Ehemalige Finanzdirektorin zwei Jahrzehnte wegen ihres Glaubens verfolgt

(Minghui.org) In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde eine 66-jährige Finanzdirektorin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa mehrfach festgenommen und inhaftiert, ihre Wohnung wurde durchsucht. Die Behörden verweigerten ihr sämtliche Sozialleistungen, einschließlich Rente und Krankenversicherung.

Ma Yulian arbeitete früher als Finanzdirektorin des Sanatoriums der Stadt Taishan, Provinz Shandong.

Am 3. Februar 2021 wurde Ma schikaniert, weil sie Falun Dafa praktizierte. Als Beamte der Polizeiwache Yingsheng an Mas Tür klopften, öffnete sie ihnen nicht. Am nächsten Tag belästigten die Polizisten sie per Telefon. Ma wollte von ihnen wissen, worum es ginge und ob sie ihr wieder zu ihren Einkünften verhelfen wollten. Als Ma den Beamten von ihren finanziellen Schwierigkeiten erzählte, beendeten sie das Telefonat.

Am Morgen des 7. Februar 2021 kamen Beamte der Polizeiwache Yingsheng zu Ma nach Hause. Zu dieser Zeit war ihre Tochter allein. Die Polizisten durchsuchten die Wohnung und fotografierten jedes Zimmer.

Zwangsernährung in Gehirnwäsche-Einrichtung und von der Arbeit entlassen

Früher litt Ma an einem lebensbedrohlichen Hirntumor. Als sie schon keine Hoffnung mehr hatte, lernte sie Falun Dafa kennen. Sie begann im August 1997 zu praktizieren. Kurz darauf verschwand der Tumor. Ma war bemüht, gemäß den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Sie wurde aufrichtig und freundlich.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 begonnen hatte, Falun Dafa zu verfolgen, geriet auch Ma ins Visier der Behörden, weil sie an ihrem Glauben festhielt.

Am 5. September 2001 führte Zhao Jianhua, der Leiter des Sanatoriums und Mas Vorgesetzter, die Polizei zu ihrer Wohnung. Sie führten sie ab und brachten sie in die „Rechtserziehungsanstalt“ der Stadt Zibo, Provinz Shandong; diese Anstalt ist auch als Gehirnwäsche-Einrichtung Wangcun bekannt ist. „Ich möchte, dass Sie hier Ihre Meinung ändern“, sagte Zhao zu Ma.

Aus Protest gegen die Verfolgung trat Ma in der Gehirnwäsche-Einrichtung in einen Hungerstreik. Mehr als zehn Beamte fesselten sie daraufhin auf einem Stuhl und unterzogen sie einer Zwangsernährung. Dazu führten sie ihr einen Schlauch in die Nase ein, sodass sie blutete.

Während der einmonatigen Gehirnwäsche wurde Ma gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Schlafen durfte sie jedoch nicht.

Nach Mas Freilassung lud Zhao seine Kollegen vom Büro 610 zum Abendessen ein. Er bedrängte sie, Ma in ein Zwangsarbeitslager zu überweisen, was jedoch scheiterte.

Daraufhin sorgte Zhao dafür, dass Ma gekündigt wurde. Die Praktizierende vermutete, dass Zhao Geld veruntreut hatte und dies vertuschen wollte. Er benutzte ihren Glauben als Vorwand, um von sich abzulenken und sie zu diffamieren.

Sechs Tage lang verhört, im Winter der Kälte ausgesetzt

Am 29. November 2002 wurde Ma festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Feicheng gebracht. An ihrer Verhaftung waren mehrere Beamte beteiligt: Qi Keyin, der stellvertretende Hauptmann der Abteilung für Staatssicherheit bei der städtischen Polizeibehörde Taian; Zhu Zonghai, politischer Ausbilder der Anti-Kult-Abteilung der städtischen Polizeibehörde sowie Zhang Jixuan, Leiter des Komitees für Politik und Sicherheit der Polizeibehörde Taishan.

Polizisten durchsuchten Mas Wohnung. Sie nahmen ihr Bargeld, einen Kontoauszug, Lohnkarten, Schmuck, Uhren und andere Habseligkeiten mit. Wegen Mas Festnahme wurde ihr 87-jähriger Vater ins Krankenhaus eingeliefert. Er hatte niemanden, der sich um ihn kümmerte.

