[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Eine außergewöhnliche Chance – Teil I

(Minghui.org) Vor 30 Jahren wurde Falun Dafa in der Welt eingeführt. Zwei Jahre später habe ich mit der Kultivierung angefangen.  

Vor 28 Jahren besuchte ich drei Fa-Vortragsreihen und zwei Einführungsseminare des Meisters in China. Ich hatte das große Glück, die Vorträge des Meisters persönlich hören zu können.

Trotz der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bin ich in all den Jahren standhaft in meinem Glauben geblieben. Falun Dafa ist tief in mir verwurzelt und nichts kann daran etwas ändern.

Einige außergewöhnliche Erlebnisse vor dem Erhalt des Fa

Ich wurde in den 1960er Jahren geboren, nachdem die KPCh die Macht an sich gerissen hatte. In meiner Kindheit ertrug ich viele Leiden. Viele der älteren Menschen in meiner Familie wurden vom kommunistischen Regime verfolgt und einige begingen während der Kulturrevolution Selbstmord. Meine Eltern wurden gezwungen, aufs Land zu ziehen. Aufgrund der Wirren des Lebens war ich von klein auf schwächlich, oft niedergeschlagen und sehr introvertiert.

Nahtoderfahrung

Als ich 14 Jahre alt war, wurde ich sehr krank. Damals lebte ich mit meiner Mutter auf dem Land, wo ich auch zur Schule ging. Es gab ein Programm namens „Arbeit und Studium“ von der Regierung, wobei die Schüler zur Feldarbeit herangezogen wurden.

Manchmal bestand die Arbeit darin, Rasen zu mähen oder Erde zu transportieren; manchmal mussten wir Wasserpflanzen aus dem Teich ziehen, die als Futter verwendet wurden. Damals war ich gerade in die Pubertät gekommen. Selbst während der Menstruation musste ich diese Arbeit verrichten. Meine Periode zog sich über einen Monat hin. Und irgendwann hörte sie gar nicht mehr auf. Keine Medikamente oder Spritzen halfen. Ich blutete ununterbrochen und so musste ich mich krankschreiben lassen.

Es ging mir sehr schlecht. Ich war sehr blass im Gesicht, was andere ängstigte. Meine Mutter war besorgt und suchte jemanden, der mir helfen konnte. Eines Tages erfuhr sie, dass ein älterer Arzt für chinesische Medizin mich behandeln könnte und bat jemanden, mich mit dem Dreirad hinzufahren. Aber er kam nicht zum Treffpunkt. Als meine Mutter davon hörte, brach sie zusammen und begann hysterisch zu weinen. So hatte ich meine Mutter noch nie gesehen, es war wirklich beängstigend. Andere kamen und wollten sie trösten, aber sie rief nur: „Mein Kind liegt im Sterben. Was soll ich nur tun?“

Als wir an diesem Tag die Klinik verließen, fragte meine Mutter, ob ich mir etwas wünschen würde, irgendetwas. Sie weinte und versprach, dass sie mir jeden Wunsch erfüllen würde. Damals waren wir sehr arm. Als ich meine Mutter das sagen hörte, war ich mir sicher, dass ich bald sterben würde. Dann sagte ich: „Ich möchte ein Buch.“

Wir gingen in die einzige Buchhandlung der Stadt, die nur ein paar Bücher führte. Mein Blick fiel auf ein Buch mit drei Schriftzeichen: „Das möchte ich haben!“ Der Verkäufer meinte, dies sei ein philosophisches Buch. Er überlegte, ob ich es überhaupt verstehen würde. Ich sagte ihm, ich wisse nicht genau, was ich wolle, aber ich wisse, dass es etwas mit tiefer Bedeutung sein sollte. So kauften wir das Buch und gingen nach Hause.

In aller Ruhe legte ich mich aufs Bett und betrachtete das Buch. Es war nicht das, wonach ich gesucht hatte. Dann schloss ich die Augen und wartete auf den Tod. Dabei verspürte ich keine Angst, war aber auch nicht bereit zu gehen. Meine Mutter tat mir leid, die so hart für mich gearbeitet hatte, und ich hatte es ihr noch nicht zurückgezahlt. Plötzlich spürte ich eine Veränderung und mir kam der Gedanke, dass es mir wieder gut ging.

