Anwalt erfährt, dass die Verurteilung längst stattgefunden hat (Provinz Hebei)

(Minghui.org) Die Angehörigen von Song Shuhua erfuhren nie etwas über ihren Fall, nachdem sie am 13. Dezember 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestanden hatte. Sie beauftragten im März 2022 einen Anwalt zu ihrer Vertretung.

Song, eine 63-jährige Bewohnerin des Kreises Laishui in der Provinz Hebei, war am 16. Juni 2021 verhaftet worden. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie auf einem Gemeindefest mit den Festbesuchern über Falun Dafa gesprochen hatte. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung verhaftete die Polizei auch ihren Mann Li Guolin. Nach 15 Tagen im Bezirksgefängnis von Laishui wurde das Ehepaar unter dem Vorwurf der „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“, der Standardanklage zur Kriminalisierung von Falun Dafa in China, in Strafhaft genommen.

Während Li (ihr Mann) am 31. Juli gegen Kaution freigelassen wurde, befand sich Song weiterhin im Untersuchungsgefängnis der Stadt Baoding. Die Polizei hat Li seither mehrmals auf die Polizeiwache vorgeladen.

Am 13. Dezember 2021 fand der Prozess gegen das Paar vor dem Gericht in Zhuozhou statt. Li nahm persönlich an der Gerichtsverhandlung teil. Song war über einen Videoanruf zugeschaltet; ihr Gesicht wurde vom Gericht unkenntlich gemacht.

Der Richter sagte zu Song: „Wenn Sie versprechen, Falun Dafa nicht mehr zu praktizieren, können wir Sie nach Hause entlassen, damit Sie das neue Jahr mit Ihrer Familie feiern können.“ Song weigerte sich und sagte zu dem Richter: „Falun Dafa ist keine Sekte. Es schenkt mir gute Gesundheit und lehrt mich, ein guter Mensch zu sein. Es ist so großartig, also werde ich es natürlich weiter praktizieren!“

Der Richter vertagte die Sitzung, ohne ein Urteil zu verkünden.

Familie engagiert einen Anwalt – der erfährt, dass ein Urteil längst gefällt ist

Songs Familie beauftragte am 7. März 2022 einen Anwalt für sie. Der ging am 7. und 8. März zum Gericht von Zhuozhou, zur Staatsanwaltschaft Zhuozhou, zur Staatsanwaltschaft des Kreises Laishui, zur Polizeibehörde des Kreises Laishui und zur Polizeiwache Yongyang, um sein juristisches Gutachten vorzulegen. Erst dann erfuhr er, dass Song bereits am 25. Februar vom Stadtgericht Zhuozhou zu einem Jahr und zehn Monaten Haft und 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) Geldstrafe verurteilt worden war. Er erfuhr auch, dass die Frist für die Einreichung einer Berufung bereits verstrichen war.

Als der Anwalt eine Kopie des Urteils verlangte, weigerte sich der Richter, sie ihm auszuhändigen. Er forderte die Familie auf, sie selbst abzuholen. Der Richter gab auch an, dass er den Anwalt, den er mit Songs Vertretung beauftragt hatte, über das Urteil informiert habe. Songs Familie sagte jedoch, sie habe nie erfahren, dass sie einen vom Gericht bestellten Anwalt hatte, und der vom Gericht bestellte Anwalt habe sie auch nie über das Urteil informiert. Außerdem habe der Richter die Familie nie über die Anhörung zur Urteilsverkündung am 25. Februar informiert.

Es ist auch nicht klar, ob das Gericht beabsichtigte, Li zu verurteilen.

Abgesehen von der Tortur des Ehepaars wird auch ihre Tochter Li Shuang, 29, seit ihrer Verhaftung am 11. August 2019 im Untersuchungsgefängnis des Pekinger Bezirks Xicheng festgehalten – ebenfalls wegen Praktizieren von Falun Dafa.

Früherer Bericht:

Eltern und Tochter wegen ihres Glaubens inhaftiert – Die Tragödie einer Familie