Familiäre Konflikte helfen mir, meine Anhaftungen zu beseitigen

(Minghui.org) Ich möchte gerne darüber berichten, wie familiäre Konfliktsituationen meine Anhaftungen zum Vorschein brachten und mir halfen, sie loszulassen.

Ständig Streit in der Familie

Früher glaubte ich, ich würde mich gut kultivieren. Immerhin fuhr ich zur Erklärung der wahren Umstände mit den anderen Praktizierenden in die ländlichen Gebiete. Außerdem suchte ich verschiedene Regierungsstellen auf, um ihnen von Falun Dafa zu erzählen und die Freilassung meiner verhafteten Mitpraktizierenden zu fordern. Als die anderen mich lobten, schwoll mein Ego an. Ich war der Meinung, ich hätte aufrichtige Gedanken und würde mich gut kultivieren in der Annahme, ich würde mich schon gut kultivieren, wenn ich bestimmte Dinge erledigte.

Wenn ich jetzt darauf zurückblicke, schäme ich mich. Glücklicherweise hatte es der Meister so eingerichtet, dass ich in Kontakt mit einer Praktizierenden kam, die sich standhafter kultivierte. Dadurch sah ich, wo ich mich noch verbessern musste, und bewertete meinen Kultivierungszustand aufs Neue. Mir wurde bewusst, dass ich mich nur oberflächlich kultiviert hatte. Viele Anhaftungen konnte ich hinter dem Umstand verstecken, dass ich so fleißig die wahren Hintergründe verbreitete. Doch dabei hatte meine Xinxing kein höheres Niveau erreicht. Besonders wenn Probleme in der Familie auftraten, konnte ich keinen hohen Maßstab an mich anlegen. Ich war ratlos.

Als sich 2020 das Coronavirus ausbreitete, brach sich mein Mann einen Tag vor dem chinesischen Neujahr beim Motorradfahren das Schlüsselbein. Weil die Krankenhausplätze pandemiebedingt belegt waren, konnte er nicht zur Behandlung dorthin gehen. Da er erst kurz zuvor begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, besaß er kein tiefgreifendes Verständnis der Fa- Prinzipien und konnte sich nicht nach den Maßstäben des Fa richten. Immer wenn er Schmerzen hatte, beschwerte er sich. Dann verlor er die Beherrschung und schrie mich an. Von einer Minute auf die andere verhielt er sich plötzlich wie ein anderer Mensch.

Meine Tochter, die auf das Gymnasium ging, nahm wegen der Pandemie am Online-Unterricht von zu Hause aus teil. Sie war bereits süchtig nach ihrem Handy. In dieser schwierigen Situation schloss sie sich in ihrem Zimmer ein, telefonierte den ganzen Tag und vernachlässigte die Schule. Als ich sie darauf ansprach, wurde sie gleich laut und gab Widerworte. Ich wurde wütend und verlor ebenfalls die Beherrschung. Ich verlor so sehr die Kontrolle, dass ich sie schlug und beschimpfte. Weil mir alles so nahe ging, weinte ich oft heimlich.

Die Krönung war, dass ich ständig in Konflikten mit meiner ebenfalls praktizierenden Schwiegermutter steckte, die auch nicht gelöst werden konnten. Sie machte immer ein langes Gesicht und ich musste in allem klein beigeben. Es war fürchterlich, ihr täglich begegnen zu müssen.

Wenn unsere Familie abends gemeinsam das Fa las, war meine Schwiegermutter zu langsam und sprach viele Wörter falsch aus. Wenn aber jemand anderes einen falschen Absatz versehentlich hinzufügte, regte sie sich sofort auf. Je mehr sie sich aufspielte, umso mehr sah ich auf sie herab. Ich fand sie egoistisch und anmaßend. Sie benahm sich meiner Meinung nach schlimmer als eine Nicht-Praktizierende.

Gefühle loslassen

Mein Verstand sagte mir, dass alles im Leben einer Praktizierenden seinen Grund hat. Diese Konflikte konnten nur aufgetaucht sein, weil ich mich kultivierte. Diese Trübsale sollten mir helfen, mich zu erhöhen und meine Belastbarkeit zu vergrößern.