Tage später wurde Ma in ein Polizeigebäude gebracht. Die Polizisten nahmen ihr den Mantel weg und legten sie in Handschellen und Fußfesseln. Die Beamten durften Ma weder zu essen noch zu trinken geben. Wenn sie die Toilette besuchte, wurde sie von mehreren Beamten umringt. Sie ließen sie nicht schlafen und verhörten sie sechs Tage lang.

Selbst als es schneite, weigerten sich die Polizisten, Ma ihre Winterjacke zu geben. Sie war nur leicht bekleidet und zitterte vor Kälte. Sie fühlte sich schwindelig und litt unter Schwellungen. Ihre Füße waren so geschwollen, dass sie ihre Schuhe kaum ausziehen konnte. Die Beamten demütigten sie. Der Beamte Yang Qiang sagte zum Beispiel zu ihr: „Der Zweck der Folter ist, dass du denken sollst, du wärest lieber tot als lebendig.“

Zhu, der politische Ausbilder der Anti-Kult-Abteilung der städtischen Polizeibehörde Taian, gab zwar vor, nett zu Ma zu sein, in Wirklichkeit war er aber Hauptinitiator für ihre Folter.

Als Ma gefoltert wurde, kam Zhu zu den Beamten und sagte: „Warum habt ihr das getan? Nehmt ihr die Handschellen und Fesseln ab und gebt ihr einen Mantel anzuziehen.“ Zhu wandte ähnliche Tricks bei vielen anderen Praktizierenden an. Wenn sie ihm vertrauten, begann er, Falun Dafa zu verleumden, und ermutigte sie, ihren Glauben aufzugeben.

Ma jedoch blieb ihrem Glauben treu. Sie weigerte sich, Informationen über andere Praktizierende preiszugeben. Daraufhin brachte die Polizei sie zurück ins Untersuchungsgefängnis Feicheng. Vom Tor bis zur Zelle war es ein weiter Weg, den Ma in gebückter Haltung gehen musste, weil ihr Hände und Füße zusammengekettet waren. Die Schmerzen an Handgelenken und Knöcheln waren unerträglich.

Folter-Zeichnung: In Ketten gelegt

Einen Monat später, am 29. Dezember 2002, wurde Ma freigelassen und an ihren Arbeitsplatz zurückgebracht.

In der ersten Woche nach ihrer Festnahme ordnete Zhao die Aussetzung ihres Gehalts und anderer Sozialleistungen an. Auch das Türschloss zu ihrem Büro wurde ausgetauscht. Nach Mas Freilassung enthob Zhao sie ihres Postens als Buchhalterin. Ein Jahr lang durfte sie nicht zur Arbeit gehen. Er drohte ihr, dass sie nie wieder als Buchhalterin arbeiten dürfe.

In Isolationshaft eingesperrt, Schlafentzug und Schläge

Immer wieder lud Zhao seine Bekannten ins Büro 610 Taian zum Essen ein, damit sie Ma belästigten. Ma vermutete, dass er fürchtete, sie würde seine Verbrechen aufdecken.

Auf Zhaos Wunsch hin bat Zhang Qinlai, Hauptmann der Staatssicherheitsabteilung und der Polizeibehörde Feicheng, Ma ins Gästehaus des Getreideamtes Feicheng zu bestellen. Er gab vor, sie würde ihre beschlagnahmten Gegenstände zurückerhalten. Ungeahnt tappte Ma in die Fall. Sie wurde verhaftet und neun Tage lang festgehalten.

Während Mas Gewahrsam beauftragte Zhang mehrere männliche Beamte, mit ihr zu essen und bei ihr zu wohnen. Alle ihre Unkosten wurden mit dem Geld bezahlt, das bei Ma beschlagnahmt worden war.

Am 17. Januar 2003 wurde Ma erneut festgenommen und ins Frauenzwangsarbeitslager Nr.1 Shandong in der Stadt Jinan gebracht. Dort wurde sie gefoltert. Drei Jahre lang musste sie unentgeltlich arbeiten. Um sie „umzuerziehen“, ließen die Gefangenen sie nicht schlafen. Auch zur Toilette durfte sie nicht. Die Insassen weckten Ma morgens um 4:00 Uhr und zwangen sie dann, bis Mitternacht auf einem kleinen Hocker zu sitzen.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Fast zwei Jahre wurde Ma in Isolationshaft gesperrt und gefoltert. Schließlich bemerkten die Wärter ihre Entschlossenheit. Die Praktizierende würde ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben. Aus diesem Grund beauftragten sie andere Gefangene, sie zu foltern. Nachdem eine Gefangene Ma geschlagen hatte, blutete sie an der Nase.

