Zwangsmedikation, gebrochene Beine, Erblindung – pensionierte Ingenieurin stirbt nach jahrelangen Misshandlungen

(Minghui.org) Während die Welt die Ankunft des Neujahrstages 2022 feierte, ging für eine Falun-Dafa-Praktizierende aus Chongqing nach jahrzehntelanger Verfolgung das Leiden zu Ende. Die über 80-Jährige starb am 1. Januar 2022.

Wang Liuzhen war Ingenieurin und hatte früher in der Chang'an Fabrik Nr. 2 in Chongqin gearbeitet. 1996 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren, wodurch sie von vielen Krankheiten geheilt wurde.

Als das kommunistische Regime Chinas 1999 die Kampagne zur Ausrottung von Falun Dafa einleitete, geriet Wang ins Visier der Behörden, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Zweimal wurde sie ins Zwangsarbeitslager gesperrt, dreimal in eine Nervenklinik eingewiesen. Gegen ihren Willen wurden ihr giftige Substanzen verabreicht, welche die Organe angriffen. Sie verlor sogar ihr Augenlicht.

Zur Überwachung errichteten die Behörden einen Wachposten vor Wangs Wohnblock. Zehn Jahre lang wurde sie rund um die Uhr beschattet. Das Wachpersonal schlug und beschimpfte sie oft. Einmal schlugen sie die Praktizierende mit einem Holzschemel und brachen ihr dabei das Nasenbein. Wang machte die Sache öffentlich und versuchte, selbst als sie schon erblindet war, Gerechtigkeit zu erlangen. Aus Rache wurde sie von Beamten auf einen Hügel verschleppt und so brutal verprügelt, dass ihre beiden Beine danach gebrochen waren.

Eine Familie zerbricht

Nach Beginn der Verfolgung 1999 reiste Wang nach Peking, um ihr Glaubensrecht einzufordern. Es war ihr ein Rätsel, warum die Regierung von einen Tag auf den anderen Falun Dafa verboten hatte, obwohl die Meditationslehre der Gesellschaft nur Vorteile brachte und die Menschen anleitete, gut zu sein.

In Peking wurde sie verhaftet und zurück nach Chongqing in ein Zwangsarbeitslager gebracht. Die Wärter mischten ihr giftige Substanzen ins Essen, die Kurzatmigkeit und Schwindelgefühle verursachten. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Wang in Hungerstreik, woraufhin sie noch brutaler gefoltert wurde. Als sie dem Tode nahe war, brachten die Wärter sie ins Krankenhaus.

Um zu erreichen, dass Wang ihren Glauben an Falun Dafa aufgab, setzten die Behörden sie und ihre Familie massiv unter Druck. Ihr Arbeitgeber, das Nachbarschaftskomitee und das Büro 610 des Bezirks Jiangbei forderten ihren Mann auf, sich scheiden zu lassen. Ansonsten würde man seine Rente einbehalten, hieß es. Sogar die Kinder wurden gezwungen, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, dass sie ihre Mutter nicht besuchen würden. Andernfalls drohte man ihnen mit Kündigung.

In Nervenklinik eingesperrt

Anfang 2009 schikanierten die Behörden Wang erneut, damit sie ihren Glauben aufgibt. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, zog sie in ein Seniorenheim. Im März 2009 verhafteten Polizisten sie dennoch. Sie behaupteten, dass sie geplant habe, nach Peking zu reisen, um dort für Falun Dafa zu appellieren.

Am 18. März 2009 sperrten die Beamten Wang in die Nervenklinik Jingzishan. Wie ein Zeuge berichtete, wurde sie dort ständig verprügelt. Doch ihrem Glauben und Falun Dafa blieb sie treu.

Schließlich versuchten Polizisten erneut, die Praktizierende ins Zwangsarbeitslager einzuweisen. Doch der Direktor des Krankenhauses, das mit Wangs Vorgesetzten eng zusammenarbeitete, überzeugte sie vom Gegenteil: „Es ist nur ein spiritueller Glaube. Ihr Alter ist schon recht fortgeschritten. Wir können sie einfach in der psychiatrischen Station des Krankenhauses unterbringen.“

Wang protestierte gegen die Verfolgung mit Hungerstreik. Daraufhin brachte man sie zurück in die Nervenklinik Jingzishan.