Langsam stand ich auf und ging zur Toilette. Da merkte ich, dass ich nicht mehr blutete. Also sagte ich zu meiner Mutter: „Mama, mir geht es wieder gut.“ – „Wirklich? Aber du hast die Medizin noch nicht genommen. Was ist passiert?“

Darauf hatte ich keine Antwort. Wie war ich gesund geworden? Wer hatte mich gerettet?

I. Eine seltsame Begegnung

Als ich einmal in der Mittelschule war, unternahm ich allein eine lange Busfahrt, weil ich meine Großmutter besuchen wollte. Das war in den 1970er Jahren. Am Qianmen in Peking musste ich umsteigen. Es gab viele ausländische Touristen und nur wenige Busse. Die Leute stellten sich nicht ordentlich an und drängten in den Bus, als dieser ankam. Es war Sommer und das Wetter sehr heiß. Man schob mich von einem Platz zum anderen, bis ich schließlich an einen Fensterplatz kam, wo gerade jemand ausstieg. 

Kurz darauf bemerkte ich eine schmächtige, ältere Frau, die neben mir stand. Sie hatte kleine, eingefallene Füße. Eigentlich wollte ich ihr meinen Sitzplatz anbieten, aber als ich den überfüllten Bus sah, drehte ich mich weg und schaute aus dem Fenster. „Der Tempel mag zerstört sein, aber der Buddha existiert weiter“, murmelte sie. Sie murmelte noch mehr. Auf einmal fühlte ich mich unwohl und stand auf, aber die Frau war verschwunden. Der Bus hatte nicht gehalten, wo konnte sie nur hin sein? War das nicht seltsam? Auch wenn ich nicht verstand, was sie mit dem Satz „Der Tempel mag zerstört sein, aber der Buddha existiert weiter“ meinte, blieb er mir noch lange im Gedächtnis.

Als ich aufwuchs, war das Leben voller Höhen und Tiefen. Ich fühlte mich innerlich sehr erschöpft und verbittert, weil ich ständig mit anderen um meine persönlichen Vorteile kämpfte. Häufig schaute ich in den Himmel und fragte mich: „Warum lebe ich eigentlich? Wer hat eigentlich das Sagen da draußen?“ Ich suchte in Büchern nach Antworten, konnte sie jedoch nirgends finden.

II. Erste Begegnung mit Falun Dafa

Meine Mutter praktizierte gerne Qi Gong. Eines Tages im Jahr 1993 erzählte sie mir von Falun Dafa und drückte mir ein Buch mit dem Titel Falun Gong in die Hand. Als ich das Buch las, war ich tief berührt. Zu jener Zeit war der Materialismus in der Gesellschaft weit verbreitet. Jeder strebte nach Geld und die Menschen bekämpften sich gegenseitig. Aber in diesem Buch ging es darum, wie man sich kultiviert und ein guter Mensch wird!

Die KPCh vermittelte mir nur den Atheismus. Als ich in diesem Buch las, dass Menschen sich zu einer Gottheit oder zu Buddha kultivieren können, war ich sehr überrascht. Dies war wie ein helles Licht, das die Dunkelheit durchdrang und mich in meinem tiefsten Herzen erschütterte: „Die Menschen können sich kultivieren und einen edlen Charakter entwickeln!“

Als ich an diesem Tag meiner Mutter beim Praktizieren der Falun-Dafa-Übungen zusah, bewegte sie sich voller Anmut. Da spürte ich, wie Freude in mir aufstieg. Als ich danach auch die Übungen praktizierte, spürte ich, dass sich etwas in mir drehte.

Anschließend hatte ich den Eindruck, dass ich von etwas geführt wurde. Das alles machte mich neugierig auf Falun Dafa. Wie ich hörte, hatte Herr Li Hongzhi (der Begründer von Falun Dafa) im ganzen Land Kurse abgehalten. In Peking waren es bereits dreizehn. Viele Menschen rechneten damit, dass er nach Peking zurückkehren würde.

Ende 1993 hörte ich schließlich, dass Herr Li nach Peking gekommen war und mit seinen Schülern auf der Orient Gesundheitsmesse Menschen behandelte. Die Ergebnisse waren außergewöhnlich. Eine Person, die gelähmt war, stand auf der Stelle aus ihrem Rollstuhl auf. Eine andere Frau mit einer Rückgratverkrümmung konnte wieder aufrecht gehen!