Als alle Versuche scheiterten, beauftragten die Wärter den Aufseher Cao Dongyan, Ma „umzuerziehen“. Sie sperrten die Praktizierende in einen kleinen Raum unter der Treppe und zwangen sie, bis Mitternacht regungslos zu stehen. Sie bekam weder essen noch trinken und durfte die Toilette nicht benutzen. Als Ma sich trotz allem weigerte, ihren Glauben aufzugeben, musste sie tagsüber in der Werkstatt arbeiten. Nachts sperrte man sie in einen leeren Raum.

Die Folter dauerte 23 Tage an. In dem Raum gab es kein Bett, sodass Ma nicht schlafen konnte. Wenn sie völlig erschöpft war, legte sie sich zum Ausruhen auf den Betonboden. Nach einigen Tagen hatte sie geschwollene Beine und Füße. Sie konnte ihre Schuhe nicht mehr anziehen. Mitten in der Nacht erwachte sie wegen stechender Schmerzen auf der linken Seite.

Zwei Jahre lang durfte Ma ihre Familie nicht anrufen. Auch Familienbesuche waren verboten, selbst wenn ihre Tochter vorbeikam.

Kurz vor Ablauf von Mas Haftzeit wurde ihr Aufenthalt um einen weiteren Monat verlängert, weil sie noch immer an ihrem Glauben festhielt. Man sperrte sie in eine andere Gruppe, die speziell für jene Praktizierenden zuständig war, die sich nicht „umerziehen“ ließen. Ma kam in eine kleine Zelle. Sie beschwerte sich bei den Wärtern und erklärte ihnen, dass das, was sie taten, illegal war. Nach ihrer Freilassung würde sie eine Anzeige gegen sie einreichen. Daraufhin erlaubten die Wärter Ma, ihre Familie anzurufen und dieser mitzuteilen, dass sie rechtzeitig zum chinesischen Neujahrsfest zu Hause sein würde. Ma wurde am 22. Januar 2006 freigelassen.

Nach ihrer Heimkehr begann Ma wieder, Falun Dafa zu praktizieren, und erholte sich.

Während Mas Haft stand ihrer Tochter keinerlei Einkommen zur Verfügung, sodass sie auf die Unterstützung von Verwandten und Freunden angewiesen war. Mas über 90-jähriger Vater war in großer Sorge.

Im Gefängnis gefoltert

Am 15. Juli 2012 besuchten zwei Praktizierende Ma zu Hause. Als sie ihre Wohnung verließen, wurden sie verhaftet. Drei Tage später umstellten Dutzende Polizisten Mas Wohngebäude. Sie durchsuchten ihre Zimmer und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, ausgedruckte Dokumente, zwei Computer, zwei Drucker, einen CD-Brenner, eine Festplatte, zahlreiche Mobiltelefone, einen Stempel sowie andere Gegenstände.

Ma wurde auf der Polizeiwache Yingsheng verhört und anschließend ins Untersuchungsgefängnis Taian gebracht.

Die gerichtliche Anhörung fand im Dezember 2012 vor dem Bezirksgericht Taishan statt. Ma wurde in Handschellen und Fußfesseln in den Gerichtssaal geführt. Ihre zukünftige Schwiegertochter weinte bei diesem Anblick. Mas Anwalt beantragte Freispruch. Der Richter verurteilte sie jedoch später zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis Shandong.

Im Gefängnis wurde Ma in Isolationshaft gesperrt und von Gefangenen überwacht. Sie wurde gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, und musste eine Garantieerklärung schreiben. Ma durfte nicht schlafen und kein Wasser trinken. Man ließ sie weder zur Toilette, noch baden. Auch ihre Kleidung durfte sie nicht waschen.

Ma wurde am 17. Juli 2015 freigelassen. Ihr Arbeitgeber behielt ihre Rente und andere Sozialleistungen ein. Nach einem Gespräch mit ihrem Vorgesetzten erklärte sich dieser bereit, Ma ab Dezember 2018 monatlich 1.400 Yuan (rund 200 Euro) zu zahlen. Im September 2021 wurde die Zahlung auf 1.800 Yuan (rund 260 Euro) erhöht, obwohl der monatliche Mindestlohn in Taian bei 1.900 Yuan (rund 270 Euro) liegt.