Erblindet

Im Jahr 2010 errichten die Behörden einen Wachposten vor Wangs Wohnblock und überwachten sie rund um die Uhr. Der damals 29-jährige Zhang Jun wurde zum Leiter des Überwachungsteams ernannt. Dafür hatte das Komitee für Politik und Recht des Bezirks Jiangbei gesorgt – eine unabhängige Behörde, die die Verfolgung überwachte. Zhang waren acht Mitarbeiter der „Sicherheitsgesellschaft Wulidian“ unterstellte. Diese neun Personen überwachten und begleiteten Wang in drei Schichten überall auf Schritt und Tritt.

Der Wachposten, der für Wangs Überwachung aufgebaut wurde

Wang wird vom „Sicherheitspersonal“ verfolgt

Am 27. Juli 2010 suchte Wang das Büro 610 in Chongqing auf und forderte Gerechtigkeit. Vor dem Gebäude rief sie laut: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut! Es ist nichts falsch daran, wenn ich Falun Gong praktiziere!“ Das Sicherheitspersonal trieb sie zurück und prügelte auf sie ein.

Später liefen die befristeten Arbeitsverträge ihrer acht Überwacher aus. Da es ihnen nicht gelungen war, Wang zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, brachten Agenten des Büro 610 die Praktizierende zurück in die Nervenklink. Gegen ihren Willen wurden Wang Medikamente verabreicht, die ihr zentrales Nervensystem und die Leber schädigten. Infolgedessen wurde sie auch blind.

Heute Nacht schlagen wir dich tot!“

Nach ihrer Entlassung wollten die Behörden Wang daran hindern, die Zwangsmedikation aufzudecken. Die lokale Polizei beauftragte Ende 2010 zwei über 20-jährige Männer, die Praktizierende zu überwachen. Sie hatten Mikrokameras dabei. Wenn Wang die Wohnung verließ, folgten sie ihr und sorgten dafür, dass sie mit niemandem sprach. Eines Tages gelang es Wang zwar, einen Bus zu besteigen, aber die beiden Männer zerrten sie zu Boden und prügelten dann auf sie ein.

Durch ihre Erblindung und wegen der ständigen Misshandlungen war Wang schließlich völlig abgemagert. Sie konnte nicht mehr allein gehen und musste auf allen Vieren kriechen. Dennoch wurde sie von ihren Peinigern noch oft beschimpft. „Fahr zur Hölle!“ oder „Warum begehst du keinen Selbstmord?“, schrien sie Wang an. Dabei zielten die Männer auf einen der größten Propagandatricks der KP Chinas ab, der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Wangs Antwort war dann: „Ich praktiziere Falun Dafa. Töten und Selbstmord sind verboten.“

Durch die Misshandlungen ist Wang stark abgemagert

Um die Jahreswende 2010/11 prügelten Wangs Peiniger auf sie ein und brachen ihr mit einem Holzschemel das Nasenbein. Ihr Gesicht war blutverschmiert, die Augen geschwollen. Während die Männer auf sie einschlugen, schrien sie: „Heute Nacht schlagen wir dich tot!“

Später erfuhr Wangs geschiedener Mann von dem Vorfall. Er rief ihren Sohn an, der sie daraufhin ins Krankenhaus brachte.

Wang nach dem Vorfall

Angesichts der Misshandlungen suchte Wangs Familie am 19. April 2011 die Polizei auf und fragte, wie lange sie die betagte Dame noch verfolgen wollten. Ein Beamter äußerte: „Wir sind nicht mehr für sie zuständig. Das Nachbarschaftskomitee kümmert sich jetzt um sie – bis zu ihrem Tod.“

Gebrochene Beine

Seit dieser Zeit verschärften sich die Übergriffe. Am 13. August 2011 rannte Wang in die Fußgängerzone Guanyinqiao, ein beliebtes Einkaufsviertel von Chongqing, wo sie rief: „Falun Dafa ist gut!“

Das machte die Personen, die sie überwachen sollten, wütend. Man hatte ihnen zuvor angedroht, ihr Gehalt zu kürzen, sollte Wang in Guanyinqiao auftauchen und dort protestieren.

