Geduld und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit herauskultivieren

(Minghui.org) Im Oktober 2017 traf ich Sha, kurz nachdem sie meine Nachbarin geworden war. Ich erfuhr, dass sie auch Falun Dafa praktizierte, genau wie ich.

Weil sie nach Mitpraktizierenden suchte, damit sie das Fa in der Gruppe lernen konnte, lasen wir schließlich regelmäßig gemeinsam. Wir gingen auch zusammen hinaus zur Erklärung der wahren Umstände. „Meister Li (der Begründer von Falun Dafa) hat dafür gesorgt, dass wir zusammenkommen“, sagte sie zu mir. „Wir können einander nicht im Stich lassen, egal was passiert.“

Als Sha die Falun-Dafa-Bücher las, war sie sehr langsam – sie las Wort für Wort. Ich selbst war in der Lage, eine Lektion des Zhuan Falun in etwas mehr als einer Stunde zu Ende zu lesen. Wenn wir jedoch zusammen lasen, brauchten wir dafür mehr als zwei Stunden. Ich hatte keine andere Wahl, als zu warten und zu warten ...

Sie war auch langsam im Gehen. Wenn wir zusammen auf der Straße waren, musste ich sehr oft auf sie warten oder mich umdrehen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Ihre Langsamkeit frustrierte und ärgerte mich ziemlich. Eines Tages tauchten alle meine negativen Gedanken über sie gleichzeitig auf. Ich wurde ungeduldig und schaute auf sie herab. Innerlich beklagte ich mich darüber, wie sehr sie die Dinge verlangsamte. Aus Frust erwog ich, nicht mehr mit ihr zu lernen, weil es zu zeitaufwändig war. Nachdem wir uns also wie üblich an diesem Tag getroffen hatten, sagte ich ihr, dass ich Besorgungen machen müsse, und trennte mich von ihr.

Dann ging ich in ein unterirdisches Einkaufszentrum. In einem Stickereigeschäft sah ich ein fertiges Kreuzstich-Kunstwerk mit den zwei Schriftzeichen „Lass los“. Ich war verblüfft. War das nicht ein Hinweis des Meisters, dass ich meine Anhaftungen aufgeben sollte? „Vielleicht ist mein Gedanke, mich von Sha zu trennen, nicht richtig?“, fragte ich mich.

Als ich den Laden verließ, traf ich auf Sha. Ich wusste, dass der Meister uns die ganze Zeit über beobachtete. In diesem Moment beschloss ich, das Fa-Lernen in der Gruppe und die Erklärung der wahren Umstände mit ihr fortzusetzen, egal was passieren würde.

Der Meister sagt:

„Wir haben auch gesagt, wenn sich jeder von uns nach innen kultiviert und den Grund, warum er etwas schlecht gemacht hat, bei seiner eigenen Xinxing sucht und es beim nächsten Mal wieder gut macht, und wenn jeder bei seinem Handeln zuerst an die anderen denkt, dann wird die Gesellschaft der Menschheit wieder besser.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 477)

Schließlich sollte ich als Praktizierende nach innen schauen, um mich zu erhöhen und dabei Rücksicht auf andere nehmen. 

Meine Ungeduld manifestierte sich auch in anderen Bereichen meines Lebens. Bei der Hausarbeit versuchte ich oft, alles so schnell wie möglich zu erledigen und es hinter mich zu bringen. Mein Mann beschwerte sich oft darüber, aber ich ignorierte ihn. Bei den Mahlzeiten verschlang ich das Essen. Ich wusste nicht, warum ich immer in Eile war, obwohl ich keine dringenden Angelegenheiten zu erledigen hatte. Später wurde mir klar, dass das alles auf meine Ungeduld zurückzuführen war. Ich wusste auch, dass es nicht gut war, konnte es aber nicht ändern. Es kann sein, dass Sha mir half, diese Lücke aufzudecken.

Ich war dem Meister und den Mitpraktizierenden von Herzen dankbar. Von da an kümmerte ich mich nicht mehr darum, wie sich Sha verhielt, sondern achtete darauf, was der Meister sagte. Ich verlangsamte meine Lesegeschwindigkeit, damit sie deutlich hören konnte, was ich las. Wenn wir hinausgingen, um den Menschen von Falun Dafa zu erzählen und ihnen die verleumderische Propaganda der KPCh aufzuzeigen, konnten wir sehr oft im gleichen Tempo gehen. Während sie sich mit anderen unterhielt, sandte ich im Stillen aufrichtige Gedanken aus oder beteiligte mich an dem Gespräch. Interessanterweise stellte ich fest, dass sie in entscheidenden Momenten überhaupt nicht langsam war. Wenn sie die Leute auf der Straße ansprach und ihnen half, die Fakten über Dafa zu verstehen, war sie sogar sehr agil wie ein junger Mensch.

Wenn ich auf diese Erfahrung zurückblicke, bin ich froh, dass ich weiter mit Sha arbeiten konnte. Wie hätte ich sonst meine Ungeduld beseitigen können? Ich las in den Vorträgen des Meisters immer wieder über gute Kooperation. Nach meinem Verständnis erfordert die Zusammenarbeit, dass wir uns von unseren Anhaftungen und menschlichen Vorstellungen befreien. Aber unabhängig von der Situation sollten wir den Worten des Meisters folgen und bestens zusammenarbeiten. Denn das erwartet der Meister von uns. Es ist eine Gelegenheit für uns, uns zu erhöhen.

Kultivierung ist sehr ernsthaft und ich bin Meister Li wirklich dankbar für alles.