Nach vielen Mühen kaufte meine Mutter eine Eintrittskarte für eine dritte Veranstaltung, die Herr Li zusätzlich gab, als er darum gebeten wurde. Der Vortrag des Meisters war so erfrischend, dass die Nachfrage nicht befriedigt werden konnte. Deshalb beschloss das Organisationskomitee der Messe, weitere Kurse hinzuzufügen. Bei der letzten Sitzung sah ich den Meister zum ersten Mal. Er war damals in Peking schon sehr geachtet.

Es war am Morgen und wir gingen direkt zum Hörsaal. Der Veranstaltungsort war bereits voller Menschen. Mit meiner Mutter ging ich ganz nach vorne. In der vierten und fünften Reihe neben der Tür gab es mehrere Sitze, die mit Kleidungsstücken belegt waren. Ich nahm die Kleidungsstücke weg und setzte mich mit meiner Mutter dorthin.

Damals dachte ich noch, dass die Mitarbeiter die Plätze für ihre Angehörigen besetzt hatten. Aber das war mir egal, ich setzte mich einfach hin. Nach einer Weile kamen zwei Frauen herüber, die nach ihren Kleidungsstücken fragten. So sagte ich ihnen, dass es nicht angemessen sei, die Plätze zu besetzen. Sie diskutierten nicht mit mir, sondern gingen wieder weg. Später erfuhr ich, dass es sich um ehrenamtliche Mitarbeiterinnen gehandelt hatte. Da ich damals noch nicht praktizierte, konnte ich mein egoistisches Verhalten überhaupt nicht erkennen.

Als ich dann den Applaus aus dem Hörsaal hörte, blickte ich auf und sah, dass der Meister am Eingang stand und uns ansah. Im ersten Moment war ich überrascht: Diese Person war so erhaben und aufrichtig!

Der Meister sah jünger aus als auf den Fotos in dem Buch. Er war stattlich und aufrecht. Er trug einen einfachen Anzug, war aber sehr ordentlich und sauber. Sein Gesicht war freundlich und ausdrucksstark. Bei seinem Anblick blieben die Menschen in Ehrfurcht stehen. Viele Menschen um mich herum streckten die Hand aus; sie wollten dem Meister die Hand schütteln. Ich stand fassungslos da und bewegte mich nicht. Der Meister lächelte und schüttelte jedem die Hand, während er zum Podium ging.

Sobald der Meister mit seinem Vortrag begann, wurde es im Auditorium schlagartig still. Er sagte: „ Die meisten von uns sind mit der Absicht hierhergekommen, sich heilen zu lassen.“ Ich dachte: „Ich will nur die Theorie hören.“ Sofort schaute der Meister uns an und sagte, dass es noch Leute gebe, die gekommen seien, um Theorien zu hören. Ich war fassungslos: „Der Meister weiß, was die Leute denken!“

Danach war ich fasziniert von dem, was der Meister sagte. Viele der für mich rätselhaften Fragen wurden vom Meister erklärt, eine nach der anderen. Auch solche Fragen, was es mit der vorgeschichtlichen Zivilisation auf sich hat und dass sich der Mensch nicht aus dem Affen entwickelt haben kann! Zuvor hatte ich noch nie einen Qigong-Kurs besucht und war beeindruckt von den tiefgründigen Prinzipien. Gerade, als ich daran dachte, weitere Qigong-Kurse zu besuchen, sagte der Meister Folgendes:

„Ich sage dir, geh auf keinen Fall hin. Wenn du dir etwas Schlechtes anhörst, wird es durch deine Ohren in dich hineingefüllt. Es ist sehr schwierig, einen Menschen zu erlösen, und es ist auch sehr schwierig, deine Gedanken zu ändern und deinen Körper in Ordnung zu bringen. Es gibt genügend falsche Qigong-Meister. Auch wenn er ein wahrer Qigong-Meister einer aufrichtigen Schule ist, ist er wirklich rein? Manche Tiere sind sehr aggressiv; sie können sich zwar nicht an ihn heften, aber er kann sie auch nicht vertreiben. Er hat nicht die Fähigkeit, sich mit solchen Dingen in großem Umfang anzulegen, insbesondere nicht bei seinen Schülern. Er gibt dort Kultivierungsenergie ab, in die alle möglichen Dinge hineingemischt sind. Er selbst ist zwar ziemlich aufrichtig, aber seine Schüler nicht; an ihnen gibt es alle möglichen Besessenheiten, alles Mögliche.“ (Zhuan Falun 2019, S. 309)

Ich verstand sofort und beschloss, nur Falun Dafa zu lernen.

