Aus den USA: Tieferliegende Anschauungen unter den oberflächlichen Anschauungen erkennen

(Minghui.org) Vor drei Tagen sprach ich mit der Mitarbeiterin eines Kundendienstes und empfand ihren Tonfall und die Art, wie sie mit mir sprach, als respektlos. Nach dem Telefonat war ich verärgert. Gleichzeitig war ich beunruhigt darüber, dass sie mich so reizen konnte.

Danach schaute ich mir die ganze Sache noch einmal an und wollte herausfinden, welche Anhaftungen dahintersteckten. „Warum habe ich so verärgert reagiert?“ Dann bat ich den Meister um Unterstützung und ging folgendermaßen vor.

Zuerst erinnerte ich mich an etwas, das der Meister gesagt hat:

„Ganz gleich, was für Probleme unseren Lernenden während der Kultivierung begegnen, wenn du bei dir selbst nachschauen und nach den eigenen Ursachen suchen kannst, sind alle Probleme zu lösen. Wenn du auf Probleme stößt, musst du unbedingt im Inneren suchen. Ich habe vorhin gesagt, es ist nicht so, dass dir die anderen etwas antun, sondern dass bei dir etwas nicht stimmt. In den ganzen Himmelskörpern verläuft es zum Beispiel sehr reibungslos; wenn bei dir etwas nicht stimmt, gibt es bei dir ein Problem, das eine Gegenkraft erzeugt, du bist es, der sich mit den anderen nicht verträgt. Wenn du bei dir die Ursachen suchst und die Sache in Ordnung bringst, dann stimmt es wieder und es läuft wieder glatt, die anderen sind dir gegenüber wieder freundlich. Hier habe ich ein einfaches Beispiel genannt, um diesen Grundsatz zu erklären.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29 - 30.03.1998 in New York, USA)

Nach innen schauen

Zunächst versuchte ich herauszufinden, welche Anhaftungen sie berührt hatte, auf die ich mit Wut reagierte. Dabei beschuldigte ich sie immer wieder, unfreundlich gewesen zu sein. Dann ging ich den größten Teil unseres Gesprächs in Gedanken noch einmal durch und immer wieder fühlte ich mich verletzt. „Welche Gefühle hat sie verletzt?“, überlegte ich. Plötzlich erkannte ich, dass sich etwas in mir verletzt fühlte, und dieses Etwas war wütend. Ich spürte, dass dieses „Etwas“ nicht zu mir gehörte, es war etwas ganz Eigenständiges! Es war also nicht ich, die sie als unhöflich empfand! Mein wahres Selbst besteht schließlich aus Zhen-Shan-Ren (Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht) und ist unverletzlich.

Das gefundene „Etwas“ genau ergründen

Dieses „Etwas“ wollte ich nun genauer ergründen. Es ist die erworbene Anschauung, meine menschliche Sensibilität in Bezug auf „Respekt“ in dieser speziellen Situation. Wenn es also das ist, wie bin ich dann zu solchen Empfindungen gekommen und warum habe ich gedacht, es sei mein wahres Selbst?

Dann erinnerte ich mich an die Lehre des Fa. Anschauungen entstehen durch unsere Erfahrungen in dieser Welt. Unsere menschlichen Anschauungen kommen daher, dass wir in dieser Welt als Menschen leben. In diesem speziellen Fall stammen meine Anschauungen davon, wie sich ein Mitarbeiter des Kundendienstes verhalten sollte. Es besteht eine kollektive menschliche Übereinkunft, dass Unternehmen ihre Kunden respektvoll behandeln sollen – so erhalten sie ihren Kundenstamm. Die Unternehmen würden dem sicherlich zustimmen, bestimmt auch ein gewöhnlicher Mensch.

Den Anforderungen des Fa entsprechen

Aber ich bin eine Kultivierende. Warum sollte das für mich gelten? Wie sollte das Personal des Kundendienstes mit mir sprechen? Als Dafa-Jünger sollten wir den Anforderungen des Fa entsprechen.

Der Meister sagt:

„Starke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“(Wenig argumentieren, 03.01.2005, in Hong Yin III)

Der Meister sagt auch:

„Unter allen Umständen sollen wir gut zu anderen sein und gutherzig mit ihnen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob Eltern oder Kinder, jeden sollst du gut behandeln und immer an die anderen denken. Dann ist dein Herz nicht mehr egoistisch, sondern gütig, voller Barmherzigkeit. Emotionen gehören zu den gewöhnlichen Menschen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 297)

Nach meinem jetzigen Verständnis soll ich als Kultivierende den Menschen gegenüber nachsichtig sein. Sie sollen so sein dürfen, wie sie sind, und so sprechen und handeln, wie sie es für richtig halten. Als Kultivierende ist unser Ausgangspunkt Shan (Güte), deshalb soll ich den anderen immer so annehmen, wie er ist und ihn unterstützen!