Als ich noch einmal über meine Überlegungen nachdachte, bemerkte ich, dass ich starke Gefühle für meinen Mann und meine Tochter hatte. Ich machte mir Sorgen, dass mein Mann in seiner Kultivierung zurückfallen könnte, und deshalb behandelte ich ihn oft wie ein Kind. Ich versuchte, ihn dazu zu bringen, das Fa häufiger zu lernen, und das setzte ihn unter Druck. Ich machte mir auch Sorgen, dass die Noten meiner Tochter schlechter werden würden, weil sie nur noch auf ihr Handy starrte. Aber meine größte Angst war, dass sie in der Kultivierung nachlassen würde. An der Oberfläche sah es so aus, als würde ich mir Sorgen um sie machen, aber in Wirklichkeit versuchte ich, sie zu kontrollieren.

Meister Li, der Begründer des Falun Dafa, sagt:

„Du kannst nicht in das Leben anderer Menschen eingreifen und ihr Schicksal beeinflussen, einschließlich des Schicksals deiner Frau und deiner Kinder, deiner Eltern und Geschwister. Hast du darüber das Sagen? Außerdem, wie kannst du dich noch kultivieren, wenn du gar keine Sorgen und Probleme mehr hast? Ganz gemütlich die Übungen praktizieren? Wo gibt es denn so etwas? Das denkst du aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 200)

Dann verstand ich, was in den Schriften des Meisters stand. Ich fühlte mich nicht mehr ungerecht behandelt, wenn mein Mann mich beschimpfte. Stattdessen tröstete und ermutigte ich ihn geduldig. Später bemerkte ich, dass er sich veränderte. Er konnte sein Temperament zügeln und wollte von sich aus das Fa lernen. Auch seine Xinxing verbesserte sich ständig. Nach und nach hatte ich nicht mehr so starke Gefühle für meine Tochter. Ich konnte mich zurückhalten, wenn ich im Begriff war, sie zu tadeln, weil sie sich danebenbenommen hatte. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um die negativen Substanzen zu eliminieren, die sie so abhängig von ihrem Handy machten. Allmählich bewahrte ich die Ruhe und nahm es mir nicht mehr zu Herzen, wenn mir ihr Verhalten missfiel.

Meine Tochter sagte mir mehrmals, dass sie gekommen sei, um mir bei der Kultivierung zu helfen. Das stimmt in der Tat. Als ich meine Anhaftungen ablegte, wurde auch meine Tochter friedlicher. Wenn sie über ihre Kultivierungserfahrungen sprach, zeigte sie mir auch meine Lücken auf und ihre Worte standen im Einklang mit dem Fa. Das fand ich erstaunlich.

Ich fand auch noch eine tief verborgene Anhaftung, und zwar strebte ich nach Ruhm: Ich hoffte, meine Tochter würde an einer Universität aufgenommen, da Freunde und Verwandte dann sehen könnten, dass Dafa gut ist. In Wirklichkeit wollte ich damit meine eigene Eitelkeit befriedigen. Diese schmutzige Anhaftung muste ich auf jeden Fall beseitigen.

Nachdem ich ständig aufrichtige Gedanken ausgesendet hatte, konnte ich spüren, wie der Meister mir half und einige schlechte Substanzen wegnahm. Mein Körper fühlte sich danach leicht an.

Freundlich zu meiner Schwiegermutter

Mit meiner Schwiegermutter lag ich ständig im Clinch. Das lag vor allem an meinen Anschauungen. Ich fand sie immer egoistisch, dominant und ehrgeizig. Alle in der Familie dachten das Gleiche, so dass ich auf sie herabsah. Obwohl meine Schwiegermutter sich seit Beginn ihrer Kultivierung im Dafa anders verhielt, behielt ich meine Meinung über sie bei. Ich suchte im Dafa nach Dingen, die sie nicht gut machte. Für meine Begriffe hing sie am Geld, weswegen ich sie nicht sonderlich mochte.