Am Ende des Vortrags forderte der Meister alle Anwesenden auf aufzustehen. Er bat uns, entweder mit dem linken oder dem rechten Fuß aufzustampfen.

Als der Meister „stampfen“ sagte, bewegte er die Hand über dem ganzen Hörsaal. Der Arm schien sehr lang zu sein und seine Bewegungen waren schnell und kraftvoll. Danach ging er hinter die Bühne und es war so, als ob er etwas ergriffen hätte. Er ging zum hinteren Teil des Podiums, beugte sich vor, öffnete seine Hand, als ob er etwas ablegte, und schwenkte dann seinen Arm in der Luft.

Der zweistündige Vortrag an diesem Tag ging sehr schnell vorbei. Aber ich hatte noch nicht genug gehört und wollte noch nicht gehen. In Gedanken fragte ich mich, wann der Meister wieder einen Kurs geben würde. Als ich noch zögerte, kam der Meister wieder zurück ans Mikrofon und sagte, dass er einen weiteren Kurs in Tianjin abhalten würde und dass diejenigen aus Peking dorthin fahren könnten und die Eintrittskarten vor Ort verkauft würden. Sofort beschloss ich, dorthin zu fahren, egal wie weit es war. Es gelang mir auch tatsächlich, eine Karte für den Kurs in Tianjin zu bekommen.

Als ich aus dem Hörsaal ging, war ich so entspannt und leicht, als würde ich schweben. Später wurde mir klar, dass ich das dem barmherzigen Segen des Meisters zu verdanken hatte!

III. Mein erstes Fa-Seminar in Tianjin

1. Eine herausragende Qigong-Schule

Für einen Menschen wie mich, der sich noch nie mit Qigong oder der traditionellen Kultur beschäftigt hatte, war es wirklich ein Prozess der Veredlung von Körper und Geist.

Am ersten Tag des Kurses reinigte Meister Li meinen Körper. Ich fühlte mich sehr entspannt und wohl. Am nächsten Tag, als der Meister über das Himmelsauge sprach, fühlte ich eine kleine sich drehende Scheibe an der Stelle meiner Stirn, die sich jeden Tag nach innen bewegte. Einige Tage später stellte ich plötzlich fest, dass der Körper des Meisters unaufhörlich Licht ausstrahlte und dass Licht über seinem Kopf durch die Decke drang. Ich fragte mich: „Ist das nicht der Buddha?“

Am nächsten Tag sagte der Meister zu uns:

„Ab heute frieren manche Leute am ganzen Körper, so als ob sie eine schwere Grippe hätten. Ihnen tun vielleicht sogar die Knochen weh. Die meisten werden sich in bestimmten Bereichen des Körpers unwohl fühlen, beispielsweise Schmerzen in den Beinen oder ein Schwindelgefühl im Kopf haben. Krankheitssymptome tauchen wieder an den Stellen auf, wo du früher Krankheiten hattest, die deiner Meinung nach bereits durch Qigong-Übungen oder Qigong-Meister geheilt worden sind. Doch der Qigong-Meister hat deine Krankheiten nicht geheilt, sondern nur auf später verschoben. Sie sind immer noch dort, wo sie waren; sie treten nicht jetzt auf, aber später. Wir müssen sie alle für dich herausholen, entfernen und von der Wurzel her beseitigen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 111)

Alle Symptome, die der Meister erwähnte, traten damals bei mir auf, zum Beispiel Schmerzen in den Beinen, Kopfschmerzen und Schüttelfrost wie bei einer schweren Erkältung. Zu dieser Zeit hatte ich keine dauernden Menstruationsblutungen mehr, allerdings war meine Periode unregelmäßig und kam oft nur alle zwei oder drei Monate. Der Meister korrigierte meinen Körper während des Kurses. Seitdem bekomme ich meine Periode sehr regelmäßig. Selbst jetzt mit fast 60 Jahren.