Der Meister sagt:

„Wer auch immer sie sind, ob Eltern oder Kinder, jeden sollst du gut behandeln und immer an die anderen denken.“ (ebenda)

Die Anhaftungen finden und beseitigen, nutzt allen

Daraus ergibt sich, dass wenn jemand etwas sagt, das ich als „unhöflich“ oder „nicht richtig“ empfinde, es etwas in mir gibt, das es als „Ungerechtigkeit“ bezeichnet – etwas, das so nicht sein sollte. Würde es nicht so eine Wirkung haben, wäre ich mir seiner Existenz nicht bewusst geworden. Durch das Fa-Lernen erkenne ich allmählich, dass dies das Wesen der Anschauungen ist.

Ich merke, dass Menschen mit allen möglichen Anschauungen und Vorstellungen überschwemmt werden. Solange man sie nicht anspricht, merkt man oft nicht, was man als Wahrheit angenommen und festgehalten hat – eine Wahrheit, die das eigene Denken und Handeln bestimmt! Solange wir an diesen Anschauungen festhalten (auch wenn wir sie nicht wahrnehmen) und denken, dass da nichts ist, können uns andere bewegen. Sie können andere beeinflussen und sie dazu bringen, auf eine Weise auf uns zu reagieren, die nicht angenehm ist. Das Fa erläutert, dass das Festhalten an solchen Anschauungen die Dinge nur noch verschlimmert und dazu führen kann, dass wir Karma anhäufen.

Warum kann ich dann nicht lachen?

Wenn ich also diese „Unhöflichkeit“ so auffasse, warum war ich dann immer noch ärgerlich? Dann erinnerte ich mich an etwas, das der Meister gesagt hatte, ich weiß jedoch nicht mehr, auf welcher Fa-Konferenz. Aber er sagte so etwas wie, wenn jemand etwas zu mir oder über mich sagen würde, das nicht wahr ist, ich nichts dazu sagen und darüber lachen würde.

Ich fragte mich, welche Worte mich ärgerten. Sie verlangte von mir nämlich, dass ich jede einzelne Information, die sie über mich hatte, bestätigen sollte, um meine Identität festzustellen, was ungewöhnlich war. Während ich jetzt hier schreibe, fällt mir ein, dass sie vielleicht eine neue Mitarbeiterin war.

Damals hatte ich den Eindruck, dass sie meine Aufrichtigkeit in Frage stellte. Aber warum sollte es einen Kultivierenden kümmern, welche Absichten sie hat? Als sie mir sagte, dass sie die Informationen noch einmal überprüfen würden, wenn der erste Versuch fehlschlage, kam sie mir herablassend und aggressiv vor. „Warum sollte ich anrufen, um für etwas zu bezahlen, wenn ich das Geld nicht hätte? Aber warum hatte ihre Meinung über mich eine so große Bedeutung für mich? Wie stehe ich zu all dem?.

Was habe ich zu diesem Konflikt beigetragen?

Ich schaute auf meine „Unzufriedenheit“ und fragte mich: „Wie hatte ich mich verhalten, als ich mit ihr sprach?“ Zu der Zeit war ich mit bestimmten Problemen beschäftigt, dennoch war ich gelassen. Was meine Finanzen anbelangt, so hatte ich gerade meine Arbeit verloren und begann, mir Sorgen um das Geld zu machen. Ich fragte mich, wie lange ich die Miete noch bezahlen konnte. Sind diese Ängste Anhaftungen oder nicht? Das waren die Dinge, die berührt wurden! Und die wiederum trugen dazu bei, dass dieses „Etwas“ sie als unhöflich und ärgerlich empfand!

Wir verlieren nur die schlechten Dinge

Nun verstehe ich gut, warum der Meister von Menschen spricht, die uns Schwierigkeiten bereiten:

„Du sollst ihm wirklich von Herzen sehr dankbar sein. Das ist wirklich so.“ (Zhuan Falun 2019, S. 195)

Ihr „unangemessenes Verhalten“ uns gegenüber wirft wirklich ein Licht auf das, was wir in uns tragen und was beseitigt werden muss. Es ist, als ob jemand auf einen Abgrund hinweist und sagt: „Pass auf, wo du hinläufst!“

Ich entdecke, dass unsere oberflächlichen Anschauungen vielleicht nur unsere tieferliegenden Anschauungen verdecken, die auch entfernt werden müssen. Für einen gewöhnlichen Menschen zählt nur, ob der Kundenbetreuer höflich oder unhöflich ist.

Aber als Kultivierende sollen wir die grundlegenden menschlichen Anschauungen, Anhaftungen oder was auch immer dahintersteckt, erkennen und beseitigen. Deshalb darf ich dieses „Etwas“ nicht als Teil von mir anerkennen, denn mein wahres Selbst ist Zhen-Shan-Ren.

Deshalb lehnte ich die Anschauungen, wie jemand mit Kunden umgehen sollte, ab. Auch sollten wir die Ursache nicht im Außen suchen oder uns Sorgen um Geld und Miete machen. Dann bat ich den Meister, diese Dinge für mich zu beseitigen.

Bitte weist mich auf alles hin, was nicht im Einklang mit dem Fa ist.