In den letzten Jahren ihrer Haft durfte sie nicht einmal mehr ihre Zelle verlassen.

Obwohl Zhang so viel Leid unter der Folter ertragen musste, empfand sie zu keiner Zeit Hass – weder den Wärtern noch den Gefangenen gegenüber, die sie quälten. Vielmehr hatte sie Mitleid mit ihnen. Daher gab sie ihr Bestes, um ihnen zu erzählen, was Falun Dafa wirklich ist, und forderte sie auf, sich nicht länger an der Verfolgung zu beteiligen.