Wie beim letzten Mal wusste der Meister alles, woran ich dachte. Als der Meister über den „Gesetzeskörper“ (Fashen) sprach, fragte ich mich geradezu kindisch, ob er mir wie ein Schatten folgen würde und wie unangenehm es sein würde, wenn ich auf die Toilette müsste. Dann sagte der Meister, dass der Gesetzeskörper den Menschen nicht auf diese Weise begleiten würde. Als der Meister von den Übungen sprach, dachte ich darüber nach: „Soll ich bei den Übungen eine Strumpfhose tragen?“ Daraufhin sagte der Meister: „Wir sollten lockere Kleidung tragen, wenn wir die Übungen praktizieren.“

Wenn ich damals vom Meister sprach, sagte ich gerne Lehrer Li, weil ich nicht wusste, dass es einen solchen Ehrentitel wie „Meister“ gab. Wenn ich hörte, dass ein Schüler „Meister“ sagte, dachte ich, es sei dasselbe wie der „Meister“ in einer Fabrik oder Kantine. Ich dachte, „Lehrer Li“ sei zivilisierter und höflicher.

Eines Tages unterhielten sich die Schüler vor der Halle, bevor der Unterricht begann. Da ich niemanden kannte, stand ich allein am Eingang und wartete auf den Beginn des Seminars.

Plötzlich bemerkte ich den Meister von draußen kommen. Als er an mir vorbeiging, rief ich leise: „Lehrer Li!“ Ich sah, dass der Meister stehen blieb und sich langsam umdrehte und mich ernst ansah. Der Meister sprach nicht, sondern hatte eine Hand vor der Brust aufgerichtet. Sein Gesichtsausdruck war würdevoll. Ich war ein wenig nervös und dachte daran, den Gruß zu erwidern. Aber ich wusste nicht, was ich tun sollte, also ahmte ich den Meister einfach nach und hob meine Hand. Ohne ein Wort zu sagen, drehte sich der Meister um und betrat den Saal.

Während des Kurses sagte der Meister zu uns: „Heshi ist eine buddhistische Etikette. Während ich meine Handfläche mit einer einzigen Hand aufrichten kann, könnt ihr das nicht.“

Die Leute brachen in Gelächter aus. Ich spürte, wie mein Gesicht brannte, und wollte mich in einer Ritze verkriechen. Wie viel Mühe musste sich der Meister geben, wenn er mit Schülern wie mir zu tun hatte, die noch keine Grundlage der Kultivierung hatten!

Als Nächstes erzählte uns der Meister eine taoistische Kultivierungsgeschichte, bevor er den Unterricht begann. Damals dachte ich noch an meine peinliche Begegnung mit dem Meister und hörte der Geschichte nicht aufmerksam zu. Mehr als zwanzig Jahre später, als ich eines Tages frustriert war, weil ich das Gefühl hatte, nicht gut zu sein, erinnerte ich mich an diese Geschichte. Plötzlich verstand ich ihre Bedeutung und mein Selbstvertrauen kehrte zurück.

Während des Unterrichts kamen mir oft die Tränen. Mehrere Male, wenn ich nach dem Unterricht in die Unterkunft zurückkam, war ich noch so aufgeregt, dass ich herzzerreißend weinen musste. „Meister, so lange habe ich nach Ihnen gesucht!“ Damals wusste ich noch nicht, warum. Normalerweise bin ich ein Mensch, der nicht so leicht weint. Meine Eltern sagten, ich sei herzlos, aber als ich den Meister sah, konnte ich nicht anders, als zu weinen.

Manchmal schaute ich den Meister im Unterricht an und fragte mich, woher ich ihn kennen würde. Erinnern konnte ich mich nicht, doch ich spürte, dass ich den Meister schon lange gesucht und ihn heute endlich gefunden hatte.

Damals hatte ich gerade erst das Fa erhalten und konnte natürlich nicht ahnen, dass Falun Dafa mich seit langem beschützt hatte. Denn es war ja das tiefgründige Zhuan Falun, das ich damals in meiner Jugend ausgewählt hatte, als ich im Sterben lag.

2. Ein reines Land

Als der Meister einen neuntägigen Kurs abhielt, betrug die Unterrichtsgebühr für einen neuen Schüler nur 50 Yuan (ca. 7 Euro), während die Eintrittskarte für ein Konzert in Peking in jenem Jahr mehrere hundert Yuan kostete. Es ist schwierig, die Größe all dessen zu beschreiben, was der Meister uns gegeben hat!