Zu einer bestimmten Zeit wollte unser Sohn heiraten. Unsere finanzielle Situation war bereits angespannt, aber meine Schwiegermutter bat uns immer wieder um Geld und konnte unsere Argumente nicht akzeptieren, als wir mit ihr über die Situation sprachen. Außerdem hatte sie doch schon Geld beiseite gelegt. Sie hatte Geld, wollte aber noch mehr haben. Das bestärkte mich in meiner Meinung von ihr, sie greife hart durch, sei egoistisch und rücksichtslos.

Kurz darauf sagte sie, sie könne ihre Ersparnisse nicht finden. Insgeheim freute ich mich. „Jetzt wirst du eine Lektion lernen, sei nicht so versessen auf das Geld“, dachte ich. Ich suchte wieder im Fa nach Gründen, warum sie dies und das tun sollte, anstatt bei mir selbst nachzuschauen. Dieser Vorfall offenbarte meinen Groll, meinen Neid und meine Schadenfreude am Unglück anderer Menschen.

Ich schämte mich für meine schlechten Gedanken und beschloss, mich solide zu kultivieren. Immer wenn schlechte Gedanken auftauchten, beseitigte ich sie sogleich und ließ sie gar nicht erst Wirkung zeigen. Ich betrachtete die Fehler meiner Schwiegermutter als Spiegel meiner eigenen Lücken. Dabei entdeckte ich andere Anhaftungen wie meine Bemühungen, aus einer Sache einen Vorteil herauszuschlagen, mit anderen zu konkurrieren und vor Kritik zurückzuweichen und noch vieles mehr.

Der Meister enthüllte alle meine tief verborgenen, hartnäckigen Anhaftungen, damit ich sie schnell beseitigen konnte. Doch wenn es darum ging, diese schlechten Gedanken abzulegen, zog sich das qualvoll in die Länge. Schließlich dachte ich: „Meine ursprüngliche Natur ist den Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angeglichen. Diese schlechten Anschauungen haben sich erst nach der Geburt gebildet. Sie sind nicht mein wahres Ich. Ich will sie nicht haben. Meister, bitte helfen Sie mir.“ Mein Hauptbewusstsein wurde allmählich stärker und es fiel mir leichter, diese Anhaftungen zu beseitigen. Dann wurde ich nicht mehr so leicht von menschlichen Gefühlen geleitet.

Eines Tages kam meine Schwiegermutter vom Besuch bei einem Verwandten wieder zurück nach Hause. Schon als sie die Tür öffnete, machte sie ein langes Gesicht. Mein Mann fragte mich leise: „Was ist nur mit meiner Mutter los?“ Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fragte sie mich laut: „Wo ist meine Dose? Ich habe noch Geld in der Dose.“ Ich holte sie schnell hervor und zeigte sie ihr. Es fehlte keine einzige Münze. Sie kritisierte mich: „Warum hast du meine Dose an dich genommen?“ Ruhig gab ich ihr zu verstehen: „Mutter, diese Dose stand deiner Enkelin beim Lernen im Weg, deshalb habe ich sie in das oberste Regal im Schrank gestellt.“

Danach stellte sie mir weitere Fragen: „Hast du meine Matte weggeworfen?“ Ich antwortete: „Nein, ich habe sie in den Schrank gelegt.“ Ich nahm sie heraus und zeigte sie ihr. Während des gesamten Gesprächs blieb ich ruhig, weil ich die Absicht der alten Mächte durchschaute. Sie wollten uns gegeneinander aufbringen. Ich ließ meinen Groll los und erstickte diese Krise im Keim. Meine Schwiegermutter lächelte sogar.

Schließlich machte ich einen Schritt nach vorne, indem ich mich solide kultivierte. In dieser Nacht fühlte ich mich während der Meditationsübung im Sitzen von einem Energiefeld umhüllt. Es war eine erstaunliche Erfahrung. Es war auch ganz wunderbar, dass ich nun in der Lage war, nach innen zu schauen.

Dadurch dass ich das Fa mehr lernte, nach innen schaute und viele menschliche Gesinnungen beseitigte, wendete sich das Blatt. Meiner Schwiegermutter verhielt sich mir gegenüber zuvorkommender. Jetzt macht es mir nichts mehr aus, mir ihr über Kultivierungserfahrungen zu sprechen. Unsere ganze Familie lebt jetzt in Harmonie. Die Kultivierung hat erstaunliche Folgen!