Insgeheim zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Seit der Verhaftung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa wurden Yang Lanying Familienbesuche verweigert. Ihre Angehörigen wussten auch nichts über ihren Fall. Erst kürzlich erfuhren sie, dass Yang insgeheim zu dreieinhalb Jahren verurteilt wurde. Seit 1. März 2022 befindet sie sich im Frauengefängnis Nr.2 der Provinz Yunnan.

Yang lebt in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Am 31. August 2021 wurde die 53-Jährige verhaftet, als sie gerade alleine zu Hause war. Am Abend kehrte der Rest ihrer Familie heim und bemerkte, dass Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und der Laptop der Tochter fehlten. Die Angehörigen vermuteten, dass Yang verhaftet worden war. Wo sie sich nach ihr erkundigen konnten, wussten sie nicht.

Eine Woche später rief ein Beamter der Staatssicherheit des Bezirks Malong Yangs Mann an. Er forderte ihn auf, etwas Kleidung und Dinge des täglichen Bedarfs für seine Frau zu bringen. Sie befinde sich in der Haftanstalt des Bezirks Qilin in der nahe gelegenen Stadt Quing (etwa 145 Kilometer von Kunming entfernt), hieß es.

So erfuhr Yangs Mann, dass sie von Beamten der Stasi Malong in Qujing und des Bezirks Panlong in Kunming verhaftet worden war. Die Familie erhielt jedoch weder eine Kopie des Haftbefehls noch eine Information, warum man sie festgenommen hatte.

Die Beamten Jin Huaxiong von der Stasi Malong und Shi Ruilin von der Stasi Panlong kamen am 10. September zu Yangs Wohnung und verhörten ihren Mann und die Tochter. Sie fragten, ob sie wüssten, dass Yang Falun Dafa praktiziere, ob sie Materialien über Falun Dafa verteile und ob die Familie versucht habe, Yang an der Verbreitung dieser Materialien zu hindern. Die Beamten wollten auch wissen, ob Yangs Mann und ihre Tochter Praktizierende waren. Sodann forderten sie die beiden auf, eine Garantieerklärung zu unterschreiben.

Etwa zeitgleich verhörten Stasibeamte von Malong auch Yangs Mutter sowie ihre Geschwister und stellte ihnen dieselben Fragen.

Yangs Festnahme und Inhaftierung war für ihre Mutter ein schwerer Schlag. Ihr Zustand verschlechterte sich danach rapide. Sie starb Ende Oktober 2021.

Beschwerde gegen die Polizei eingereicht

Yangs Familie reichte eine Beschwerde gegen die Polizei ein, weil sie den Fall der Praktizierenden nicht rechtskonform bearbeitet hatte. Daraufhin erhielten sie am 27. Oktober einen von der Polizei erstellten Arrestbescheid, der auf den 30. September datiert war. Einen Haftbefehl hat die Familie jedoch nie bekommen.

Ende Oktober 2021 rief der Beamte Liu von der Polizeidienststelle Malong Yangs Familie an. Die Beschwerde sei nicht gerechtfertigt, sagte er, ohne das näher zu erklären. Außerdem beschuldigte er Yang, Wiederholungstäterin zu sein, da sie bereits früher wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert gewesen war. Liu schilderte, dass der Fall nun der Staatsanwaltschaft vorliege. Diese seien für Anfragen zuständig.

Im November 2021 ging bei der Familie ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Malong ein. Yangs Verhaftung sei genehmigt worden, hieß es. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage. Das zunächst angerufen Bezirksgericht Malong gab den Fall an das zuständige Gericht Qilin ab.

Die Familie erhielt vom Gericht keinerlei weiteren Informationen über Yangs Fall, auch nicht über die Anhörung am 21. Dezember. Erst wenige Minuten vor der gerichtlichen Anhörung rief der vom Richter beigeordnete Pflichtverteidiger Yangs Familie an und informierte sie über die Anhörung. Auch nachdem der Richter Yang zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt hatte, ließ er ihre Familie darüber im Unklaren.