Den Unterricht des Meisters zu besuchen, war, als würde man in ein reines Land gehen, weit weg von all dem Chaos in der Welt. Den Vorträgen des Meisters zuzuhören, war wie das Trinken von süßem Tau, bei dem alles in mir gereinigt wurde.

Falls man Hass oder Groll hegt und dann das Fa hört, verschwindet der Hass. So ist es auch bei den Ungerechtigkeiten in der Welt. Nachdem man die Lehre des Meisters gehört hat, empfindet man nicht mehr auf diese Weise.

Es ist genauso, wie der Meister sagt:

„Wie viele verworrene Dinge in der MenschenweltSchicht um Schicht durchlebt, Dankbarkeit und GrollHerz böse, Karma groß, ohne HoffnungDafa löst Herkunft auf, vollständig“(Großes Unheil lösen, 22.02.2001, in: Hong Yin II)

Der Meister ist für die Menschen und die Gesellschaft verantwortlich. In der Gruppe gab es immer gute Menschen und gute Taten, wie zum Beispiel die Rückgabe von verlorenen Gegenständen an ihre rechtmäßigen Besitzer, die selbstverständliche Sauberkeit und der Dienst in den Sanitäranlagen; die Eigeninitiative, neue Schüler bei Schwierigkeiten zu unterstützen, und so weiter. Es war eine friedliche und harmonische Gruppe.

Damals spürte ich: „Egal wie kalt und hart ein menschliches Herz ist, die Lehre des Buddha kann es schmelzen und erweichen.“ Von diesem Tag an war ich innerlich gefasst und mein verwirrtes Leben bekam eine Richtung.

Am letzten Tag des Kurses beantwortete der Meister die Fragen der Schüler. Damals konnte ich mich an nichts erinnern. Aber ich hörte, dass der Inhalt einer der Fragen mit dem übereinstimmte, was ich fragen wollte: „Ist die Liebe zu meiner Mutter eine Anhaftung?“

Da ich eine starke Zuneigung zu meiner Mutter empfand, die sich so liebevoll um mich gekümmert hatte, fühlte ich mich immer verpflichtet, es ihr zurückzuzahlen. Ich wollte also auch wissen, ob ich zu sehr an meiner Mutter hing. Die Antwort des Meisters war in etwa so: Als Kultivierende sollte unsere Liebe umfassender sein; du solltest die ganze Welt so lieben wie deine Mutter. Als ich diese Antwort hörte, liefen mir die Tränen über das Gesicht. Die Worte des Meisters hallten noch lange in mir nach. Wie konnte ich nur so viel Glück haben, einen so großartigen Meister zu treffen!

Die Vortragsreihe war zu Ende. Mein Leben wurde durch Falun Dafa geläutert: Von diesem Tag an lernte ich, ein guter Mensch zu sein. Am Arbeitsplatz vergab ich der Person, mit der ich oft im Streit lag, und hörte auf, für persönliche Interessen zu kämpfen. In der Gesellschaft verzichtete ich auf Rache an denen, die mir geschadet hatten, und strebte nicht mehr nach persönlichen Vorteilen. Zu Hause brachte ich die Beziehung zu meinem Vater in Ordnung und informierte meine Verwandten und Freunde über Falun Dafa.

Wenn ich in Konflikte gerate, wenn ich mich verletzt fühle und wenn man mich ausnutzt, frage ich mich: „Was würde ich tun, wenn die andere Person meine Mutter wäre?“ Damals wusste ich noch nicht, wie ich nach innen schauen sollte, aber ich wollte meine Mitmenschen so behandeln, als wären sie meine Mutter: also mit einem reinen Herzen, offen und aufrichtig. Ich sollte selbstlos und gut zu allen Lebewesen sein.

Als ich die alten Worte sah: „Mache dir Sorgen, bevor sich der Rest der Welt Sorgen macht, und genieße das Glück erst wenn der Rest der Welt das Glück genossen hat.“ Und „Ehre die Alten und Jungen in anderen Familien, wie wir die in unserer eigenen Familie ehren.“ Ich dachte, das sei eine gute Absicht der alten Dichter und schwer umzusetzen. Nach der Lehre des Meisters sind das genau die edlen Tugenden, die durch das Praktizieren von Falun Dafa erreicht werden können. Ein Praktizierender sollte sogar noch mehr als das tun. Der Meister lehrt uns, gute Menschen zu sein. Durch Falun Dafa können Wunder geschehen.

(Fortsetzung: Teil II)