Am nächsten Tag verschleppten zwei Personen Wang auf einen kleinen Hügel (Chongqing ist eine berühmte Bergstadt). Als niemand in der Nähe war, prügelten sie auf die Praktizierende ein und brachen ihr dabei beide Beine. Wangs Tochter erzählten sie, dass sie aus dem vierten Stock gesprungen sei – obwohl alle Fenster mit Sicherheitsgittern versehen waren. Wangs früherem Mann erzählten sie, dass sie nachts allein ausgegangen und eine Treppe hinuntergefallen sei.

Wang wurde ins Krankenhaus Chang´an gebracht, um die Knochenbrüche zu versorgen. Mehrere Falun-Dafa-Praktizierende wollten sie besuchen, aber weder Arzt noch Krankenschwestern sagten ihnen, wo sie lag. Später berichtete ein Patient, dass Wang auf der Intensivstation festgehalten worden war und nicht einmal ihre Familie sie besuchen durfte.

Am 15. April gelang es dann mehreren Praktizierenden, auf die Intensivstation zu gelangen. Sie sahen, dass der Arzt Wangs Mund mit einem Mundöffner offen hielt. Für die Praktizierenden war offensichtlich, dass die Behörden nicht wollten, dass Wang über die Vorfälle berichtete. Der Arzt hatte ihr auch einen Ernährungsschlauch in die Nase eingeführt. Eigentlich hatte Wang aber keine Probleme mit dem Essen. Trotzdem wurde sie einer Zwangsernährung unterzogen, um ihr Leiden vergrößern.

Nach Aussage der Praktizierenden waren Wangs Knie bandagiert. Sie konnte hören und verstehen, was sie sagten. Aber sie konnte nicht mit ihnen sprechen und weinte ständig. Der Monitor zeigte, dass ihr Herzschlag und Blutdruck normal waren.

Am 17. August kamen erneut Praktizierende und besuchten Wang. Sie sagten zu ihr: „Wenn du von allein gestürzt bist, bleib still liegen. Aber wenn sie dich verletzt haben, kannst du meine Hand halten.“ Wang hielt die Hand der Praktizierenden fest. Mehrfach stellte sie ihr diese Frage – immer bekam sie dieselbe Antwort.

Ein Praktizierender wollte von Wang wissen: „Wie viele Menschen haben dich verletzt? Du kannst meine Hand drücken, um die Anzahl zu sagen.“ Zweimal drückte Wang seine Hand.

Gutes Zureden gegen die Verfolgung

Doch ganz egal, wie schlimm diese Menschen Wang auch misshandelten, sie hegte keinen Groll gegen sie, sondern versuchte weiterhin, sie vom Guten zu überzeugen.

Einmal sagte Wang: „Ich habe mit allen, die mich überwacht haben, viele Male gesprochen. Ich habe ihnen gesagt, dass wir Falun-Dafa-Praktizierende alle nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben, um gute Menschen zu sein. Ich habe versucht, sie davon zu überzeugen, dass sie gute Menschen nicht verfolgen sollen. Es ist ein himmlisches Gesetz, dass Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten wird. Was sie jetzt tun, wird ihnen oder ihren Angehörigen irgendwann Unglück bringen.“

Zu ihren Peinigern sagte sie auch: „Ihr seid noch jung. Es gibt so viele Berufe, die ihr ausüben könnt. Warum müsst ihr euch an der Verfolgung beteiligen?“

Durch Wangs Zureden gaben etwa fünf junge Männer die Arbeit auf und verfolgten sie nicht länger. Aber es gab auch Personen, die weitermachten.

Wang berichtete einmal: „Der Leiter, Feng Wangjun, hat mich nicht selbst geschlagen. Er sagte mir sogar, dass alle Falun-Dafa-Praktizierenden gute Menschen seien. Ich weiß aber, dass er anderen befohlen hat, mich zu quälen. Zhou Chuanwei war einer von denen, die mich oft verprügelten. Seine Frau hatte einen Arbeitsunfall und erlitt eine Trümmerfraktur an der Hand. Aber er hat das nicht als Warnung gesehen und mich weiter gepeinigt.“

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