Erst als die Familie im März 2022 einen Brief vom Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan erhielt, erfuhr sie von dem Urteil. Die Angehörigen beantragten eine Besuchserlaubnis, die jedoch mit dem Verweis auf die Pandemie abgelehnt wurde.

Frühere Verfolgung

Es war nicht das erste Mal, das Yang wegen ihres Glaubens ins Visier der Behörden geraten war. Am 21. März 2008 war sie festgenommen worden, weil sie Kunden ihres Friseursalons Materialien über Falun Dafa gegeben hatte. Am darauffolgenden Tag durchsuchte die Polizei ihre Wohnung, ohne einen Durchsuchungsbefehl oder ähnliche Dokumente vorzulegen. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und weitere Dinge. Eine Liste dieser Gegenstände legten die Beamten jedoch trotz Aufforderung nicht vor.

Bei ihrer Ankunft in der Haftanstalt Malong nahmen die Wärter der Praktizierenden Fingerabdrücke ab und fotografierten sie. Sie zwangen sie, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen. Ansonsten würde man sie auf der Tigerbank foltern, hieß es. Yang durfte auch nicht duschen. Angehörige durften sie nicht besuchen. Nach 29 Tagen willkürlicher Haft wurde Yang ins Frauenzwangsarbeitslager in der Provinz Yunnan verlegt, wo sie eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten verbüßen sollte.

Folter-Zeichnung: Tigerbank

Yang erinnerte sich daran, dass die Wärter sie während ihrer Haft im Zwangsarbeitslager auszogen und sie zwangen, 20-mal in die Hocke zu gehen. Außerdem wurde zwei Gefangenen befohlen, sie rund um die Uhr zu bewachen. Dadurch konnte sie nicht mit den anderen dort inhaftierten Praktizierenden sprechen.

Im Winter durfte Yang nur mit eiskaltem Wasser duschen. Die Wärter zwangen sie, die Gefängnisuniform zu tragen und täglich mindestens zehn Stunden ohne Bezahlung zu arbeiten. Darunter fielen die Herstellung von Anhängern, das Verpacken von Keksen, Stickarbeiten sowie die Reinigung des Gefängniskrankenhauses, der Cafeteria und der Toiletten. Durch die Misshandlung kehrte Yangs früheres Herzleiden zurück. Außerdem hatte sie oft unerträgliche Schmerzen in den Beinen.

Auch als die Zwangsarbeitslager 2013 offiziell abgeschafft wurden, hörte die Verfolgung nie auf – Yang wurde ständig terrorisiert.

Strafanzeige gegen Jiang Zemin

2015 reichte sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin ein, den ehemaligen Staatschef Chinas, der die Verfolgung eingeleitet hatte. Darin schrieb Yang: „Wegen Jiangs betrügerischer Propaganda und Verfolgungspolitik war mein Mann stark verängstigt und in ständiger Sorge um mich. Sein geistiger Zustand war nicht stabil und er konnte nicht mehr arbeiten. Auch die Gesundheit meiner Schwiegermutter verschlechterte sich und sie wurde bettlägerig. Meine zehnjährige Tochter hatte furchtbare Angst. Sie sprach nicht mehr und ihre Noten wurden schlechter. Der Friseursalon, den ich mit viel Mühe aufgebaut hatte, musste schließen, was die finanzielle Situation unserer Familie belastete.“

Am 9. Dezember 2019 wurde Yang erneut verhaftet, weil sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. 15 Tage war sie im Gefängnis der Stadt Kunming in Adminstrativhaft. Die Behörden stellten ihr lediglich einen Entlassungsbescheid aus, aber keinen Haftbefehl.

Kontaktinformation zu den Tätern:

Wang Wensheng, Polizeichef der Stadt Qujing: +86-874-3392639Li Kun, Präsident des Bezirksgerichts Qilin: +86-874-3217177Fu Liping, Präsident der Staatsanwaltschaft des Bezirks Malong: +86-874-8880261

(Weitere Kontaktinformationen von Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel)